Hüftarthrose mit 25 Jahren (und Fussball)



- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -



  1003. Eintrag von am 23.03.2008 - Anzahl gelesen : 91  
  Hüftarthrose mit 25 Jahren (und Fussball)  
  0 alle zusammen,
ich bin neu hier im Forum und möchte mich gerne mit euch austauschen und auch meine Erfahrungen weitergeben.

Letzte Woche hat ein Orthopäde bei mir fortgeschrittene Hüftarthrose rechts festgestellt. Ich wusste nicht genau, was das ganze bedeutet.
Meine grosse Leidenschaft ist Sport. Ich spiele aktiv im Verein Fussball und gehe viel Laufen.
Mehr und mehr wird mir klar, dass ich mein Leben in dieser Art und Weise nicht mehr gestalten kann, da der Arzt mir sehr klar gemacht hat, dass ich in 5 bis 10 Jahren ein künstliches Gelenk brauch :-(

Probleme habe ich schon längere Zeit. Ich dachte immer, ich habe Zerrungen oder ähnliches.. Die Beweglichkeit der Hüfte hat in letzter Zeit enorm abgenommen. Hab mittlerweile sogar Schwierigkeiten meinen rechten Socken anzuziehen. Die Diagnose ist für mich sehr erschütternd gekommen. Momentan will und kann ich das ganze noch nicht glauben!
Wie kann ich eurer Meinung nach weiter Sport treiben?
Gegebenfalls auch weiter Fussball spielen?
Gibt es z. B. Gelenkstützen (Bandagen), die das Gelenk positiv unterstützen?
Was kann ich sonst tun, um die Krankheit positiv zu gestalten?

Ich hoffe ihr gebt mir ein paar Ratschläge

Vielen Dank schon einmal und schöne

Robert
 
  6. Antwort von am 02.04.2008  
  Vielen Dank für die Antworten!

Ich komme gerade von dem zweiten Orthopäden zurück... Er hat natürlich auch die Arthrose festgestellt.

Nur war sehr komisch, dass laut diesem Arzt ganz sicher keine Dysplasie habe! Deshalb verstehe ich nicht ganz woher ich dann mit 25 Arthrose hab?!
Der Arzt hat dann noch gefragt ob ich einmal irgendeine Entzündung hatte. Ich hab ja links und rechts die Arthrose. Er hat dann weiterhin gefragt, ob andere Gelenke auch betroffen sind.
Desöfteren hab ich auch Knieprobleme.
Kann es sein, dass Arthrose auch von Entzündungen kommen kann? Oder dadurch der Verschleiss höher?

So richtig weiss ich jetzt auch noch nicht, was ich davon halten soll und kann...
Wollte dann noch wissen, wie ich mich weiter verhalten kann, worauf er nicht viel wusste.

Schönen

Robert
 
  5. Antwort von am 01.04.2008  
  Robert
Deine Geschichte kommt mir sehr bekannt vor. Ich bin 38 Jahre alt und habe vor ca. 6 Monaten erfahren, dass ich Dysplasiecoxarthrose beidseits habe. Rechts ist bei mir auch stärker betroffen als links.
Ich habe ca. 30 Jahre lang Eishockey gespielt und war ansonsten sportlich auch immer sehr aktiv. Die Schmerzen in der Leistengegend nach sportlicher Aktivität habe ich jahrelang ignoriert, gingen ja schliesslich immer wieder weg. Nach Diagnosestellung war ich genauso geschockt wie du und hab`die Tipps meines Arztes zunächst ignoriert. Unter Schmerzen habe ich weitergespielt bis ich merkte, dass es einfach nicht mehr geht. Die Saison ist jetzt beendet und ich habe mich sogar ins Hüftgelenk spritzen lassen, um die Saison zu Ende spielen zu können. Viele werden jetzt sagen der ist bekloppt aber so ist das eben, wenn man am Sport hängt. Jetzt allerdings werde ich den Sport an den Nagel hängen. Bin jetzt auf Fahrradfahren umgestiegen, Schwimmen mag ich nicht gerade.

Ich muss dir sagen, dass ich anfangs mit der Diagnose völlig hilflos war. Ich habe auch so Aussagen bekommen wie, in 5 - 10 Jahren ist eine TEP fällig.
Erst nachdem ich zufälligerweise auf dieses Forum gestossen bin, habe ich wieder ein wenig Hoffnung geschöpft und eine Menge Informationen bekommen. Ich weiss, dass ich keine 5 Jahre mehr bis zu meiner ersten TEP habe, da ich neben den sportlichen auch weitere Einschränkungen im Leben habe, die ich auf Dauer nicht hinnehmen kann.
Also liess dich durchs Forum und freunde dich mit dem Gedanken an, dein Leben ohne Fussball weiterzuführen. Wenn es erstmal soweit ist, dass du in Ruhe und Nachts Schmerzen hast, dann wünschts du dir früher vernünftig gewesen zu sein.
Ich weiss wovon ich spreche.
Henry
 
  4. Antwort von am 26.03.2008  
  Die Meinung von einem anderen Arzt ist auf jedem Fall wichtig und richtig. Auch später vor einer OP solltest Du nicht nur einen Orthopäden befragen. Mein Orthopäde war z.B. gegen eine McMinn-OP. Er hatte keine Erfahrung damit und machte McMinn (hält nicht lange etc.) unnötig schlecht.

