Arthrose - Schicksal oder Chance?



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  538. Eintrag von am 05.02.2010 - Anzahl gelesen : 86  
  Arthrose - Schicksal oder Chance?  
  0Arthrose - doch nicht bei mir. Ich bin doch fit.

Mit dieser Krankheit habe ich mich das erste Mal vor ca. 6 Jahren auseinandergesetzt.
Was für eine schreckliche Krankheit.
Als eines unserer Ponies Arthrose in beiden Kniegelenken bekam. Ihm haben Injektionen mit Hyaloronsäure ins Gelenk und später Grünlippmuschelextrakt gut geholfen...soweit möglich. Aber ich habe schon oft gedacht: 'Tapferer kleiner Kerl.' Wir gehen seitdem anders mit ihm um und wenn ich sehe wie er zwischen den Schüben lebensfroh herumtobt und auch sonst mit dem ruhigen Spazierengehen gut klar kommt, dann bin ich froh auch für mich.
Vielleicht geht es bei mir ja auch glimpflich ab.

Denn bei mir wurde vor 3 Tagen auch aktivierte Arthrose im OSG diagnostiziert. In den Knien ist sie auch schon absehbar. Dort wurde im Dezember geröngt und der Orthopäde meinte: 'Leichter Verschleiss. Der Zahn der Zeit.'

Aber der Reihe nach.
Seit ein paar Wochen hatte ich beim Hundegang oder bei längerer Belastung Schmerzen im rechten Fuss. Sie traten nach ca. 15 Minuten auf und wurden stärker. Wenn nach der Belastung eine Pause kam, dann hörten sie auch wieder auf. Nur Nachts tickerte es oft im Fuss. Das Gelenk war geschwollen. Ich gehe 1 - 2 Mal am Tag ein Runde von 5 km stramm mit dem Hund und bin ansonsten auch viel zu Fuss unterwegs.

Am Mittwoch war es dann so schlimm, dass ich mitten auf dem Land kaum noch weiterkonnte und nur noch schleichend nach Hause gehumpelt bin.
Ich habe meinen Mann gebeten mich zum Röntgen ins nächste KHS zu fahren. Da es im Gelenk immer so merkwürdig geschuppelt hat, dachte ich an einen verschleppten Bruch. Obwohl ich mich an keinen Vorfall erinnern konnte.

Im Krankenhaus wurde geröngt und als ich die Bilder gesehen habe und die Ärzte meinten ein Bruch wäre es nicht, da war mir klar was kommen würde.
Die Diagnose: Beginnende Arthrose im rechten OSG, aktiviert.

Vor ca. 30 Jahren habe ich bei einem Sturz diesen Fuss einmal komplett verdreht unterm Pferd gehabt. Damals hiess es Bänderriss ( ohne Röntgen ) und ich bekam für 4 Wochen einen Verband mit Salbe.
In den Jahren bis heute ist mein Fuss immer mal wieder weggeknickt und dick geworden. Ich habe das auf die Bänder geschoben.

Jetzt da ich die Diagnose habe und an die Symptome denke, die ich in den letzten Jahren sonst noch so hatte - die aber getreu dem Motto: 'Augen zu und durch! Ein Indianer kennt keinen Schmerz!' ignoriert wurden, graut es mir.
Das Lesen hier hat es auch nicht gerade schöner gemacht.

Ich bin krankgeschrieben, habe Schonung, , Salbe und einen Termin beim Orthopäden verordnet bekommen. Dort soll auch eine serologische Untersuchung auf Rheuma und andere Systemerkrankungen gemacht werden.

In meinen Knieen hat der Orthopäde 'leichten Verschleiss' - den Anfang von Arthrose ausgemacht - was immer das heissen mag.
Aber ich habe schon seit Jahren auch Schmerzen in der Schulter, immer mal wieder, und im Ellenbogen. Und beim Gehen fühlen sich meinen Beine oft an wie aus rostigem Metall. Steif und hart. Kein Krampf.

Jetzt bin ich ziemlich frustriert, schockiert und auch misstrauisch den Ärzten gegenüber. Mein Hausarzt macht den Eindruck, er nimmt das Ganze nicht recht ernst.
Und wenn ich hier so lese wie es Euch ergangen ist, dann wird mir ganz übel.

Ich bin ein aktiver Mensch und kann mir gar nicht vorstellen in meiner Bewegung stark eingeschränkt zu werden. Vor allem die langen Spaziergänge möchte ich nicht missen. Keine Märsche, kein Leistungssport, aber spazierengehen, radfahren und reiten sind für mich ganz wichtig.

Was mich interessiert:
Wie schnell wurde es bei Euch schlimmer oder trat noch in anderen Bereichen auf?

Habt Ihr sofort alle Gelenke untersuchen lassen?
Das wurde mir im KHS geraten.

Röntgen? MRT? CT? Was ist am genauesten um alle Schäden zu finden?

Ich wäre froh über jede Info und hoffe, dass ich hier auch bald mit meinen Erfahrungen helfen kann.




