- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -
271. Eintrag von am 17.12.2007 - Anzahl gelesen : 79
Rhizarthrose, Musik, Fitness und OP
0Seit 6 Monaten leide ich, 53 Jahre alt und weiblich, an leichten Schmerzen im rechten Daumenbereich. Letzte Woche bekam ich von einem Handchirurgen die Diagnose 'Rhizarthrose'. Er rät mir so schnell als möglich mit Sehnenersatz zu operieren. Die ganzen Schmerzen haben bei mir angefangen, nachdem ein Therapeute mir bei der Behandlung wegen Schulterschmerzen, immer am Daumengelenk gezogen hat. Kann dies zu dieser Verletzung geführt haben oder ist es nur Zufall? Ausserdem spielte ich bis vor einem Jahr Saxofon Alt, hier hatte ich auch nach einer einstündigen Probe vorübergehend Schmerzen. Im Moment betreibe ich Fitnesstränung in einem Studio mit Gewichte heben, kann das mein Problem verschlimmern oder darf man leichte Belastung weiterführen? Im Moment hab ich nicht immer weh. Meist nur bei Belastung. Ich habe Schmerzen bei Tätigkeiten, bei denen zum grössten Teil der Daumen (mit)benutzt wird. Z.B. beim Öffnen oder Schliessen von Verpackungen; beim kräftigen Umschliessen eines Glases, wenn ich mit der rechten Hand den Deckel abdrehen möchte, beim Wringen, beim Händeklatschen und Handgeben, am Rechner beim Umgang mit der Maus... Hausarbeit wie Schäl-und Greifarbeiten tun am meisten weh, häufig Kraftlosigkeit kommt hier zum Ausdruck. Sind dies Symptome für eine schnelle Operation oder soll ich vorher noch eine andere Therapie versuchen? A.
3. Antwort
von am 10.01.2008
ich habe vor kurzem erfahren, dass meine Schmerzen rechts- und ein wenig links- den Ursprung der Daumen....Arth. haben. Da ich viel mit dem Computer arbeite und dabei die Maus benutzen muss, würde mich interessieren, wie ein Hilfsgerät (heisst das ORTHESE?) aussehen könnte, mit dem ich weiterarbeiten kann. Gibt es bei Euch Erfahrungen mit der Bestrahlung der Hand?
D.
2. Antwort
von am 17.12.2007
Guten Abend A.!
Ich bin Ende 30 und habe seit mehr als 10 Jahren Rhizarthrose beidseitig (gehabt).
Bei mir fing es ganz ähnlich an. Probleme mit dem Zubinden der Schuhe, Öffnen von Gurkengläsern, Aufhängen von Wäsche mittels Wäscheklammern, Auswringen von Lappen usw. - Du kennst das ja...
Nachdem die Diagnose nach endloser Zeit endlich stand, musste ich mich auch entscheiden: OP oder altC.tive Behandlung.
Ich war noch nie der Freund von OPs, also: Schmerzmittel und Orthese her! Das ging relativ lange gut, bis eben die Schmerzmittel meinen Magen-Darm-Trakt angriffen.
Sodann habe ich versucht, meine Ernährung umzustellen: Viel Obst / Gemüse, viel Wasser, fettreduzierte Käseprodukte, Fischprodukte und dafür ganz wenig Fleisch (1x wöchentlich), wenig Kaffee (3 Tassen / tgl.).
Mit viel Disziplin konnte ich durch die Umstellung meiner Ernährung die Einnahme von Schmerzmittel und Entzündungshemmer von bis zu 20 Stück auf (fast) 0 reduzieren.
Irgendwann waren dann die Daumensattelgelenke trotzdem so extrem 'abgenudelt' (wahrscheinlich, weil ich Vollzeit im Büro am PC arbeite), dass ich für mich dann die Entscheidung fällte, zumindest eine Hand operieren zu lassen.
Die ersten zehn Wochen nach OP waren schon blöd, aber nach und nach ging es stetig bergauf. Inzwischen sind beide Hände operiert worden, zuerst mit der 'Sehnen-Methode', später wurde links der Daumen komplett versteift - auch damit habe ich heute kaum nennenswerte Probleme.
Wie Du Dich auch entscheidest, Du musst für Dich schauen, wie gross Dein jetziges Leiden ist. Vielleicht brauchts nur ein klein bischen Geduld, eine Orthese, ein Kirschkernkissen und alles, was Dir guttut, damit Du Dich mit der völlig neuen Situation auseinandersetzen kannst...
Selbstverständlich kannst Du Dich jederzeit bei mir melden! Scheue Dich nicht!
sendet Dir C.
1. Antwort
von am 17.12.2007
A.! Ich habe auch schon seit vielen Jahren u. a. eine Rhizarthrose. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass die Beschwerden häufig schubweise auftreten, das heisst, dass es durchaus Tage oder Wochen gibt, wo ich trotz der sich inzwischen gebildeten Verdickung am Daumengrundgelenk relativ schmerzfrei bin. Voraussetzung ist, dass Du lernst gewisse Bewegungen,die Du ja auch schon beschrieben hast , versuchst zu reduzieren oder Hilfsmittel dazu nimmst. Leider ist das als Hausfrau leichter gesagt als getan. Ich habe mir deshalb vom Orthopäden eine sogenannte Daumenspange verschreiben lassen. Man sollte sie nicht ständig tragen, aber wenns bei Belastung erforderlich ist. Du kannst auch für ein paar Tage entzündungshemmende Medikamente nehmen, aber das ist keine Dauerlösung. Dass Deine Therapeutin bei der Schultertherapie öfter am Daumen gezogen hat, ist sicher nicht die Ursache der Rhizarthrose, aber kann schon eine Reizung auslösen. Zu Deiner Frage btr. Fitnesstraining. Bei mir hat sich Gerätetraining noch nicht negativ auf den Daumen ausgewirkt. Generell bei Arthrose sollte man lieber geringere Gewichte nehmen und dafür häufigere Wiederholungen machen. Vielleicht probierst Du es mal mit der Daumenspange und wartest ab, ob sich Dein Daumen wieder beruhigt, wenn Du ihm ein bisschen Entlastung gönnst. Ich persönlich würde mich nur bei Dauerschmerzen operieren lassen, aber Du wirst hier auch Mitglieder finden, die nach der Operation sehr zufrieden waren. Letzten Endes muss man die Entscheidung dazu von seinem jeweiligen Leidensdruck abhängig machen. und gute Besserung wünscht Dir B.