Chondropathie mit 18 - Was kann man tun?



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  2387. Eintrag von am 22.10.2011 - Anzahl gelesen : 47  
  Chondropathie mit 18 - Was kann man tun?  
  0Ich habe selbst Arthrose im Knie. Jetzt ist bei meiner 18 jährigen Tocher folgendes festgestellt wurden:
nachweis einer dislozierten nach lateral dislozierten Patella mit deutlicher Chondropathie Grad 4. Ihr wurde jetzt vom Arzt empfohlen eine Arthroskopie zu machen bei der die Patella nach innen verschoben wird und der Knorpel geglättet wird. Hat jemand damit Erfahrung? Bringt es was? Sie hat bislang Krankengymnastik gemacht. Die Schmerzen im linken Knie hat sie seit ca. Juli. Eigentlich möchten wir nicht, dass sie eine Operation nach der anderen hat. Gibt es Alternativen zu der Operation? Meine Tochter spielt Fussball und Basketball und will beides nicht aufgeben. Leider sind 18 jährige schwer zu überzeugen. dass das gar nicht gut für ist. Wie sind ihre Aussichten, wenn sie die Operation nicht macht? Wenn sie die Operation macht, was kommt da auf sie zu? Danke für Eure Hilfe!
 
  4. Antwort von am 26.10.2011  
  Danke für Eure Antworten. Wir werden uns nächste Woche erstmal eine zweite Meinung einholen. Im Moment ist ihre Tendenz zur Arthroskopie. Allerdings denkt sie, dass sie hinterher gleich wieder mit Basketball und Fussball weitermachen kann. Ob sie die Schonzeit einhält, weiss ich nicht. Mit 18 sieht man viele Dinge anderes ...

Vielen Dank noch mal
A.
 
  3. Antwort von am 23.10.2011  
  'Chondropathie Grad IV' ist eigentlich ein Widerspruch. Die Chondropathia patellae kann, muss aber nicht mit leichter Knorpelabnutzung bis etwa Grad II verbunden sein. Die Patienten sind meistens 12 bis 35 Jahre alt. Ich war 27, als sie bei mir beidseitig auftrat und nach 2 Jahren wieder verschwand. Der Orthopäde nannte sie 'funktionelle Kniescheibenbeschwerden'.

Im Gegensatz dazu steht die Arthrose, ein unheilbarer fortschreitender Knorpelverlust, mit Grad IV als Ende. Es ist nun in dem Falle deiner Tochter schon möglich, dass aufgrund der hohen einseitigen Belastung durch die Fehlstellung lokal schon viel abgenutzt wurde.

Wahrscheinlich ist mir dem vorgeschlagenen Eingriff eine laterale Retinaculum-Spaltung gemeint, wobei die nach aussen ziehenden Bänder durchschnitten werden. Deshalb ist die Ausdrucksweise 'nach innen verschoben' nicht ganz richtig. Es wird ja primär nur das Ziehen nach aussen vermindert und somit wahrscheinlich der Druck auf der Aussenseite des Kniescheibenknorpels.

Wenn die Tochter noch so Sport treiben kann, könne die Schmerzen nicht allzu gross sein. Oder sie werden durch das ständige Bewegen 'verdeckt'. Sie soll einmal eine Woche Sportpause machen und dann schauen.

Beim Knorpelabrieb müssen die Schmerzen zu Beginn nicht gross sein, da Knorpel selbst keine Nerven enthält. Sie erhöht aber mit diesem Verhalten die Wahrscheinlichkeit, später nie mehr Sport treiben zu können und sogar in Alltag und Beruf mit Behinderung und Schmerzen leben zu müssen. Ist das einige Stunden des Spasses während wenigen Jahren wert? Es gilt immer noch: die Sportarten der Wahl für Gelenkkranke sind Schwimmen und, wenn angezeigt, Radfahren.

Ich würde zuerst die Abnutzung Grad IV verifiziert sehen und dann bei Beweis noch eine Zweitmeinung einholen, sonst noch abwarten, weil 4 Monate im Rahmen von mehr oder weniger chronischen Gelenkschmerzen 'nichts' sind.
 
  2. Antwort von am 23.10.2011  
  A.!
Als allererstes sollte Deine Tochter mit dem Fussballspiel und Basketballspiel aussetzen um zu sehen, ob das evtl. doch eine Beschwerdefreiheit bringt. Dabei die KG-Übungen natürlich täglich weiter ausführen.
Wie ist die Position auf dem Fahrrad? Sie sollte bei einem Knieschaden aufrecht sein, also mit hoch eingestelltem Sattel und in kleinen Gängen fahren. Das sind oft kleine Dinge, an die man nicht immer unbedingt denkt.
Falls die Schmerzen dauerhaft anhalten sollten, kann man immer noch überlegen,ob man arthroskopiert. Man ist ja heutzutage nicht mehr ganz so schnell dabei...
Vielleicht kann auch das vorübergehende Tragen einer Bandage ( es gibt welche mit Ring zur Aussparung der Kniescheibe) hilfreich sein.
Ich habe zwar auch 3 Arthroskopien hinter mir, auch ein lateral Release , aber würde mich heute auch nicht mehr so schnell dazu entscheiden. Oft geht es dann doch noch mit konservativen Mitteln und Zurückfahren von Überlastungen. Auch gibt es speziell für die Kniescheibe Übungen.
Es ist mitunter schwer richtig abzuwegen, weil eben ständige Reize im Knie, wie Gabi richtig beschreibt, den Knorpel auch nicht besser machen.
Du selbst hattest ja am 22.08. schon mal in eigener Anfrage btr. Arthroskopie um Rat gebeten und ganz informative Antworten dazu erhalten.
Alles Gute und lieben -C.
 
  1. Antwort von am 23.10.2011  
 
ich kann die arthroskopie nur empfehllen, weil dann auch die freien gelenkkörper ausgeräumt werden und glättungen durchgeführt werden, das macht wirklich eine menge aus.

oft sehen die ärzte auch erst bei der arthroskopie, wo weitere schäden am kniegelenk sind und können so auch grössere operationen noch verhindern.

auf jeden fall würde ich bei diesem schaden erstmal auf fussball und basketball verzichten, um schwere schädigungen des kniegelenkes zu verhindern.

macht die tochter die operation nicht, bringt das nur grössere schäden im kniegelenk, weil der knorpel dann völlig weg ist und so knochen auf knochen reibt ..... fazit .... das gelenk wird zu sehr geschädigt und mit 18 sollte man das gelenk noch eine weile vor nachfolgendem verschleiss schützen.
macht die tochter die operation nicht, werden ihr die schmerzen eines tages schon 'sagen', dass die sportarten negative auswirkungen auf das gelenk haben.

auf jeden fall sollte nach der arthroskopie auch die schonungszeit des gelenkes so eingehalten werden, wie es der arzt verordnet!

bin zwar nicht sportlich wegen angeborener hüfterkrankung, habe aber schon 4 kunstgelenke mit vorangegangenen arthroskopien, knorpeltransplantation usw. ................... spreche aus erfahrung.

ich rate dringend zur arthroskopie. alternativen gibt es erstmal nicht wirklich.

alles gute

gabi
 




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