Labrumläsion bei Hüftsysplasie



- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -



  103. Eintrag von am 11.03.2008 - Anzahl gelesen : 18  
  Labrumläsion bei Hüftsysplasie  
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ich bin vor 1 Woche vom Krankenhaus zurückgekommen und wollte euch über eine Krankengeschichte informieren, die allgemein nicht so bekannt ist. Also: ich habe eine angeborene Hüftsysplasie, war als kleines Kind lange im Streckgips gelegen. Eine Umstellungsosteotomie vor ca. 20 Jahren habe ich abgelehnt. Danach hatte ich 20 Jahre Ruhe. 20 Jahre ohne Schmerzen. Bis letztes Jahr im April nach einer Wanderung die rechte Hüfte schmerzte. Ich bekam vom Orthopäden eine Spritze in die Hüfte, danach war wieder alles gut. Das Röntgenbild zeigte nur mässig Arthrose. Im Sommer, wieder nach Belastung, Schmerzen, wieder Spritze, da ging der Schmerz dann erst nach 3 Tagen weg. Im Oktober bekam ich wieder durch grosse Belastung Schmerzen, die sich diesmal nicht wieder verflüchtigten. Der Othopäde spritzte, Krankengymnastik half nicht, doch das Röntgenbild entsprach nicht der Arthrose, die man bei einer TEP benötigt. Noch dazu bin ich erst 47 jahre alt. Also ging ich in ein Krankenhaus nach . Der Oberarzt schaute mich an und meinte, da sei noch etwas dahinter, er vermutete, dass das Labrumband, also der ' Meniskus' der Hüfte, einen Schaden hätte. Er schickte mich nach zur Kernspinn, in dem das Kontrastmittel direkt in den Hüftspalt gespritzt wird. Da sah man dann, dass das Labrumband eingerissen war. Nun wusste ich endlich, warum ich so schreckliche Schmerzen hatte. Nach einiger Zeit des Wartens( Op Liste) bekam ich nun einen OP Termin in diesem er Krankenhaus und wurde operiert. Das Labrum wurde teilentfernt, der Oberschenkelknochen in der Hüfte wurde etwas abgetragen, so dass der Spalt wieder grösser wurde, da duch die Fehlstellung der Dysplasie der Spalt recht schmal war. Die dort durch die Reibung entstandene Entzündung wurde mit Cortison während der Op direkt behandelt. Inzwischen ist heute der 14. postoperative Tag, ich muss zwar noch mit Gehstützen gehen und darf nur 20 Kg belasten, jede weitere Woche um 10 Kg weiter, aber ich konnte meine Schmerzmittel um die Hälfte reduzieren und bin zuversichtlich, dass ich sie demnächst nicht mehr benötige.
Da diese Operation relativ selten ist und bestimmt viele noch junge Menschen eine TEP erhalten, obwohl dies eventl. noch nicht nötig gewesen wäre, wollte ich euch einmal anstossen und euch bitten, wenn nicht genug Arthrose da ist und ihr trotzdem Schmerzen habt, vielleicht lohnt es sich, einmal einen Blick auf das Labrumband werfen zu lassen. Denn die TEP, die kommt zwar irgendwann, konnte ich dadurch um Jahre hinauszögern.
 
  1. Antwort von am 14.03.2008  
  A.!
Vielen Dank für den ausführlichen Beitrag!
Das war sehr informativ und ist für einige sicher eine Überlegung wert vor der Entscheidung zu einer neuen Hüfte noch andere Möglichkeiten in Betracht zu ziehen und dementsprechend behandeln zu lassen.
Ich wünsche Dir, dass Du durch den Eingriff noch viele beschwerdefreie Jahre hast!
von B.
 




ForumNr : 501-3800-Hüftgelenksdysplasie - Erfahrungsaustausch : Hüftgelenksdysplasie - 147
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Stand : 15.03.2008 05:47:05
MaschinenArthrose : X103Y20080315054704Z103 - V147


Arthrose





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