Wann Entscheidung zur OP? Wenig Schmerzen, aber massive Bewegungseinschränkung



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  1340. Eintrag von am 12.09.2012 - Anzahl gelesen : 37  
  Wann Entscheidung zur OP? Wenig Schmerzen, aber massive Bewegungseinschränkung  
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ich bin 35 Jahre alt und habe seit einem Unfall vor 13 Jahren mit einem schlecht verheilten Trümmerbruch des rechten Oberschenkels inkl Schenkelhals nun eine deutliche Fehlstellung, die zur Arthrose geführt hat.
Ich habe seit meiner Schwangerschaft und Geburt meines Kindes im letzten Jahr gelegentlich stechende Schmerzen, bzw Schwierigkeiten, das Bein z.B. nach längerem Sitzen zu bewegen, aber das ist nicht mein Hauptproblem. Am meisten schränkt mich die Bewegungseinschränkung ein: Beugung noch ca 80 Grad, Abduktion fast gar nicht mehr möglich, Aussenrotation auch nicht, Streckung lässt nach, bzw merke ich, dass die fehlende Streckung allmählich das ISG belastet.
Ich kann zwar noch Strecken von 15-20km wandern, aber merke danach dann Rücken bzw ISG.

Jetzt überlege ich, ob ich wirklich jetzt schon, in meinem Alter, zur OP gehen soll, vor allem auch um Sekundärschäden an der Wirbelsäule etc zu verhindern...

Wie sind eure Erfahrungen, was die Beweglichkeit angeht?
Mich interessiert vor allem auch die Alltagsbeweglichkeit- ich habe ein Kleinkind, mit dem ich natürlich auch auf dem Boden sitzend spielen möchte, das ich heben und tragen möchte/muss...

Wie sieht es mit einer weiteren Schwangerschaft aus? Ist das mit der TEP möglich? Oder sollte ich das lieber noch vorher versuchen?

Ich muss dazu sagen, dass bei mir eine minimale OP, oder nur Gelenkoberflächenersatz nicht möglich sein wird, da durch den Unfall Schenkelhals und Hüftkopf sehr verformt sind. Zurückgeblieben ist mir auch eine Beinverkürzung von 2,5 cm, ich würde darauf hoffen, dass diese wieder mit ausgeglichen werden kann.

Weiss jemand, ob die Reha-Phase aufwändiger ist, bzw länger dauert, wenn z.B. ein Beinlängenausgleich mit erfolgt?

Danke, für alle Erfahrungen diesbezüglich
 
  3. Antwort von am 13.09.2012  
 
Du bist noch ziemlich jung. An Deiner Stelle würde ich den
schlecht verheilten Trümmerbruch einen Spezialisten für
orthopädische Knochenrekonstruktion vorstellen. Diese
Chirurgen beraten, was eine Lösung des Problems sein
könnte für Hüfte, ISG und Knie. Da kannst Du ruhig zwei
oder drei Meinungen einholen.

Beinverlängerung bedeutet nicht unbedingt Reha-
Verlängerung, entscheidend ist die Art der Operation und
wie muskulär auftrainiert Du in die Operation gehst.

Bzgl. des TEPs möchte ich anmerken, es ist ein Ersatzteil !
Und Ersatzteile können Komplikationen mit sich bringen,
wie Wechseloperation, schlechtes Einheilen, usw.. Es
sollte immer der letzte Ausweg sein.

D.
 
  2. Antwort von am 12.09.2012  
  A.,
wann der richtige Zeitpunkt zur TEP gekommen ist,bestimmst allein Du,nämlich dann,wenn Deine Lebensqualität mit der kaputten Hüfte so schlecht geworden ist,dass es nur noch mit starken Schmerzmitteln möglich ist den Alltag zu meistern.Wenn Du noch 15-20 km wandern kannst und danach erst Rücken-bzw.ISG-Probleme bekommst,dann denke ich,dass Du eine TEP mit Sicherheit noch nicht brauchst.Denn auch nach einer TEP-OP ,besonders in den ersten 12-16 Wochen kannst Du Dich nicht ohne Einschränkungen bewegen,bücken,auf den Boden knien,schwer tragen und selbst Autofahren.Ob die Beinlänge bei der TEP behoben werden kann,ist auch immer von der anatomischen Situation abhängig.Die Reha-Phase ist von vielen Faktoren abhängig.Operationsergebnis,Trainingszustand der Muskulatur,Allgemeinzustand,Vorerkrankungen und ganz viel Eigeninitiative und innere Einstellung zum Heilungs-und Rehabiltationsprozess.
Eine weitere Schwangerschaft mit einer TEP ist sicherlich möglich.Warum auch nicht,wenn das künstliche Gelenk gut eingeheilt ist und keine lichen Probleme bestehen.
Alles Gute C.
 
  1. Antwort von am 12.09.2012  
 
ich denke, du solltest dich doch von einem guten Orthopäden dazu beraten lassen und evtl. noch eine weitere Meinung einholen.

Meine Erfahrungen nach nun 4 Kunstgelenken: Meine erste Hüfte bekam ich mit 30, die zweite mit 31 und hatte davor bereits Umstellungsoperationen am Becken und Oberschenkelknochen.

Nach so einer Hüft-TEP kann man sich wieder ganz gut bewegen und auch auf dem Boden hocken. Allerdings solltest du die Anweisungen deines Operateurs befolgen und in der ersten Zeit nach der Operation sehr auf deine neue Hüfte achten. Meine Hüftgelenke werden im nächsten Jahr bereits 20 Jahre alt.

Auch eine Schwangerschaft habe ich mit 2 Hüftprothesen hinter mir, diese war zwar nicht geplant, aber ich habe mich sofort mit meinem Operateur in Verbindung gesetzt, um nachzufragen, ob es für die künstlichen Hüftgelenke ein Problem geben würde. Alles verlief gut.

Bei mir war nach der ersten Hüfte das Bein 3 cm zu lang und so musste der Schuh der Gegenseite um 3 cm erhöht werden. Mit der 2. Hüfte wurde zum Glück alles ausgeglichen.

So wird deine Reha-Phase auch nicht aufwändiger werden als bei allen anderen Hüftpatienten.

Du hast schon Recht, dass sich mit der Zeit auch Wirbelsäule und Kniegelenke verändern können und die nächsten Veränderungen auftreten können. Ich selbst habe inzwischen auch schon 2 künstliche Kniegelenke.

Erstmal alles Gute für dich,, lass dich gut beraten und finde einen guten Operateur, falls dir die Hüft-TEP bevorsteht.

Gabi
 




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Stand : 13.09.2012 07:36:09
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