- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -
232. Eintrag von am 28.12.2007 - Anzahl gelesen : 81
Beginnende Arthrose in der Wirbelsäule
0 alle miteinander! Gestern bin ich nach langer Zeit immer wiederkehrenden Schmerzen endlich mal zum Arzt gegangen. Der erklärte mir nach dem Betrachten der Röntgenaufnahmen, dass eine 'beginnende Arthrose in der Wirbelsäule ' zu erkennen sei, dieser verschlissenen Knorpel nicht mehr regeneriert werden könne und ich für einen Aufbau meiner zu schwachen Rückenmuskulatur sorgen solle, das sei auch Ursache des Verschleisses. Für ' den Übergang' (weil ich seit Wochen immer nur ein-zwei Stunden liegen, also: schlafen kann, ansonsten nur unter Bewegung halbwegs schmerzfreie Zustände erlange) verschrieb er mir Schmerzmittel und das war's. Diese 'Behandlung' dauerte ca. 5 - 7 Minuten, für die 100 Fragen, die mir dann so einfielen, blieb gar keine Zeit und ab heute ist der Doktor im Urlaub. Jetzt hoffe ich, hier Antworten zu finden und bin für jeden Hinweis und Ratschlag dankbar! Ich habe bis vor 6 Jahren den körperlich ziemlich anstrengenden Beruf als Gärtnerin ausgeübt und war daher recht kräftig und muskulös. Auf Grund eines Ortswechsels und mangelnder Arbeitsplätze dort habe ich seitdem andere Jobs gemacht, bei denen ich deutich weniger Bewegung hatte. Aber kann denn innerhalb von so kurzer Zeit (denn die ersten Schmerzen begannen schon 2 Jahre nach Berufswechsel) ein so gravierendes Krankheitsbild auftauchen? (Ich bin Normalgewichtig, 1,62 cm, 59 Kg, BMI 22,5) Können da nicht evenuell auch andere Probleme/Missstände/Ursachen mit hineinspielen, die man versuchen muss, zu erkennen /ändern ? Warum sind die Schmerzen während normaler Bewegungsabläufe so viel weniger schlimm als im Ruhezustand? Wie genau soll ich meine Rückenmuskeln stärken? (Ich hatte schon einmal vor ein paar Jahren Krankengymnastik gemacht und die Übungen dann auch wie empfohlen zu Hause weitergemacht, ca. 8 Monate lang. Aber die Schmerzen kamen und gingen wie immer, ohne Änderung. Was stimmt da nicht ?) Wie lange wird es dauern, ehe die Muskeln stark genug sind, um mir die Schmerzen zu nehmen? Und was kann ich in der Zeit bis dahin alternativ/ergänzend zu diesen Chemie-Bomben unternehmen (Teufelskralle ?Akupunktur?...) Was genau verursacht eigentlich die Schmerzen? Der Schmerz selbst muss ja wohl ein sekundärer sein, z.B. durch einen Nerv, der gereizt wird oder Verspannungen oder so. Denn die Wirbel selbst, an denen die Knorpel verschlissen sind, tun ja nicht weh, der Schmerz breitet sich 'nur' im linken, oberen Rücken und der Schulter aus. Fragen über Fragen! Ich danke jetzt schon jeder Person, die die Geduld hat, dies zu lesen und dann auch noch Antworten für mich aufschreibt !
2. Antwort
von am 15.01.2008
A., meine Diagnose lautete so ähnlich wie Deine. Du kannst nachlesen bei Eintrag 224 'Wirbelsäulenarthrose. Ich habe alles gemacht, was mir von den Ärzten empfohlen wurde, aber nichts half nur annähernd. Die letzte Aussage meines Orthopäden war, der nächste Schritt ist eine Wirbelversteifung. Ich hatte dann vor das grosse Glück, dass mir von einer Bekannten empfohlen wurde zu einer Wirbelsäulenberatung im ZK zu gehen. Stell Dir vor, meine Schmerzen haben eine ganz andere Ursache, der dortige Arzt hat mich genau untersucht, hat das MRT ganz genau angeschaut und hat eine Zyste im Wirbelkanal gefunden, die die Schmerzen verursacht. Diese Zyste wird nun gesprengt und laut Aussage des Arztes sind dann meine Schmerzen weg. Ich möchte nur darauf hinweisen, dass man unbedingt einen zweiten Spezialisten anhören sollte. Bei mir hat jeder Arzt/Orthopäde nur die Erstdiagnose übernommen (insgesamt haben 5 verschiedene Arzte dieses MRT angeschaut, leider oberflächlich). Seitdem geht es mir nervlich viel besser, ich nehme immer noch Schmerzmittel, die zwei Monate schaff ich auch noch bis zum Termin im März, dann hoffe ich ist die Odysee zu ende. C.
