- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -
53. Eintrag von am 16.01.2011 - Anzahl gelesen : 91
Probleme mit Fahrradlenker
0Ich fahre für mein Leben gerne Fahrrad. Durch meine Arthrose und zusätzliche stark verhornte Haut an den Händen kann ich den Lenker kaum noch festhalten. Ausserdem schmerzen durch die Stösse bei Unebenheiten meine Handgelenke sehr. Hat jemand Erfahrungen mit Lenker- oder Fahrradumbauten?
! A.
5. Antwort
von am 28.05.2012
A.!
OK, dass Thema ist schon älter, aber was solls...
Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschliessen. Die Position des Lenkers ist ein wichtiger Teil, auch die Art. Es gibt auch geschwungene Lenker die mit einer guten Posterung hilfreich sein können. Wichtig wäre zu wissen welche Art Fahrrad Du zu fahren gedenkst. Ich gehe mal von einem Tourenrad aus. Dort wäre ein derartiger Lenker wohl optimal. Du kannst so Deinen Griff nach oben verlagern, aber auch seitlich (etwa wie bei Hörnchen).
Bei der Federung kann Dich ein 2-Radmechaniker beraten. Eine pneumatische Federgabel wäre wohl optimal, diese federn meist weicher ab. Dazu sollte sie auch einstellbar sein, ergo genau auf Deine Bedürfnisse abgestimmt. Diese müsste jedoch alle 500 km oder mindestens 1 mal im Jahr gewartet werden. Die Anschaffung wäre es jedoch sicher wert. Die meisten Federgabeln kann man auch selbst einstellen, dazu bedarf es nur einer entsprechenden Pumpe.
MfG, F.
4. Antwort
von am 17.01.2011
A.,
ich habe auch gelegentlich Probleme mit den Händen bei Radfahren, insbesondere klemme ich mir gerne einen Nerven ab, so dass mir der kleine Finger und der Ringfinger taub werden. Wichtig ist, dass die Handgelenke am Lenker nicht abgeknickt sind. Das erreicht man mit ergnonomischen Handgriffen, die man leicht nachrüsten kann. Sie müssen wie die Bremshebel und die Gangschaltung in der richtigen Neigung angebracht sein, damit man eben die Handgelenke nicht abkippt. Oftmals achtet man auf solche Kleinigkeiten nicht, kleine Verbesserungen hier können aber sehr effektiv sein. Ich habe zusätzlich solche Hörnchen nachgerüstet, die seitlich aus dem Lenkerrohr kommen. Dann kann man seine Griffposition gelegentlich ändern. Natürlich ist die Belastung auf den Handgelenken geringer, je höher der Lenker ist und je senkrechter man sitzt.
Wenn das alles nichts nützt, wäre über ein komplett neues Rad, wie C. schreibt, mit Vollfederung, oder wirklich ein Liegerad, nachzudenken...
Viel Freude und alles Gute wünscht
E.
3. Antwort
von am 17.01.2011
A.! Meine Vorschreiber haben Dir schon gute Tipps gegeben. Die speziellen Fahrradhandschuhe polstern wirklich vieles ab, die Erfahrung habe ich als regelmässige Radfahrerin auch gemacht. Meine Handgelenksarthrose macht sich auch häufig bemerkbar, wenn ich mit meinem Rad längere Zeit unterwegs bin . Ich habe auf diesem Rad eine leicht nach vorn geneigte Haltung, was meinen Knien und dem Rücken am besten bekommt, aber leider nicht dem Handgelenk. Um das Handgelenk zu schonen, so habe ich die Erfahrung gemacht, eigenen sich am besten die Hollandräder mit ihrem aufrechten Sitz und dem Lenker, bei dem die Hände nicht aufliegen , sondern mit den Armen eine gerade Linie bilden, so dass das Hangelenk nicht abknicken kann und auch kein Gewicht darauf liegt. Es gibt auch die sogenannten 'Barends' = Lenkerhörnchen . Das sind rechtwinklig aufgerichtete Endstücke, die man an beide Seiten des Lenkers montieren kann. Der Winkel lässt sich verändern, je nach Körpervorbau. Diese gibt es -wie es C. empfiehlt- auch mit einer Gelschicht überzogen. So kann ich die Position der Hände immer mal wechseln und fahre weitaus angenehmer. Dir ein künftig beschwerdefreieres Radfahren und von D.
2. Antwort
von am 16.01.2011
Die durchschnittliche Kraft auf die Hand hängt ab vom Neigungswinkel des Oberkörpers. Ist er senkrecht nach oben, ist die Kraft theoretisch Null. Ich kenne es nicht, aber beim Pedersen-Rad sitzt man ziemlich senkrecht und dabei noch gut gefedert (hinten, vorne weniger).
Da Lage nach vorn mit Belastung auf die Hände nicht zu vermeiden ist, kann bei Erschütterungen eine Spitzenbelastung erreicht werden. Diese wird durch die Vorderraddämpfung deutlich vermindert.
Erschütterungen auf die Hände werden über das Lenkerrohr übertragen. Vor allem beim Rennvelo werden zu deren Dämpfung Ueberzüge aus Moosgummi oder dem besseren 8 mm dicken Gel-Band SUPER PHAT drübermontiert.
Als Radikallösung, um die Hände weitgehend zu entlasten, schlage ich das Liegerad vor. Hier muss man eigentlich mit der Hand nur noch steuern, alle Gewichtskräfte werden von Sitzleder und Rücken übernommen.
1. Antwort
von am 16.01.2011
A., ich kann mir nicht vorstellen, dass Du nicht schon selbst darauf gekommen bist, gepolsterte Handschuhe anzuziehen, aber das wäre Tipp Nr. 1. Wie Du aber durch einen anderen oder umgebauten Lenker mehr Stossdämpfer für die Handgelenke kriegen könntest, das kann ich mir nicht recht vorstellen. Es ist natürlich nicht das selbe wie draussen, aber ein stationäre Rad kann man freihändig fahren. Ich mache das seit einigen Monaten ausschliesslich. Es hat zusätzlich den Vorteil, dass man den Oberkörper ganz natürlich mitbewegen kann, es sieht mehr wie Jogging im Sitzen aus. Orthopäde und Physiotherapeutin haben mir bestätigt, das sei noch viel besser für den gesamten Körper, als Radfahren mit Lenkeranfassen. Aber vielleicht hat ja ein Radexperte einen Umbautip für Dich. Alles Gute wünscht Dir B.
Probleme mit Fahrradlenker
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