retropatellarer Knorpelschaden durch Shelf-Syndrom: OP ratsam?
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2400. Eintrag von am 26.11.2011 - Anzahl gelesen : 98
retropatellarer Knorpelschaden durch Shelf-Syndrom: OP ratsam?
0 Diagnose: Plica-Shelf-Syndrom- OP ja oder nein? Nach längerem Herumraten und Herumprobieren wurde bei mir unter der rechten Kniescheibe per MRT-Befund die lapidare Allgemeindiagnose „Arthrose/ Chronopathie“ eingeengt auf das Vorliegen einer Plica mediopatellaris entlang der medialen Patellafacette und teilweise innerhalb des Gelenkes sowie das Vorliegen eines retropatellaren Knorpelschadens. Konservative Therapiemethoden nehme ich regelmässig wahr (Krankengymnsatik, Einlagen, flaches Schuhwerk, Muskelaufbau, Zugsalbe, Kühlung), Schmerzmittel und Cortisoninjektion habe ich abgelehnt, Laufpause seit Beginn der Schmerzen vor 10 Monaten. Schon immer habe ich mich sportlich betätigt (Ballett, Schwimmen, Skaten, Radfahren, Wandern), seit 15 Jahren bin ich (30 Jahre) ambitionierte und begeisterte Langstreckenläuferin, was ich auch sehr gerne beibehalten möchte. Die Beschwerden halten sich bei „normaler alltäglicher“ Belastung in erträglichen Grenzen: Druckschmerz, stechender Schmerz und Wärmeempfinden, das Gefühl bei Strecken des Beines einen Widerstand unter der Kniescheibe zu haben, Rückenschmerzen durch Ent-/ Fehlbelastung, Knirschen beim Treppensteigen und Beugen unter Belastung. Derzeit trage ich mich mit dem Gedanken einer Operation zur Entfernung der Schleimhautfalte. Wer hat Erfahrungen mit solcher OP? Risiken? Erfolgswahrscheinlichkeit? Heilungsdauer? Nachwachsen der Schleimhautfalte? Sportlerleben nach der OP weiterhin möglich? Für Erfahrungsberichte wäre ich sehr dankbar!!!
8. Antwort
von am 03.12.2011
'was hast Du im Falle Deiner akuten Chronopathia patellae unternommen? Ausser Muskelaufbau, Einlagen, ggf. Hyaluronsäue? '
Ich hatte damals keine 'akute', sondern eine chronische (2 Jahre) Chondropathie. Ich trug Schuhe mit erhöhtem Vorderabsatz und machte Muskelübungen. Ich bin allerdings nicht sicher, ob das es brachte, weil der Erfolg erst mehr als ein halbes Jahr später sich einstellte.
Was bei mir die Erkrankung auslöste, weiss ich nicht sicher. Ich erinnere mich an einen Unfall, wobei ich leicht auf die Kniescheiben fiel. An eine Bergwanderung auch mit kniebelastendem Abwärtswandern. An einen langen Arbeitsweg, den ich mit Fahrrad machte: 1 Stunde hin, 1 1/2 Stunden zurück. Bis ich nicht mehr konnte und in die Nähe des Arbeitsplatzes zog.
Weil also diese schmerzhafte 'degenerative' Knorpelkrankheit in vielen Fällen wieder ausheilen kann, heisst sie nicht Arthrose wie sonst.
Bei dir ist aber das Grundproblem wohl das Scheuern dieser Plica zwischen Kniescheibe und Oberschenkelknochen. Vergleicht man die Unannehmlichkeit, welche diese Arthroskopie beschert, mit einer schmerzhaften Arthrose, so muss man eindeutig für den Eingriff plädieren.
Ich würde deinen Fall nicht gleichsetzen mit anderen Fällen, wo die Plica so nebenbei 'kosmetisch' entfernt wurde.
7. Antwort
von am 02.12.2011
Foerdersprotte! Nochmals das Thema Quark: Du sollst den Quark nicht die ganze Nacht auf dem Knie lassen, sondern den Umschlag abnehmen,wenn er warm wird. Ich finde, das geht immer ganz gut, wenn man gerade fernsieht, nachts wäre das wirklich eine ziemliche Schweinerei. Lieben !
6. Antwort
von am 02.12.2011
Vielen Dank, D.- Quark ist sicherlich die bessere (ungefährlichere) Methode, allerdings auch ein bisschen 'Scheinkram' ;) auch schon ausprobiert und morgens krümelig aufgewacht... Für mich ist eben die Frage ob die Risiken abzuwägen sind- macht z.B. die Plica auf die Dauer den Knorpel weiter kaputt? Und Frage an B.: was hast Du im Falle Deiner akuten Chronopathia patellae unternommen? Ausser Muskelaufbau, Einlagen, ggf. Hyaluronsäue?
5. Antwort
von am 30.11.2011
A.! Ja, warum meine Spiegelungen nur so ca 4 Jahre vorgehalten haben... Ich vermute mal, dass die Krankheit ja fortschreitet und eine ASK nur -blöd ausgedrückt- so etwas wie Kosmetik am Knie ist. Natürlich ist sie oft wichtig um erstmal Dinge zu beseitigen, die ständige entzündliche Reize auslösen. Aber selbst bei einer Plicaentfernung können sich auch Narben bilden, die ihrerseits wieder Beschwerden verursachen. Ich persönlich würde jedem operativem Eingriff am Knie nur zustimmen, wenn konservativ wirklich alles ausgeschöpft ist und auch in Ruhe Schmerzen bestehen. Übrigens,um einer Verbrennung durch Kälte ( bei Dir nachts...) vorzubeugen, haben sich auch abendliche kale Quarkwickel gut bewährt ( z.B. gemütlich beim Fernsehen). D.
