Nach Hüftvollprothese immer noch auf Gehhilfen angewiesen



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  787. Eintrag von am 10.04.2008 - Anzahl gelesen : 110  
  Nach Hüftvollprothese immer noch auf Gehhilfen angewiesen  
  0 im Oktober 2007 bin ich operiert worden und habe eine Vollprothese bekommen. Die Hüftdysplasie war angeboren, ich habe lange gewartet bis ich mich operieren liess. In den letzten Jahren habe ich nur noch mit starken Schmerzmitteln leben können. Mein rechtes Bein war ganz nach innen verdreht und ich schliff es beim Laufen hinter mir her. Nun ist alles durch die OP besser geworden, die Schmerzen habe ich nicht mehr, das was mir Probleme macht ist, dass ich noch auf die Gehilfen angewiesen bin. Kurze Strecken laufe ich ohne Gehhilfen nur unter Anstrengung, ich habe das Gefühl, dass mein Bein noch zu schwach ist. Ich habe das Gefühl, dass meine Oberschenkelmuskeln verdreht sind, das sind sie sicher, da mein Bein jetzt gerade ist und meine Muskeln sich noch nicht an den neuen Zustand gewöhnt haben. Die Treppen kann ich auch noch nicht richtig laufen, ich kann nur immer stufenweise rauf oder runter gehen. Ich habe versucht die Treppen 'normal' rauf- oder runterzugehen, aber da bekomme ich stechende Schmerzen im Oberschenkel, die ange anhalten. An arbeiten ist somit auch noch nicht zu denken. Nach dem Krankenhausaufenthalt bin ich direkt zur Reha gefahren, 3 Wochen dauerte sie, zuhause bekam ich Krankengymnastik und habe noch an einem Programm der Rentenversichrerung teilgenommen. Jetzt mache ich nur meine Übungen, so weit es eben geht, zuhause. Ich frage mich ob das alles noch im grünen Bereich ist. Was sagt Ihr? A.  
  5. Antwort von am 12.04.2008  
  A.,
auch ich kann mich den Vorrednern nur anschliessen. Ich hatte nur 1 Jahr Gangstörungen und starke Schmerzen. Jetzt - 11 wochen nach OP - gehe ich draussen auch noch mit Stützen. Manchmal habe ich noch Schmerzen, die sich allerdings schnell wieder beruhigen. Das Rezept ist ganz einfach: Üben, üben, üben... und nicht aufgeben.
Ich bin wirklich ganz unsportlich und stark übergewichtig, aber glaube mir, es wird immer besser. Du hast lange gelitten, das muss das Gehirn erst abbauen.
Alles Gute
F.
 
  4. Antwort von am 12.04.2008  
  A.,
ich schliesse mich ebenfalls meinen Vorrednern an. Du musst deine Muskeln der operierten Seite trainieren, und dass dauernt manchmal sehr lange.
Ich hatte auch angeborene Hüftdysplasie rechts und bin vor 3 Jahren operiert worden (TEP Kurzschaftprothese). Anfangs habe ich die Übungen, die ich in der Reha gezeigt bekommen habe, sehr intensiv zuhause weitergemacht und hatte dann ein besseres Gangbild als jetzt. Man muss die Übungen immer wieder machen, sonst schaltet das Gehirn wieder auf 'Schonhaltung Hüfte'. Wenn ich nicht darauf achte, belaste ich immer wieder und immer noch das linke Bein viel stärker als das rechte. Dementsprechend ist auch die Muskulatur. Ich mache meine Übungen immer wieder, wenn ich merke, dass das rechte Bein wieder wesentlich schwächer wird. Etwas schwächer wird es sowieso immer bleiben. Ich wollte damit sagen, dass du 'nie' aufhören darfst mit den Übungen, weil dir dein Gehirn dir sonst immer wieder dazwischen funkt und das Gangbild sich wieder verschlechtert.
Gib nicht auf und mach immer wieder deine Gymnastik, evtl. erstmal nach Rezept vom Physiotherapeut und dann intensiv zuhause weiter. Ich wünsche dir dabei viel Erfolg und alles Gute für die Zukunft.
 
