- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -
222. Eintrag von am 22.06.2012 - Anzahl gelesen : 52
OSG-TEP seit dem 8.6.12 - Erfahrungen
0Meine Lieben, hab hier mal ein bisschen durchgelesen und festgestellt, dass jeder so seine eigenen Erfahrungen gemacht hat - und natürlich ist ja auch jedes Krankheitsbild unterschiedlich. Ich möchte euch meine Geschichte bisher erzählen und sage euch, jetzt kommt viel Text. Vielleicht kann ich dem einen oder anderen Mut machen. Also ich hatte eine OSG Arthrose im Endstdium im rechten OSG. Eine Trümmerfraktur vor ca. 35 Jahren war Schuld daran. Im letzten Sommerurlaub wurde die Arthrose aktiviert und seit dem bin ich fast wahnsinnig geworden. Schmerzen beim Laufen, Schmerzen bei Ruhe, kaum noch bewegliches Gelenk. Ich hätte, wie mein Orthopäde sagte, damit leben sollen - da kann man nix machen. So wäre ich wohl irgendwann vom er Dom gesprungen. Gleiche Aussage übrigens aus der Ambulanz im Klinikum , die auch eine orthopädische Abteilung mit Fusschirurgie haben.
Nach einigen Empfehlungen hier aus dem Forum, fuhr ich Anfang Mai nach zu Dr. Boack. Nach Aufklärung über Möglichkeiten und dass man mir keine Schmerzfreihet versprechen kann, hab ich mich nach ein paar Tagen Bedenkzeit für eine OP entschieden. Auch diesen Termin konnte ich rasch - vielleicht Glück wegen Urlaub o.ä. - bekommen. Am 8.6.12 war es soweit. Zwei Tage vorher bin ich nach geflogen. War am 1. Tag in der Praxis Dr. Boack - Fuss- und Sprunggelenkzentrum - wo ich ein weiteres Gespräch nach einigen Röntgenaufnahmen unter Belastung führte. Das Röntgenbild zeigte einen nicht mehr vorhandenen Gelenkspalt und Dr. Boack erklärte mir, dass die OP auf eine TEP hinausläuft. Es hätte ansonsten noch eine andere Möglichkeit gegeben, die ein paar Jahre hinausschiebt aber unter diesen Bedingungen nicht möglich war. Ich habe ihn noch auf einige Dinge angesprochen, z.B. dass die TEP einen Verschleiss hat und was dann in 10-15 Jahren passiert. Er erklärte mir, dass dann ohne Probleme eine zweite TEP eingesetzt werden. Auch auf die Frage nach Allergien, erklärte er mir, dass sich Allergien auf der Haut ganz anders sind als bei einer im Körper befindlichen TEP und dass man das kaum in einem Allergietest feststellen oder ausschliessen kann. Ich hoffe, dass ich mich einigermassen verständlich ausgdrückt habe. Am nächsten Tag war ich in der Klinik, Aufnahme und Anästesie-Gespräch, wobei mir dort die ersten Zweifel kamen, 2 Ärzte erwähnten, dass es sich um eine sehr schmerzhafte Angelegenheit handelt und ich überlegte wirklich, ob ich wieder nach Hause fahre. Aber die Erfahrungen und die Schmerzen der letzten Monate überzeugten dann doch den inneren Schweinehund. Ich blieb... Dann am Freitag, den 8.6.12 war es soweit - ich sollte um 7:45 Uhr in der Anästesie erscheinen. Bekam dort direkt mein OP Hemd, Bett und eine Beruhigungspille. Meine Sachen verschwanden in einem Grossen Sack und ich sollte dann alles auf der Station nach der OP wiederbekommen. Ich war total ängstlich -irgendwann döste ich vor mich hin und gegen 12 Uhr holte man mich dann ab. Gegen 16 Uhr war ich aus dem OP zurück auf der Krankenstation - kurz darauf kam Dr. Boack. Erklärte mir noch einiges - OP dauerte 2 Stunden, dass die alte Schraube entfernt werden musste, weil sie störte und das Loch mit einer Masse gefüllt wurde. Er erklärte mir - auch vorher schon - dass ich die neuste Generation der Hintegra TEP bekomme, die aus mehreren Teilen besteht, die auswechselbar sind und das diese TEP unzementiert eingesetzt wurde. Gut war, dass ich weder eine Fehlstellung hatte und alle Bänder und Sehnen in Ornung waren und somit die OP kein Problem war. Strenge 3 Tage Bettruhe und Hochlagerung mit Vacoped und viel Eis wurden verordnet. Da ich folgsam bin und mir die Sache wichtig ist und war, halte ich mich an Verordnungen, nicht wie meine Bettnachbarin, die am 2. Tag schon mit den Krücken zur Toillette ging. Ich muss sagen ich habe am 2. Tag nach der OP schon keine Schmerzen mehr gehabt. Auch die Schwellung am Fuss war ganz gering. Die Narbe ist mit 25 Klammern verschlossen und sieht im Gegensatz zu der alten sehr gut aus. Wegen Überfüllung der Station bin ich glücklicherweise auf der Komfortstation (1.Kl.) gelandet und kann das nur jedem empfehlen. Denn alleine das in alle Höhen und Richtungen vestellbare Bett, war es wert. Wenn man 3 Tage nur auf dem Rücken liegen soll, ist so ein Bett Gold wert. Nach 3 Tagen durfte ich das Bett mit Krücken verlassen und 20-30kg belasten. Was ich aber gefühlsmassig nicht getan habe. Am 5. Tag nach der OP wurde ich entlassen und flog wieder nach Hause. Alles hat hervorragend funktioniert - An-Abreise, Flug, OP usw.
