Minimalinvasive Hüftgelenksoperation-Erfahrungen



- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -



  1321. Eintrag von am 23.02.2011 - Anzahl gelesen : 84  
  Minimalinvasive Hüftgelenksoperation-Erfahrungen  
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bei wem im Forum wurde bereits eine minimalinvasive
Hüft-OP vorgenommen und wer kann mir seine
Erfahrungen schildern?
Wie war es nach der OP? Wie lange dauert (ca.) der
Klinikaufenthalt und wie lange muss man mit Krücken
laufen? Wie ist es hinterher, kann man dann wieder
normal laufen oder bleibt da eine lange Schonzeit, bis
man wieder normal spazieren gehen kann.
Ich (w) bin 72 J., klein und sch, noch recht fit, wiege
ca.48 kg, von daher wäre ich dafür geeignet. Ich habe
morgen einen Untersuchungstermin, daher wüsste ich
gerne noch Näheres darüber.
Vielen Dank.
LG, Hilde
 
  4. Antwort von am 25.02.2011  
  an alle Mitbetroffenen und vielen Dank für Eure Erfahrungen. Ich hatte heute einen Termin in der betreffenden Klinik. Der Oberarzt hat sich meine CD der Röntgenaufnahme angesehen, meine Hüfte auf Bewegungseinschr änkungen untersucht und mir dann die OP näher erklärt. Sie würden bei mir (wegen dem Alter, 72 J.) eine Mischform verwenden. Die Hüftpfanne wird zementfrei eingepresst und der Schaft in den Knochen einzementiert, weil die Knochensubstanz im Alter oft nicht mehr so gut ist. Die OP wäre bei mir sehr gut machbar, weil ich eben kein Übergewicht habe und auch sonst noch einigermassen fit bin. Sie machen dort fast nur noch minimalinvasive Hüft-OP's, wie er sagte. Dabei werden die Muskeln nicht durchtrennt, wie es auch beschrieb, sondern auseinandergezog en, was schonender und mit weniger Blutverlust geschieht. Hinterher muss man natürlich immer noch eine längere Zeit mit Krücken gehen und darf nicht voll belasten. Es braucht eben alles seine Zeit. Einen Termin habe ich für Anfang April bekommen und werde mich jetzt auf die OP vorbereiten, indem ich jeden Tag mal den Heimtrainer benutze. Ich habe das lange nicht mehr gemacht, habe aber gelesen, dass man die Muskeln durch Radfahren und Schwimmen auf die OP vorbereiten kann. Ich melde mich, wenn ich noch Fragen habe. LG, Hilde  
  3. Antwort von am 24.02.2011  
  Hilde, ich bin 51 1,54m gross und meine Op fand am 01.09.2010 minimalinvasiv statt. Ich muss sagen, ich habe sehr gute Erfahrungen gemacht. Mein Orthopäde, der mich sonst auch behandelt, operiert selbst u. macht ca 350 HEP im Jahr. Hat also viel Erfahrungen. Ich war sieben Tage im KH und anschliessen drei Wochen zur REHA. Anschliessend bis diese Woche Physiotherapie. Ich konnte nach knapp fünf Wochen ohne Stöcke gehen, da eine Hüftprothese zum Einwachsen Belastung benötigt. Wie lange man an Stöcken geht, hängt von jedem selbst ab, denn jeder Patient ist anders. Mann kann da nichts verallgemeinern.
Nach der OP selber ging es mir recht gut. Ich habe auf der rechten Pobacke einen ca. 10 cm langen Schnitt. Bei der o.g. Methode wird ja auch entsprechend Muskel-u. Bänderschonend gearbeitet. Jetzt habe ich mittlerweile die Verkürzungen weggedehnt u. trainiert u. kann mir wieder normal Schuhe anziehen und Schnürsenkel zubinden (ging vorher alles nicht mehr) Ich kann auch schon wieder längere Wanderungen unternehmen, wenn das nichtoperierte Bein es zulässt. Ich habe den direkten Vergleich von OP u. nicht OP und werde die zweite jetzt nach der gleichen Methode im Herbst nachschieben.
 
