Probleme mit Kniegelenken beim Sport



- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -



  2206. Eintrag von am 31.08.2010 - Anzahl gelesen : 74  
  Probleme mit Kniegelenken beim Sport  
  0

ich bin 53 Jahre alt und betreibe seit ewigen Zeiten Sport. Seitdem ich 19 Jahre alt war, habe ich fast jeden Tag einen 5000 Meter-Lauf gemacht, meistens auf der Aschenbahn, manchmal im Wald oder Gelände, im Winter auch wegen mangelnder Beleuchtung auf der Strasse. In den letzten Jahren bekam ich beim Laufen auf dem Asphalt oft Schmerzen in den Gelenken, was jedoch nach einiger Zeit wieder weg war, nachdem ich mich an das Asphaltlaufen gewöhnt hatte. Im letzten Jahr wurden diese Schmerzen jedoch stärker und die Kniegelenke, besonders das rechte Kniegelenk wurde heiss und schmerzte stark, so dass ich nicht mehr laufen konnte. Ich hatte auch ein ‚Rasten‘ im Gelenk, wenn ich das Knie bewegte, ging es in einer bestimmten Stellung nicht mehr weiten, rastete dann irgendwie mit Schmerzen und ging dann weiter. Ich besuchte dann einen Orthopäden, welcher einen Knorpelschaden im linken Kniegelenk feststellte.

Er riet mir zu einer Behandlung mit Hyaluronsäure und ich bekam drei Spritzen in einem Abstand von einer Woche in das rechte Kniegelenk, um die Gelenkschmiere wieder zu verbessern. Nach ca. drei bis vier Wochen stellte sich dann auch eine deutliche Besserung ein. Ich habe allerdings das Laufen (Jogging) völlig aufgegeben und betreibe jetzt nur noch Fahrradsport. Die Kniegelenke sind im Moment fast schmerzfrei, nur wenn ich viel Rad fahre, mehr als 60 km am Tag, dann bekomme ich noch etwas Schmerzen. Besonders das rechte Kniegelenk schmerzt manchmal am Rand oder wenn ich z. B. die Beine übereinanderlege und dann wieder herunternehme.

Frage:
Beim Fahrradfahren werden die Kniegelenke ja auch stark belastet, macht es Sinn diesen Sport noch weiter zu betreiben? Mein Orthopäde sagte sogar, ich solle mal wieder versuchen zu laufen?

Gibt es Möglichkeiten etwas vorbeugend zu tun oder sollte man den Sport völlig aufgeben?

Für ein paar Ratschläge oder Erfahrungswerte wäre ich sehr dankbar.



 
  4. Antwort von am 02.09.2010  
  !
Es ist tatsächlich so, dass man mit der Hand schon eine Menge erspüren kann bei der Untersuchung vom Orthopäden. Man merkt das selbst ja auch ganz gut, wenn man seine Hand auf das Knie legt und beim Durchbewegen die Reibung spürt.
Zusätzlich hat der Orthopäde beim Bewegen noch einige Tests um zu einer Diagnose zu kommen.
Leider wird heutzutage ja jeder Cent umgedreht, bevor eine kostenpflichtige Untersuchung gemacht wird.
Wenn sich der Zustand Deines Knies wieder verschlimmern sollte, wird er sicher von allein daraufkommen eine Röntgenaufnahme zu machen...
Die Wirkung der Hyaluronsäure kann auch durchaus kürzer ausfallen, mein Orthopäde sprach immer nur von einem halben Jahr.
Ich würde es mir auch sehr überlegen Injektionen ins Knie geben zu lassen. Es wird nicht immer steril genug gearbeitet und die Folgen können bei spätereren Eingriffen eher ungünstig sei.
Ich würde eher versuchen Knieprobleme hinauszeben, indem ich das richtige Mass an Belastung-und Entlastung einhalte, regelmässig Rad fahre in nicht zu grossen Gängen, Aquajogging betreibe und bei Bedarf mal ein paar Tage Medikamente nehme und kühle.
Auch eine 'arthrosefreundliche' Ernährung kann etwas bewirken ( siehe rechts die Tipps unter Ernährung).
Weierhin Durchhaltevermögen und ein braves Kie wünscht Dir E.
 
  3. Antwort von am 02.09.2010  
  …erstmal besten Dank für die netten Antworten!

Bislang wurde an meinen Gelenken noch keinerlei Röntgenaufnahmen oder andere Diagnoseverfahren angewendet. Der Hausarzt und auch der Orthopäde haben lediglich das Knie bewegt und dabei durch Handauflage festgestellt, dass etwas reibt. Schmerzen habe ich im Moment lediglich nur noch etwas von der Kniekehle (Knick) bis zur Kniescheibe.

Die Behandlung mit Hyaluronsäure hat da richtig was gebracht, ich denke aber auch dass durch das Radfahren die Gelenke wesentlich mehr geschont und anders belastet werden.

