zusätzl. Möglichkeiten bei lat. Gonarthrose III-IV
- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -
2171. Eintrag von am 01.07.2010 - Anzahl gelesen : 53
zusätzl. Möglichkeiten bei lat. Gonarthrose III-IV
0 liebe Forumsmitglieder! Auf der Suche nach Gleichgesinnten bin ich auf dieses Forum gestossen. Zur Vorgeschichte: Ich hatte im zarten Alter von 9 Jahren eine Teilresektion des lat. Meniscus aufgrund eines Scheibenmeniskus. Zuerst hatte man es mikroinvasiv versucht, es war dann aber doch ne Gelenksöffnung nötig. 8 Jahre später kam der Aussenmeniskus-Rest komplett raus, am 4. Tag danach Notoperation weil Infektion. Nach vielen Wochen mit Krücken und Physio konnte ich meinen Alltag wieder schmerzfrei (im Grossen und Ganzen) bewältigen. Derzeit: Seit rund einem Monat starker Reizerguss, Röntgen ergab Gonarthrose mit osteophyt. Anlagen, MRT zeigt noch keine Knorpelglatze aber ansonsten alles andere, mom. Spongiosaödem. Die medialen Gelenksflächen sind ok, retropatellar nur geringe Rauigkeiten. Interessanter Weise war die Arthrose obwohl ich seit 17 Jahren in regelmässiger Behandlung bin nie Thema... es hiess nur, dass ich eben früher einen Gelenksersatz brauchen werde. Hab jetzt den Arzt gewechselt, der war ziemlich schockiert (bin ja noch ziemlich jung), meinte aber, dass es für diese Vorgeschichte lange gehalten hat! Therapievorschlag war von ihm: stat. Schmerztherapie damit der Reizerguss und das Knochenödem zurückgehen, danach wieder Muskelaufbau. Chondroitin/Glucosamin Kombi nimm ich schon seit 10 Jahren. Hyaluronsäure sind wg. Infektionsgefahr nicht empfohlen, Achsenkorrektur bringt nicht viel (nur min. X-Stellung), viele Arthroskop. Eingriffe sollen wg. der Vernarbungen auch nicht gemacht werden... Ich möchte noch gute 10-15 Jahre bis zur Prothese 'über die Runden kommen' - habt ihr Tipps für zusätzl. Nahrungsergänzungsmittel, Salben/Gels/Wirkstoffe (wenn wiedermal akut) etc.? Herzlichen Dank (auch fürs zu Ende lesen, ist doch etwas lang geworden :-)! Juliane
3. Antwort
von am 03.07.2010
A.! Bei Deiner Vorgeschichte , vor allem wegen der Infektion damals, würde ich auch sehr zögerlich mit operativen Eingriffen sein. Du kannst nur versuchen mit einem Deiner Schädigung angepastem Verhalten möglichst lange eine OP hinauszuzögern. Also regelmässige Bewegung ohne Überlastung. Bei Treppensteigen das gesunde Bein zuerst und das kranke nachziehen, sich dabei Zeit nehmen bis das kranke Bein wirklich gestreckt ist-wenns noch so blöd ausschaut! Bei Radfahren kleine Gänge und einen hoch eingestellten Sattel, Anhänge meiden. Beim Schwimmen eher Kraulbewegung als die Froschbewegung und eher Rückenschwimmen. Falls Du Gerätetraining machst : mit kleineren Gewichten arbeiten und dafür häufiger. Ich finde, dass auch tägliche ganz spezielle erlernte Knieübungen wichtig sind! Wenn meine Knie akut gereizt sind, nehme ich 5-7 Tage ( +Magenschutz), kühle häufig ( kurzfristig) und mache abends kalte Quarkwickel auf die Knie. Damit kommt man schmerzmässig gut über die Nacht. Manchmal benutze ich auch Beinwellcreme, die einen schmerzlindernden Effekt hat Von Nahrungsergänzungsmitteln halte ich nur etwas in der Anfangsphase einer Gelenkschädigung. Alles Gute für Dich und D.
2. Antwort
von am 02.07.2010
Danke für die rasche Antwort. Die Knorpelaufbau-Präparate haben mir wahrscheinlich schon bisher einige Jährchen gebracht, sportlich bin ich zwar nicht top, betreibe allerdings seit vielen vielen Jahren Muskelaufbau mit Radfahren und Schwimmen. Mein Arzt meinte, dass eine Beinachsenkorrektur wahrscheinlich gar keinen Aufschub bringen wird, da die 'Fehlstellung' nur minimal besteht und daher keine grosse Korrektur erfolgen kann. habe ich jetzt begonnen, damit kann ich auch zur Arbeit. Leider lassen sich bei mir Treppensteigen und teilweise auch längere Fusswege nicht vermeiden (momentan nur mit Krücken möglich). Meine Möglichkeiten sind, wie auch du bemerkt hast, ziemlich eingeschränkt. Trotzdem möchte ich erst mit etwa 35 Jahren an eine Orthese denken (müssen). Ich freue mich also auf weitere Tipps und Tricks.
1. Antwort
von am 02.07.2010
Diese ergänzenden 'krankheitsmodifizierenden' Pulver und Tabletten haben wohl bei dir nichts genützt und dürften weiterhin nicht nützen, da die Ursache der Abnutzung nicht in einer Knorpelschwäche wegen mangelhaftem Stoffwechsel u.ä. liegt , wogegen diese Mittel wirken sollen, sondern wegen Meniskusschaden.
Achsenkorrekturen werden meistens gegen die Fehlstellung O-Bein gemacht. Da bei dir eine Umstellung eigentlich zu einem leichteren O-Bein führen würde, scheint diese kontraindiziert, sie könnte jedoch zu einigen Jahren Aufschub führen. Ich weiss nicht, ob solche Korrektur schon einmal gemacht wurde und was das Ergebnis war.
Eine wichtige Frage scheint mir die nach der optimalen Belastung zu sein. Ich glaube, dass ich meine Hüften seit vielen Jahren mehr oder weniger erfolgreich vor weiterer Abnutzung schone, indem ich das Gehen auf das notwendige beschränke. Meine täglichen lokalen Verkehrswege werden soweit wie möglich mit Fahrrad durchgeführt, dazu kommen wöchentlich leichtere sportliche Ausfahrten. Der beim Radfahren weitere Bewegungsumfang fördert den Erhalt der Beweglichkeit der Gelenke. Ich kenne aber jemanden, der hat Kniearthrose und kann nicht mehr pedalen; somit könnte dir dieser Weg auch verschlossen sein.
Ob Krafttraining ertragen wird und wieviel es dir nützt, weiss ich nicht (ich mache keines).
Von den Antirheumatika musst du probieren, welches am besten wirkt und am wenigsten Nebenwirkungen hat. Mein Favorit ist . Falls sie nicht viel wirken, kommt der Schmerz vom Knochen.
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