dauerhafte Physiotherapie möglich und ratsam ?



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  44. Eintrag von am 17.01.2011 - Anzahl gelesen : 110  
  dauerhafte Physiotherapie möglich und ratsam ?  
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ich bin 37 Jahre alt und habe am 30.12.2010 die Diagnose Koxarthrose Stadium I erhalten. Daran habe ich noch ganz schön zu knabbern. Der Orthopäde verschrieb mir , das ich 3-4 Tage einnehmen sollte. Ich habe mich zwar schon ein wenig mit der Krankheit beschäftigt, aber genau Bescheid weiss ich noch nicht. Ich hoffe auf Eure Unterstützung.
Weiterhin habe ich 5mal Physiotherapie verordnet bekommen. Der Thrapeut massiert zum Teil oder macht Dehnübungen mit dem betroffenen Bein. Zum Abschluss gibt es die Mikrowelle. Einen Termin habe ich noch.
Nun zu meinem eigentlichen Anliegen. Die Physio tut mir gut, die Beschwerden sind nicht mehr so heftig, aber noch vorhanden. Kann ich eine Folgbehandlung erhalten ? Wenn
ja, was kann ich machen, wenn der Orthopäde mir keine weitere Verordnung gibt ? Habe ich bei der Diagnose einen Anspruch auf dauerhafte Physio oder nur 1mal im Quartal ? Kann auch meine Hausärztin Physio verordnen ?
Ist Physio grundsätzlich ratsam bei Koxarthrose ? Oder nur bei einer aktivierten Koxarthrose ?

Der Physiotherapeut hat mir Übungen für zu Hause gezeigt, die ich auch fleissig mache. Weiterhin empfahl er mir zu radeln - Heimtrainer wir ebenfalls nun genutzt.

Vielen Dank für Eure Antworten und für das Verständnis wege meiner (noch) Unwissenheit.


A.
 
  6. Antwort von am 20.01.2011  
  A.,

wenn Du grundsätzlich etwas dazu beitragen möchtest, dass die Entwicklung der Hüftarthrose gebremst wird und somit weniger Beschwerden macht, bräuchtest Du einen individuellen Langzeit-Plan vom Physiotherapeuten.

Ich habe z.B. im Anschluss an meine postoperativen Rezepte die Möglichkeit, in der Physiotherapie-Praxis weiter an Geräten zu trainieren. Das kann ich (ähnlich wie im Fitness-Studio) über Monatsabbuchungen oder 'Zehnerkarten' bezahlen; wobei das gar nicht so teuer ist, wenn man den Eigenanteil beim Kassen-Rp. bedenkt. Alle 6 Wo. wird dann mein Training vom Physio. überprüft und angepasst. Diese Übungen sind von vorne herein auf 6-12 Mo. ausgelegt. Und das hat dann realistische Chancen, auch etwas wirklich Spürbares zu bewirken.

Schau doch, ob es in Deiner Region nicht auch so eine ähnliche Möglichkeit gibt.

Guten Erfolg wünscht Dir
G.
 
  5. Antwort von am 19.01.2011  
  A.,

es sollte wohl laut Heilmittelkatalog (kann man auch im Internet finden) nach einem behandlungsfreien Intervall von mindestens 12 Wochen eine neue (Erst-)Verordnung ausgestellt werden können.

Es geht also nicht (nur) nach Quartalen, sondern auch nach der Zeit, die Du ohne Behandlung bleibst. Ich würde das an Deiner Stelle direkt mit Deinem Orthopäden verhandeln. Meiner hatte nun ganz akut eine Rückforderung über relativ viel Geld (im Zweifel mit viel Pech wird das den verordneten Ärzten direkt vom Einkommen abgezogen, so wird es zumindest erstmal gedroht, dann folgt viel Papierkram und in der Regel übernehmen dann die Kassen trotzdem die Kosten, dann muss aber jeder einzelne Fall nachweisbar begründet sein) und ist entsprechend genervt und sehr vorsichtig geworden. Ich musste zwar viel reden, letztendlich habe ich meine Verordnung glücklicherweise trotzdem weiter bekommen. Das kann aber als Patient auch ganz schön nervig sein, und wie C. auch schreibt, die Bewegung und auch das regelmässige Üben zu Hause ist letztlich ausschlaggebend...

Viel Erfolg und gute Besserung!

Herzliche ,

B.
 
  4. Antwort von am 18.01.2011  
  Es gibt eine Menge Ärzte (und auch Betroffene), die Physio nur für eine relativ kurze Zeit nach einem Eingriff für sinnvoll halten.

Hier geht es dann darum, Muskelaufbau-Übungen einzutrainieren und den Betroffenen Anweisungen für eigentätige Übungen zu geben.

