Erfahrungsaustausch Microfrakturierung / TEP



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  2281. Eintrag von am 20.02.2011 - Anzahl gelesen : 50  
  Erfahrungsaustausch Microfrakturierung / TEP  
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ich bin jetzt 51 Jahre jung und habe vor 2 Wochen eine Micofrakturierung im rechten Knie erhalten, da ich dort eine Arthrose IV. Grades habe. Ich würde mich über einen Erfahrungsaustausch mit Betroffenen freuen, die ähnliches schon durchgemacht haben oder auch gerade Post-OP zu Hause liegen. Ich darf mein Knie jetzt 8 Wochen nicht belasten. Mit Hilfe einer Bewegungsschiene wird mein Bein passiv bewegt. Dazu habe ich 2x die Woche KG und Lymphdrainage. Ich habe das Knie gekühlt und mit Murmeltiersalbe sowie Teufelskrallenemulsion eingerieben. Die Schwellung sowie die Blutergüsse sind in den letzten Tagen schon ganz gut zurück gegangen. Ich hatte hier schon ein paar Beiträge zu dem Thema Mikrofrakturierung gelesen, die einem nicht gerade Mut machen. Mein operierender Arzt sagte mir nach der OP, dass das betroffene Areal schon ziemlich gross wäre. Die Microfrakturierung ist ein Versuch die TEP rauszuzögern. Gibt es hier Betroffene, die mit der Microfrakturierung auch gute Erfahrungen gemacht haben? Ich möchte mich nämlich an positiven Erfahrungen aufbauen können. Als bisher sportlich aktiver Mensch ist die Arthrose IV. Grades gerade in einem so wichtigem Gelenk wie dem Knie natürlich ein Schock für mich. Ich versuche gerade zu realisieren, was das für mich in Zukunft bedeuten könnte.

Freue mich auf Euere Antworten



 
  4. Antwort von am 22.02.2011  
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Nein, ein solches Problem, ein übermässiges Anschwellen des Knies, das sogar eine Punktierung erforderlich machte, kannte ich nicht. Aber vielleicht war ich auch nur ein wenig ruhiger in dieser Heilungsphase wie Du. Man sollte z.B. nicht eigenmächtig versuchen, den Fuss aufzusetzen.
Vermeide bitte jede Bewegung, die Schmerzen bereitet, vor allem langes Stehen !
Mir haben Orthopäde und Hausarzt damals geraten, das Bein im Bett in Brusthöhe hoch zu lagern und regelmässig zu kühlen.
Ich habe damals viel aus Sanddorn zu mir genommen. Sanddorn wirkt entzündungshemmend und heilt Wunden (Sanddornsaft, -Nektar, -Fruchtfleischöl).
Fussball wirst Du wegen der hohen Verletzungsgefahr nicht mehr ausüben können. Der Körperkontakt mit anderen Spielern wird sich auch kaum vermeiden lassen.
Beim Schmieden kommt es nicht auf das Alter des Eisens an, sondern auf die Güte des Stahls. ;-)

Ute
 
  3. Antwort von am 21.02.2011  
  C., Ute,

danke für Euere Beiträge.

Ich musste heute zum Doc, weil mein Knie über Nacht plötzlich angeschwollen ist. War wie ein Ballon. Er musste punktieren und hat jede Menge gelbe Flüssigkeit aus dem Knie gezogen. Gleichzeitig wurde mir Blut abgenommen. Beides geht ins Labor, da er sich diese plötzliche Reaktion nicht erklären konnte. Ich habe kein Fieber und auch das Knie war nicht heiss, was ja denn auf eine Entzündung hingewiesen hätte. Ich muss jetzt Mittwoch nochmal zur Kontrolle. Vielleicht muss nochmal eine Gelenkspülung durchgeführt werden.
Hattet Ihr auch solche Probleme?

Da ich in der letzten Zeit stark zugenommen habe, versuche ich in dieser Phase wieder Gewicht abzunehmen. Nicht ganz einfach, wenn man sich nicht bewegen kann. Trinke jetzt viel Tee, um die Hungerphasen in den Griff zu kriegen. Ein paar Kilos weniger sind bestimmt in der REHA-Phase sehr hilfreich.