 
  5. Antwort von am 12.02.2010  
  E.,

danke für Deine Antwort.
Ich finde es immer wieder erschreckend, wie jung die Arthroseopfer sind.
Ich werde abwarten was der Arzt nach den Untersuchungsergebnissen sagt, wenn er dann immer noch so 'zurückhaltend' ist, sehe ich zu, dass ich einen anderen Arzt finde.
Im Augenblick mache ich mich gerade schlau über Ernährung, Verhalten, etc..und versuche mir einen Plan zu entwerfen.
Vor allem habe ich mir vorgenommen kürzer mit Stress zu treten.

Für Deine OP wünsche ich Dir das allerbeste und hoffe dass es Erfolg bringt. Ich drücke beide Daumen und alles was ich drücken kann. Halte die Ohren steif.
 
  4. Antwort von am 12.02.2010  
 
ich habe arthrose im rechten kniegelenk hatte vor 15jahren einen unfall und da fing es bei mir dann an ,mit den jahren kam dann die arthrose seit zwei jahren ziemlich schlimm sogar musste regelmässig zum mrt und röntgen so konnte man genau sehen wie schnell die arthrose sich entwickelt habe etliche behandlungen hinter mir aber zu spät,wenn eine arthrose am anfang ist kann man viel dagegen tun wie B. schon sagt schwimmen zb.ist gut,lass dich von deinen arzt beraten und ich würde ihn immer wieder fragen und wenn du dich bei ihn nicht wohl fühlst suche dann noch einen anderen auf,bei mir ist es jetzt so schlimm das ich am 18.3 mit 35jahren ein neues knie bekomme,diese diagnose ist für mich schlimm also warte nicht zu lange
lg E.
 
  3. Antwort von am 11.02.2010  
  Gerade bin ich vom Arzttermin heimgekommen und genauso schlau wie vorher.
Am letzten Mittwoch war ich zum Röntgen im Krankenhaus. Danach habe ich das Bein brav hochgelegt und viel gelegen.

VorgeE. und geE. bin ich zum ersten Mal wieder eine Runde mit dem Hund gehumpelt, es war so lala. Die Schmerzen sind zwar deutlich weniger, aber es ist noch immer unangenehm.

Heute dann der Arzttermin. Die Röntgenbilder vom November ( Knie, Ellenbogen links und Schulter links ) und von letzer Woche ( Sprunggelenk rechts ) und den KHS-Bericht habe ich mitgebracht.
Der Arzt hat mir ein paar Fragen gestellt und meine Gelenke in den Beinen, Armen etc. abgetastet und bewegt. Er hat mich von hinten angesehen, den Rücken abgetastet und die Füsse beguckt.
Dann wurde mir für verschiedene Tests Blut abgenommen.
Die Arthrose im OSG ist eindeutig. Aber wie stark oder schwach weiss ich immer noch nicht.
Auch ob meine anderen Gelenke betroffen sind, kann ich nicht sagen. 'Die Ergebnisse der serologischen Untersuchung müssen abgewartet werden, dann kann alles weitere besprochen werden.', war die Antwort des Arztes auf meine Fragen.
Ich sollte die Schmerzen auf einer Skala von 0 - 10 einordnen. Nur die Schmerzen im Moment.

Ich soll arbeiten gehen so weit ich kann und ggf. Schmerzmittel nehmen, ansonsten zum Hausarzt und mich nochmal krankschreiben lassen.

Und jetzt bin ich noch frustrierter als vorher.
Das ich nicht bedrohlich krank bin ist mir klar und dass es Leute gibt, die deutlich schlimmer dran sind auch.
Aber ich habe das Gefühl mit meinen Fragen und Ängsten und Sorgen ganz alleine da beim Arzt zu stehen.
Andere Gelenkschmerzen oder Unfälle, die ich schon mal hatte schienen gar nicht so interessant zu sein.
Die Tatsache, dass meine Informationen zu meinen bisherigen Beschwerden nicht gefragt zu sein scheinen finde ich schrecklich.

Auch eine allgemeine Info über Arthrose fehlt mir. Ich hatte erwartet, dass der Arzt mich von sich aus aufklärt. Oder wird heutzutage vorrausgesetzt, dass der Patient sich selber informiert.
Keine Hinweise zur Lebensführung, Schuhwerk, Belastungsstärke, etc, etc.
Sind meine Erwartungen zu hoch gesteckt?
Wenn meine Arthrose noch in den Babyschuhen steckt, dann könnte doch sicher über richtiges Verhalten viel gemacht werden.
Und in den 10 - 14 Tagen, die es dauert bis die Ergebnisse der Blutuntersuchung vorliegen, könnte ich doch schon mit hilfreichen Massnahmen anfangen.

Muss ich als Patient wirklich hingehen und all diese Dinge einfordern?
Wie sind Eure Erfahrungen damit?

Was mich am meisten ärgert:
Ich habe Beschwerden und möchte so schnell wie möglich etwas daran tun. Mir liegt nichts am 'krankfeiern' noch am 'blaumachen', ich will wieder beschwerdefrei leben.
Warum macht es den Eindruck, dass man jede Leistung herauskitzeln muss.