Ich werde in Zukunft auch die langen Radtouren über 80 km am Tag etwas reduzieren, aber man wird ja auch nicht jünger……!

Frage:
Sollte man beim nächsten Besuch beim Orthopäden darauf bestehen, dass das Gelenk mal richtig durchleuchtet wird?

Auf die Frage wie lange die Wirkung der Hyaluronsäure anhält hat mir der Orthopäde gesagt, dass bei 80% aller Patienten nach einem Jahr wieder eine Behandlung ansteht.

Sollte man hier die schon genannten Risiken in Kauf nehmen?



 
  2. Antwort von am 31.08.2010  
  Es wäre noch hilfreich, zu wissen, wo denn der Knorpelschaden festgestellt wurde, der meistens auch mit dem Ort des Schmerzes übereinstimmt. Wahrscheinlich ist er im inneren Kompartiment, weil dort die grösste Belastung herrscht, besonders beim (temporären) einbeinigen Stand und beim Laufen, als Folge des dann asymmetriebedingten Drehmomentes nach innen. Ich kenne diesen Effekt nur in seiner Wirkung auf das Hüftgelenk: er entspricht dem 5-fachen Gewicht!

Velofahren ist wohl das beste Mittel bei Landsportarten gegen diese Ueberlastung, da erstens Gewicht auf dem Knie durch das Sitzen auf Sattel bis etwa auf die Hälfte reduziert wird und zudem weniger vom erwähnten Drehmoment wirkt in Normalposition. Dafür aber, und darauf beruht deine Meinung '.. beim Fahrradfahren werden die Kniegelenke ja auch stark belastet ...', werden andere Teile des Kniegelenks, besonders die Kniescheibe wegen der grösseren Beugung, anders und stärker belastet. Solange aber der Knorpel zwischen Kniescheibe und Oberschenkelende noch intakt ist, spielt das keine Rolle. Es ist im Gegenteil für das Knie von Vorteil, wenn diese Muskeln auf der unteren Vorderseite des Oberschenkels gestärkt werden.

Ich würde also unbedingt auf das Laufen verzichten, denn bei weiterer Abnutzung dadurch können die Schmerzen so stark werden, dass du nicht einmal mehr gut gehen kannst. Radfahren nur so lang als keine Schmerzen (kurz- und langfristig) auftreten. Falls du in gebirgigem Land lebst, empfehle ich auch die Montage von MTB-Schaltung beim Rennrad. Falls du das Gehen/Laufen vermisst, könnte Aquajogging einen Ersatz bieten.

Spritzen weisen den Nachteil der möglichen Infektion/Komplikation auf, zudem könnten sie die weitere Abnutzung verschleiern. Viel besser und natürlicher ist es, sich durch Umstellung der Lebensgewohnheiten anzupassen.
 
  1. Antwort von am 31.08.2010  
  ,

vorweg, die lange u. einseitige Belastung, hat seine Spuren bei deinen Gelenken hinterlassen.

Im Grunde, hast du dir die Fragen auch schon selbst beantwortet, da du schon eine wesentliche Verbesserung der Beschwerden wahrnimmst! Die Restbeschwerden, kriegst du meiner Erfahrung nach, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, auch noch in Griff!

-Zu deiner Frage: Fahrradfahren ist auf keinem Fall so belastend für die Gelenke, wie das Laufen, da das Körpergewicht getragen wird. Vorraussetzung ist natürlich, das die Sattelhöhe und die Rahmenhöhe passen und du nicht zu extreme und lange Steigungen bewältigst.
Beim Laufen, da werden die Gelenke bei jedem Auftritt, immerhin mit dem 3-4 fachen Körpergewicht belastet.

Anm.: Ich habe mit dem Fahrrad - mit meinem Schrottknie - schätzungsweise schon 4-mal den Globus umrundet und gewandert bin ich auch schon tausende von KM!
D. h., wenn du deine Gelenke noch lange erhalten willst, würde ich anstatt Laufen, wandern und zusätzlich die Muskulatur gezielt aufbauen!

Hyaluronsäure Injektionen sind sicher was tolles, ich kann dir zusätzlich, die Einnahme von sogenannten Chondroprotektiva/Knorpelnährstoffe (Glucosaminsulfat, Chondroitinsulfat, Gelatine…) empfehlen!

Wünsche dir alles Gute u. wie gesagt, mit dem richtigen Verhalten u. etwas Geduld kriegst du die verbliebenen Probleme auch noch in Griff!


Lg
B.
 




Probleme mit Kniegelenken beim Sport



- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -






ForumNr : 501-g30-0000-630-0000-grp00000-1001 - Kniegelenksarthrose - Fragen, Antworten, Erfahrungen - 172
SID : deutsches-arthrose-forum - 107073 -


Zugang zum
Deutschen Arthrose Forum



Stand : 02.09.2010 18:26:34
MaschinenArthrose : X2206Y20100902182634Z2206 - V172


Arthrose





-