Knorpelschaden 4.ten Grades in der rechten Hüfte - Sportler!
- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -
1031. Eintrag von am 27.05.2008 - Anzahl gelesen : 88
Knorpelschaden 4.ten Grades in der rechten Hüfte - Sportler!
0Ich (39) bin seid viele Jahren ambitionierter Läufer und habe schon an vielen Wettkämpfen teilgenommen. Ebenfalls hier an diversen Maon-Läufen. Vor ca. 2,5 Jahren begannen die Probleme mit der rechten Hüfte. Ich bin zum Orthopäden gegangen. Es wurde ein erhöhter Hüftverschleiss der rechten Hüfte festgestellt. Ebenfalls eine erhebliche Verjüngung des Gelenkspaltes sowie eine starke Bewegungseinschränkung bei der Innenrotation. Erst sagte man mir, dass es besser sei, Rad zu fahren. Dann sagte man mir, ich sollte die Hüft-Muskulatur durch entsprechende Übungen stärken. Das habe ich dann mittels Deuserband getan. Ich bin zwischendurch immer wieder gelaufen. Mal ging es gut, mal nicht und der Lauf war dann mit Schmerzen verbunden. Vor einem Monat habe ich dann den Orthopäden gewechselt. Der neue Orthopäde hat mir zuerst Kollagen Typ II verschrieben, was ich nun seid ca. 2 Wochen als Nahrungsergänzung zu mir nehme. Das Laufen soll ich lassen. Da ich zusätzlich Rennrad fahre, was gut und schmerzfrei funktioniert, ist der Verlust für mich als Ausdauersportler nicht ganz so gross!!! Ein MRT wurde gemacht und weitere Röntgenaufnahmen.
Nun die Beurteilung: Knorpelschaden 4.ten Grades ventrales Drittel „ mit z. T breitflächigen Nudationen, subchondralen Synovialiszysten acetabulumseitig betont und angrenzendem Markraumödem. Die mir angebotene Therapiemöglichkeiten:
1. Magnetfeld-Therapie: Schmerzen (habe ich nur, wenn ich Laufen würde) sollen gelindert werden und der Knorpel soll sich regenerieren! 2. AMIC-Verfahren: Mit Hilfe der körpereigenen Stammzellen wächst neues knorpelartiges Gewebe heran. Der Eingriff soll per Endoskopie durchgeführt werden. Danach erst einmal 6 Wochen max. 10kg Belastung! 3. Hemicap: Hüftkappen-Prothese, wobei der defekte Knorpelbereich überkront wird. Die Kappe übernimmt dann die Knorpelfunktion! Es ist ein operativer Eingriff. Das Gelenk kann nach erfolgter Operation voll belastet werden! So bin ich informiert worden.
Mein derzeitiger Zustand: Eigentlich ganz gut. Ich habe keine Schmerzen beim Gehen, Treppensteigen, Liegen (kein Ruheschmerz) und Rennradfahren. Ich habe nur Schmerzen, wenn ich Laufen würde, was ich jedoch z.Zt. nicht tue...leider!
Ich möchte wissen, was ich machen soll!!! Hat jemand ähnliche Beschwerden und bereits Erfahrungen mit o. g. Therapie-Möglichkeiten oder gibt es noch was Anderes? Für Informationen wäre ich sehr dankbar!!!
Bis dann,
Thorsten
4. Antwort
von am 02.06.2008
Thorsten! Ein schlechter Röntgen-oder MRT-Befund muss nicht zwangsläufig auch massive Beschwerden mit sich bringen. Das habe ich bei mir selbst erlebt. Seit vielen Jahren habe ich einen schlechten Hüftbefund, aber durch regelmässiges Training in Form von KG und Gerätetraining kaum Beschwerden, nur eine gewisse Steifigkeit hat im Laufe der Jahre zugenommen. Aber das kann ich tolerieren. Bei Dir sind durch Deine Einstellung , mit KG und regelmässigem Rennradtraining der Arthrose entgegenzuwirken , gute Voraussetzungen gegeben, den jetzigen Zustand noch lange zu erhalten . Eine Operation ist wirklich nur angezeigt, wenn ständige Schmerzen die Lebensqualität einschränken. Man darf nicht vergessen, dass jeder Eingriff ein gewisses Risiko mit sich bringt, nämlich den der Narbenbildung und Keimeinschleppung. Und eine Operation in Kauf zu nehmen, weil eine vorher vom Operateur versprochene 'sofortige Vollbelastung' in Aussicht gestellt wird, ist keine Indikation. Trotzdem ist es bei verschiedenen Empfehlungen und Meinungen sehr schwer die richtige Entscheidung zu treffen. Ich wünsche Dir, dass DU noch eine ganze Weile ohne einen operativen Eingriff auskommst! Radel fleissig, mache KG-Übungen (es gibt wunderbare Dehnübungen für die Hüften) und schlag Dir bitte das Maonlaufen momentan aus dem Kopf! E.
