- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -
2202. Eintrag von am 24.08.2010 - Anzahl gelesen : 152
Beinbegradigung
0Ich gehe nun straff auf die ominöse 50 zu und habe ein Leben lang sehr intensiv Ausdauersport betrieben (2-3 x Woche joggen, Wandern, Radfahren ...). Starke Schmerzen im rechten Knie haben mich dann doch zum Arztbesuch gezwungen und musste mir dann nach gründlicher Untersuchung (MRT und so) glaubhaft versichern lassen, dass durch Fehlbelastung meiner O-Beine sich eine grossflächige Arthrose im rechten Knie gebildet hat. Seitdem jogge ich nicht mehr, Wanderungen beginnen schon nach 10 km schmerzhaft zu werden und je nach Wetterlage tut das Treppensteigen mehr oder weniger weh. Natürlich kann man damit noch ganz gut leben, nur der Gedanke, dass es noch schlechter wird und vielleicht gar keine Wanderung mehr möglich ist, ist ziemlich grauenhaft. Meine Ärztin sieht nur 2 Möglichkeiten künstliche Kniegelenke oder Beinbegradigung. Ich tendiere im Moment eher zur Beggradigung, wobei das linke Bein sicher dann auch begradigt werden müsste. Wer hat Erfahrungen mit solcher Operation ? Ich denke eine Veränderung der Beinform hat auch Auswirkungen auf Fussgelenke und Hüfte. Bin für jeden Tipp dankbar.
Rainer
7. Antwort
von am 01.09.2010
Rainer, Mir wurde die Umstellung im Alter von ca. 40 Jahren von einem bayrischen Arzt wegen meiner X Beine und städiger Beschwerden im Rücken angeraten . Wortwörtlich sagte er : 'Ihre Knie werden durch den Rückenfehler sehr stark belastet, in spätestens 5 Jahren haben Sie Arthrose in den Knien.' Hier in lachte man mich aus und so kam es wie vorausgesagt ( siehe meine Visitenkarte ). Fast zu spät habe ich die Umstellung in Bamberg, von einem Arzt der über Deutschland hinaus bei 'krummen Beinen' Abhilfe durch eine Umstellung schafft, vornehmen lassen. Nach dem langen Leidensweg vor der Umstellung, erreichte ich wieder eine super gute Lebensqualität. Natürlich, wer glaubt diese OP ist einfach und die Nachbehandlung geht schnell, der irrt. Aber auch eine Endoprothese ist nicht immer ohne Komplikationen, aber dann ist das eigene Kniegelenk weg. Die Rekonvaleszenz auch nicht kürzer, wenn ich den Beschreibungen hier im Forum glauben darf. Übrigens, meine durch die X-Beinstellung erworbene leichte Hüftfehlstellung ist bei der Umstellungsosteotomie behoben worden. Durch einen schweren Unfall bedingt wurde zweimal das Knie nochmals bei diversen OP`s arthroskopiert und 2 unabhängige Ärzte haben, mit Hinblick auf die alten Unterlagen, eine grosse Verbesserung gesehen, was die Arthrose betrifft. Wenn man den Statistiken glauben darf, dann wird die Bevölkerung im Durchschnitt 80 Jahre alt, welche Endoprothese, ohne Komplikationen,hält das im günstigsten Fall aus?? Ich denke, ab einem bestimmten Alter oder auch Erkrankungsbild, hat die Endoprothese mit Sicherheit ihre Berechtigung um eine gute Lebensqualität zu erreichen, ich aber ziehe es erst einmal vor alle anderen Möglichkeiten auszunutzen die es erlauben ohne Ersatzteile leben zu können. Ich wünsche Dir, Du triffst für Dich die richtige und passende Entscheidung, weiterhin alles Gute H.
6. Antwort
von am 31.08.2010
E.,
ich hatte vor 2 Jahren eine X-Beinbegradigung. 6 Wochen Null Belastung. Danach 30 Kg Belastung und eine Woche später langsam schmerzabhängig Übergang zur Vollbelastung. Nach 12 Wochen mit der Wiedeingliederung angefangen. Die Wiedereingliederung hat nochmal fast 3 Monate gedauert. Ich habe auch eine sitzende Tätigkeit und war 48 Jahre alt. Selbst heute habe ich ab und an noch etwas Beschwerden. Das ist bis zu 3 Jahren nach der OP ganz normal. Allerdings sind das nur muskuläre / nervliche Probleme.
G.
5. Antwort
von am 30.08.2010
! Falls Du Dich schwer tust mit meinem Forumsnamen : er hat nichts mit meiner Figur zu tun ( im Gegenteil- grins), sondern ist der Name meines ehemaligen Kaninchens! Als meine Knieumstellung gemacht wurde, war ich 10 Jahre älter als Du und es hat trotzdem gut funkioniert. Ich wurde nach der Methode 'Coventry' operiert, wobei nicht nur ein Keil ins Schienenbein gesägt , sondern auch das Wadenbein durchtrennt wird. Die Entlastungsphase an Stützen betrug daher auch 3 Monate. Im nachherein fand ich das eher positiv für das Knie. Es gibt auch andere Op-Verfahren, wo die Entlastungszeit nur 6 Wochen beträgt, aber ob das immer so günstig ist??? Wann Du das Bein wieder normal belasten kannst, ist ja auch von dem jeweiligen Beruf abhängig. Als Krankenschwester war ich dann auch erst wieder nach einem halben Jahr einsatzfähig. Relativ schnell konnte ich wieder Rad fahren, schwimmen sowieso, mein Gerätetraining aufnehmen und auch Inlineskaten. Vom Joggen würde ich Dir künftig abraten, dafür moderates Nordic Walking. B.
