Der Orthopäde meinte dass man da nichts machen könne - ich bin 24
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2172. Eintrag von am 03.07.2010 - Anzahl gelesen : 56
Der Orthopäde meinte dass man da nichts machen könne - ich bin 24
0!
Ich habe seit mehreren Monaten wiederkehrende Schmerzen im rechten Knie, manchmal so stark, dass ich das Knie nicht beugen kann/ mich nicht hinhocken kann. In letzter Zeit schmerzt es manchmal sogar auch, wenn ich einfach nur liege und es nicht bewege. Es ist nicht unbedingt unerträglich, aber wirklich sehr unangenehm. Vor einem Monat wurde ich von meinem Orthopäden zum MRT geschickt und bekam folgendes Ergebnis:
Verdacht auf Hinterhornläsion des Innenminiskus.
Nachweisbare Signalinhomogenitäten chondral femorotibial medial. Innenmeniskus mit linearer Signalanhebung im Hinterhorn kurzstreckig zur tibialen Oberfläche ziehend, diese aber noch nicht sicher perforierend. Aussenminiskus unauffällig. Vorderes und hinteres Kreuzband intakt, ebenso Kollateralbänder. Initiale Signalanhebung chondral patellar und femoral. Kein Erguss. Schmale Bakerzyste. Ligamentum patellae intakt. Geringe Bursitis infrapatellaris profunda.
Beurteilung: Initiale Chondropathie femorotibial, medial betont und femoropatellar. Degenerative Innenmniskuspathie Grad 2.
Ich bin damit dann wieder zu meinem Orthopäden, welcher mir sagte, dass dies ganz normaler Verschleiss sei und man da nichts machen könne. Das würde sich mit der Zeit legen. Er hat mir dann nochmal erklärt, wie ein Knie funktioniert und was mir wohl weh tut. Nach dem ich alles mögliche hin und her gefragt habe, ob man wirklich nichts machen müsse und ich auf irgendwas aufpassen solle, verschrieb er mir dann mit einem leicht genervten Gesichtsausdruck Einlagen. Da ich auch Schmerzen im Brustbein habe(wurde auch geröngt, keine Auffälligkeiten) erklärte er mir all diese Beschwerden an einer zu schwachen Rückenmuskulatur und Bewegungsmangel. Ich muss dazu sagen, dass ich neben der Schule/Uni kellnere, seit ich 17 bin (jetzt 24), und auch relativ viel in Bewegung bin. Seit September letzten Jahres hatte ich einen Bürojob im Ausland(Praktikum) bei dem ich wirklich viel gesessen habe und auch sonst nicht viel Zeit für Sport hatte. Muskeln habe ich während der Zeit auf jeden Fall stark abgebaut, doch frage ich mich, ob das das alles dann schon klärt?
Hat mein Arzt mich falsch beraten/behandelt oder ist es wirklich nur eine Frage der Zeit und der Einlagen, bis es meinem Knie wieder gut geht?
Ein sehr langer EIntrag.. entschuldigung, und sowas gleich zum Anfang. Ich würde mich sehr freuen, wenn jemand eine Antwort oder einen Rat für mich hätte!
Vielen Dank und .
4. Antwort
von am 05.07.2010
Es ist nicht ersichtlich, ob die Schmerzen an der Innenseite (wg. Meniskus) oder eher in der Mitte (wg. Patella-Chondropathie) entstehen. Bei letzterer besteht eine Chance auf Verschwinden. Hat der Schmerz abgenommen, nachdem die bewegende durch eine sitzende Tätigkeit ersetzt wurde?
Sonst empfehle ich, um weitere Abnützung zu bremsen, hohe und lange Belastungen zu vermeiden. Sonst glaube ich wie dein Arzt nicht, dass man im Moment viel tun kann.
