Entscheidungshilfe - Ist es mit 60 für ein künstliches Knie noch zu früh?
- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -
841. Eintrag von am 19.02.2011 - Anzahl gelesen : 88
Entscheidungshilfe - Ist es mit 60 für ein künstliches Knie noch zu früh?
0Man hat mir mit meiner Gonarthrose (bis Grad III) zur Operation geraten. Ich kann das rechte Knie nicht mehr durchstrecken (auch KG hat nicht geholfen), nach 8-10 Minuten Gehen bekomme ich starke Schmerzen, kann kaum noch Treppen steigen und habe arge Probleme bei langem Sitzen und beim Aufstehen nach längerem Sitzen. Schmerzmittel nehme ich nicht so oft - eigentlich nur bei akuten Entzündungsprozessen, die sich aber allmählich häufen (die Knieprobleme habe ich seit rund 12 Jahren). Nun macht mein linkes Knie auch schon seit rund 1 Jahr Probleme. Ich fürchte, bei noch längerem Warten wird es durch die Fehlbelastung auch noch zerstört. - Denke ich zu früh an einen Ersatz? (Ach ja, der Innenmeniskus ist auch gerissen, und es hat sich ein ständiger Gelenkerguss gebildet.) Wie gesagt, ich fürchte mich vor dem endgültigen Schritt, weil ich ja noch laufen kann - aber nur mit Schmerzen, und ich bin stark eingeschränkt in der Bewegung. Mit gerade 60 (und immer sportlich gewesen) kann ich mich noch nicht mit Kurzspaziergängen (und sonst nichts!) abfinden! Kann ich überhaupt durch eine solche Operation mehr erwarten, oder mache ich mir da etwas vor? Ich bin dankbar für jeden Hinweis. A.
4. Antwort
von am 23.02.2011
UVO, auch ich kann Dir eigentlich nur raten, eine Prothese einsetzen zu lassen, wenn Deine Lebensqualität so stark eingeschränkt ist. Ich habe meine Hüft-TEPīs bereits mit 30 bekommen und mich schwarz geärgert, das ich das nicht schon früher gemacht hatte. Ich werde nie vergessen, als ich das erste mal nach der OP aufstand! Der ganz normale Wundschmerz nach der OP fühlte sich ganz anders an, als die Schmerzen, die ich vorher hatte! Vor der OP bin ich zwei Jahre lang nur an Krüken gelaufen, war zu nichts mehr zu gebrauchen, dabei war ich, wie gesagt, gerade 30 und Mutter einer 3jährigen Tochter! Natürlich birgt jeglicher Eingriff gewisse Risiken und Garantien kann Dir auch keiner geben, aber im Grunde wissen die Ärzte was sie tun und können Dir dein Leben wirklich erleichtern. Ich rate Dir, such Dir vernünftige Ärzte, hör Dir mehrere Meinungen an und nimm nicht gleich die erstbeste Klinik! Insgesamt war ich in vier Kliniken vorstellig, bevor ich mich für eine entschied! Ansonsten kann ich mich meinen 'Vorrednern' nur anschliessen: von alleine wirdīs nicht besser!
Alles Gute wünscht
E.
3. Antwort
von am 21.02.2011
C., Gabi, freue mich über Eure Ermutigung. Es ist einfach eine schwere Entscheidung, die man sich auch nicht leicht machen sollte, denn die OP lässt sich schliesslich nicht rückgängig machen. Ich habe immer noch Angst, dass etwas schief geht und ich hinterher noch mehr Probleme habe als jetzt, aber es ist tröstlich, auch von OP-Erfolgen zu hören.
A.
2. Antwort
von am 19.02.2011
A., wenn ich das so lese muss ich an die Zeit vor meiner OP denken: Lebensqualität gleich null, zu nix zu gebrauchen, ein kleiner Spaziergang mit den Enkelkindern nur mit Höchstdosis Schmerzmittel zu bewältigen. Dann fing auch noch das Knie an, weh zu tun von der Hinkerei. (Hatte Hüftarthrose.) Jetzt ist meine OP 6 Monate her. OK, die ersten 2-3 Monate waren nicht so easy, viel KG, Übungen etc. Aber jetzt laufe ich, als wäre nie was gewesen, habe mir sogar wieder Schuhe mit Absätzen gekauft. Wenn ich geahnt hätte, wie gut es mir mit der Kunsthüfte geht, hätte ich das sicher vier Jahre früher gemacht, also mit 60! Ich drücke Dir die Daumen für die richtige Entscheidung. Wenns soweit ist, geh in eine Klinik, die sich auf TEPs spezialisiert hat, selbst wenn das ein bisschen weiter weg ist. Die Physio kannst Du dann zuhause mahen. Ich wünsche Dir alles alles Gute. C.
1. Antwort
von am 19.02.2011
uvo, nein, es ist für eine gelenkoperation nicht zu früh. ich denke, es wird höchste zeit, sonst leidet deine knochensubstanz zu sehr darunter und es wird schwieriger mit dem ersatz.
vor allem ist es doch für dich auch so keine lebensqualität mehr, da deine beweglichkeit so sehr eingeschränkt ist.
dass nun die gegenseite auch schmerzt, ist normal, durch die schonhaltung oder verkehrte belastung des anderen gelenkes.
ich habe meine kniegelenke mit 44 und 45 bekommen.
du brauchst aber auch geduld und musst dann dem neuen gelenk zeit geben zum ausheilen. dann kannst du auch wieder spazierengehen und dich sportlich betätigen (leichte sportarten, am besten im wasser).
also, warte nicht zu lange, es wird nicht besser!
alles gute wünscht dir
gabi
Entscheidungshilfe - Ist es mit 60 für ein künstliches Knie noch zu früh?
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