OSG-Versteifung und ich rufe jeden Morgen 3x laut Hurra!



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  248. Eintrag von am 14.08.2012 - Anzahl gelesen : 201  
  OSG-Versteifung und ich rufe jeden Morgen 3x laut Hurra!  
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Liebe Leidensgenossen!

Kurz vorab: Mir geht es mit meiner OSG-Versteifung richtig
gut, und da ich schon immer das Gefühl habe, dass in
Foren negative Berichte überwiegen, habe ich mir dringend
vorgenommen, meinen schönen Bericht zu liefern. Also
bitte sehr, von Anfang an:

Nach einer Weber-C-Fraktur im August 2007 verlief meine
Genesung nicht toll, obwohl die Ärzte meiner Ansicht nach
gut gearbeitet haben. Ein Jahr später, im Juli 2008, wurde
eine Syndesmosenband-Plastik gemacht, da die
Gelenkgabel irgendwie immer weiter auseinander triftete.
Schon damals erwähnte der Operateur, dass da vielleicht
irgendwann eine Versteifung meines oberen rechten
Sprungelenkes anstehen könnte. Über Akupunktur,
Osteopathie, „Coaching“ und einige Physiotherapeuten
habe ich vieles versucht. Dennoch wurde mir nach
mittlerweile weiteren 3 ˝ Jahren mit ständigen
Schmerzen immer klarer, dass sich dieser eher
verschlechternde Ist-Zustand ändern muss, gerade weil
ich immer regelmässig Sport getrieben habe. Ich war vor
allem Joggen und Radfahren. Mittlerweile war ja schon
nicht mehr an Wandern zu denken, ohne einen sehr
schmerzvollen Folgetag.

Da eine stark fortschreitende Arthrose im Röntgenbild klar
erkennbar war, hoffte ich nicht länger auf ein Wunder.
Dennoch habe ich für eine weitere, ganz unabhängige
Meinung einen Termin in der orthopädischen Klinik in
vereinbart. Der behandelnde Arzt musste keine
Minute auf die Bilder schauen um festzustellen, dass eine
Versteifung in meinem Fall sicher geeignet wäre. Dort fiel
nebenbei zum ersten mal der Begriff, dass mein OSG
ohnehin schon nur noch wackelsteif sei. Im Nachhinein
muss ich sagen, dass alles so eingetreten ist, wie mir
dieser Arzt den Sachverhalt damals geschildert hat. „Ja,
man kann damit Sport treiben!“ „Nein, Sie müssen keine
orthopädischen Schuhe tragen, ihre Turnschuhe da sind
prima!“ „Die Schwellung wird sicher zurückgehen!“ „Viele
Leute werden am Gangbild gar nicht erkennen, an
welchem Fuss das Gelenk versteift ist!“ etc. Rückblickend
war es sehr gut, dieses Gespräch an einem Ort zu führen,
an dem diese Versteifungen zum Tagesgeschäft gehören
und ein Arzt auch wirklich weiss, wie es bei einigen
Patienten weiter gelaufen ist.

Die OP habe ich schliesslich am 2. März 2012 in der
orthopädischen Klinik in machen lassen und ausser,
dass ich mich dort richtig gut aufgehoben gefühlt habe,
wurde die Arthrodese auch richtig gut gemacht. Allerdings:
Da der Spass offensichtlich nicht zum Tagesgeschäft
gehört, wurde mir aus meiner jetzt besser wissenden Sicht
einiger „Quatsch“ erzählt, der wohl eher aus
schlussfolgernden Überlegungen denn aus Erfahrung
resultierte. „Ja, orthopädische Schuhe müssen sein!“ Ein
Assistenzarzt meinte gar, weil der Knorpel ausgekratzt
wird, wird das Bein ja kürzer, bla,bla...! Nach 6 Wochen im
Vacoped-Stiefel mit Krücken kamen die Schrauben raus
und leider hatte ich an dieser Stelle richtig Stress mit der
Wundheilung, aber alles wurde gut. Nach über 8 Wochen,
also ab Anfang/ Mitte Mai fing ich mit der Belastung an und
3 Monate nach der OP Anfang Juni habe ich dann
tatsächlich alle Hilfsmittel abgelegt. Mit dem Stiefel bin ich
übrigens zuvor auch schon Rad gefahren, das ging ganz
gut und war natürlich ein Riesenschritt für meine Mobilität.

Mittlerweile habe ich für mich wieder voll das Rennrad-
Fahren am Start, was vor der Versteifung deutlich
schlechter war und im Juli habe ich sogar eine 5-tägige
Tour durch die Vogesen gemacht mit 700 Km und reichlich
Höhenmetern. Das Fahren mit Klickpedalen geht völlig
problemlos und ist ja eh geiler :-)! Joggen hab ich noch
nicht wirklich probiert, dennoch glaube ich, dass das auch
wieder eher möglich sein wird als vor der OP, nur will ich
mich da eher bremsen, denn wichtig finde ich es, die
nächsten 20 – 30 Jahre lieber anständig gehen zu können.
Im Winter werde ich auf jeden Fall Skilaufen gehen und
vielleicht liefere ich dann einen kleinen Nachtrag. Wenn nix
kommt, ging es bestimmt gut!
Der Begriff Versteifung klingt wirklich furchtbar, vor allem
für Menschen, die gesund sind und einen immer belehren
möchten. Für mich war sie aber eine prima Entscheidung.
Yippie-Yeah!
 
