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1314. Eintrag von am 29.01.2011 - Anzahl gelesen : 102
Hüftarthrose oder Schleimbeutelentzündung ?
0Ich habe seit 3 Jahren eine Hüftarthrose und Schmerzen in der linken Hüfte. Vor einem halben Jahr habe ich den Arzt gewechselt, weil der vorherige nichts unternommen hat und der Meinung war, das ist halt familienbedingt und kommt mit dem Alter (da war ich 48). Also bin ich zu einem anderen Arzt gegangen. Der meinte dann, es könnte auch eine Schleimbeutelenzündung sein die die Schmerzen verursacht und die Arthrose verursacht oft keine Schmerzen. Schmerzen habe ich meistens auf der Seite beim schlafen, aber auch bis ich warm gelaufen bin oder wenn ich viel gelaufen bin. Er spritzte mir Cortison in die Hüfte. Nach den ersten beiden Spritzen waren die Beschwerden auch besser, die dritte hat dann nicht mehr geholfen. Jetzt will er die Dosierung erhöhen. Ganz eindeutig festgestellt ist bei mir eine Arthrose, die Schleimbeutelentzündung vermutet er nur, weil es nach den Spritzen besser wurde. Meine Frage ist, hat das auch schon einmal Jemand gehört, dass zusätzlich eine Schleimbeutelentzündung die Schmerzen verursacht? Ich halte nicht viel von Cortison, bin aber hin und her gerissen, weil die Beschwerden danach besser wurden. Aber ich weiss nicht, ob ich eventuell jahrelang solche Spritzen erhalten möchte. Freu mich auf Antworten A.
6. Antwort
von am 01.02.2011
A., habe erst heute deine Frage gelesen. Ich bekomme auch gerade Dexamethason in die Hüfte gespritzt. Das gleiche Problem hatte ich vor 3 Jahren mit der anderen Seite. Das Problem bei mir war und ist, dass das Gelenk selbst in Ordnung ist, aber eine Entzündung drinsitzt, welches nach Belastung mehr oder weniger auftritt. Vor 3 Jahren war das Labrumband auch kaputt, was dann die schlimmen Schmerzen machte. Im Gelenk verlaufen Nerven, wenn die gereizt sind, dann hat man grosse Schmerzen. Klar ist Cotison nicht gut für den Knochen, aber was hilft dann, wenn man starke Schmerzen hat und Medikamente nicht mehr helfen? Dann lasse ich mich halt wieder spritzen. Irgendwann ist dann eben eine neue Hüfte fällig. So oder so. Doch so denke ich, nach insgesamt fast 6 Jahren ist es mir egal was das Gelenk macht, Hauptsache, ich bin schmerzfrei. Andere denken anders. Das muss denke ich, jeder mit sich selbst ausmachen.
Grüssle von G.
5. Antwort
von am 31.01.2011
Vielen lieben Dank für die Antworten. Das hilft mir in meiner Entscheidung auf jeden Fall weiter. Es war neu für mich, dass sich durch Cortison der Knorpel noch schneller abbauen kann, das ist ein sehr kräftiges Argument gegen Cortison. Eigentlich halten sich meine Schmerzen noch in Grenzen, sie sind auszuhalten. Nachts ist es lästig, wenn ich mich von einer schmerzenden Seite auf die andere wälze, aber es geht immer noch ganz gut. Ich hatte meinen Orthopäden gefragt, ob ich mich in irgendeiner Art in meinen Bewegungen einschränken soll, das verneinte er. Bisher war ich immer der Ansicht, eine Schleimbeutelentzündung bekommt man nur durch Überbelastung. Ich habe einen sitzenden Beruf und mache regelmässig Gymnastik und jeden Morgen 10 Minuten auf dem Heimtrainer, eine Überbelastung habe ich dabei sicher nicht. Das hilft mir sehr, die Schmerzen im Griff zu behalten. Allerdings hatte ich Beinbrüche an beiden Wadenbeinen vor 7 Jahren und seitdem ist der Wurm drin. Mein Arzt ist aber der Ansicht, das kann mit meiner jetzigen Erkrankung nichts zu tun haben. Mir ist diese Ausschlussdiagnose meines Arztes auch mehr als schleierhaft. Jetzt werde ich auf jeden Fall eine höhere Cortisongabe verweigern und erst einmal abwarten und mit meinem Sport so weiter machen. Ich bedanke mich sehr bei euch allen, ihr habt mir wirklich sehr geholfen. A.
