Keine klare Diagnose - Facettenarthrose, Bandscheibe, ISG?
- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -
242. Eintrag von am 04.02.2008 - Anzahl gelesen : 27
Keine klare Diagnose - Facettenarthrose, Bandscheibe, ISG?
0 alle zusammen,
ich habe seit etwa 8 Monaten zunehmende Beschwerden... Angefangen hat es mit Hüftschmerzen (linksseitig), zunächst in Ruhe (Zug, morgens nach dem Aufstehen, aber nur leicht), später damit verbunden leichte Beinschwäche (längeres Gehen macht komisches 'schwaches' Gefühl in linker Wade, li Fuss kippte ein wenig zur Aussenseite), Hüftschmerzen stärker und länger im weiteren Verlauf: Zunahme der Probleme, Ermüdung im linken Bein wurde deutlicher, aber nur beim Gehen (Fahrradfahren geht z.B. gut); dann dauerhafte, zunächst leichte Schmerzen im LWS, im November dann für 3 Tage so eine Art Durchbrechgefühl mit heftigen Schmerzen.. Seither dauerhafte Schmerzen im Kreuz und in den Po ausstrahlend (im beim Sitzen stärker), lokaler Schmerzpunkt u.a. linksseitig so im Bereich des ISG (Lokalisation), dieser lokale Schmerz war nach dem 'Durchbrechgefühl' insbesondere morgens nach langem Liegen sehr prominent, im Verlauf des Tages wurde dieser lokale Schmerz besser, Schmerzen in Hüfte-Po sind sozusagen mal mehr, mal weniger dauerhaft da: Qualität: mal dumpf, mal stechend + ziehend, wie wenn ein Nerv eingeklemmt ist (Blockade wurde von Orthopäden ausgeschlossen), Schmerzen in Hüfte/Po stärker beim längeren Sitzen, starke Schmerzen in Hüfte und ins Kreuz ziehend bei Belastung (Wandern; inzwischen auch beim normalen Gehen), die bei längerer Belastung auch nach rechts ausstrahlen; zudem habe ich das Gefühl, dass meine Gehstrecke abnimmt (nach etwa 500 -1000 m geht es i.d.R. los mit dem komischen Gefühl, dass der Muskel nicht mehr so richtig will, wenn ich kurze Pause mache erholt er sich wieder, und gleiches Spiel geht von vorne los). Bei einer 'Versuchswanderung' (ca. 15 km) bei der ich sicherheitshalber Stöcke mitgenommen habe, war ich dann erstaunt, dass es zwischendurch immer wieder besser wurde mit dem lahmen Muskel, kribbelte auch mal (warm) ein wenig im Fuss etc..... aber dafür wurden mit jedem Schritt die Schmerzen in Hüfte bis zum Kreuz/ISG ziehend unerträglicher, musste immer wieder eine Pause einlegen und Rücken nach vorn biegen zur Entlastung; nun traue mich kaum noch zu Fuss zu gehen (fahre viel Bus) und fühle mich psychisch auch nicht sonderlich gut; Ärzte raten abzuwarten, oder vermitteln mir das Gefühl, dass ich nichts 'grosses' hab, ich Geduld haben müsste etc., nur die geht mir so langsam aus... Off. Befunde aus bildgebender Diagnostik: mittelgradige Bandscheibenprotusion (Vorwölbung) zwischen LWS4 bis S1; auf den MRT Bildern deutlich zu sehen, aber kein Hinweis, dass Nerven eingeklemmt sind; Spinalkanal nicht verengt, laut Radiologe! Keine auffälligen Sensibilitätsstörungen und keine Paresen (beim Neurologen) abgeklärt Bisherige Therapie: KG 12 mal, was nicht viel hilft ausser spontaner Entlastung; periradikuläre Schmerztherapie (Cortisol) einmal an L5-Wurzel, einmal an S1-Wurzel (vor drei Tagen); die an L5-Wurzel, brachte etwas Verbesserung (hatte die morgendlichen starken Schmerzen danach nicht mehr); die Injektion an S1-Wurzel hat m.E. gar nichts gebracht, weiss allerdings auch nicht wie schnell diese reinen Cortisol-Spritzen an die Nervenwurzel wirken..? Diagnosen der Ärzte: irgendwie nichts Handfestes, sie glauben, dass meine Schmerzen eher nicht von den Bandscheibenvorwölbungen her rühren, also eher pseudoradikuläre Ischialgie genannt... ein zweiter Orthopäde hat dann so nebenbei eine leichte Arthrose an den kleinen Gelenken (Facettegelenke) festgestellt, ohne gross zu sagen, ob das die Beschwerden machen kann...