4. Antwort
von am 30.08.2010
B., tu mich ein bisschen schwer mit deinem Namen :-)). Ich bin 42 und habe eine Kniegelenksathrose Grad 3-4. 2008 hatte ich eine Unfall, Kreuzbandriss, OP und nach ca. 1 1/2 Jahren hatte ich immer noch Schmerzen. Mein damaliger Orthopäde hat mich zum MRT geschickt, dabei kam dieses Ergebnis heraus. Ich war natürlich entsetzt, aber er meinte nur, das aufgrund meiner Konstitution (X-Beine) und einer wahrscheinlichen Knochenstauchung beim Unfall, das schon mal passieren kann. Diese Knochenstauchung wäre auf dem MRT Bild damals nicht zu erkennen gewesen. Ich war jetzt hier bei einer Kniesprechstunde. Der erste Arzt meinte, dass ich eigentliche ein neues Kniegelenk bräuchte. Er sprach auch von einer UmstellungsOP um das ganze heraus zu zögern. Erstmal wurde eine Ganzbeinaufnahme gemacht. Da wurde festgestellt, dass mein Knie um 4 Grad (soweit ich mich noch erinnere) abweicht. Dann wurde eine Schuhranderhöhung gemacht. Bis jetzt wurde es aber leider nicht besser, eher schlechter. Mein Knie spricht mittlerweile mit mir. Es macht irgdendwelche Mahlgeräusche. Treppen hoch und runter wird immer mehr zum Problem. Ich bin normalgewichtig, sportlich (Joggen ist wohl vorbei). Jetzt meine Frage: Wie alt warst du als du die UmstellungsOP hast machen lassen? Wie lange braucht es ca. bis man wieder zur Arbeit kann (habe sitzende Tätigkeit)? Ohne Krücken gehen kann? Machst du heute Sport? Vielen Dank schon mal ... Schöne
3. Antwort
von am 28.08.2010
Rainer, die Umstellungsosteotomie ist auf jeden Fall die bessere Option. Erst kürzlich hat mir mein Arzt (selbst Chirurg) vom künstlichen Knie abgeraten, weil die OP-Ergebnisse noch nicht so gut seien. Wenn du hier im Forum stöberst, wirst du viele solche Fälle finden. Wenn du durch die Umstellung den Ersatz des Knies noch einige Jahre herauszögern kannst, solltest du das nutzen. Die Technik wird ja ständig verbessert. Vor einigen Jahren sollte auch bei mir eine Umstellung wegen der X-Beine gemacht werden. Trotz Röntgen und MRT hat sich dann erst bei der Arthroskopie, die immer vor der OP gemacht wird, herausgestellt, dass der Knorpel auf der anderen Seite auch schon so kaputt war, dass sich die OP nicht mehr lohnt. Das war schon eine Enttäuschung, als ich aus der Narkose aufwachte! Auskunft über gute Kliniken bekommst du auch über deine Krankenkasse. Alles Gute und viel Glück D.
2. Antwort
von am 25.08.2010
Für diese Op. brachte ich beste Voraussetzungen mit: Alter unter ca. 40 und noch keine wesentliche Abnutzung. Dazu Normalgewicht und Sportlichkeit. Dementsprechend war das Resultat schnell und perfekt, obwohl beim zweitenmal chirurgische 'Anfänger' im hundsgewöhnlichen spital herumsägten.
Wenn du zuerst mit dem schlechteren Bein beginnst und dann wegen des unbefriedigenden Resultats auf die Behandlung des noch besseren Beins verzichtest, wäre das wahrscheinlich ein Fehler.
Es ist sowieso zu fragen, ob es hinsichtlich späterer Teil- oder Oberflächenprothesen nicht besser wäre, von schon korrigierten Beinen aus zu starten.
Warum hat denn der Arzt statt dem günstigen, geeigneten, aussagekräftigen Röntgen eine aufwändige, teure, nicht unbedenkliche Kernspin benötigt? Will er denn für die Bestimmung der Korrektur auch noch eine Halbkörper-MRT machen?
1. Antwort
von am 24.08.2010
Rainer! Ich hatte vor 8 Jahren eine Begradigung meines O-Beines, eine sogenannte Umstellungsosteotomie. Ich habe mich schwer getan mit dem Entschluss, genaugenommen hat es viele Jahre gedauert... Alternativ wurde mir eine Schlittenprothese empfohlen. Allerdings tendierte der Operateur eher zu der Umstellung, weil das eine echte Chance bedeutet eine TEP noch um Jahre hinauszeben. Nun, die OP hat mir- trotz einem Knorpelschaden Grad IV- bislang Beschwerdefreiheit gebracht-wenn man von kleinen Reaktionen auf übermässige Belastung absieht. Man muss sich auf eine längere Rekovaleszenz einstellen , Geduld haben und täglich eisern seine KG-Übungen machen. Dann könnte es funktionieren. Naturgemäss wirst Du hier auch von nicht so erfolgreichen OP-Verläufen lesen, aber lass Dich dadurch nicht entmutigen! Da die OP ja auch die Statik verändert, braucht es bei Hüften und Fussgelenken eine gewisse Zeit bis sich alles beschwerdefrei einpendelt. Wichtig ist auch, dass Du Dir eine Klinik suchst, die diese OP vielfach schon gemacht hat und Erfahrung hat. Alles Gute und -B.
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