Erfahrungen mit einer Keramik-Keramik-Gleitpaarung
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1159. Eintrag von am 08.05.2010 - Anzahl gelesen : 134
Erfahrungen mit einer Keramik-Keramik-Gleitpaarung
0 Ihr Lieben, bräuchte mal dringend Eure Hilfe! Stehe leider vor einer Hüft-TEP und darf mir auf Grund meines Alters (56) die Gleitpaarung aussuchen, nämlich Ker/XPE oder Ker/Ker. Nachdem ich mich sachkundig gemacht habe (komme selbst aus dem 'Medizinischen' und habe viele Studien gelesen) stehe ich vor folgendem Dilemma: Keramik-XPE (hochvernetztes Polyäthylen): Relative Bruchsicherheit (ich habe noch so Vieles vor, zB Auslandseinsätze im aktiven Tierschutz, da muss Stolpern uä schon drin sein), aber brisanten Abrieb. Diese Nanopartikel sind für die Aseptische Lockerung und folgende Revision verantwortlich, wer will schon sowas. Was mich bedrückt ist, dass ich offensichtlich ein etwas angeschlagenes Immunsystem habe, dh einen Hashimoto (Autoimminkrankheit der Schilddrüse), hat sich vor kurzem auch noch so nebenbei rausgestellt (man, mir reicht es vielleicht gerade!). Da mache ich mir Gedanken, was diese Nanopartikel, die sich im ganzen Körper ausbreiten, vielleicht auslösen könnten. Weiss man heute noch nicht und wenns erst mal drin ist, isses zu spät. Die andere Möglichkeit ist Keramik-Keramik, eigentlich der 'Goldstandard', aber es muss 100%ig korrekt eingesetzt werden (da braucht man einen guten Draht nach oben), weil es sonst (und bei Unfällen etc)bruchgefährdet ist. Ausserdem hört/liest man immer wieder, dass es bei Bewegung zum Quietschen kommt. Deshalb meine Frage: Hat eine(r) von Euch eine Keramik-Keramik-Gleitpaarung und kann mir von seinen Erfahrungen berichten? Wie ist es mit Sport bezgl der Bruchgefahr. Eigendlich soll es DIE Gleitpaarung für junge, aktive Patienten sein, andererseits gibt es halt dieses Risiko, wie soll man sich da entscheiden?!)? Fühlt Ihr Euch sicher mit dem Gelenk oder ist es gebrochen? Quietscht es? Fragen über Fragen. Wäre Euch SEHR dankbar für Auskünfte!!!! Herzliche , A.
5. Antwort
von am 14.05.2010
Ihr Lieben, habt vielen Dank für Eure Resonanz!
B.: PE hat zwar in der hochvernetzten Form (XPE) den zweitniedrigsten Abrieb, nur ist dieser aufgrund der Partikelgrösse (sehr klein) biologisch sehr reaktiv, dh es löst die Aseptische Lockerung aus. Dagegen sind die Keramikpartikel weitgehend biologisch inert, dh der Knochen löst sich nicht auf.
C.: ich hoffe, dass die Erfüllung meines Lebenstraumes, nämlich Tierschutzprojekte in aller Welt zu unterstützen, mich auch motiviert, mehr für meine ebenfalls schon ziemlich ramponierte Geschmeidigkeit zu tun. Wie fühlen sich die Irritationen Deiner Hüfte bei Gartenarbeit an? Und wie drücken sich bei Dir die Rollschmerzen aus? Würde mich freuen, Näheres von Dir zu hören!
Petra: Danke für den Tipp mit dem anderen Thread, werde gleich mal nachlesen. Dein Sturz tut mir Leid, das ist genau das, wovor sich jeder fürchtet und was die Ker/Ker so problematisch macht. So, wie Du es beschreibst, hört es sich sehr nach einem Inlay-Bruch an. Es ist sehr wichtig, Dich vor der nächsten OP genau zu informieren, was es für Optionen gibt, damit Du für Dich richtig entscheiden kannst. Wenn Du dazu Fragen hast, schreib mir eine pn.
Ulrike: Uiihh, das hört sich doch mal gut an! Ich drücke herzlich die Daumen, dass es ab jetzt aufwärts geht!