Jetzt sitze ich hier zu Hause... nächsten Montag werden von meinem Orthopäden die Klammern entfernt. Nach 3-4 Wochen nach OP darf ich moderate Bewegungsübungen machen und der Vacoped wird umgestellt, dass ich beim Laufen das Gelenk bewegen kann. Am 25.7.12 - also nach 6 Wochen - muss ich nochmal nach , dann wird nochmal geröngt und ich werde weitere Anweisungen von Dr. Boack erhalten. Bisher kann ich in meinem Fall sagen - ich habe keinerlei Schmerzen im Gelenk und mir geht es - bis auf die Langeweile - richtig gut!!! Natürlich stören mich im Moment die Klammern und habe von Zeit zu Zeit ein Brennen in der Ferse, was aber auch sowas wie ein Wundgefühl sein könnte. Tabletten nehme ich z.Zt. nur gegen die Rückenschmerzen, was sicherlich dem Laufen mit Krücken zu verdanken ist.
Nicht jeder Fall ist gleich, nicht alle haben die gleichen Probleme oder Schmerzen - ich kann hier nur für mich sprechen und von meinen Erfahrungen berichten. Ich war nach der OP der glücklichste Mensch in ganz ... Ich habe gute Chancen wieder schmerzfrei und vernünftig laufen zu können - das sagt mir mein Gefühl und der bisherige Verlauf. Ich kann nur jedem raten, sich einen wirklichen Spezialisten auf diesem Gebiet anzuvertrauen - Sprunggelenk kann nicht jeder - ganz sicher nicht! Allen, die das noch vor sich haben, wünsche ich ganz viel Erfolg und alles, alles Gute! Eure Astrid
2. Antwort
von am 31.07.2012
Liebe ,
ich hab nun 7 Wochen um und war letzte Woche zur Nachuntersuchung in - alles ist hervorragend und ich habe weiterhin keine Schmerzen. Bin am Samstag das erste Mal wieder Auto gefahren und habe einen Lidl von innen gesehen :-). Natürlich kann ich noch nicht richtig laufen - aber ich kann voll belasten 'ohne Schmerz' und jetzt müssen nur die Bänder und die Achillessehne wieder mitmachen. Mir geht es nach wie vor sehr, sehr gut und ich habe den Schritt nicht bereut! Dauerschmerzen sind was ganz schlimmes.
Wenn du Vertrauen zu dem Arzt hast und hier im Forum vielleicht noch mehr über die Klinik erfahren kannst - und wenn deine Lebensqualität immer mehr sinkt, dann ist das sicher der richtige Schritt.
Lass mal wieder was von dir hören, wie es dir geht und wie du dich entschieden hast. Ich wünsche dir auf jeden Fall alles, alles Gute.
1. Antwort
von am 31.07.2012
A. Vielen dank für die ehrlichen und doch sehr ermutigenden Zeilen . Ich bin Anwärterin für ne OSG-TEP und hoffe ich kann mich mit Absprache mit dem Arzt in der Aukammlinik am 9.8.dann auch endlich zu der OP durchringen.
Beste und GUTE BÉSSERUNG !!!!!!!!!!!!!!! weiterhin
wünscht
OSG-TEP seit dem 8.6.12 - Erfahrungen
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