Dennoch habe ich McMinn machen lassen und bin bis jetzt (3 Jahre nach der OP) sehr gut damit gefahren und meine Lebensqualität hat sich wieder deutlich verbessert. Seit der OP brauche ich keine Schmerzmittel mehr!

Was den Fussball betrifft gebe ich Dir den Tip sofort aufzuhören und die Saison nicht zu Ende zu spielen. Du musst jetzt an Dich denken und Deine sollte vorgehen! Fussball ist für die Hüfte einfach eine sehr heftige Belastung und nach jedem Spiel wirst Du Deine Hüfte immer mehr spüren bis der Schmerz nicht mehr nachlässt. So war es zumindest bei mir und im Nachhinein denke ich mir, dass wenn ich von meiner Dysplasie und den Konsequenzen vorher erfahren hätte hätte ich durch andere Sportarten einige Jahre länger schmerzfrei und ohne OP leben können.
So habe ich bis 41 Jahre nichts von meiner Fehlstellung gewusst und bin munter durch die Gegend gejoggt und habe Fussball gespielt! Wenn die Arthrose dann richtig schlimm wird kannst Du möglicherweise sogar nicht mehr schmerzfrei liegen – dann helfen nur noch starke Schmerzmittel oder die OP!

In diesem Sinne alles Gute,
 
  3. Antwort von am 25.03.2008  
  Vielen Dank für die Antworten!
Der Arzt hat gemeint, dass die Arthrose wirklich wegen einer Dysplasie entstanden ist. Der viele Sport hat dann eben seinen Rest gegeben...

Jetzt beginnt bei mir eben die Krankengymnastik und ich möchte trotzdem noch die Meinung von einem weiteren Arzt holen. Das ist einfach für mich persönlich wichtig.

Momentan spiele ich noch weiter mit dem Fussball, aber ich merke schon, dass ich komplett anders auf dem Platz stehe. Ich möchte diese Saison noch irgendwie mit meiner Mannschaft beenden und dann geh ich den für mich sehr schweren Weg und höre eben das Fussball auf.



Robert
 
  2. Antwort von am 25.03.2008  
  Servus Robert,
muss mich da leider B. anschliessen.....

War für mich auch zunächst ein Schock – ist schon heftig wenn einem der Orthopäde unvorbereitet so eine Diagnose stellt!

Bin ein Leidensgenosse, auch wenn mich die Diagnose Arthrose mit gut 40 Jahren getroffen hat. Auch ich bin intensiv gejoggt (mehrmals am Maons teilgenommen) und habe noch bei den Senioren aktiv Fussball gespielt. Wollte es anfangs auch nicht wahrhaben...
Wenn Du sagst Du hast Probleme mit dem Strümpfe anziehen ist die Arthrose wohl schon weit fortgeschritten. Hat der Arzt auch gesagt wie es zu Deiner Arthrose in diesen jungen Jahren kam? Ich habe z.B eine Dysplasie, die Kugel liegt bei mir nicht richtig in der Pfanne.

Zum Glück gibt es heutzutage für uns die Möglichkeit einer Hüft-OP wenn die Schmerzen nicht mehr erträglich sind. Mit der Mc. Minn rechts bin ich bis jetzt sehr gut gefahren, habe aber leider wie Du auf der linken Seite auch eine Arthrose, die mir zunehmend zu schaffen macht. Mal sehen wann auch diese Hüfte reif für eine OP ist?

Als Alternative zu Radfahren und Schwimmen gibt es noch den Cross-Trainer im Fitness-Studio. Der ist sehr gut für die Ausdauer und belastet zumindest bei mir die Hüfte nicht, im Gegenteil nach 60 Minuten Cross-Trainer geht es meiner Hüfte besser als zuvor.

und Kopf hoch!

 
  1. Antwort von am 24.03.2008  
  Robert,
ich kann verstehen, dass die Diagnose für Dich erst mal einen Schock bedeutet hat.
Da Du noch sehr jung bist, würde ich an Deiner Stelle die OP so lange wie möglich hinaus zögern.
Das bedeutet u.a. aber auch, dass Du m.E. Deine sportlichen Aktivitäten ändern solltest.
Gerade Fussballspielen ist - wie alle Laufsportarten mit ruckartigen Stopps - 'Gift' für die Hüftgelenke.
Leider lässt sich da auch keine Stabilisierung durch Bandagen o.ä. erzielen (wie das eher beim Kniegelenk der Fall wäre).

Gelenkschonende Sportarten dagegen sind: Radfahren, Walking und Schwimmen bzw. Aquajogging.

Ansonsten lässt sich leider eine fortgeschrittene Arthrose nicht heilen, d.h. einmal verloren gegangener Knorpel ist unwiderruflich weg und die zunehmenden Schmerzen basieren vor allem darauf, dass ohne Knorpel Knochen auf Knochen trifft.
Du solltest Dich aber dennoch nicht verrückt machen lassen.

Beim Stöbern hier im FORUM wirst Du feststellen, dass es (leider) viele jüngere Leidensgenossen gibt, die frühzeitig eine TEP benötigen.

Ich wünsche Dir, dass eine OP für Dich noch in weiter Zukunft liegt.

B.
 




ForumNr : 501-g30-0000-640-0000-grp00000-1001 - Hüftgelenksarthrose - Fragen, Antworten, Erfahrungen - 148
SID : deutsches-arthrose-forum - 58615 - -



Stand : 03.04.2008 05:31:04
MaschinenArthrose : X1003Y20080403053104Z1003 - V148


Arthrose





-