- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -
242. Eintrag von am 07.07.2012 - Anzahl gelesen : 135
Zu Jung für eine Arthrodese? Ich bin 29
0. Mich würde mal interessieren wie alt ihr seid und in welchem Alter ihr eure Artrodese bekommen habt. Ich bin 29 und nach einer Misslungenen Arthroskopie mit Anbohrung und anschliessender schweren Infektion wünsche ich mir das mir endlich jemand hilft. Das Problem ist ein ca 3 cm grosser defekt am Talus. Ich merkte sofort nach der Artroskopie das ich das Gelenk nicht mehr selbst bewegen kann. Eine Woche später war mein knochen vereitert. Seit dem ist das Gelenk laut MRT und CT Bericht sowie 3 verschiedenen Ärzten endgradig in der Bewegung eingeschränkt ( 0-5-0 grad beweglichkeit) sowie sind vorne und hinten Osteophytäre anbauten (5 Wochen nach entfernung waren sie wieder da nur noch massiver wie vorher) zu erkennen. Ich habe ständig starke Schmerzen die mit Morphin behandelt werden. Mein Orthopäde sieht die Sache sehr realitisch und riet mir zur Arthrodese. So weit so gut... Leider finde ich keine klinik die mir Helfen will. Ständig bekomme ich zu hören: Sie sind zu jung... Das mache ich nicht! Vielen Dank wirklich... Zu jung für eine Arthrodese aber alt genug um jeden Tag höllische Schmerzen ertragen zu müssen wenn sich das Gelenk auch nur einen mm bewegt. Die beste Aussage war allerdings: Nehmen sie mal 10 kilo ab, kaufen sie sich anständige Schuhe und suchen sich ein Hobby... Wer hat ähnliche erfahrungen gemacht und wie und wo habt ihr Hilfe bekommen? Ich bin für jeden Tip dankbar...
7. Antwort
von am 05.10.2012
Leute. So... es hat sich was getan. Nachdem ich von meiner Schmerztherapeutin zu einer Schmerz konferenz geschickt wurde bei der ÄRzte aus verschiedenen Disziplinen anwesend waren tut sich endlich was. Einer Unfall Chirurgin tat ich so leid und auch sie war der Meinung das mir nur eine Arthrodese auf Dauer Ruhe bringt. Deshalb habe ich am 12.10. den Termin zur vorbesprechung... ENDLICH! Hoffentlich wird jetzt alles gut...
6. Antwort
von am 16.07.2012
Leute. Vielen Dank für all die tollen Tipps. Auf der einen Seite bin ich froh nicht allein zu sein auf der anderen Seite macht es mich traurig das es doch so viele Leidensgenossen gibt. Tausend Dank an euch alle und für die lieben aufmunternden Worte. Ich geb nicht auf denn ich bin jung und ich freue mich auf den Tag an dem ich wieder zumindest fast alles tun kann was mir Spass macht. Gut... meinen Traum-Job ( Rettungsassistentin aus Leidenschaft) werde ich wohl an den Nagel hängen müssen aber ich habe schon einen “ Plan-B“ für mich gemacht.