  9. Antwort von am 24.10.2012  
  Müllerson,

Danke dir das tat jetzt richtig gut.
Ich bin beeindruckt wie positiv du bist,und deinen Bericht ich rufe jeden Tag 3 mal Hurra lese ich mir ständig durch.
Ich habe schiss vor der Langeweile denn zur Zeit arbeite ich fast 10 Std am Tag,und kann es mir nicht anders vorstellen.

Ati
 
  8. Antwort von am 24.10.2012  
  Hi Ati,
ich baue dich jetzt auf. Ich komme gerade von einer 150Km
Radtour nachhause, und daran war vor meiner OP nicht zu
denken. Mich mit meinem Bewegungsdrang macht das
unheimlich glücklich und du weisst ja selbst, dass der Alltag
mit Schmerzen keine Sache auf Zeit sein kein. Ich glaube,
dieser Umstand nagt nach und nach am Gemüt und
deprimiert immer mehr. Nimm diesen ganzen Mist mit
Demut an und freue dich auf die Zeit, die danach kommt,
denn du wirst wieder ganz neue Möglichkeiten entdecken
und womöglich auch wieder ganz neue Seiten an dir, die du
schon gar nicht mehr kennst. Ich drück dir ganz fest die
Daumen.
, Müllerson
 
  7. Antwort von am 23.10.2012  
  Danke Karlheinz,

Eigentlich bin ich kein Angsthase,aber das macht mich gerade richtig fertig.
Danke für deine aufmunternden Worte.

Ati
 
  6. Antwort von am 23.10.2012  
  E. - Natürlich packt einen kurz vor dem OP die Reue und man möchte am liebsten alles wieder rückgängig machen. Aber in solchen Momenten solltest Du in Deinen Körper hineinhorchen.

Sind denn Deine Beschwerden auch plötzlich weg?
Welche Einschränkungen hast Du zur Zeit?
Keine Schmerzen mehr?
Keine starken Medikamente?

Ich denke, wenn man dann sich wieder vor Augen führt, wie man durch die Arthrose behindert wird und gleichzeitig sieht, dass nach einer OP vieles wieder besser sein kann, wird die Angst verschwinden.

Bei mir war die Angst vor der OP mit dem Moment weg, in dem ich mich fest für die OP entschieden hatte. Das Zweifeln und Hinterfragen und auch die Angst war vorher.

Mein Tipp: Lenke Dich ein bischen ab, gehe ins Kino oder noch einmal gut essen und lass Dich von deiner Familie und/oder deinen Freunden trösten. Dann wird die Angst vielleicht von ganz alleine weggehen.


Karlheinz
 
  5. Antwort von am 22.10.2012  
 
Ich habe den Termin zur Arthrodese im OSG jetzt am 30.
Und mich überfällt gerade eine richtig schlimme Panik.
Ich kann garnicht sagen ob vor der Narkose,oder die Zeit nach der OP,oder die Wahl des falschen KH.
Ich würde am liebsten den Termin absagen,könnt ihr mich was aufbauen.

Ati
 
  4. Antwort von am 26.09.2012  
  Das hört sich ja toll an ,und baut echt auf denn ich mache Fr einen Termin zur Arthrodese im OSG.
Habe tausen Fragen,wie waren die Schmerzen nach der OP,konntet ihr am Tag nach der OP aufs WC oder musstet ihr auf die Pfanne.
Wie lange wart ihr im Krankenhaus.
Wie seid ihr zuhause klar gekommen,brauchtet ihr viel Hilfe.
Ich glaube das wars fürs Erste.

LG E.
 
  3. Antwort von am 18.08.2012  
  schön eure berichte zu lesen aber sollte es wiedererwarten einmal stark schmerzen denk darann es sind ja nicht eure es ist ja versteift Bis die Tage  
  2. Antwort von am 14.08.2012  
  WOW.......

ich freue mich immer wieder wenn man solche Berichte
liest :-)))

Egal welche Teile es betrifft !!!

Für Euch hat es sich ja ordentlich gelohnt den Eingriff
vorzunehmen und ich wünsche Euch das es noch ewig so
anhalten mag
 
  1. Antwort von am 14.08.2012  
  Es freut mich sehr, dass Du mit der Versteifung so gute Erfahrungen gemacht hast. Ich habe mich für eine TEP entschieden und mir geht es ähnlich gut. Nur die Radtour durch die Vogesen steht noch aus ;-). Dafür gehe ich aber 3x wöchentlich ins Fitnessstudio und 3-4x ins Freibad zum schwimmen.
Daher auch von mir: Hurra und Yippie-Yeah
Karlheinz
 




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Stand : 27.10.2012 07:43:40
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