U. a. habe ich im Winter auch gerne Hallenfussball gespielt. Ich habe Angst, dass ich mir das in Zukunft abschminken kann. Es wird einem jetzt erst so richtig bewusst, was die Diagnose eigentlich für das weitere Leben bedeutet.
Natürlich würde ich mich jetzt erst mal freuen, wenn die OP etwas gebracht hat.
Aber es ist schon ein komisches Gefühl, wenn man in Zukunft auf vieles verzichten muss. Gerade auch, was das Freizeitverhalten betrifft. Wandern und Radfahren wird sicher gehen. Aber Laufen und Fussball?
Es gibt natürlich Schlimmeres. Man muss es erst einmal realisieren und verarbeiten, dass man jetzt doch schon zum alten Eisen gehört. Aber auch daraus lässt sich sicherlich noch was Schmieden.


Alles Gute wünscht




 
  2. Antwort von am 20.02.2011  
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auch ich kann Dir Mut machen, indem ich Dir von meiner Schwester erzähle, die 8 lange Jahre nach der Microfrakturierung gut mit ihrem Knie zurechtkam.
Sicher musste sie das ein oder andere Mal zu Schmerzmitteln greifen, konnte aber im Grossen und Ganzen nach der OP ein normales Leben führen.
Jetzt ist es allerdings wieder schlimmer geworden, aber 8 Jahre sind es durchaus wert, diese OP über sich ergehen zu lassen.

Ich wünsche Dir, das Du auch eine ganz lange Zeit von der OP profitierst und bald wieder ohne Schmerzen laufen kannst.



C.
 
  1. Antwort von am 20.02.2011  
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Ich möchte Dir Mut machen. Die Diagnose hat mich damals auch sehr mitgenommen. Schau mal in meine Visitenkarte. Einiges passte da bei mir auch nicht auf den „idealen“ Patienten für die MF.
Man sagt: Voraussetzung für den Erfolg der MF ist, dass der Patient zur MF passt, d.h. dass z.B. Alter (am besten jünger als 45 Jahre), Grösse des Defekts (bis 2cm˛), Ort des Knorpeldefizits, BMI, Lebensumstände und eben dieses „Bewusstsein“ mit der MF umgehen zu können, vorhanden sind. Dein Arzt meint, dass Du diese Voraussetzungen erfüllst.
Wir müssen lernen auf die Signale des Knies zu hören, Überlastungen vermeiden, die tägliche Lebensführung etwas verlangsamen und diese Chance für einen Neuanfang zu nutzen. So lässt sich die TEP rausschieben, bei mir sind bald 4 Jahre vergangen. Sie wurde 2007 bei mir erfolgreich durchgeführt. Übrigens auch mit 8 Wochen Entlastung, Gehhilfen, langer Krankengymnastik bis zum erfolgreichen wieder Gehen lernen. Lymphdrainage hat bei mir nicht gut getan. Ich habe in keiner Phase Schmerzmittel gebraucht.
Wichtig ist es, eine gelenkschonende Bewegungsform für sich zu finden, sei es Wassergymnastik, Fahrradfahren o.ä. und diese dann auch regelmässig (!) nach der MF durchzuführen. Wir brauchen eine gute Oberschenkel-Muskulatur und dieser Muskelaufbau dauert, das weisst Du als Sportler. Deshalb nicht verzweifeln!
˝ Jahr nach der OP habe ich langsam mit dem Schwimmen -kein Brustschwimmen- begonnen; Wassergymnastik (Sole) tut mir immer noch sehr gut. Nach einem dreiviertel Jahr habe ich mir in meinem Fitty leichtes Muskelaufbautraining an den Geräten und Ausdauertraining auf dem Ergometer zugetraut. Das ist immer noch ein Bestandteil meines wöchentlichen Trainings. Daneben gehe ich gerne in die „Medizinische Rückenschule, zu „Pilates“ und zum Bauchtanz.
Nicht unterschätzen sollten wir aber auch die Wirkung einer langfristigen Ernährungsumstellung, mit der wir nicht nur unser Gewicht kontrollieren, sondern auch Schmerzen verringern können. Der Abspeck-Club hier im Forum half mir die während dieser Zeit zugenommenen Kilos in Griff zu bekommen und meine Ernährung arthrosegerecht umzustellen.
 




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Stand : 22.02.2011 06:17:56
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