  3. Antwort von am 11.04.2008  
  A.,
ich kann mich den bisherigen Beiträgen anschliessen und Dir aus eigener Erfahrung bestätigen, dass man u.U. sehr viel Geduld braucht, um nach einer TEP-Op wieder einigermassen fit zu werden.
Ich kann gut nachvollziehen, dass Du manchmal zweifelst, ob es 'normal' ist, dass die Fortschritte oftmals nur sehr klein sind.
Ich will Dich nicht entmutigen, aber ich habe noch heute - 3 Jahre nach den OPs - Schmerzen in einzelnen Muskelpartien.

Auf der anderen Seite kann ich Dir aber auch berichten, dass ich in den ersten 12-18 Monaten nach den OPs durch hartnäckiges Training noch eine ganze Menge bewirkt habe.
Ein Physiotherapeut sagte mir mal, dass man mindestens 1 Jahr eine bestimmte Muskelgruppe täglich 15 Minuten dehnen müsse, um einen Erfolg zu sehen.
Als er mir dies sagte, war ich zunächst frustriert, weil ich dachte: 'das schaffst Du nie. '
Aber nach dem Frust kam der Ehrgeiz bei mir durch.
Ich habe (ungefähr 9 Monate nach den OPs) täglich ca. 30 Minuten ganz konsequent meine Übungen gemacht und ca. 1 Jahr später war mein Orthopäde über die Fortschritte in meiner Beweglichkeit so überrascht, dass er meinte, er hätte bei meinen schlechten Ausgangsvoraussetzungen niemals gedacht, dass sich so lange nach den OPs die Beweglichkeit noch weiter verbessern liesse.

Also lass den Kopf nicht hängen. Habe Geduld und sei konsequent mit den für Dich notwendigen Dehnübungen.
Vor allem vergleiche Dich nicht Anderen, die schneller wieder fit sind.
Ich musste auch erst lernen, meine jetzige Situation zu akzeptieren.

Wenn Du noch Fragen hast, kannst Du mir auch gerne eine Mail in meine Info-Box senden.

Ich wünsche Dir gute Besserung
D.
 
  2. Antwort von am 11.04.2008  
  A.,
ich erlebe es gerade ähnlich wie Du. Im Januar habe ich eine Hüfttep bekommen, nach Hüftdysplasie und stark hinkendem Gangbild.
Jetzt mache ich auch Irena und KG. Besonders die Gesässmuskulatur, die noch nie richtig arbeiten konnte und für die Beckenstabilität zuständig ist, muss ich jetzt trainieren.
Leider gibt es nur eine Möglichkeit: üben, üben, üben. Du musst Dir mehr Zeit lassen und weiter trainieren. Die Regeneration von dieser Muskulatur dauert lange, hier im Forum schreiben einige von bis zu einem Jahr. Es gibt viele, denen es genau so geht wie uns. Wir müssen Geduld haben!
Lass Dir weiter KG aufschreiben, am besten eine D1 Verordnung, dann kannst Du auch Gerätetraining machen.
Du solltest die Stützen auch wirklich noch so lange weiter benutzen, wie Du noch nicht optimal frei laufen kannst. Sonst gewöhnst Du Dir das schlechte Gangbild wieder an.
Stell Dir vor, Du willst Deiner 'Festplatte Gehirn' ein neues Programm für GEHEN einspeichern. Doch die Automatisierung will das nicht zulassen. Du musst neu automatisieren- und das braucht Zeit.
Ich wünsche Dir viel Geduld, Motivation und Erfog!
, C.
 
  1. Antwort von am 10.04.2008  
  A.,
nach deiner Vorgeschichte halte ich es schon für möglich, dass sich die Muskeln, Sehnen usw. erst ganz allmählich an den neuen Zustand gewöhnen müssen. Tatsächlich kann das aber nur der Fachmann einschätzen. Was sagen den Physiotherapeuten und Orthopäden dazu?
Vielleicht hast du auch die Möglichkeit mal einen Termin für Osteopathie zu bekommen (muss man meist selbst zahlen) und dir dort Rat und Hilfe zu holen. Würde ich in jedem Fall mal versuchen, da ich damit sehr gute Erfahrungen gesammelt habe.
Ich wünsche dir weiterhin viel Optimismus und vor allem auch Geduld.
 




ForumNr : 501-3800-Hüftgelenk-Prothese - Erfahrungsaustausch : Hüftgelenk-Prothese - 148
SID : deutsches-arthrose-forum - 32856 - -



Stand : 13.04.2008 06:37:26
MaschinenArthrose : X787Y20080413063726Z787 - V148


Arthrose





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