  2. Antwort von am 24.02.2011  
  Hilde,
wie B. schon schrieb, ist es ganz individuell, wie der postoperative Verlauf einer OP ist. Es hängt von einer ganzen Reihe von Faktoren ab (allgemeiner körperlicher Zustand, muskuläre Verhältnisse, Dauer der Schonphase vor der OP, zementfreies Einbringen der Prothesenkomponetnen oder zementiert, u.s.w.) Der Operateur kann Dir hier sicher am zuverlässigsten Auskunft geben, weil er weis, was er gemacht hat und welche individuellen Verhältnisse bei Dir vorgelegen haben. Er kann Dir sagen, wie lange Du UASt verwenden sollst und wann Du was wieder machen kannst.

Im Allgemeinen sind Hüft-TEPler nach minimalinvasiv ausgeführten Zugängen ziemlich schnell wieder 'fit'. Die Arthroseschmerzen sind komplett weg und der anfängliche Wundschmerz wird ja medikamentös unterdrückt und verschwindet nach der OP erstaunlich schnell. Das birgt die grosse Gefahr für die Patienten, dass die schnell vergessen, was für einen grossen Eingriff sie hinter sich haben und das der Körper seine Zeit braucht, das alles zu verarbeiten, insbesondere das Einwachsen zenmentfrei implantierter Prothesenkomponenten. Durch zu 'forsches' Agieren nach der OP (man denkt, es ist ja wie einst in jungen Jahren) kann man somit die langfristige Haltbarkeit der 'Ersatzteile' im Körper gefährden. Ich will Dir und Anderen hier keine Angst machen. Ich spreche aus eigener Erfahrung. Meine linke minimal-invasiv implantierte Hüftpfanne musste nach nur 3 1/2 Jahren revidiert werden, möglicherweise aus den vorgenannten Gründen.

Grösster Vorteil dieses muskelschonenden Zuganges zur Hüfte ist eben der Verzicht auf das Zerschneiden von Muskeln oder auch deren Ablösung am Sehnenansatz.
'Nachteil' ist der relativ kleine Schnitt, weil der Operateur beim Einsetzen der Pfanne kaum etwas sieht. Die Pfanne passt ja gerade durch den Hautschnitt und alles dahinter kann der Operateur nicht sehen. Ein Ortho-Prof. sagte einmal zu mir: 'grosse Operateure - grosse Schnitte'.

Im Übrigen muss ich B. widersprechen. Vor dem ersten Schnitt hat der Operateur sich entschieden, welchen Zugang er zur Hüfte wählt. Das entscheidet er sicher nicht erst, wenn der Patient in der Narkose liegt, sondern bespricht das im Vorbereitungsgespräch.

Fragen gern und immer, sowie und ein maximal zufriedenstellendes Ergebnis für Deinen Gelenkersatz.



 
  1. Antwort von am 24.02.2011  
  Hilde,
ich habe 2009 zwei H-Teps erhalten und beide OP's wurden minimalinvasiv gemacht. Dies bedeutet, dass der Schnitt kleiner ist, Nerven und Muskeln nicht durchtrennt werden sondern nur zur Seite geschoben und man aus diesem Grunde - theoretisch - wieder schneller auf den Beinen sein soll.
Letztendlich wird dir aber jeder Operateur sagen, dass er die Entscheidung, wie operiert wird, erst bei der OP selbst treffen wird, was ja auch einsichtig ist. Für gewöhnlich werden bei minimalinvasiver OP-Methode Kurzschaftprothesen eingesetzt. Soviel ich weiss, wird diese Prothesenart bei Vorliegen von Osteoporose eher nicht verwendet. Lass dich einfach in der Klinik entsprechend beraten.
Normalerweise heisst es, dass man 3 Monate an Krücken gehen sollte. Da jeder aber andere Ausgangsvoraussetzungen hat, verläuft natürlich auch der Genesungsprozess unterschiedlich. Der Klinikaufenthalt selbst dauert ca. 10 Tage und anschliessend drei Wochen Reha. Ich selbst habe lange gebraucht, bis ich wieder längere Strecken gehen konnte. Allerdings habe ich mich auch erst operieren lassen, als es gar nicht mehr ging. Nach beiden OP's waren die massiven Arthroseschmerzen sofort verschwunden und ich nehme seither keine Schmerzmittel mehr.
Wenn alles normal verläuft, kannst du sicher schnell wieder problemlos laufen und spazieren gehen.
Alles Gute
B.
 




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Stand : 26.02.2011 09:31:04
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