- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -
2430. Eintrag von am 07.02.2012 - Anzahl gelesen : 77
Athroskopie mit Mikrofrakturierung steht an
0 liebe Forum-Mitglieder,
aufgrund von Schmerzen an wechselnden Stellen im rechten Knie und Verdacht auf freie Gelenkkörper wurde bei mir im Januar ein MRT gemacht, welches den Verdacht bestätigt hat. Das MRT zeigte zudem eine starke Knorpelschädigung, eine Fehlstellung der Kniescheibe (Verlagerung nach aussen) und bereits angegriffene Knochenpartien (am Schienbeinknochen). Die Bänder und die Menisken scheinen glücklicherweise noch ok zu sein. Nun soll eine Athroskopie mit Mikrofrakturierung vorgenommen werden. Der Athroskopie werde ich zustimmen, damit die freien Gelenkkörper entfernt werden, da diese nach Angaben meiner Hausärztin, einem Physiotherapeuten und meines Orthopäden mein Gelenk völlig kaputt machen würden. Zweifel habe ich an der Mikrofrakturierung. Nachdem ich im Internet gesurft habe, habe ich den Eindruck, dass diese Therapie nicht sehr erfolgversprechend ist. Und die Vorstellung, dass der letzte Rest Knorpel weggefräst werden soll, gefällt mir auch überhaupt nicht. Ich habe schon sehr lange Arthrose im Knie, vor 10 Jahren wurde sie und die Fehlstellung der Kniescheibe über ein MRT bestätigt. Eine Behandlung wurde mir damals jedoch nicht angeboten. Bis Dezember 2011 habe ich trotzdem noch viel Sport gemacht (2 bis 3 mal die Woche tanzen, Bergwandern, Radfahren) und kam trotz meiner Krankheit gut zurecht. Schmerzen hatte ich eigentlich nur beim Treppensteigen und die waren gut erträglich. Auch jetzt geht das Laufen und Fahrradfahren gut, solange die Gelenkkörper nicht irgendwo dazwischen kommen.
Würde gerne eure Meinung dazu lesen. A.
3. Antwort
von am 11.02.2012
danke für die Antworten.
Nachdem ich jetzt mit verschiedenen (Fach)Leuten gesprochen habe, habe ich mich gegen die Mikrofrakturierung entschieden: 1. weil mein Orthopäde gesagt hat, dass dadurch nicht unbedingt eine Besserung eintritt (dafür ist mir dann die Prozedur zu heftig), 2. weil ich dafür noch zu gut auf den Beinen unterwegs bin, trotz grossem Knorpelschadens im zentralen Bereich der tibialen Gelenkfläche mit darunter liegendem Ödem des Knochenmarkes, deformierte Kniescheibe mit Arthrose dahinter etc. Nächste Woche habe ich noch ein abschliessendes Gespräch und dann geht es in den OP, damit die Gelenkkörper entfernt werden, die mich derzeit doch sehr einschränken. Warum ich noch so viel machen kann, liegt vermutlich daran, dass ich mich viel bewege, eine starke Beinmuskulatur habe, die Bänder noch ganz tauglich sind, keine unnützen Kilos mit mir rumschleppe (54 kg bei 1,60 m) und ich - wie meine Freunde sagen - ein Stehaufmännchen bin.
Ich wünsche Euch auch alles Gute weiterhin und werde mich auch weiterhin hier im Forum beteiligen, da ich es als sehr hilfreich empfinde.
A.
2. Antwort
von am 09.02.2012
A.!
Es ist sehr schwierig eine Behandlung zu empfehlen oder abzuraten, denn bei jedem sind die Probleme/Schmerzen verschieden. Ich (42) hatte im März 2011 eine Athroskopie mit u.a. Mikrofrakturierung. Derzeit sind meine Schmerzen etwas geringer als vorher aber nicht weg. Werde wohl in naher Zukunft ein künstliches Gelenk brauchen aber wenn ich es so noch etwas hinauszögern kann, ist es gut.
Was man auf jeden Fall wissen sollte.... du brauchst nach der Mikrofrakturierung sehr, sehr viel Geduld. Ich musste insgesamt 11 Wochen auf Krücken laufen (mit ständiger Belastungszunahme) und danach fängt man mit dem Muskelaufbau fast wieder bei Null an. Es hat schon 6 - 8 Monate gedauert bis ich wieder ganz „normal“ laufen konnte. Das heisst jetzt nicht, dass man in dieser Zeit nichts machen kann aber man hat doch schnell Schmerzen und Schwellungen, man kann nicht lange stehen oder lange laufen... man ist eben eingeschränkt.
Was mich etwas irritiert ist, dass Du noch so viel Sport machen kannst (ist ja sehr positiv)... also können ja deine Beschwerden nicht so gravierend sein. Bei mir ging zuletzt fast nichts mehr und von daher habe ich mich zu dieser OP entschieden. Sollten Deine Schmerzen erträglich sein und Du in Deine Bewegung nicht sehr eingeschränkt bist, so würde ich es mir sehr gut überlegen. Jeder noch so kleine Eingriff, ist und bleibt ein Eingriff und birgt Risiken.
Die Gelenkkörper würde ich auf evtl. entfernen lassen, denn die machen immer wieder Probleme. Die Mikrofrakturierung ist vielleicht ein Versuch wert. Es ist eben nicht gesagt, dass es was bringt. Wie bei fast allen Behandlungsmöglichkeiten gibt es positive und negative Ergebnisse. Was nicht stimmt ist, dass dir dabei noch Knorpel weggenommen wird. Die MF wird nur dort gemacht, wo wirklich kein Knorpel mehr ist. Also es kann eigentlich nicht wesentlich schlimmer werden (bis auf mögliche Risiken, die bei jedem Eingriff bestehen).
Ich wünsche Dir alles Gute und ich hoffe, dass Du für Dich die richtige Entscheidung triffst. Solltest Du noch Fragen haben, so kannst Du Dich gerne melden.
C.
1. Antwort
von am 07.02.2012
A., ich hatte letztes Jahr Angang Mai diese Op, leider hat sie nix gebracht. Hab nen III-IV gradigen Knorpelschaden an der Innenseite des Knies, ob auch damals einer hinter der Kniescheibe war, weiss ich nicht, wurd nie erwähnt. Jetzt kam allerdings beim MRT raus, dass dort auch einer ist. Ich hab immer noch Probleme mit dem Knie. Diese Op scheint nicht so sehr erfolgreich zu sein und hängt auch von der Grösse des Knorpelschaden ab. Wenn du so noch ganz gut über die Runden kommst, würd ich erstmals auf diese Op verzichten. Nehmen die Schmerzen allerdings zu, geh zu nem Kniespezialisten und lass dich beraten, welche Möglichkeiten es in deinem Fall gibt. Mir wurd ne Umstellungs-Op empfohlen, da ich ne leichte O-Beinstellung hab. Alles Gute B.
Athroskopie mit Mikrofrakturierung steht an
- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -