1 Jahr nach der Knie-Umstellungs-OP



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  1394. Eintrag von am 02.08.2007 - Anzahl gelesen : 260  
  1 Jahr nach der Knie-Umstellungs-OP  
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es ist jetzt etwa 1 Jahr her seit meiner Umstellungsosteotomie am rechten Knie und ich möchte allen Interessierten kurz meine Erfahrungen mitteilen:

Die Umstellung wurde aufgrund eines starken Knorpelschadens auf der Knie- Innenseite als einzige Möglichkeit in betracht gezogen um noch nicht (bin43) zur TEP greifen zu müssen. Die Knie Aussenseite ist soweit noch OK und belastbar. Die Op war unkompliziert hat alles prima geklappt. Gemacht wurde eine sogenannte open wedge Operation mit einer Platte und vier schrauben. Schmerzen danach absolut erträglich. KH Aufenthalt 7 Tage. Die-8 wöchige 100%ige Entlastungsphase musste strengstens eingehalten werden weil ein einziger Tritt mit meinem Gewicht (110KG) die Platte verbogen hätte. Dann hätte alles wieder aufgemacht und erneuert werden müssen. Ich finde 8 Wochen mit null Belastung auf Krücken und auf einem Bein mit ebenfalls Gonarthrose überhaupt nicht lustig, aber da muss man eben durch...

Nach 8 Wochen hiess es 'gehen' das war schmerzhaft und hat wirklich sehr krumm und schief (Schonhaltung) ausgesehen. Krankengymnastik hat wenig geholfen und war sehr schmerzhaft. Als selbst weitere 6 Wochen später keine Besserung eintrat habe ich eine Schuh- Aussenrand Erhöhung bekommen. 3 Monate nach OP Röntgenkontrolle: Der Gelenkspalt hat sich nicht so weit geöffnet wie geplant und erhofft! Also alles für die Katz? Absolute Frust und Ärger Situation.

Nur durch Beharrlichkeit habe ich dann eine ambulante Reha bekommen die letztlich wenigstens mein Gangbild wieder soweit beeinflusst hat, dass es jetzt als normal zu bezeichnen ist. Diese Reha halte ich für unabdingbar weil der Muskelaufbau nach über 8 wochen Untätigkeit dringend notwendig ist und das geht eben nur in einem Studio mit entsprechendem Gerät und Personal.

Jetzt ist fast ein Jahr rum und bald steht die Materialentfernung an. Jetzt kann ich wenigstens mit halber Kraft (Ehrgeiz bleibt aussenvor) wieder Fahrradfahren momentan ca 40 km. Gehen ist immer tagesformabhängig und oft schon nach 2-3 km sehr schmerzhaft. Anlaufschmerzen morgens oder nach längerer Autofahrt normal.
Schuhaussenranderhöhung 4 mm habe ich immer drin und ich habe das Gefühl, dass es alles etwas besser macht. Es ist durch die Umstellung keine völlig entspannte und schmerzfreie Situation entstanden aber trotz aller anfänglichen Enttäuschung muss ich jetzt gestehen, dass das umgestellte rechte Gelenk jetzt etwas weniger Kummer macht als das noch unbehandelte linke.
Fazit: Sehr viel Aufwand für ein nicht optimales Ergebnis.

!
 
  6. Antwort von am 05.05.2011  
  F.!

Deine Frage nach der Belastungsmöglichkeit nach der Umstellungs OP hängt wohl von 2 Sachen ab.
Zum einen dein Körpergewicht. Je höher um so weniger wirst du schnell belasten dürfen.

Aber wichtiger ist die Art des Implantates.

Z.B. bei einer 'open wedge OP 'nur eine Platte drüber und geschraubt ist nicht so stabil und du wirst wahrscheinlich die ersten 6 Wochen kaum belasten dürfen.

Es gibt aber auch stabilere Implantate (natürlich teurer) die man schneller belasten kann. Wäre wohl für dich sehr sinnvoll. Frag mal den Operateur danach.

Stell dich auf eine nicht sehr komfortable Zeit von 6-8 Wochen ein. Das ist erstmal das Minimum plus der notwendigen nachfolgenden Reha Massnahmen.

Ich wünsch dir viel Erfolg!

Rolf
 
  5. Antwort von am 05.05.2011  
  !Wielange muss man denn nach so ner Umstellungs Op-O Bein auf Krücken laufen?
Da ich Mutter von 2 kleinen Kindern bin und nicht ständig auf andere angewiesen sein möchte und ich auch gerne etwas mit meinen Kindern machen möchte,auch wenn mich alle sehr gern unterstützen.
Kann mir das bitte jemand der damit Erfahrungen hat sagen,nur so in etwa.
Mfg F.
 
  4. Antwort von am 05.09.2007  
  Leute,
habe eure Berichte aufmerksamst verfolgt - stehe vor der Entscheidung: Umstellung und Knorpeltransplantat oder konservativ mit Aussenranderhöhung und gezielter Gymnastik so lange wie möglich durchhalten; nach euren Antworten neige ich immer stärker zur konservativen Lösung; habe am linken Knie innen Knropelschaden III-IV, keinen Innenmeniskus und kein vorderes Kreuzband- Alle Ärzte raten etwas anderes, aber ich habe asbolute Scheu vor einer Umstellung. Nun werde ich zu 90% noch abwarten und die Magnetfeldtherapie und Akupunktur weiter verfolgen. Das Knie zwickt zwar immer, aber irgendwie gewöhnt man sich auch an diesen Zustand - natürlich bis zum nächsten Schub.
Ich möchte hier nur auch noch allen für ihre offenen und ehrlichen Antworten danken, es hilft sehr gut, in diesem Forum auf Freunde zu treffen.
aus Österreich, E.
 
  3. Antwort von am 20.08.2007  
  meine Karriere als Kniekranke begann schon 1983, da war ich gerade 20 Jahre alt. Ich litt unter Patellaluxation, die anfangs nicht diagnostiziert wurde. !983 wurde am re. Knie eine Umstellung (Tuberositas tibea Versetzung) durchgeführt. Es folgten noch verschiedene Op's, um Schmerzfreiheit zu erzielen. Nach dem gleichen Schema wurde das li. Knie dann operiert. Insgesamt waren es 10 Op's. , die sich bis ins Jahr 1992 zogen. Jetzt 15 Jahre später, muss ich sagen, es hat sich gelohnt. Meinen Knien geht es relativ gut und ich komme mit wenigen Spritzen (ca 4xjährlich) gut klar. Ich fahre Rad, walke mit den Hunden und komme klar. Ich will Dir damit etwas Mut machen. Die Knie sind sehr empfindliche Gelenke, die eine lange Heilungsphase haben. Alles Gute,  
  2. Antwort von am 07.08.2007  
  A.,

meine re. Knieumstellung Sept. 03 ist zwar gelungen nur hatte mein li. Knie gleichzeitig Grad III Knorpelschaden und ich wusste nach der OP nicht, welches Knie ich nun belasten sollte, es taten mir beide weh. Deshalb hatte ich mich entschlossen, gegen den Rat meines Operateurs, bereits im Jan. 04 in meinem li. Knie eine Tibiakopfumstellung machen zu lassen. Diesmal gab es keine totale Entlastung sondern ich musste bereits nach 14 Tagen mit 30 kg Belastung laufen. Das tat sehr weh. Aber ich habe durchgehalten. Nach 6 Wochen hatte ich bereits Vollbelastung.

Aber: dadurch dass die Knie so kurz nacheinander operiert wurden, war keines ausgeheilt und ich musste noch lange mit Krücken laufen. Schmerztabletten nahm ich keine, da ich auf und süchtig wurde. Und die anderen schlugen mir auf den Magen. Akupunkturbehandlungen und KG, dazu med. Aufbautraining mit Therapeuten haben mir sehr geholfen. Und natürlich Rückenschwimmen im warmen Wasser. Ich merkte, wenn meine Muskeln am Knie gut und stark waren, konnte ich schmerzfreier Laufen.

Nach einem Jahr hatte ich einen kleinen Unfall, bin zu schnell von einem Therapiegerät gesprungen, das war gar nicht so hoch, da waren beide Meniscus hinüber. Als die Schrauben entfernt wurden, bestand ich auf einer Arthroskopie und hier wurde festgestellt, dass ich in beiden Knien Knorpelschaden Grad IV hatte. Na toll! Mein Orthopäde riet mir solange zu laufen, wie ich konnte, wenn nicht mehr geht, bekomme ich sofort eine Knie-Totalprothese. Nun im Dez 05 bekam ich im re. Knie und im Jan. 07 bekam ich im li. Knie eine Totalendoprothese. Diesmal hörte ich auf meinen Operateur und habe tapfer 1 Jahr bis zur nächsten OP gewartet. Und es hat sich auch bewährt. Heute, 7 Monate nach meinen OPs kann ich wieder langsam die Treppe rauf und runter gehen, gehe wieder in die Arbeit - auch wenn es sehr anstrengend ist - und finde das Leben wieder lebenswert. Auch wenn ich viel langsamer geworden bin, das muss ich erst noch akzeptieren.

Aus meiner Erfahrung würde ich Dir raten, lass Dir im li. Knie eine Totalendoprothese einsetzen - einzementiert -. Auch wenn Du noch so jung bist, so eine Prothese kann öfters gewechselt werden. Meine Meinung ist: heute will ich laufen und nicht erst wenn ich alt bin! Ich kann mir vorstellen, wenn ich mit 70 Jahren nicht mehr so fit bin, werde ich damit anders umgehen können als heute.

Ich wünsche Dir alles Gute
es grüsst C.
 
  1. Antwort von am 06.08.2007  
  A.!
Vielen Dank für Deinen ausführlichen Bericht!
Da habe ich ja mit meiner Knieumstellung richtig Glück gehabt!
Ich fand auch , dass die ersten Monate nach der OP einem ziemlich viel Geduld abverlangten und es dauerte 6 Monate bis ich wieder normal laufen konnte, aber trotz eines Knorpelschadens Grad IV , ist das Knie- ausser ich überlaste es extrem- nun echt beschwerdefrei. Das ganze ist jetzt 5 Jahre her-doch schon eine lange Zeit.
Allerdings versuche ich beim zweiten Knie, dass noch eine Achsenfehlstellung hat, vorerst mit Schuhaussenranderhöhungen klar zu kommen, denn nochmal diese Prozedur, ich weiss nicht, ob ich mir das antun muss.
Für Dich alles Gute weiter und von B.
 




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Stand : 06.05.2011 06:03:26
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