Welche Prothese ist richtig - Metall oder Keramik?



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  983. Eintrag von am 27.01.2008 - Anzahl gelesen : 87  
  Welche Prothese ist richtig - Metall oder Keramik?  
  0Habe demnächst eine Hüftop vor mir und bin sehr verunsichert, welches Material ich nehmen soll. Habe mich bei verschiedenen Kliniken vorgestellt. Zum einen wird Keramik favorisiert. Lese aber überall, dass Keramik brechen kann. Anderseits höre ich auch, dass bei Titan Partikel in Organe wandern können und dies zu Krebs führen kann. Wer kann mir helfen? Bin 56 Jahre alt und möchte nach der Op auch wieder Sport betreiben, insbesondere Fahrrad fahren.
Ich bin für jede Info dankbar.
A.
 
  4. Antwort von am 01.02.2008  
  also mein Arzt meinte, dass es im wesentlichen 3 Kombinationen gäbe:
- Keramik-Versionen: zwar besten Haltbarkeitsergebisse, aber bei Bruch (bei Keramik sehr wohl möglich) hat man die ganzen nicht wirklich entfernbaren Splitter im Körper, was den Halt jeder weiteren Prothese schwierig macht - deswegen wurde mir - da erst 29 - davon abgeraten
- Metall/Metall: bei den reinen Metall auf Metall Varianten kommt es tatsächlich zu einem Partikelabrieb. Man weiss nicht wirklich, was das für Folgen haben kann, aber man weiss sehr wohl, dass diese Partikel überall im Körper nachweisbar sind. V.a. jungen Frauen, in gebärfähigem Alter, rät man davon ab, obwohl auch hier die Haltbarkeit noch besser ist als bei der letzten Variante
- die wurdebei mir angewandt: Metall und ein Polyethylennetz. Hat zwar die 'schlechtesten' Prognosen was Haltbarkeit anbelangt, aber gerade bei den Kunststoffen hat sich diesbezüglich vieles getan (stärkere Polyethylennetze...) - man hofft, dass auch diese bereits länger halten...
Hoffe, ich konnte etwas weiterhelfen!
Alles Gute,
 
  3. Antwort von am 29.01.2008  
  , C.,
vielen Dank für eure schnellen Antworten. Ich beschäftige mich schon eine ganze Zeit mit Hüftprothesen, habe es seit Jahren rausgeschoben, weil ich es einfach nicht wahrhaben wollte, so ein Ersatzteil in mir zu haben. Aber jetzt geht es nicht mehr anders. Die Schmerzen sind recht gross, aber ihr macht mir Mut, dass ich auch nach einer Op noch einiges machen kann. Das ist mir schon sehr wichtig.
Vielen Dank für die aufmunternden Worte
Lieben und alles Gute

Anne
 
  2. Antwort von am 28.01.2008  
  Anne,

ich habe noch nie gehört, dass Partikel einer Titan-TEP krebserregend sein könnten.
M.E. ist bei einer TEP-Op am wichtigsten, dass man dem Operateur und seiner Fachkompetenz vertraut.
Das Sammeln von Infos vor der OP ist grundsätzlich sicherlich sinnvoll, aber zu viel kann auch verunsichern und letztlich bleibt abzuwägen, welche Vorteile die OP bringt.
Meines Wissens ist die Kombination: Schaft aus Titan und Pfanne aus Keramik - die beste bei TEPs (habe ich bei meinen beiden Hüft-Teps auch).

Das Radfahren ist mit einer TEP sogar sehr gut. Wenn Du bisher sicher beim Radfahren warst, würde ich mir an Deiner Stelle nicht zu viele Gedanken machen, dass man z.B. stürzten könnte.
Das ist mir mit den TEPs schon mal beim ganz normalen Gehen passiert (zum Glück nur mit blauen Flecken als Folge).

Ich wünsche Dir alles Gute für die OP und die Zeit danach
C.
 
  1. Antwort von am 28.01.2008  
  Anne,
Ich gehe davon aus, dass du wegen deines Alters eine TEP zum Einwachsen bekommst. Ich weiss nicht, welche Auswahl es da gibt, bei mir ist beides Material enthalten. Die Pfanne besteht innen aus Keramik und der Schaft ist aus Titan. Ich habe eine Kurzschaftprothese, da ich bei der OP erst 39 war.
Zur Frage, ob Keramik brechen kann, kann ich dir nur sagen, im Gelenk niemals. Brechen kann nur etwas, wenn du nach der OP auf das Gelenk fallen würdest, aber selbst dann bricht nicht das Gelenk, sondern dein Knochen drumherum, weil das Metall verhindert, das der Knochen den Aufprall abbremsen kann. Das ist die grösste Gefahr bei einem künstlichen Hüftgelenk, aber danach kann man leben.
Ich hatte auch Angst, dass man auf das Metall allergisch reagieren könnte oder wie du sagst, Partikel wandern könnten, und fragte vor der OP meinen Arzt. Der sagte mir, dass niemand auf Titan allergisch reagiert und ich mir überhaupt keine Sorgen zu machen brauchte. Ich kann mir nicht vorstellen, das eine Prothese krebserregend sein soll.
Ich bin sehr froh, dass ich mich trotz meines relativ jungen Alters für eine OP entschieden habe und kann dir nur Mut machen.
Vor meiner OP konnte ich ausser Schwimmen gar keinen Sport mehr treiben, nun radle ich wieder fleissig und gehe spazieren.
 




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Stand : 01.02.2008 08:36:43
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