So, jetzt habe ich mich ein wenig abreagiert.
Ich würde mich freuen, wenn Ihr mir mal von Euren Erfahrungen schreibt.


A.

 
  2. Antwort von am 08.02.2010  
  B.,

vielen Dank für Deinen Beitrag. Wie ich gesehen habe, bist Du sehr aktiv hier und hast für fast alle Fälle eine Antwort und ein aufmunterndes Wort. Das finde ich toll.
Ich bin sehr gespannt auf den Termin beim Orthopäden. Am Donnerstag weiss ich hoffentlich schon einmal etwas mehr.

Leider habe ich vergessen die Röntgenbilder aus dem Krankenhaus mitzunehmen, die muss ich jetzt erst noch organisieren.
Die Aufnahmen, die im November von meinem Ellenbogen, Knie und Schulter gemacht wurden bekomme ich noch heute.

Die vier Tage nur schonen haben die Schwellung gut zum Abklingen gebracht und die Schmerzen sind auch fast weg.
Aber ich habe heute probehalber mal ca. 600m mit dem Hund gemacht und da hatte ich das Gefühl mein Fuss ist völlig 'ungedämpft'. Ekelig. Und die Schmerzen kamen auch wieder, wenn auch deutlich weniger.
Nachts merke ich den Fuss, wenn ich mich umdrehe und dabei das Gelenk verdrehe.
Tagsüber habe ich ein ganz komisches Gefühl im Fuss, er fühlt sich verdreht an.
Mein Ellenbogen tut in den letzten Tagen mehr weh, vielleicht hängt das ja mit der Entzündung im Fuss zusammen.
Ich bin gerade dabei mal alles aufzulisten was mir so an Stürzen, Prellungen und Verrenkungen einfällt.
Da kommt ganz schön was zusammen.

Die aktivierte Arthrose im Fuss ist sicher dadurch ausgelöst - oder verstärkt - worden, dass ich micht trotz heftiger Schmerzen im Gelenk noch ein paar Wochen immer durch die Gegend gezwungen habe.

Na, wir werden sehen.
Ich hoffe auf einen Arzt, der auch ein paar Infos und Antworten rausrückt und mir nicht das Gefühl gibt: 'Stell Dich nicht so an.' Manchmal denke ich auch, dass bei der Lage des ssystems die Patienten die Ärzte erst auf mögliche Erkrankungen und Untersuchungen hinweisen müssen damit etwas passiert.

Jedenfalls habe ich hier schon einiges an Antworten gefunden und freue mich darüber, dass Du geschrieben hast.

Ich werde versuchen hier meine Erfahrungen möglichst lückenlos aufzuschreiben.

Bis dann
und eine gute Woche

A.


 
  1. Antwort von am 08.02.2010  
  A.!
Zu Deiner Frage: wie schnell die Arthrose fortschreitet, kann man nur sagen, dass sich dies bei jedem unterschiedlich abspielt. Da spielen verschiedene Faktoren eine Rolle, z. B. die genetische Veranlagung, eine permanente Überlastung, eine falsche Achsenstellung eines Gelenkes oder auch ein früherer Bruch können eine Arthrose begünstigen.
Bei dem Befall von mehreren Gelenken würde ich zumindestens einmal einen Rheumatologen hinzuziehen. Leider sind die Rheumafaktoren jedoch nicht immer positiv -auch im Falle einer rheumatischen Erkrankung.
Eine Autoimmunerkrankung der Schilddrüse kann auch Gelenkbeschwerden auslösen, ebenso eine Borreliose-durch einen Zeckenbiss verursacht. Dies würde ich auf jeden Fall auch abklären lassen.
Es gibt Möglichkeiten, z. B. mittels Ganzkörperszintigramm, entzündliche Herde-auch an den Gelenken-festzustellen.
Ein MRT ist eine teure Untersuchung, bei der im Gegensatz zum normalen CT auch die Weichteile dargestellt werden.
Manchmal sind die Orthopäden etwas zögerlich diese Untersuchung anzuordnen. Allerdings kann ein guter Orthopäde mit wenigen Handgriffen schon eine ganz ordentliche Diagnose stellen.
Ich habe schon viele Jahre eine Polyarthrose und man lernt auch mit der Zeit, dass eben nicht mehr alles im vollen Umfang möglich ist, was man an Aktivitäten gemacht hat. Doch wenn man ein bisschen das richtige Mass an Be-und Entlastung einhält, kann man damit durchaus eine lange Zeit ganz gut klarkommen. Du kannst fast alles machen-aber wie gesagt etwas 'massvoller' und mit Überlegung.
Meist verläuft die Arthrose ja in Schüben und beschwerdearme Zeiten wechseln sich ab mit der sogenannten aktivierten Arthrose.
Wenn man dann ein paar Tage entzündungshemmende Medikamente nimmt und überwärmte Gelenke kühlt, ansonsten eher warm hält, kommt man damit über die Runden.
Mir bekommt immer Aquafitness sehr gut. Das belastet die Gelenke nicht und hält sie elastisch.
Alles Gute für Dich und einen lieben -B.
 




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