4. Antwort
von am 31.01.2011
A., ich würde auch dringend davon abraten, weiterhin Cortison zu nehmen. Ich bekam 3x sog. Infiltrationen ins Hüftgelenk, die Schmerzlinderung war bei mir auch nicht anhaltend. Mehr Cortison hielt meine Ärztin nicht für vertretbar, zumal ich beginnende Osteoporose habe. Die Cortison-Infiltrationen werden explizit gegen Arthroseschmerzen gemacht - wieso Deine Schmerzlinderung deshalb auf Schleimbeutelentzündung hinweisen sollte, erschliesst sich mir nicht. Cortison ist nicht gut für die Knochensubstanz und wird darüber hinaus vom Körper nicht abgebaut. Es ist für vieles eine Art Wundermittel, aber es lindert nur Symptome, es heilt nicht. Ich habe seit 5 Monaten eine Hüft-TEP und laufe inzwischen beschwerdefrei, wie seit vielen Jahren nicht mehr. Ich wünsche Dir alles Gute und wenn Du Dich für eine TEP entschliessen kannst, studiere vorher alle Möglichkeiten mit ihren Vor- und Nachteilen. E.
3. Antwort
von am 30.01.2011
A.,
auch ich hatte vor meinen beiden Hüftteps. die gleichen Beschwerden . Das sind wirklich heftige Schmerzen. Befund war chron. bursitis trochanterica (Schleimbeutelentzündung am grossen Rollhügel (Trochanter major) des Oberschenkelknochens.. Die Schleimbeutelentzündung zeigte sich bei mir mit brennenden Schmerzen, seitlich am Oberschenkel, die bis in die Wade ausstrahlten . In der orthopädischen Ambulanz sagten sie mir es käme durch muskuläre Fehlbelastung. Dadurch kommt es zu einer entzündlicher Reaktion im Bereich des Schleimbeutels. Zur Entlastung wurde mir damals ein Gehstock empfohlen. Dieser muss dann auf der Gegenseite der Schmerzen benutzt werden. Ebenso wurde mir die Gabe von nicht - steroidalen Antirheumatika mit Magenschutz verordnet. Quarkwickel taten mir auch gut. Cortisonspritzen wurde mir auch angeraten., habe sie mir aber nicht geben lassen.
Nachdem die Entzündung abgeklungen war folgte Physiotherapie- Dehnungs- und Kräftigungsübungen. Osteopathie hat mir auch sehr geholfen. Als die Bewegungseinschränkungen und Schmerzen immer heftiger wurde entschloss ich mich zur Op ( Gelenkersatz). Heute geht es mir wesentlich besser.
Ich wünsche dir gute Besserung
D.
2. Antwort
von am 30.01.2011
Die Beschreibung 'Schmerzen .... bis ich warm gelaufen bin oder wenn ich viel gelaufen bin' sind überaus typisch für die Arthrose. Ich würde mich deshalb für 3 Monate starker oder langdauernder Belastungen enthalten und dann das Ergebnis beurteilen.
Bevor zum 'Holzhammer' der Cortisonspritze gegriffen wird, sollte man es mit der Einnahme Antirheumatikums wie Ibubrofen oder versucht haben. Das nur teilweise Ansprechen auf Cortison spricht auch für Arthrose, da dort der Schmerz nicht nur durch Entzündung verursacht werden kann. Ich würde höchstens noch eine Test-Spritze machen lassen.
1. Antwort
von am 30.01.2011
A.,
ich würde Dir raten, sofort die Therapie abzubrechen!
Habe ähnliches erlebt, mein Orthopäde hat mir immer Cortison in die Nähe des ISG gespritzt, da ich auch sehr starke Probleme mit Bandscheiben hatte, und teilweise auch noch habe!
Als die Schmerzen auf der anderen Seite, als an der ich die Hüftarthrose hatte, wieder so extrem stark waren, dass ich kaum mehr laufen konnte, hat mir mein Orthopäde auch noch eine Cortison-Stosstherapie in oraler Form verordnet!
Schmerzen wurden erträglicher - aber Gott sei Dank hat mein Hausarzt Therapie verkürzt, weil dieser Angst hatte, dass ich auch noch Probleme mit Magen bekomme!
Kam dann zu Reha, extrem viel Belastung, Schmerzen wurden wieder stärker, bin dann von Oberärztin auch noch belächelt worden...
Jedenfalls dachte ich halt, muss so sein!
Bis ich zu einem wirklich kompetenten Arzt kam, diesen musste ich auch noch selbst bezahlen! Wegen der starken Schmerzen nahm ich alles in Kauf - ich konnte fast nicht mehr! Dieser stellte dann fest, dass mein Hüftkopf schon fast abgeruppelt war! Obwohl bei mir die Schmerzen fast immer auf der anderen Seite viel stärker waren!
Musste umgehend vorgezogenen Hüft-Tep-Op-Termin ausmachen, da die Gefahr bestand, dass auch mein Pfannendach einbrechen würde! War auch gerade mal 48 Jahre alt! Der Arzt erklärte mir dann, dass durch Cortison zwar die Schmerzen vorübergehend besser wurden, aber auch der Knorpel noch schneller abgeschabt wurde, eben durch dass Cortison dünner wird!
Mein Rat: :Lass Deine Hüfte erneut röntgen! Versuche bewegungsmässig, oder physiotherapeutisch etwas zu machen! Aber hör auf mit Cortison! Für mich kommt es in Bezug Bewegungsapperat nicht mehr in Frage!
Alles Gute, B.
Hüftarthrose oder Schleimbeutelentzündung ?
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