Sprunggelenk versteifen oder Prothese ?



- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -



  466. Eintrag von am 12.12.2008 - Anzahl gelesen : 241  
  Sprunggelenk versteifen oder Prothese ?  
  0 ich werde im Februar 35 Jahre und stehe vor der entscheidung mein Sprunggelenk versteifen oder ein künstliches einsetzen zu lassen . Ein Arzt sagt versteifen der andere prothese was ist richtig ? Für mich ist es schwer eine entscheidung zu treffen ! Meine gedanken sagen mir ich sollte es erst mit einem künstlichem gelenk versuchen und fals dies nicht gut geht könnte man es ja immer noch versteifen, falls das noch geht ? Wer kann mir da informationen geben oder vielleicht hat jemand hier beides erlebt und kann mir weiterhelfen wie ich mich verhalten soll.  
  4. Antwort von am 09.07.2009  
  Ich habe am 5. März ein künstliches Sprunggelenk bekommen und bin damit sehr zufrieden !
Ich war 2x in Reha und gehe weiter zur Krankengym. und Massage.
Die Achillissehne macht noch nicht so ganz mit aber das ist normal durch die lange ruhigstellung des Gelenkes.
Für mich kann ich sagen , das ich mit der OSG - TEP die richtige entscheidung getroffen habe !
Die starken schmerzen wie vor der OP sind nicht mehr .
Ich komme sehr gut mit der Prothese zurecht.
 
  3. Antwort von am 08.07.2009  
  ,
darf ich fragen wie Du Dich entschieden hast und wie weit du nun schon gekommen bist?

T
 
  2. Antwort von am 13.12.2008  
  ,
auch ich stehe vor dieser Frage.
Nach einem Trümmerbruch des OSG im Okt. 07 habe ich bereits jetzt Arthrose Grad 3 -4, wie kürzlich bei der Arthroskopie festgestellt wurde.
Ich bin 41 Jahre alt, also auch noch 'jung'!
Meine Beschwerden sind bereits jetzt immens.

Der auf Gelenke spzialisierte Chirurg, der die ASK durchgeführt hat, hat mir bereits zu einem künstlichen Gelenk geraten und mir den Stand der Dinge erläutert. Er selbst 'baut' Teps der dritten Generation regelmässig ein.

Mir hat sehr geholfen, hier in diesem Forum die Erfahrungsberichte sowohl Arthrodese als auch Prothese betreffend durchzulesen.
Zudem habe ich viele Fachberichte im Internet recherchiert.

Mein behandelnder Orthopäde ist die Generation, die die Arthrodese favorisiert, da seiner Meinung nach die Entwicklung noch in den Kinderschuhen steckt und die bisherigen Langzeiterfolge ausblieben.
Er hat mir auch erklärt, dass das Sprunggelenk leider eben im Vergleich zu den anderen Gelenken viel zu klein ist, um das 'Andocken' einer Prothese auf Dauer zu einem Erfolg werden zu lassen.

Klar, man muss sich vor Augen halten, dass jetzt viele Chirurgen gern Teps einbauen, um Erfahrungen zu sammeln ...

Ich selbst werde jetzt im Januar noch ein paar Kilometer fahren, um mir in einer anderen Klinik eine weitere Meinung einzuholen. Dort werden bereits seit Jahren Teps recht erfolgreich eingebaut, aber auch Arthrodesen durchgeführt.

Die Tendenz, auch jüngeren Patienten Prothesen einzusetzen nimmt zu, egal, um welches Gelenk es sich handelt.
Ich persönlich finde das gut.
Viele Patienten leiden jahrelang, sie nehmen viel zu lange und viel zu viele Schmerzmittel. Viele Jahre, die man vielleicht mit mehr Lebensqualität leben könnte, gehen verloren, ohne wenigstens diesen Weg zu versuchen.

Ja, man muss sich bewusst machen, dass künstliche Gelenke nicht ewig halten und ein Austausch irgendwann sein muss. Aber man hat eine Chance genutzt.
Ich denke, wenn man sich mit allen Vor- und Nachteilen, also ganz bewusst darauf einlässt, ist es o.k.
Wenn ich mich entscheide, dann weiss ich um der Gefahren, ich weiss, dass gerade bei Teps im Sprunggelenk noch so manches schiefgehen kann.

Auch wenn man mit einer Versteifung des OSG durchaus recht beweglich bleibt, habe ich Bedenken, was die Nachteile betrifft, die beschreibt.

Ich für mich habe bereits die Vorentscheidung getroffen, es zuerst mit einem künstlichen Gelenk zu versuchen, denn sollte es nicht funktionieren, kann ich immer noch den Weg der Arthrodese gehen.
Und ich werde auch nicht noch 5 oder 10 Jahre abwarten, denn ich leide bereits jetzt und meine Lebensqualität hat bereits jetzt enorm abgenommen.
Aber ich entscheide eben auch nicht vorschnell und informiere mich ausreichend und auf vielen Ebenen.

Ich denke auch, die solltest Dir von Orthopäden/Chirurgen, die Spezialisten sind, noch eine weitere Meinung einholen. Für eine Entscheidung ist auch Dein persönliches Krankheitsbild wichtig, also, was geht bei Dir überhaupt.

Über meine Visitenkarte findest Du meine weiteren Diskussionsbeiträge, wo ich über das Für und Wider abwäge.

Alles Gute.
, Ju.
 
  1. Antwort von am 13.12.2008  
  ,

die Frage Versteifung oder Prothese wird unter den niedergelassenen Orthopäden oft noch wie eine Art 'Glaubenskrieg' geführt. Klar, dass du verunsichert bist.

Eine Versteifung des Sprunggelenks hat den Nachteil, dass die Nachbargelenke die fehlende Abrollbewegung des Fusses ausgleichen müssen. Dadurch kommt es zu einer Überlastung und meist auch langfristig zu Anschlussarthrosen der angrenzenden Gelenke. Ein weiterer Nachteil bei einer Versteifung ist, dass der Fuss relativ lange ruhig gestellt werden muss.
Bei der Prothese bleibt die Beweglichkeit des Fusses weitgehend erhalten. Allerdings sind noch nicht alle auftretenden Probleme mit den Prothesen gelöst und es gibt noch wenig Langzeiterfahrung. Du musst deshalb davon ausgehen, dass so eine Prothese nicht ewig hält. Neuere Dokumentationen weisen aber mittlerweile schon eine 'Überlebensrate' von ca. 95 % der Prothesen nach 12 Jahren aus.
Bei einer Lockerung der Prothese besteht die Möglichkeit, einzelne Komponenten auszutauschen oder eine Versteifung durchzuführen.

Ob in deinem Fall eine Prothese möglich ist, solltest du in einer Klinik überprüfen lassen, die Erfahrung mit diesem Eingriff hat und ihn auch häufig durchführt.
Manchmal muss man dazu auch noch weitere Anfahrtswege in Kauf nehmen.

Ich wünsche dir alles Gute.


Solltest du Fragen haben, kannst du mich auch gern über meine Infobox anschreiben.
 




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Stand : 10.07.2009 06:03:05
MaschinenArthrose : X466Y20090710060305Z466 - V152


Arthrose





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