- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -
558. Eintrag von am 06.07.2010 - Anzahl gelesen : 63
Versteifung oder künstliches oberes Sprunggelenk?
0Ich bin 31 und habe seit 2 Jahren eine Arthrose im linken oberen Sprunggelenk. Habe nach langem laufen starke Schmerzen und auch spezielle Schuhe brachten keine Linderung. Mein Orthopäde schickte mich zu einem Speziealisten und der sagte mir er könne mein Gelenk versteifen oder ein künstliches einsetzen. Das eine würde ungefähr 20 Jahre halten und hätte sofort keine Schmerzen mehr und das andere ungefähr 8 Jahre. Nun weiss ich nicht wofür ich mich entscheiden soll,denn ich möchte einfach nur noch schmerzfrei sein und endlich wieder schöne Schuhe tragen können!Ausserdem habe ich einen fast 2 jährigen Sohn der fast schneller ist als ich! Die Versteifung hat für mich etwas Endgültiges und das künstliche Gelenk eine Chance! Vielleicht kann mir ja jemand helfen bei einer Entscheidung,denn mein OP Termin ist schon bald! Wofür soll ich mich bloss entscheiden? Danke
3. Antwort
von am 16.07.2010
Sally,eine Versteifung ist immer endgültig und man büsst beweglichkeit ein,wenn du eine Prothese bekommst und sie Probleme machen sollte,kann man immernoch Versteifen,das sollt aber soweit ich informiert bin die letzte Möglichkeit sein.Hier gibt es Leute die haben gute oder schlechte Erfahrungen mit der jeweiligen Methode gemacht.Man kann also nicht sagen,was in deinem Fall das richtige ist.Mehrer Meinungen von Ärzten einzuholen ist auf jeden Fall sehr wichtig.LG
2. Antwort
von am 07.07.2010
A., siehe mal im Diskussionsforum unter ' Osteochondrosis dissecans' nach, bei dieser Krankheit ist meistens auch ein neues OSG notwendig, die Schmerzen sind gleich, wenn ein bestimmtes Stadium erreicht ist. Ich denke OP ist nicht alles... Du kannst viel über die Ernährung und Entsäuerung erreichen. Unterstützung evtl auch durch Physio-Tape, gute Einlagen und evtl auch Cranio Sakrale, Akupunktur oder Neuraltherapie. Wichtig: Information ist sehr wichtig und falls du es noch nicht gemacht hast.... eine Zweitmeinung suchen Ich spreche nur aus Erfahrung, denn OSG-OP`s sind leider noch in der Lernphase( von mehreren Ärzten bestätigt) Also wenn es möglich ist, dann versuche noch andere Therapien. Du hast aber nicht geschrieben, wie weit die Arthose ist.. MRT wurde gemacht? sieh mal bei mir rein ... C.
1. Antwort
von am 07.07.2010
A.
ich verstehe gut, dass dir diese Entscheidung schwerfällt.
Eine deutliche Schmerzlinderung ist in der Tat sowohl durch eine Versteifung als auch durch eine Prothese zu erreichen. Bei der Haltbarkeit der Prothesen geht man jedoch heute von durchaus längeren Zeiten als die angegebenen 8 Jahre aus. Solche Angaben deines Spezialisten lassen bei mir Zweifel am 'Spezialistenstatus' deines Arztes aufkommen. Du solltest sehr genau nachfragen,wie oft und mit welchem Erfolg er bisher Sprunggelenkprothesen eingebaut hat.
Der Vorteil einer gut gemachten Versteifung ist ausser der Schmerzfreiheit wirklich, dass du wahrscheinlich nicht noch einmal eine OP am oberen Sprunggelenk hast. Durch die fehlende Abrollbewegung des Fusses werden jedoch die Nachbargelenke sehr stark belastet und es entstehen in der Regel Anschlussarthrosen der angrenzenden Gelenke und des Kniegelenks.Ausserdem wirst du nach der OP eine längere Zeit dein Sprunggelenk nicht belasten können.
Vorteile einer Prothese sind, dass die Abrollbewegung des Fusses erhalten bleibt. Allerdings ist eine Sprunggelenkprothese -wie auch alle anderen Prothesen- dem Verschleiss ausgesetzt, sodass du damit rechnen musst, dass sie irgendwann ausgewechselt werden muss.
Als Entscheidungshilfe empfehle ich dir im Arbeitskreis Sprunggelenk-Prothese meinen 'Bericht vom Kongress 'Endoprothetik des oberen Sprunggelenkes' am 15.11.08 in Rosenheim'.
Wenn du Fragen hast, erreichst du mich in der Regel Donnerstags ab 21Uhr im Arbeitskreis Sprunggelenk-Prothese im Chat.
(B.)
Versteifung oder künstliches oberes Sprunggelenk?
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