3. Antwort
von am 03.07.2010
A., Du kannst durch eine langfristige Ernährungsumstellung, wie wir sie hier in unserem Arbeitskreis 'Ernährung&Gewicht' durchführen und ergänzend dazu durch eine gelenkschonende Bewegungsform positiven Einfluss auf den Verlauf der Krankheit nehmen. Bitte lies Dir hierzu mal in diesem Arbeitskreis unsere Beiträge 464 und 469 genauer durch. Pilates finde ich eine sehr gut Idee, mache ich selbst auch in meinem Fitty. Was Dir auch gut tut, ist eine Stärkung Deiner Rückenmuskulatur, ein Kurs der häufig von einer Physiotherapie im Fitty angeboten wird. Frage da mal Deine Krankenkasse. Oder Wassergymnastik, wenn Du die Möglichkeit hast.
Ute
2. Antwort
von am 03.07.2010
B.!
Vielen herzlichen Dank für die liebe und ausführliche Antwort! Ich werde Deine Ratschläge befolgen! Verstärkt habe ich jetzt wieder mit Pilates angefangen und das Laufen im Fitnesscenter erstmal eingestellt. Mit den Einlagen ist es bei diesem Wetter so eine Sache, aber ich habe eine gute Stelle zur Anfertigung empfohlen bekommen. Vielen Dank nochmal, dass Du dir die Zeit zum Antworten genommen hast! Dir weiterhin auch alles Gute und einen schönen Sommer :D
1. Antwort
von am 03.07.2010
A.! Du könntest alternativ natürlich noch eine andere Meinung einholen. Man ist heutzutage mit operativen Eingriffen etwas zögerlicher geworden. Man müsste bei Dir sehen wie sich das mit der Meniskusläsion entwickelt. Wenn diese sich vergrössert und zu ständigen entzündlichen Reizungen führt und der Knorpel sich verstärkt aufrauht, gibt es Ärzte, die Dir vielleicht einen operativen Eingriff empfehlen würden. Wenn Du eine Achsenabweichung hast (z. B. O-Bein) würde man eine Kurskorrektur in Form einer Osteotomie vornehmen können, damit die geschädigte Innenseite des Kniegelenkes entlastet wird. So ist es bei mir gewesen. Ich persönlich würde Dir z. Zt. empfehlen, kurzfristig entzündungshemmende Medikamente zu nehmen und bei Überwärmung das Knie zu kühlen und abends kalte Quarkwickel zu machen. Ganz wichtig ist die Verschreibung von Physiotherapie, denn Deine Muskeln müssen aufgebaut werden um das Knie zu schützen. Da führt kein Weg daran vorbei! Die Übungen solltest Du täglich durchführen. Später ist auch ein massvolles Gerätetraining unter Anleitung sinnvoll. Sehr gut bekömmlich ist Aquafitness, dabei werden die Gelenje schmerzschonender gelockert . Du solltest Dich regelmässig bewegen, aber die Knie nicht überbeanspruchen. Da Du laut Befund auch einen Knorpelschaden hinter der Kniescheibe hast, sei vorsichtig beim Radfahren mit Steigungen und stelle den Sattel hoch genug ein. Die Gänge sollten eher leicht eingestellt werden. Was die Einlagen betrifft , müssen diese hunderprozentig sitzen, sonst richtet man mehr Schaden an als Nutzen, Du solltest eine deutliche Schmerzerleichterung verspüren, wenn Du sie trägst. Falls Du wieder Sport ausüben wolltest: keinen Sportarten mit aprupten Dreh-oder Stossbewegungen! Bei vorwiegend sitzender Tätigkeit: immer mal zwischendurch auf die Tischkante sezten und Beine vor und zurückpendeln lassen. Im Sitzen kann man auch das Bein gestreckt anheben um den Muskel zu stärken. Ich könnte mir vorstellen, dass Du unter diesen Umständen und vor allem bei regelmässigem Muskelaufbau erstmal ganz gut über die Runden kommst. Früher oder später stehen die meisten von uns ja leider vor der Entscheidung ob eine Operatio sinnvoll ist. Gute Besserung wünscht Dir B.
Der Orthopäde meinte dass man da nichts machen könne - ich bin 24
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