Mein Orthopäde hat mir noch NIE Physio verschrieben, obwohl ich wg. div. orthopädischer Probleme einen Behinderungsgrad von 60'G' habe. ('Streicheln ist nur was für die Seele, schaffen muss man selber' = seine Einstellung.)

Nach meiner TEP-OP habe ich vom Operateur und vom Hausarzt Physio-Anwendungen verschrieben bekommen.

Allerdings nehme ich seit 22 Jahren regelmässig an Wirbelsäulengymnastik-Kursen teil. Diese Übungen führe ich dann auch täglich zu Hause durch.

Bei schmerzhaften Zuständen greefe ich auf die von B. angesprochenen Quarkwickel zurück.

Regelmässiges Üben bei wenig Belastung (nie über die Schmerzgrenze hinaus!!) ist für mich das Motto.

Es grüsst die

E.
 
  3. Antwort von am 17.01.2011  
  B.,
Vielen Dank für die Infos.
Mein Hausarzt wird mir definitiv keine Physio verordnen. Ich hoffe nun auf
das Wohlwollen meines Orthopäden.
Kannst Du mir sagen, ob ich zumindest 1mal im Quartal eine Verordnung
v kann ?


A.
 
  2. Antwort von am 17.01.2011  
  Physiotherapie ist bei limitierter Verschreibung nicht allzu teuer und relativ risikolos (letzthin las man hier von einem Fall, wo einer Hüftoperierten nach Dysplasie physiotherapeutisch ein Schaden gesetzt wurde). Deshalb wird sie gerne nebenbei noch verschrieben, damit der Patient das Gefühl erhalte, es werde doch etwas getan.

Aus meiner Sichtweise (bds. Hüftarthrose seit 1992) wird zuviel Aufhebens bzgl. Nutzen der Physio gemacht. Ich brach meine letzte verschriebene Sitzung genau im Jahre 2000 ab, verärgert darüber, dass sie vorwiegen aus ein wenig Balancieren auf einem Bein bestand. Später trainierte ich ab und zu noch mit einem Theraband; ich bin einfach nicht der Typ, der solche langweiligen Uebungen konsequent durchstehen kann, da würde ich mir lieber eine Prothese einbauen lassen. Viel wichtiger für den Verlauf der Arthrose ist meines Erachtens die vorgebene Qualität des Knorpels, die Konstitution (niedriges Gewicht bei viel Kraft), und die Schonung des Gelenks vor dem starken Drehmoment beim einbeinigen Stand.

Der Befund der Physio-Behandelten, dass sie gut tue, basiert auf der Täuschung, dass jegliche Bewegung zunächst die Schmerzursache im Gelenk vermindert.
 
  1. Antwort von am 17.01.2011  
  A.,

Physiotherapie ist bei nahezu jeder Form der Arthrose ganz wichtig und Du merkst ja auch schon selber, dass sie Dir gut tut.

Offiziell entscheidet Dein Arzt, wieviel er Dir verschreiben muss. Theoretisch sollte es kein Problem geben, eine weitere Verordnung zu bekommen. Alles danach sind sogenannte Verordnungen ausserhalb des Regelfalls, das heisst, sie sind eigentlich nicht vorgesehen. Wenn Dein Arzt es für richtig hält, kann er trotzdem mehr verschreiben, muss das dann aber gegenüber der Kasse begründen, hat also mehr Arbeit. Natürlich kannst Du auch zu Deinem Hausarzt gehen, auch er kann Dir Verordnungen ausstellen, theoretisch auch nicht mehr, als Dein Orthopäde. Es hängt eben sehr von Deinem Arzt ab, mein Orthopäde z.B. verschreibt mir seit Jahren nahezu durchgehend KG, dann fast komplett ausserhalb des Regelfalls. Aber ich habe auch von anderen gehört, die schon nach einer Verordnung keine Chance mehr hatten, weitere zu bekommen.

Auf der anderen Seite ist die KG auch dazu da, einem Übungen beizubringen, die man dann alleine regelmässig zu Hause machen soll. Es ist ohnehin sinnvoll, diese Übungen nicht nur zweimal in der Woche, sondern täglich zu machen. Wenn Du das eisern durchhälst und zusätzlich auf dem Heimtrainer oder auch draussen radfährst, solltest Du Deine Beschwerden ganz gut im Griff haben.

Wenn Du Dir dann mal zuviel zugemutest hast, helfen Quarkwickel und ein paar Tage Schonung (da kann man aber trotzdem zumindest leichte Übungen machen). So solltest Du hoffentlich ganz lange noch wenig Probleme mit Deiner Hüfte haben.

Ich wünsche Dir alles Gute und Dich herzlich,

B.
 




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