Coxarthrose



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  1331. Eintrag von am 25.07.2012 - Anzahl gelesen : 129  
  Coxarthrose  
  0Kurz zu meiner Vorgeschichte: Ich bin 55 Jahre und hatte vor genau 20 Jahren Scharlach, der -leider- unbehandelt blieb. Die Folge davon war ein vereitertes linkes Hüftgelenk, das punktiert wurde, längerer Krankenhausaufenthalt, Reha etc.pp. Schon damals wurde mir gesagt, dass das Gelenk mit den Jahre Probeme machen würde.
Jetzt habe ich seit ca. 3 Jahre mal mehr mal weniger Schmerzen. Seit ca. 6 Monaten bin ich nicht mehr schmerzfrei, momentan bin ich krank geschrieben, weil das Hüftgelenk entzündet ist und ich deshalb recht starke Schmerzen habe. Ich bin ein recht agiler Mensch, gehe 2-3 Mal die Woche ins Fitnessstudio und zum Schwimmen und ich tanze leidenschaftlich gerne im Tanzkreis Standard u. Latein. Leider ist dies alles momentan auf Eis gelegt.
Ich kann seit etwas einem Jahr meinen linken Strumpf und den linken Schuh nicht mehr alleine anziehen, was einfach nervt.
Mein Orthopäde hat eine fortgeschrittene Coxarthrose diagnostiziert und gemeint, um eine OP würde ich nicht herumkommen. Den Zeitpunkt für die OP solle ich alleine bestimmen. Und das ist schwer.
Ich frage mich immer, ist es wirklich so schlimm, dass ich mich operieren lassen soll? Bin ich vielleicht wehleidig? Hängt es mit meinem Übergewicht zusammen (immerhin 15 kg). Soll ich zuerst versuchen abzunehmen?
Mir schwebt auch immer noch das Vorurteil aus grauer Vorzeit vor, dass diese OP erst im höheren Alter vornehmen soll (70 aufwärts).
Wie war es bei euch? Hattet ihr auch diese Zweifel? Wie verlief die OP? War es hinterher besser?

Karola
 
  7. Antwort von am 08.08.2012  
  Karola,
du darfst dir nicht solche Gedanken machen und dir die schlimmsten Krankheiten vorstellen.
Das kaputte Hüftgelenk kann enorme Schmerzen bereiten, die sich bis in den Fuss und bis in den Rücken verteilen können.
Es muss dir auch nicht peinlich sein, wenn dir der Arzt beim Sockenanziehen helfen muss, der kennt sowas zur Genüge.

Als meine Hüftgelenke kurz vor der TEP standen, bin ich nachts vor Schmerzen gewandert, weil ich da etwas Erleichterung hatte. Am Tag war ich 3mal beim Hausarzt und habe mir Schmerzspritzen abgeholt, auch am Wochenende.

Es ist wirklich so, dass dieser lästige Schmerz SOFORT nach der Operation verschwunden ist. Man ist nur noch im Kopf etwas verkrampft deswegen, weil man ja genau noch weiss, bei welcher Bewegung der Schmerz auftrat.

Doch das legt sich ziemlich schnell nach den ersten physiotherapeutischen Massnahmen nach der Operation.

Du solltest echt nicht mehr zu lange warten mit deiner Entscheidung und dir nicht noch andere Krankheiten einreden, damit machst du dich nur selbst verrückt.

Warum sollte es etwas anderes sein? Dein Orthopäde hat doch die Coxarthrose bereits bestätigt?

Gabi
 
  6. Antwort von am 07.08.2012  
 
vielen Dank für euren Zuspruch. Ich bin jetzt seit 5 Wochen nicht mehr schmerzfrei und so langsam geht mir die Luft aus. Es ist nicht so, dass ich mich nicht mehr bewegen kann, es halt immer ein dauernder Schmerz, der von der Leiste in den Po zieht und vor allem in den Oberschenkel bis zum Schienbein. Heute Nacht konnte ich einfach nicht einschlafen, weil mein Bein so schmerzte. Mir kam wirklich der Gedanke, ob es evtl. gar nicht meine Hüfte ist, sondern eine Thrombose. Blöd, ich weiss. Aber ich hab totale Panik geschoben. Eigentlich kann eine Thrombose nicht sein, mein Bein war nicht geschwollen, keine Temperaturunterschiede.
Es war, lt. meinem Doc, ein normaler Arthroseschmerz. Ich war immer der Meinung, dass die Probleme erst in den letzten Monaten gekommen sind - ich habe aber meine Unfähigkeit, Strumpf und Schuh an den linken Fuss zu bekommen, immer auf eine evtuelle Unbeweglichkeit geschoben. Dass dies schon seit über einem Jahr so geht, habe ich nie auf mein Hüftgelenk geschoben. Hattet ihr diese Probleme mit dem Strumpfanziehen auch? Sogar bei der letzten Untersuchung beim Orthopäden hat er mir die Socken übergestreift. Peinlich!
Momentan denke ich, dass ich im Herbst eine Entscheidung treffen muss. Aber dann kommen wieder Gedanken: Was ist, wenn die Schmerzen nicht von der Hüfte kommen, wenn es etwas anderes ist? Dann lass ich mich operieren und hat nicht geholfen. Solche dumme Gedanken gehen mir durch den Kopf.
LG
Karola
 