4. Antwort
von am 30.11.2011
D.- ersteinmal recht herzlichen Dank für Deinen Bericht & Deine Einschätzung! :) Ich bin auf diesem Gebiet ja noch blutiger Anfänger und für die Meinungen 'alter Hasen' sehr dankbar. Ein Versuch mit wäre es vllt auch jetzt nochmal wert (hatte damals hochdosiertes natürliches Vitamin E ausprobiert), Kühlen tue ich regelmässig, meist am Ende des Tages, so dass ich neulich schon geschafft habe darüber einzuschlafen und mir eine 'Frostbeule' am Knie zugezogen habe, die es auch noch zusätzich zu verarzten galt ;) Warum haben denn Deine Arthroskopien immer nur 4 Jahre vorgehalten? :O Kann denn so eine Schleimhautfalte nachwachsen? Zunächst scheint es doch rein technisch-rational betrachtet ganz einfach: man nimmt die störende, zu lang ausgebildete Schleimhautfalte weg und die Beschwerden müssten eigentlich besser werden... bitte korrigiere mich, wenn das zu einfach und zu theoretisch gedacht ist. Einen schönen Tag wünscht Dir die leicht bewegungseingeschränkte & unterkühlte Föerdesprotte ;)
3. Antwort
von am 30.11.2011
A.! Bevor Du Dich zu einem solchen Eingriff entschliesst, würde ich an deiner Stelle eine Laufpause einlegen , denn dabei werden doch ganz erhebliche Stösse auf das Knie abgegeben. Alle Sportarten, die mit Stoss-oder Drehbewegungen einhergehen, sind schädlich für kranke Knie! Ich würde unter normaler Belastung sehen, ob mit Hilfe einer kurzfristigen behandlung+b. Bed. Kühlung sich die Beschwerden bessern. Es kann nicht sein,dass die OP dazu gewählt wird um anschliessend wieder Höchstleistungen zu vollbringen. Ich kann aber Dein Anliegen gut verstehen, weil ich selber früher sehr viel Sport gemacht habe, aber im Laufe der Zeit auch lernen musste zurückzuschrauben. Irgendwann ist man nur noch froh, wenn man den Alltag beschwerdefrei meistern kann. Ich hatte 3 Arthroskopien, auch mit Entfernung der Gelenkschleimhaut. Der Erfolg hat so ungefähr bei allen 4 Jahre vorgehalten. Gejoggt bin ich seitdem nicht mehr, skaten war kein Problem. Wenn Deine Beschwerden ohne Extrembelastung vorhalten , dann solltest Du Dich vielleicht einer Arthrokopie unterziehen, aber das solltest Du wirklich sehr gut testen vorher. D.
2. Antwort
von am 30.11.2011
Ersteinmal recht herzlichen Dank für Deine Antwort! :) Würde mich freuen es würden sich noch weitere Betroffene finden, die von ihren Erfahrungen berichten könnten! Zweit- und Drittmeinungen (von Ärzten in diesem Fall) sind wichtig zum Ab- und Einschätzen, klar. Gegen die Kombi Cortison + Knorpel bin ich nach wie vor. Hätte ich aber früher gewusst, was genau als Problem (vermutlich) vorliegt, nämlich eine (dauer)gereizte und im schlechtesten Falle verhärtende Schleimhautfalte, so hätte ich natürlich frühzeitig auf eine -etc-Behandlung gedrungen. Mich würde interessieren, ob solch eine Plica-OP eher zu Besserung führt oder ob das Kniegelenk eine so komplizierte und sensible Konstruktion ist und ein Eingriff meist negative Auswirkungen hat, so dass man sich lieber, solange es geht, mit den bestehenden Beschwerden abmüht. Euch allen eine gute, möglichst schmerzfreie und freudige ! :)
1. Antwort
von am 28.11.2011
Es gibt eine Reihe von ziemlich erfolgreichen 'erhaltenden' Operationen in der Orthopädie (sonst gäbe es sie nicht). Darunter gehören Korrektur-Osteotomie, Band-Rekonstruktion, Meniskus-Nähung. Auch das Entfernen dieser Hautfalte gehört dazu, falls sie in die Quere kommt. Deshalb muss dieses ganze Arsenal an 'konservativen und schonenden Therapien' nutzlos bleiben.
Ich hatte manchmal während meiner Chondropathie auch das Gefühl, es sei etwas 'Schwammiges' unter der Kniescheibe. Aber das war wohl nicht die Ursache, sondern ein Nebenphänomen der Knorpel- oder Gleitwegs-Störung.
Nicht einverstanden bin ich mit deiner Ablehnung der Antirheumatika (und Cortison). Manchmal gibt es Reizzustände, die schwer wieder abgebaut werden können. Einige oder -Tabletten über 2-4 Tage eingenommen ist 100 mal billiger und kann oft effektiver sein als die anderen Massnahmen.
Obwohl die Plica-Entfernung keine schwierige gefährliche Operation mit gutmöglichem schädlichem Ausgang ist, ist doch zu fragen, ob nicht der allgemeinen Regel des Einholens einer Zweitmeinung Folge geleistet werden soll.
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