Wie lange sollte man die OP hinauszögern ?



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  1149. Eintrag von am 24.06.2009 - Anzahl gelesen : 105  
  Wie lange sollte man die OP hinauszögern ?  
  0,

bin 45 jahre alt und habe gestern die Diagnose der Hüftgelenksarthrose bekommen. Probleme habe ich seit knapp 1 Jahr die wie folgt aussehen. Gelegentliches Ziehen am Oberschenkel als wenn der Muskel verkürzt sei, Schwierigkeiten das linke Bein entsprechend zu beugen z.bsp. beim Socken anziehen, nach längeren Ruhepausen anfängliche Schmerzen welche nach etwas Bewegung nachlassen, leichtes hinken beim Laufen.

A.
 
  4. Antwort von am 26.06.2009  
  A.,
hast Du schon in irgendeiner Form konservative Therapien (KG, RS, US) bekommen bevor Du nun die jetzige Diagnose erhalten hast. Du schreibst ja schliesslich, dass Probleme schon länger bestehen.

An Deiner Stelle würde ich das volle konservative Programm erst ausschöpfen bevor Du Dich zu einer Prothese entscheidest.
Die Aussage, dass sich im Nachhinein viele schon eher zu einer OP entschliessen hätten sollen, stimmt. Jedoch haben diese Patienten auch glücklicherweise mit der Prothese keine Probleme. Es gibt nie die 100 prozentige Erfolgsgarantie.
Vor 3 Jahren habe ich mich mit 34 operieren lassen. Hatte auch viele Jahre mit der Coxarthrose zu kämpfen und auch wirklich alles ausgeschöpft, allerdings dann auch schon viele Jahre Medikamente gebraucht. Ich hatte mich am Schluss richtig auf die Prothese gefreut als der Termin stand - auch schon Pläne gemacht. Aber man steckt nie drin. Obwohl die Prothese nach der Revision top sitzt, habe ich weiter Probs damit.

Die Entscheidung fällst Du ganz allein - nicht Dein Orthopäde, vorauss. Operateur oder sonst wer. Auch spielt das Alter mittlerweile keine Rolle mehr. Wenn Du Dich in Deiner Lebensqualität eingeschränkt fühlst (durch Schmerzen bzw. dauernd Medikamente) oder Bewegungseinschränkungen bestehen, dann solltest Du nicht warten, da es insgesamt sonst Auswirkungen auf Deinen Bewegungsapperat (Muskeln, Wirbelsäule, Knochenstrukur) haben würde.
Bei der Wahl der Prothese gibt es verschiedene Modelle (Kurzschaft, Modularschaft-System mit Grosskopf, Oberflächenersatz,...), die gerade für jüngere Patienten geeignet sind.
Hüft-TEP-OPs sind Standard-OPs, die mittlerweile fast in jedem KH erfolgreich eingesetzt werden. Bei Nicht-Standard-Prothesen sollest Du Dir aber besser erfahrene Klinken oder Endoprothesenzentren mit erfahrenen Operateuren aussuchen.
Eine Zweitmeinung hierzu ist auch nicht verkehrt.

Nun ich wünsche Dir eine gute Besserung. Das wird schon wieder!
Solltest Du noch Fragen an mich haben, so schick mir eine Info.

Alles Gute!!


Junior
 
  3. Antwort von am 26.06.2009  
  A., ich schliesse mich den Beiden auch an. Nach deiner Beschreibung lebst du noch ohne Schmerzmittel und hast die Schmerzen gelegentlich. Aus dieser Sicht, musst du nicht gleich Morgen zur OP springen. Was mir mehr Sorgen macht, ist dein Hinken. Durch deine Fehlhaltung kannst du nach einem gewissen Zeitraum auch anderweitig Probleme bekommen. Die Knie, andere Hüfte, der Rücken oder Bandscheiben können anfangen zu Schmerzen. Deshalb ist es sehr wichtig, dass du deine Muskeln aufbaust, soweit deine Schmerzen es zu lassen. Am Besten auch zur KG gehen, der dir Übungen für zu Hause mit gibt. Je mehr Muskeln du aufgebaut hast, umso schneller bist du nach der OP wieder fit. Ich habe mich auch 1 Jahr mit Schmerzmittel vollgepumpt. Würde ich bei der zweiten Seite nicht mehr machen. Von Geburt an, habe ich eine beidseitige Dysplasie(Fehlstellung der Hüften). Durch eine vergessene Spreizhose vom Kinderarzt. Den Rest findest du in meiner Visitenkarte, wenn es dich intressiert. Falls du noch fragen hast melde dich einfach. Freue mich immer über Post. Wünsche dir schmerzarme Tage und ein schönes WE. Glg von  
  2. Antwort von am 25.06.2009  
  A.,
ich kann B. nur zustimmen. Ich gehöre zu den Hüftlern, die jahrelange Qualen mit Schmerzmitteln, alternativen Heilmethoden und vielem mehr bekämpft haben - besser gesagt es versucht haben-. Als ich 2006 meine beiden neuen Hüften bekam konnte ich nichts mehr machen, nicht Laufen, nicht Stehen und hatte nächtelang vor Schmerzen nicht geschlafen. Das lange Warten wurde unterstützt durch den Orthopäden, der immer sagte ' zu jung' warten. Ich würde heute nicht mehr warten bis nichts mehr geht.

C.
 
  1. Antwort von am 25.06.2009  
  A.,

im Diskussionsforum findest Du in der Sparte Hüftgelenks-
Prothese im Beitrag Nr. 851 einige Antworten auf Deine
Frage.
Nach über dreieinhalb Jahren intensiver Teilnahme am
Forum habe ich die Feststellung gemacht, dass noch nie
ein Hüftler berichtet hat, er habe sich zu früh operieren
lassen, aber es waren bisher nicht wenige dabei, die nach
einer OP meinten, sie hätten sich früher operieren lassen
sollen. Das waren dann immer Betroffene, die sich über
einen längeren Zeitraum mit Schmerzmitteln vollgepumpt
hatten. -
Alles Gute,

B.
 




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Stand : 27.06.2009 06:56:49
MaschinenArthrose : X1149Y20090627065649Z1149 - V152


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