5. Antwort
von am 15.07.2012
Liebe Ramona, ich war 36 als ich schwer vom Pferd gestürzt bin und mir das Sprunggelenk gebrochen habe. Nach nur einem Jahr war im mittlerweile völlig verheiltem Gelenk aber schon so viel Arthrose, dass ich im Spitzfuss eingesteift war und nur noch mit orthopädisch zugerichteten Schuhen und Krücken laufen konnte. Auch ich nahm ewig starke Schmerzmittel und habe davon jetzt auch noch kaputte Nieren...Nach ungefähr 5 verschiedenen Orthopäden bin ich endlich an einen Fuss-Spezialisten gelangt. (Prof. Dr. , ). Er macht seit bestimmt 15 Jahren sowohl Prothesen als auch Versteifungen. Eigentlich wollte ich von Ihm eine Sprunggelenksprothese haben, aber schon beim 1. Besuch nahm er mir die Illusion und meinte, aufgrund meines jungen Alters würde er eine Versteifung des OSG empfehlen, auf Dauer würde ich damit Schmerzfrei werden. Letztes Jahr im Mai habe ich dann die Versteifung vornehmen lassen und kann heute alles wieder machen was ich früher getan habe. Wandern, Reiten, Ausmisten (7Pferde incl. Koppeln), Radfahren etc. Ich trage orthopädisch zugerichtete Schuhe mit einer kleinen Abrollhilfe in der Sohle welche man praktisch nicht sieht. Es war die beste Entscheidung die ich getroffen habe und hätte das schon viel früher machen sollen. Also lass Dir nicht einreden Du wärst zu jung. Das Leben geht erst nach der Versteifung wieder richtig los und nicht umgekehrt wie ich anfangs immer dachte...Es braucht viel Zeit und viel Geduld und man muss sich selbst auch diese Auszeit nehmen wieder richtig 'auf die Beine zu kommen'. Ich wünsche Dir alles Gute und bei Fragen kannst Du Dich gerne melden.
4. Antwort
von am 12.07.2012
A.,
du solltest dich mal an einen Sprunggelenkspezialisten wenden.Der Sprunggelenksspezialist in Deutschland ist Dr. Boack Fuss-und Sprungegenkzentrum in . Du kannst unsere Mitglieder Regab,42 anschreiben.Sie haben sehr viel Erfahrung mit Sprunggelenken und sind nach mehreren Vorop`s bei Dr. Boack periert worden. Unsere Mitglied astridh ist vor zwei Monaten dort erfolgreich operiert worden.
Es gibt es nicht,dass dich keiner operiert!!
Du hast halt nur nicht den richtigen Arzt.
Du könntest es auch in der Charitee in Mitte bei Prof. Perka versuchen.Sie nehmen alle komplizierten und hoffnungslosen Patienten.Kenne eine aus unserem Forum mit 23 KnieOp´S.Niemand wollte bei ihr mehr die Prothese wechseln,aber bei ihr wurde die Prothese erfolgreich in der Charitee gewechselt.
Wenn du noch Fragen hast und Hilfe brauchst schreibe in meine Infobox.
Alles Liebe
E.
3. Antwort
von am 11.07.2012
Danke B. für deinen Beistand. Ich habe auch immer wieder bei den verschiedenen Ärzten betont das es ja keinen grossen Unterschied macht bis auf den einen das ich evtl nicht mehr diesen nervigen, unpraktischen und nicht gerade schönen Arthrodesenstiefel tragen müsste. Ich werde nun mal deinen Tip beherzigen und zu einem Gutachter gehen mal sehen wie der die Lage sieht. Sobald ich was weiss poste ich es natürlich...
2. Antwort
von am 07.07.2012
Liebe Ramona,
ich denke, dass du es ironisch meinst, weil dich ein Arzt darauf aufmerksam machte, doch bitte 10 kg abzunehmen. Natürlich kenne ich dich nicht, aber wenn man Arthrose hat, dann ist es sehr wichtig, dass man abnimmt. Gerade beim OSG ist das so, weil auf diesem Gelenk unser ganzes Körpergewicht lastet. Komm doch einmal in unserem Abspeck-Club (AK für Ernährung und Gewicht) vorbei, gerne gebe ich dir eine Anleitung, auf was du bei deiner Ernährung achten solltest.
Gerade bei Infektionen ist es auch sehr wichtig, dass man sich im Säure-Basen-Gleichgewicht ernährt und für einige Zeit evtl. ganz auf Fleisch und Wurstprodukte verzichtet.
Ich selbst bekam nach jeder grösseren Knieoperation eine Ausleitung von meinem Heilpraktiker. Ich hatte nie eine Infektion in meinen beiden Knien.
In Reumakliniken wird auch bei jüngeren Patienten deine Operation vorgenommen.