hatte früher ab und zu mal Probleme mit meinem ISG (war schon ein paar mal blockiert) und eine leichte Beinlängendifferenz, habe ein leichte Skoliose (nach links) sowie Hohlkreuz Röntgenbilder zeigen keine gravierenden Befunde CT wurde bisher nicht gemacht
Nun sitze ich hier und frage mich warum ich diese Schmerzen habe; sie (+ die Beinschwäche) beim Laufen einfach nicht weggeht Hat jemand Tipps; Erfahrung mit ähnlichen Symptomen Symptome und kann mir bei der Diagnosefindung helfen und gute Therapie empfehlen? Herzlichen Dank! A.
1. Antwort
von am 07.02.2008
A.! Bei der Diagnosefindung können und dürfen wir Dir nicht helfen. Deine Befunde sagen ja auch schon allerlei aus. Oft ist es so, dass die eine Störung die andere nach sich zieht, weil man sich wegen der Schmerzen einen Schongang zulegt. Dadurch werden Muskeln ,Sehen und u.U. Nerven in Mitleidenschaft gezogen, was auch zu einer seitlichen Verkrümmung der Wirbelsäule führen kann .Genauso verhält es sich, wenn die Beine ungleich lang sind. Wenn die Statik erstmal nicht mehr stimmt, gerät alles aus dem Ruder. Man kann dann häufig auch die LWS-Rückenbeschwerden gar nicht mehr von den Hüftbeschwerden unterscheiden. Sowohl vom LWS-Bereich, sowie von der HÜfte aus, können Schmerzen ins Bein ausstrahlen. Bei mir fing das auch mit Rückenproblemen an. Ich bekam einen Bandscheibenvorfall mit einer Lähmung im Bein, die sich erst nach 6 Monaten besserte. Dann ging darunter das erste Knie kaputt, was mehrere OPs nach sich zog, dann das zweite und schliesslich die Hüften, weil ich mir einen Schongang angewöhnt hatte. Du solltest das Schwächegefühl im Bein aufmerksam beobachten. Eine vorgerutschte Bandscheibe (Protusion) kann auch wieder in die richtige Position zurückrutschen,aber sie kann sich eben auch zu einem Vorfall entwickeln. Bei mir bekann das ganze auch mit einer Schwäche und Kribbeln im Bein. Du solltest notfalls auch einen anderen Arzt zu Rate ziehen. Heutzutage-viele Jahre nach meiner OP geht es mir gut, allerdings tue ich auch etwas dafür in Form von regelmässiger Kg , Gerätetraining und Aquajogging. Auch mit Schmerzen muss man sich regelmässig bewegen, denn sonst verstärkt sich die Arthrose. Ich habe in Deinem Bericht nichts vom Schwimmen gelesen. Du solltest regelmässig Rückenschwimmen, wenn möglich auch kraulen und vielleicht auch mal an Aquafitness teilnehmen. Du wirst dann weniger Schmerzen haben und die Knorpelernährung wird angeregt. Auch Rückenschule könntets Du versuchen, wenn Dein Arzt es für richtig hält. Dass Du durch die vielen Schmerzen in schlechter Stimmung bist, das können wir ja alle nachvollziehen, aber man darf sich trotzdem nicht zu sehr von seiner Krankheit herunterziehen lassen und isolieren, sonst wird es nur noch schlimmer. Vielleicht magst Du Dich ja auch einer Selbsthilfegruppe anschliessen. Da bist Du unter Mitbetroffenen , die Deine Beschwerden nachvollziehen können. Ich hoffe, dass ich Dir ein bisschen helfen konnte! B.