Ich würde mich über weiteren Austausch sehr freuen! Bis dahin herzliche , A.
4. Antwort
von am 14.05.2010
A., habe ebenfalls eine Hashimoto bereits seit 20 Jahren (w., 50). Bin immer sehr sportlich gewesen und hoffe es wieder zu werden, kann allerdings 6 Wo post-op noch nicht viel sagen (K/K-Paarung). Laut Röntgenkontrolle sitzt alles perfekt und quietscht nicht. Ich belaste voll (Hometrainer, Crosstrainer, Beinpresse). LG Ulrike
3. Antwort
von am 12.05.2010
A.,
schau doch mal in den Tread 1144 unter dieser Rubrik, da wurde diese Fage im Grunde auch schon mal gestellt und hat einige Antworten bekommen. Unter anderem auch meine:-)
Ich (47) und vor 2 1/5 Jahren operiert, bin vor gut 4 Monaten mit meiner Hüft-Tep Keramik-Keramik-Paarung gestürzt. Nach eingehendern Untersuchungen konnte keine Schädigung der Tep festgestellt werden, aber seitdem qietscht die Hüfte zunehmend, mitlerweile fast bei jedem Schritt. Habe mich ein wenig im Netz belesen und werde mit meinen 'Erkenntnissen' nächste Woche bei meiner OP-Klinik vorstellig. Scheinbar ist das Quietschen ausgelöst durch eine Verformung der Pfanne durch den Sturz. Das Quietschen deutet auch auf einen höheren Abrieb hin, der zu einem schnelleren Verschleiss der Kugel führt.
Wenn ich es nochmals entscheiden müsste, mit den Erkenntnissen von heute, würde ich auch eher zu einer Keramit/XPE Paarung tendieren.
Petra
2. Antwort
von am 12.05.2010
A.,
ich bin ein sportlich sehr aktiver 55-jähriger Mann und habe unfallbedingt seit mehr als 4 Jahren eine Keramik/Keramik TEP. Ich kann nichts Negatives zu dieser Paarung berichten. Sie tut einfach das, was sie tun soll: 'funktionieren'. Schweres Heben und Gartenarbeit merke ich aber schon. Da werden schon mal ungeregelte Bewegungen vollführt, die zu Irritationen in der Hüfte führen. Bei meinem Sport (Mountainbiking, Jollensegeln) werden allerdings trainierte und somit definierte Bewegungen vollführt, so dass die Hüfte voll funktioniert. Ob Du nach der Hüft-OP noch herausfordernde Auslandseinsätze absolvieren kannst kann ich nicht beurteilen. Allerdings lässt in den 50ern, so empfinde ich das, die körperliche Kraft und Geschmeidigkeit schon stark nach, so dass ich mir so etwas eher nicht mehr zutrauen würde. Das musst Du also selber erfühlen ... Also, ich bin mit der K/K-Paarung bisher bestens gefahren obwohl ich schon zunehmend 'Rollschmerzen' in der Leistengegend verspüre. Das liegt aber wohl eher am Bänderapparat und wird bei wärmerer Witterung wohl wieder geschmeidiger ... hoffentlich ... Was ich damals in der Reha vorgeführt bekommen habe ist, dass sich Kunststoff/Keramikpaarungen mit der Zeit wohl stark auswalzen und dann nicht mehr richtig sitzen. Aktive Patienten sollten daher wohl härtere Paarungen bevorzugen. Hoffe ein wenig beigetragen zu haben.
C.
1. Antwort
von am 09.05.2010
A.,
mein Mann hat vor kurzem zwei H-TEPs mit Keramik/hochvernetztes Polyäthylen-Paarung bekommen. Er ist sehr zufrieden und fühlt sich damit sicher. Sein Operateur hatte früher (des Abriebs wegen) Keramik/Keramik eingesetzt und ist dann zu Keramik/Polyäthylen übergegangen, um die Bruchsicherheit zu erhöhen. Übrigens soll Keramik/Polyäthylen den zweitniedrigsten Abrieb haben. - Und ulkigerweise hat mein Mann auch einen Hashimoto dabei.
Vielleicht hilft Dir diese Erfahrung bei Deinen Überlegungen.
LG B.
Erfahrungen mit einer Keramik-Keramik-Gleitpaarung
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