In der Rheumaklinik Schön-Klinik Harthausen operiert seit 15 Jahren Dr.med. Schill OSG. Hier gibt es auch eine Infektionsabteilung. Dazu befindet sich im gleichen Haus noch die Rehaabteilung. In dieser Klinik habe ich von Prof.Dr.Wetzel meine Knie-TEPs bekommen und bin im allgemeinen sehr zufrieden damit.
Gerade wenn man Probleme hat, sollte man in ein TEP-Zentrum gehen, wo der Operateur beim Rehaprogramm mit einbezogen wird.
Ich weiss aus eigener Erfahrung, dass man gerade wenn man von einer OP frustriert ist, alles das isst was man nicht sollte. Wir tun uns und unseren Gelenken damit nichts Gutes! sondern verschlimmern mit dem erhöhten Verzehr der Arachidonsäure die Entzündungen und Schmerzen in den Gelenken.
Liebe Ramona, ich würde mich sehr freuen, wenn du mir in meine Infobox schreiben würdest.
Ich wünsche dir, dass du den für dich richtigen Operateur findest und bald schmerzarm bist
C.
1. Antwort
von am 07.07.2012
Ramona,
Als ich gerade deinen Eintrag gelesen habe, haben sich bei mit die Nackenhaare hochgestellt. Nicht nur weil du unglaubliches Pech bei deiner Behandlung hattest, nein, auch die Aussagen die du bisher hören musstest sind hochgradig fragwürdig. Eine Versteifung ist in der Regel endgültig und kann nahezu nicht mehr rückgängig gemacht werden. Dies bedeutet, dass (wenn alles gut verläuft) kein weiterer Eingriff mehr erforderlich ist. Dabei denke ich, überwiegen gerade bei dir die Vorteile. Natürlich hat eine Versteifung auch Nachteile, da sie ja ein Eingriff in den natürlichen Bewegungsablauf des Körpers darstellt, aber dein Alter sollte dabei kein Hindernis sein. Die Aussage 'Sie sind zu jung' kann bei einer Gelenkprothese gelten, da diese nicht ein Leben lang halten und (berücksichtigt man vielleicht eine Haltbarkeit von 20 Jahren) bei deinem Alter 2x ausgetauscht werden müsste. Nicht jedoch bei einer Versteifung. Meine Versteifung wurde mit 34 gemacht. Als ich mich damals vorstellte, habe ich fast einen Rüffel bekommen und ich wurde gefragt warum ich nicht früher gekommen bin. Allein darin sieht man welche Rolle das Alter bei einer Versteifung spielt - eine untergeordnete nämlich. Mein Rheumatologe hat mir dann die Rufnummer der Orthopädie des Markus Krankenhauses gegeben, ich habe angerufen, mich vorgestellt und die Entscheidung wurde dann schnell gefällt. Im Dezember 2011 wurde ich dann operiert und 10 Jahre Schmerzen und Einschränkungen waren weg. Auch ich habe viel zu lange gewartet aus Angst was nach einer Versteifung passiert. Das war ein grosser Fehler. Heute, 7 Monate danach, war es die beste Entscheidung meines Lebens. Wenn ein Gelenk so zerstört ist wie du es beschreibst, dann helfen weder bessere Schuhe, noch eine Gewichtsreduktion um 10kg. Ich kann dir leider nicht wirklich einen Tip geben. Du solltest auf jeden Fall dran bleiben und nicht aufgeben und ggf. deinen Radius der Kliniksuche erweitern. Im Notfall könntest du mit einem Gutachter die Dringlichkeit untermauern und auch mal mit deiner Krankenkasse sprechen. Ich kann mir jedenfalls kaum vorstellen, dass dir bei deiner Geschichte keiner helfen will und man dich mit lächerlichen Ausreden abweist. Ich wünsche dir alles Gute !!
Zu Jung für eine Arthrodese? Ich bin 29
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