3. Antwort
von am 02.06.2008
Thorsten, eigentlich hört sich das für mich alles ganz positiv an. Du kommst mit der Diagnose gut zurecht, und hast für Deine Leidenschaft, das Laufen, auch schon eine Alternative gefunden. Deine Lebensqualität ist nicht eingeschränkt, Du hast eigentlich keine Schmerzen, nimmst keine Medikamente gegen Schmerzen... Wozu also operieren??? Ich sehe Physiotherapie als eine gute Möglichkeit für Dich, den jetzigen Zustand noch lange erhalten zu können. Dabei wünsche ich Dir viel Vergnügen und noch eine lange schmerzfreie Zeit. , D.
2. Antwort
von am 02.06.2008
Liebe B.
Tut mir Leid, dass ich mich jetzt erst melde. Aber ich hatte vor ein paar Tagen schon einmal zu Deiner Antwort geschrieben. Ist aber wohl irgendwie nicht angekommen. Du hast recht mit Deinen Aussagen bezgl. der Therapievorschläge: Ich kann mir nicht vorstellen, das durch die Magnetfeldtherapie der Knorpel regeneriert bzw. nachwächst. Diese Art der Behandlung, so habe ich gelesen, soll wohl ehe Schmerzen lindern. Ich habe aber nur Schmerzen beim Laufen und nicht beim Gehen, Liegen, Radfahren usw.. Also kommt diese Therapie für mich nicht in betracht. Ausserdem kostet die Therapie und die Kasse zahlt nicht. Über das AMIC-Verfahren habe ich nichts gefunden, was sich auf die Hüfte bezieht, sondern nur auf das Knie. Eine endoskopische Behandlung der Hüfte scheint auch sehr schwer zu sein. Es gibt dort wohl ein paar Spezialisten, die das können, aber dieses Verfahren ist anscheinend nicht so häufig bei der Hüfte angewendet worden. Somit gibt es wahrscheinlich auch keine ausreichenden Zahlen über den Erfolg dieses Verfahrens an der Hüfte. Oder hat jemand andere Informationen? Zahlt die Kasse? Diese Verfahren scheint dann auch für mich nicht in Frage zu kommen. Bleibt also nur noch Hemicap. Aber eine Operation will ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht angehen, obwohl das alles für mich als Sportler interessant klingt. Ich habe auf einer Orthopädie-Internet-Seite Werbung für Sportler bzgl. dieses Verfahrens gefunden. Man soll direkt nach der OP, also wenn die OP-Wunde es zulässt, voll belasten können. Klingt natürlich verlockend. Allerdings gibt es nur Erfahrungswerte über die Standzeit der Kappen über 10 Jahre. Die sollen aber die Erwartungen übertreffen. Die Frage ist hier, bei welcher Belastung? Aber Du hast hier auch recht! Warum jetzt schon OP? Gibt es nicht noch was anderes? Wie sieht es mit Physio aus?
Ich werde jetzt erste einmal weiter mein Kollagen II + Vitamin C zu mir nehmen (Bringt das was?) und Rennradfahren. Denn das klappt echt gut und ist für einen Ausdauersportler eine gute Alternative. Ich habe komischer Weise psychisch auch nicht die grossen Probleme damit, nicht zu Laufen. Ich bin also nicht am Boden zerstört. Ich schaue nach vorne und hierbei bitte ich um Eure Hilfe!!! Zusätzlich werde ich weiter speziell die Hüftmuskulatur mit einem Deuser-Band trainieren. Denn das ergibt eine zusätzliche Stützfunktion.
Falls jemand noch weitere Erfahrungen hat, bitte schreiben.
an Dich, B. und an alle Anderen!
PS: Ich werde weiter am Ball bleiben und Euch informieren!
1. Antwort
von am 27.05.2008
Thorsten, auch wenn es Dir vermutlich schwer fällt, solltest Du m.E. akzeptieren, dass Du das Laufen bei der dargestellten Diagnose aufgeben musst. Dass Du 'nur' beim Laufen Schmerzen hast, zeigt, dass Du eine OP vermutlich noch einige Jahre hinaus zögern kannst, wenn Du stattdessen gelenkschonenden Sport (z.B. Radfahren,Schwimmen) betreibst. Selbst mit einer Kappenprothese würde ich an deiner Stelle das Laufen aufgeben, weil die Haltbarkeit der Prothese darunter leiden würde.
Die anderen Therapievorschläge sind m.E. mit Vorsicht zu sehen. Einmal verlorener Knorpel lässt sich nicht so einfach regenerieren und die Magnetfeldtherapie hilft m.W. auch nicht langfristig.
Ich wünsche Dir, dass Du noch ein paar Jahre ohne operativen Eingriff klar kommst.