Belastung der zementfreien Hüftgelenk-Prothese, ja oder nein?



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  1196. Eintrag von am 21.09.2010 - Anzahl gelesen : 161  
  Belastung der zementfreien Hüftgelenk-Prothese, ja oder nein?  
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ich bin in diesem Forum noch neu.
Mich beschäftigt folgende Frage:Mitte Juli wurde bei mir ( 62 J.)erfolgreich ein neues Hüftgelenk zementfrei eingesetzt. Anschliessend durfte ich das Bein mit 20 kg für ca. 6 Wochen nicht belasten. Das war eine anstrengende Zeit, zumal meine andere Hüfte auch Beschwerden macht. In der Reha habe ich dann etliche Patienten/innen getroffen, die ebenfalls eine ' zementfreie' Hüfte bekommen hatten, sie allerdings belasten durften. Als ich die Therapeuten nach den unterschiedlichen Belastungen fragte, bekam ich immer nur die Antwort: das liegt am Operateur.
Mir leuchtet ein, dass bei einer zementfreien Hüfte, der Heilungsprozess ca. 6 Wochen dauert und der Knochen in dieser Zeit nicht entsprechend belastet werden sollte. Doch warum gibt es diese Unterschiede?
Da mir eine zweite OP in absehbarer Zeit bevor steht, interessiert mich diese Frage besonders.
Freue mich über überzeugende Argumente! Danke
 
  6. Antwort von am 06.10.2010  
  Evann,
Lass Dir den Operationsbericht erklären. Ich würde sagen, daraus kannst Du entnehmen, warum nur eine Teilbelastung erlaubt war. Bei mir war es so, dass der Hüftknochen beim Einschlagen des Schaftes einen Riss bekam. Habe jetzt ein Stück Draht um den Oberschenkeln und durfte 6 Wochen nach OP nur teilbelasten.
 
  5. Antwort von am 23.09.2010  
  A.,

habe praktisch die gleiche Erfahrung, wie C. gemacht; das ist jetzt 3 1/2 Mo. her. Bei mir hiess es von Anfang an 'schmerzadaptierte Vollbelastung' (bei zementfreier TEP-Verankerung), d.h. man tritt natürlich erst etwas vorsichtig auf (mit Gehstützen), wenn es sich jedoch mal so ergibt, steht man auch ganz ohne Stress auf diesem Bein. Ich bin ebenfalls nach 14 Tagen (aus Versehen) einige Schritte ganz normal ohne Stützen durchs Zimmer gegangen, und nach 6 Wo. hab ich die Gehhilfen weglegen können.

Es kommt auf die Technik des Operateurs und die Qualität Deiner Knochen an, d.h. entscheidet sich nach der OP.

LG F.
 
  4. Antwort von am 21.09.2010  
  Vielen Dank für die Antworten!
Meine Vorbereitungszeit bis zur OP war sehr kurz und letztendlich habe ich auch nicht viel fragen können, da ich innerhalb von 14 Tagen mich überhaupt entscheiden musste.
Ich habe keine minimalinvasive OP und der Schnitt ist nicht am Oberschenkel, sondern im Bogen am Gesäss. Das drückt manchmal, ist aber gut verheilt.
Durch die einseitige Belastung habe ich das Gefühl, dass die rechte Seite, die 'gesunde' ganz schön in Mitleidenschaft gezogen wurde. Ich kann zwar jetzt voll belasten, humpel und habe Schmerzen auf der rechten Seite. Das macht mich recht unglücklich, weil ich nicht weiss, wann und ob ich die andere Seite bald machen soll, bzw. kann. Mein Orthopäde empfiehlt mir Medikamente und das hatte ich im letzten Jahr zur Genüge! Ich will und muss auch wieder arbeiten - Selbständig - und sehe dieser Entwicklung mit sehr gemischten Gefühlen entgegen.


A.
 
  3. Antwort von am 21.09.2010  
  A.,

entscheidend für diese Frage ist der Operateur, wie das hier auch schon geschrieben wurde. Der baut die TEP ein und hat im OP ein Gefühl, wie fest sie sitzt und wie er mit den Weichteilen umgegangen ist. Zusätzlich hat er Vorlieben... Danach entscheidet er im OP nach Gefühl, ob und wie lange ein Patient mit der neuen TEP teilbelasten soll. Eine klare Regel dafür gibt es nicht, es sei denn, während der OP ist etwas passiert, das eine Vollbelastung grundsätzlich verbietet. Auch Patienten mit nicht-zementierten TEPs dürfen gelegentlich direkt wenige Tage nach der OP voll belasten (habe ich über Dritte gehört).

Am besten, Du sprichst das vor der OP mit dem Operateur ab, damit Du weisst, auf was Du Dich einstellen kannst. Da Deine andere Hüfte ja nun schon neu ist, wirst Du mit der Teilbelastung im Zweifel vielleicht weniger Probleme als das letzte Mal haben.

Herzliche und gute Besserung weiterhin wünscht

D.
 
  2. Antwort von am 21.09.2010  
  A.,
wieviel und ab wann eine TEP nach der Op belastet werden darf,liegt daran,was der Operateur für richtig hält.
Ich habe rechts und links eine Langschaft-Hüft-TEP ,die zementfrei eingesetzt wurde und durfte nach jeder TEP schon am 2.Tag post operationem voll belasten,natürlich mit Gehhilfen.Ich hatte auch ganz normale Schnitte und Ops also keine minimalinvasive.Nach 14 Tagen konnte ich in der Reha im Zimmer auch schon mal ohne Gehhilfen laufen.Die Belastung sollte nach Angaben des Operateurs zum besseren Anwachsen der TEPs beitragen.
Beste C.
 
  1. Antwort von am 21.09.2010  
  Liebe A.,

ob Du Deine TEP direkt nach der OP wieder voll belasten darfst oder erst später hängt mit der Operationsmethode zusammen und somit auch mit dem Operateur.
Sowohl zementfreie wie auch zementierte Hüft-Totalendoprothesen dürfen in den ersten sechs Wochen bei den herkömmlichen Operationstechniken mit maximal 20 kg belastet werden. Wird die Operation minimalinvasiv durchgeführt, das heisst die Muskeln und Bänder werden nicht durchtrennt sondern nur zur Seite geschoben, darf man sofort wieder voll belasten.
Die Orthopädie der operiert minimalinvasiv, ich selbst bekam dort vor 3 Wochen eine Hüft-TEP und darf sogar schon erste Schritte ohne Krücken machen.

Ich hoffe, ich konnte Dir mit meiner Antwort etwas helfen.

,
B.
 




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Stand : 07.10.2010 05:46:59
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