Warum warten und warum heisst es so oft, man sei zu jung für eine OSG-TEP?



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  583. Eintrag von am 23.01.2011 - Anzahl gelesen : 93  
  Warum warten und warum heisst es so oft, man sei zu jung für eine OSG-TEP?  
  0Vor einem halben Jahr bin ich auf dieses Forum gestossen und habe viele der Diskussionen hier verfolgt, wenn es darum ging, ob eine Sprunggelenksprothese zum Einsatz kommen soll oder nicht. Nachdem ich selbst eine schwere Arthrose im linken Sprunggelenk hatte, entschied ich mich Ende Oktober 2010 für eine OSG-TEP (STAR).
Ich bin sehr zufrieden damit. Beweglichkeit ist wieder voll hergestellt, ich kann wieder ganz normal laufen, habe nur leichte Schmerzen, wenn ich den Fuss überlastet habe. Die OP ist ja auch erst 3 Monate her.
Eine Frage allerdings beschäftigt mich nachhaltig. Warum wird so oft erwähnt, dass man ja noch so jung ist für ist eine Prothese?

Ich bin 44. Ich fühle mich jung und möchte auch gerne wieder Sport treiben, was ohne die OP ja nicht möglich gewesen wäre.
Gerade wenn man jung sollte man doch diese Option in Erwägung ziehen!
Mobilität und Schmerzfreiheit sind doch die angestebten Ziele und da ist es doch meiner Ansicht nicht hilfreich, wenn man von dem Ansatz her diskutiert, dass Gelenkersatz eine Frage des Alters ist.

Ich schreibe dies deshalb, weil ich hier immer wieder lese, wie viele genau aus diesem Grund zögern. Aber ist das wirklich notwendig?

Danke für eure Meinung.

Ann
 
  5. Antwort von am 01.02.2011  
  Ann,

ich habe jetzt sein 6 Tagen die TEP drin, trage z.Zt. einen schicken blauen Gips, den ich noch vier Wochen behalten darf. Ich habe in beiden OSG Athrose IV. Grades und mich im Dezember entschieden, es einfach mal mit dem schlimeren Fuss zu versuchen. Ich habe immer viel Sport gemacht, zuletzt aber immer nur nach vorheriger Einahme einer ordentlichen Portion Schmerzmittel und anschliessender 3-tägiger Busse. Ich war bei vielen Ärzten, die mir alle empfohlen hatten, die Gelenke versteifen zu lassen, was mir mit 51 Jahren aber nicht so richtig gefiel. Natürlich ist das mit der Haltbarkeit von Prothesen so eine Sache. Allerdings hatte ich den Eindruck, das die meisten Ärzte auch gar keine Ahnung davon hatten und es im übrigen auch deshalb keine Langzeiterfahrungen damit gibt, weil OSG-Prothesen noch gar nicht solange auf dem Markt sind. Hier wird es aber so sein, wie in vielen anderen Bereichen des Lebans auch. Wenn man Geld damit verdienen kann, wird die Entwicklung weitergehen. Darauf vertraue ich und habe mich entschieden, den ersten Einbau zu wagen. Die OP selbst schein erstmal gelungen zu sein. Derzeit habe ich eher geringe Schmerzen. Allein dann, wenn ich verstärkt auf Krücken unterwegs bin, wird es etwas eng im Gips. Die Alternative, abzuwarten und immer weitere Bewegungseinschränkungen zu akzeptieren, hat mit persönlich nicht gepasst. Ich will mich jetzt noch bewegen können und nicht erst, wenn ich altersbedingt daran sowieso nicht mehr so interessiert bin. Also Kopf hoch!

Herzliche
Johannes
 
  4. Antwort von am 23.01.2011  
  Die ärztliche Forderung, die längerfristig noch weniger zuverlässigen Fussgelenkprothese möglichst spät einzusetzen, kann man innerhalb der statistischen Unsicherheit fast rechnerisch genau begründen: junge Leute bewegen sich mehr als ältere, deshalb nutzen sie die Prothese schneller ab. Zudem ist bei ihnen der Knochenumbau noch aktiver, was dazu führen kann, dass die Prothese ihren Halt früher verliert. Diese zwei Faktoren kumulieren sich, und zusammen mit der höheren Lebenserwartung sind auch überproportional viele Ersatzprothesen zu erwarten, was aber an die Grenzen heutiger Chirurgietechnik stösst.

Mein Orthopäde hat mir schon vor 10 Jahren angeboten, meine Hüften so zu versorgen, aber ich habe bis jetzt durchgehalten und werde es weiterhin tun, auch wenn ich nicht mehr voll Sport treiben kann.
 