  5. Antwort von am 07.08.2012  
  Karola,
ich kann gut verstehen, wie unsicher du bist.
Mir (56 J.) ging es in den letzten Monaten ähnlich:
Schmerzen einmal mehr, einmal weniger, aber immer
noch erträglich.Im Winter konnte ich noch über 2 Stunden
Langlaufen ...Aber jetzt wird mein Hinken von Woche zu
Woche ärger, so dass ich nur mehr möglichst kurze
Strecken gehe und sonst das Fahrrad benutze.
Nach mehreren Wochen Überlegungen habe ich mich jetzt
entschlossen, meine Hüfte noch in diesem Herbst
operieren zu lassen, weil ich finde, dass die Lebensqualität
unter diesen Umständen doch schon sehr eingeschränkt
ist und auf Dauer komme ich um die TEP ja doch nicht
herum. Ohne regelmässige Bewegung wird auch die
Muskulatur schwächer und ich lege Gewicht zu - beides
keine günstigen Voraussetzungen für die Zeit nach der
OP.Ausserdem habe ich im Lauf der letzten Jahre öfter den
Satz gehört:'Wenn ich gewusst hätte, wie gut es mir
hinterher geht ,hätte ich mich früher operieren lassen'.
Alles Gute
F.
 
  4. Antwort von am 07.08.2012  
  Karola,
wenn du schon Stufe III erreicht hast, dann solltest du echt nicht mehr zu lange mit der Entscheidung für die Operation warten.

Du schreibst selbst, dass die Schmerzen in letzter Zeit zugenommen haben und du sehr eingeschränkt bist, einige sportliche Tätigkeiten einstellen musstest.

Wenn dir aber auch schon der Arzt zur Operation rät, dann hat das seinen Grund.

Bist du dir aber noch unsicher, kannst du dir noch eine weitere Arztmeinung einholen. Doch ich denke, bei Stufe III gibt es eigentlich keine anderen Entscheidungen.

Die Sache mit dem Abnehmen steht dabei doch nicht an erster Stelle, das kannst du doch viel besser nach der Operation machen, wenn du dich wieder besser bewegen kannst. Könntest ja direkt schon in der Reha damit anfangen, darum bitten, dass du eine leichte Vollkost bekommst und eine Ernährungsberatung bei einer Diätassistentin.

Heutzutage ist es auch nicht mehr so die Frage des Alters, wann eine Prothese eingesetzt werden muss, es geht um Mobilität und Lebensqualität.

Wartest du zu lange mit der Operation und schleppst dich mit den Schmerzen noch weitere Monate umher, leidet auch deine Knochensubstanz, die verloren gehen kann, wenn das Gelenk nicht mehr 'rund läuft' und diese fehlt dann dem Operateur.

Ich habe mit 30 und 31 meine Hüftgelenke bekommen und habe diese nun schon 19 und 18 Jahre!

Seit der Operation habe ich nie wieder die Schmerzen gehabt, die ich vorher hatte und das ist schon ein Gewinn an Lebensqualität.

Also, nicht mehr zu lange warten!

Alles Gute!

Gabi
 
  3. Antwort von am 06.08.2012  
  A.,

Sorry, mir wurde nie irgendeine Stufe genannt. Ich weiss nicht, ob Stufen relevant sind. Wichtig ist, ob Du Schmerzen hast oder nicht, wie stark Du eingeschränkt bist. Jeder wartet solange er kann oder will.
Wenn Du nicht weisst, was Du tun sollst, könntest Du Dir eine zweite Meinung einholen.
Die Entscheidung: Operieren oder nicht kann Dir niemand abnehmen, aber man kann Dir Entscheidungshilfen geben.

Hubert
 
  2. Antwort von am 26.07.2012  
  Hubert,
ich welchem Stadium war deine Arthrose, als du operiert wurdest? Ich bin in Stufe III angekommen. Hab allerdings gelesen, dass es auch Stufe IV gibt. Sollte man nicht warten, bis diese Stufe erreicht ist?
Mein Arzt hat mir heute morgen nochmals dringend zur OP geraten, gerade weil ich in meiner Lebensqualität eingeschränkt bin und weil eine OP zum jetzigen Zeitpunkt einfacher wäre und die Heilungschancen grösser wären.
Ich weiss einfach noch nicht, was ich tun soll.
Karola
 
  1. Antwort von am 26.07.2012  
 

Ja, es ist schlimm sich operieren lassen zu müssen, es ist ein grosser Eingriff.
Ja, versuch erst abzunehmen, jedes Kilo das Du verlierst ist gut. Das 'normale Essen' formte Deine Figur --- finde eine neue 'Normalität' --- für i m m e r --- fall nie mehr in die 'alte Normalität' zurück.
Der Eingriff kann gut gelingen, aber es gibt keine Garantien, allerdings ist die Option, sich noch weitere 15 Jahre so durchs leben zu schleppen auch nicht verlockend.
Ich selber bin 51, habe 2 TEP, es hätte besser laufen können, aber ich bin zufrieden -- weil ich muss. Meine Lebensqualität ist trotz allem besser als vorher.

Hubert
 




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Stand : 08.08.2012 11:53:21
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