1. Antwort
von am 28.12.2007
A.! Ein Röntgenbild mit beginnendem Verschleiss sagt nicht unbedingt etwas über das tatsächliche Empfinden Deines Rückens aus. Du kannst einen geringen Befund haben mit heftigen Beschwerden , aber im Gegenzug einen schlimmen Befund mit relativ wenig Schmerzen, weil Du zum Beispiel ein antrainiertes Muskelkorsett besitzt. Gerade wenn Du früher als Gärtnerin eine gute Rückenmuskulatur hattest und heutzutage durch Deinen Jobwechsel weniger Kraft und Bewegung benötigst, kann die aufgebaute Muskulatur schnell zusammenfallen und schon bekommt man die Probleme. Ich kann Dir das aus eigener Erfahrung sagen, nur in anderem Zusammenhang. Ich bin früher viel geritten. Dabei entwickelt man ein gutes Muskelkorsett am Rücken und auch die gute Haltung dabei spielt eine Rolle. Dann musste ich aus anderen Gründen das Reiten aufgeben und bekam nach kurzer Zeit Rückenprobleme, die in einer BandscheibenOP endeten.Vorher habe ich trotz wohl eines schlechten Befundes nichts gemerkt. Bei Rückenschmerzen kommt einiges zusammen. Vielleicht bist Du in Deinem jetzigen Job auch nicht so ganz glücklich oder bist anders gestresst. Dann verspannt man sich und verschlimmert die ganze Geschichte. Nachdem Du durch die verordneten Medikamente schmerzfreier bist, solltest Du Dir schleunigst Krankengymnastik verschreiben lassen und diese täglich ausführen. Später kannst Du in einem geeigneten Sportcenter (nur unter fachkundiger Anleitung!) mit Gerätetraining beginnen. Hierbei sind weniger Gewichte mit mehr Wiederholungen besser. Es wäre gut, wenn du auch regelmässig schwimmen oder Aquafitness in irgendeiner Art ausüben würdest. Das lockert allgemein sehr gut. Ich persönlich finde, dass man parallel zu den physiotherapeutischen und medikamentösen Anwendungen auf jeden Fall noch Entspannungstherapie machen sollte. In der Richtung wird ja genug angeboten. Alles ist zwar leichter gesagt als getan, wenn man berufstätig ist, aber vielleicht schaffst Du ja einen kleinen Teil davon. Mit Akupunktur habe ich auch gute Erfahrungen gemacht was die Schmerzbehandlung betrifft, aber das ersetzt nicht den Muskelaufbau! Wenn ich mal Rückenschmerzen habe, begebe ich mich für eine halbe Stunde in die Stufenlage. Dabei legst Du Dich (bequem) auf die Erde und legst die Beine im rechten Winkel auf einen Stuhl. Dadurch wird der Zwischenwirbelraum gedehnt und evtl. gereizte Nerven beruhigt. Es ist normal bei einer Arthrose , dass man erst unter Bewegung schmerzfreier wird, weil halt die betroffenen Wirbel oder Gelenke durch längeres Sitzen einsteifen. Wenn man dann aber eine Grenze der bewegung überschreitet, kommt es wieder zu schlimmeren Schmerzen. Jeder muss die Grenze für sich selbst herausfinden. Ein warmes Bad vor dem Schlafengehen entspannt auch wunderbar und wirkt oft Wunder. So, ich hoffe, dass ich Dir ein bisschen helfen konnte und Dich herzlich-B.