  3. Antwort von am 23.01.2011  
  Ann,wir beide haben schön öfters mal geschrieben...ich freue mich sehr für dich und deinen tollen Heilungsverlauf.Ich gehöre hier genau zu der Gruppe,welcher vom Arzt gesagt wird mit der OSG TEP noch zu warten.Ich hatte eine Gelenkmaus,eine Anbohrung ,eine KKT vom Becken,und schon Draht u Schraube raus,das ganze dilemmer zieht sich schon seit 3Jahren,wovon ich eimal 6 und dann zuletzt 9Monate krank geschrieben war.Ich habe Arthrose 4ten Grades im OSG,einen stehenden Beruf mit mind.43 Std die Woche und ständig starke Schmerzen,auch nach den OP,s.Von den Ärzten wird mir zur Versteifung geraten,da mein Ortho sagt dass die Prothesen noch nicht ausgereift sind und in ihrer Haltbarkeit nicht ausreichend sind.Dh er sagt eine Prothese müsste nach ca 10 bis 15 Jahren ausgewechselt werden.Jeder Wechsel ist mit der Abtragung von Knochen verbunden,nach 2x wechseln wird das mit dem Knochen schon schwierig.Ich bin jetzt 28 Jahre alt und denke die Prothesen entwickeln sich noch weiter.Eine Versteifung kommt für mich nicht in Frage,möchte ich auf keinen Fall,da man dann nie mehr eine Prothese setzten kann.Also warte ich solange ich kann,mit starken Schmerzen,die mich oft deprimieren und meine Freizeit erheblich einschränken.Meinen Beruf schaffe ich nur mit starken Medikamenten.Wie lange das so geht,keine Ahnung.Einen Grad der Behinderung bekommt man soweit ich weiss nur mit Verteifung oder Prothese.Also arbeite ich nur noch 32 Std die Woche und das auf eigene 'Kosten'.Mal sehen,wie lange,bis ich doch eine Entscheidung treffen muss...
Anna
 
  2. Antwort von am 23.01.2011  
 

zu jung für eine Prothese?
Allso ein künstliches Gelenk hält nicht ewig. Ein künstliches Kniegelenk sollte so 15 Jahre halten. Ein künstliches Kniegelenk kann man ca. 3 mal ersetzten. Was danach? Darum hört man oft, du bist zu Jung für ein TEP.
Ich denke das es bei andern Gelenken gleich oder ähnlich ist.
Bei mir hat es im Jahr 2006 auch geheissen, zu jung für ein TEP. Der Kreisarzt der Versicherung meinte: Frühstens in 10-15 Jahren. Die Schmerzen wurden immer schlimmer. Auch Nachts im Bett. Immer wieder erwacht, man dreht sich ja auch im Schlaf.
Ein Jahr spähter habe ich ein TEP erhalten im linken Knie. Den mit den zunehmenden Schmerzen war es kein Leben mehr.
Sicher ist es gut wenn man versucht, eine TEP-OP so lange wie möglich raus zu schieben. Aber wenn die Schmerzen so schlimm werden, dann ist einfach die Zeit da.

Wünsche dir gute Besserung

Es Grüsst C.

 
  1. Antwort von am 23.01.2011  
  liebe Ann,

ich stehe auch vor einer Entscheidung Prothese ja... und wann... allerdings gibts bei mir noch weitere Probleme, so dass eine Op noch etwas warten sollte. (Ich bin jetzt 56J)
Grundsätzlich geht es sicher unter anderem auch darum, dass so eine Prothese nicht lebenslang hält.
Vielleicht deshalb die Tendenz nicht zu früh eine Prothese einzusetzen.
Wie lange es gut geht... hängt sicher von vielen Faktoren ab.
Soweit mein Informationsstand ist, gibt es auch die Möglichkeit die Prothese zu ersetzen wenns denn dann irgendwann einmal Probleme gibt. Nur wie oft so ein Auswechseln möglich ist... das weiss ich nicht.
Wenn man bedenkt, dass es bis vor einigen Jahren überhaupt noch nicht möglich war das Sprunggelenk zu ersetzen können wir doch prinzipiell nur vom Fortschritt der Wissenschaft profitieren. Die Zeit arbeitet für uns!!
Was das Alter und Gelenkersatz angeht wurde mir erst gerade noch vor ein paar Wochen glaubwürdig vermittelt, ein Ersatz ist auch in höherem Alter durchaus noch gut machbar!

Ich finde es toll, dass es dir soweit schon wieder gut geht! :-).
Geniesse es einfach!!

(B.) Jutta


 




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Stand : 03.02.2011 16:51:48
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