Hüftdysplasie - konservative Behandlung ohne OP möglich?
- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -
121. Eintrag von am 22.10.2008 - Anzahl gelesen : 25
Hüftdysplasie - konservative Behandlung ohne OP möglich?
0Ist es irgendwie möglich eine noch nicht arthrotische oder leicht arthrotische Hüftdysplasie ohne OP mit Training, Tabletten, KG und entsprechenden schonenden Sportarten auf dem Status Quo zu halten und einer Verschlechterung aus dem Wege zu gehen?
Hat irgendjemand hierzu positive Erfahrungen?
MfG Mr. Bigwave :-)
4. Antwort
von am 22.10.2008
, eine Dyplasie ist bei jedem anders. Demzufolge gibt es auch keine Pauschalaussagen, ob bzw. wann eine TEP aufgrund der häufig durch Dysplasie ausgelösten Arthrose erforderlich wird. Selbst die erfahrensten Ärzte werden Dir hierzu keine Prognosen geben können, weil u.a. verschiedene Faktoren den Zustand der Hüfte verschlechtern können.
Ich habe mit meiner angeborenen beidseitigen Hüftdysplasie und bereits mit Anfang 20 diagnostizierten Arthrose durch gelenkschonenden Sport (wie z.B. Rad fahren, Schwimmen) vielleicht die OP hinaus gezögert. Aber ich habe auch über viele Jahre die starken Schmerzen 'ignoriert' und mich erst zur Op entschieden, als gar nichts mehr ging.
Aus eigener Erfahrung kann ich Dir raten, auf jeden Fall gelenkschoneden Sport zu machen. Bei Arthrose ist Bewegung immer sehr wichtig. Aber ob Du Zeit Deines Lebens ohne Tep auskommen wirst, kann Dir keiner im voraus sagen. Bei mir wurden die Beschwerden durch Hüftkopfnekrose, Zysten, Schleimbeuteln etc. innerhalb weniger Monate 'unerträglich' - obwohl ich vorher viel dafür getan habe, um die Arthrose einigermassen in den griff zu bekommen bzw. damit leben zu können..
Was würde es Dir nutzen, wenn irgendjemand Dir auf Deinen Beitrag antwortet, dass er z.B. - trotz Dysplasie - 'erst mit 75 jahren eine Tep benötigt hat ? Ich kenne so viele unterschiedliche Krankheitsverläufe von Dysplasie-Patienten. Kein Fall ist mit einem anderen identisch.
E.
3. Antwort
von am 22.10.2008
Bigwave, ich glaube der Unterschied liegt schon darin, dass jede Dysplasie anders ist. Meine Dysplasie war derart ausgeprägt, dass ich im Alter von 21 Jahren bereits 5 grosse Op an den Hüften hatte. Die dann folgenden Jahre habe ich versucht mit den von dir angesprochenen Mitteln einigermassen zu überleben. Dabei wurde meine Lebensqualität von Jahr zu Jahr schlechter. Als ich 2006 2 neue Hüften bekam konnte ich nichts mehr. Die Schmerzen und Bewegungseinschränkungen hatten ein Ausmass angenommen, welches kaum noch zu ertragen war. Es ist gut möglich, dass du die nächsten Jahre eine Arthrose hinauszögern kannst, nur sagen kann dir das keiner. Auch ich habe versucht so lange wie möglich die Tep hinaus zu zögern, was ich heute nicht mehr machen würde. Die Hüften waren durch die jahrelange Fehlbelastung und die ständigen Schmerzen sehr stark geschädigt. Von meinem körperlichen und seelischen Zustand ganz zu schweigen. Ich wünsche dir, dass du noch viele Jahre ohne Op leben kannst.
D.
2. Antwort
von am 22.10.2008
B.,
Danke für die interessante Info. Also TEP - ich hoffe mal nicht, ich bin erst 31, hoffentlich noch ohne Arthrose, sodass im Notfall eine Umstellung möglich wäre.
Ich habe aber vor allem gemeint, ob man eine Dysplasie mit ausreichenden 'richtigen' Methoden bis ans Lebensende ohne stärkere Arthrose oder OPs in Schach halten kann?
Also einer OP komplett aus dem Weg gehen?!
LG
1. Antwort
von am 22.10.2008
Bigwave, sicher kannst du mit den genannten Mitteln die Folgen einer Dysplasie (=Arthrose) lange 'im Schacht' halten und den Fortschritt der Krankheit verlangsamen. Eine OP bzw. eine TEP steht immer am Schluss einer Therapie und sollte immer die ultimo ratio sein. Das bedeutet nicht, leiden bis an die Grenzen der Erträglichkeit, aber es bedeutet so lange mit einer OP warten, bis es keine sinnvolle Alternative mehr gibt, um die Lebensqualität deutlich zu verbessern. Denn richtigen Zeitpunkt kann nur der / die Betroffene entscheiden. Ich wünsche dir alles Gute! B.