Intensives Ergometertraining mit Hüftathrose - Eure Meinung
- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -
1378. Eintrag von am 13.02.2012 - Anzahl gelesen : 76
Intensives Ergometertraining mit Hüftathrose - Eure Meinung
0, mir wurde letztes Jahr eine Hüftathrose in der rechten Hüfte diagnostiziert. Coxathrose im mittleren Stadium. Mehrere Orthopäden rieten mir, u.a. durch Fahrradfahren meine Beweglichkeit der Hüfte und der Muskulatur aufrecht zu erhalten. Daraufhin begann ich mit dem Ergometertraining. Heisst: Ich fahre intensiv mit einem Kettler Ergoracer 2-3 mal in der Woche. Jeweils mindestens 1 bis 1 1/2 Stunden. So richtig mit Power. Habe dabei keinerlei Schmerzen und auch hinterher kann ich über keine zusätzlichen Schmerzen klagen. Nun meine Frage: Ist ein intensives Ergometer-Training nicht doch schädlich für meine Hüfte? Hat vielleicht schon jemand diesbezüglich positive oder negative Erfahrungen gemacht? Vielen Dank für Tipps und Hinweise. Werner
8. Antwort
von am 15.02.2012
Es erstaunt mich immer wieder, wenn ich von 'älteren' Semestern höre, sie hätten Zeit ihres langen Lebens nie Gelenkschmerzen gehabt, aber plötzlich ist ein Gelenk so abgenutzt, dass es sofort ersetzt werden muss, worauf oft eine Kalamität einsetzt ....
Bei mir ist es eher gegenteilig, offenbar gehöre ich zu den Menschen, bei denen ein kleiner Schaden (so ein Hunderstel Millimeter) relativ deutliche Beschwerden macht. Wodurch geschont wird und weiterer Schaden verhindert.
Falls du also zu den 'Unsensiblen' gehörst, könnte dein Training trotz Symptomlosigkeit schaden ...
Bei mir treten Ueberlastungsschmerzen frühestens 1 Tag und spätestens 4 Tage später auf. Du müsstest also eine Sportpause von bis zu einer Woche einlegen, um das abzutesten.
Deine Röntgenbilder sehen ähnlich, aber leicht besser aus als bei mir vor 20 Jahren. Es kann sein, dass die Belastung durch Volleyball u.ä. zur Abnutzung führte, dass dieser Prozess nun mit der deutlich geringeren Belastung durch's Radfahren nicht weiter geht.
7. Antwort
von am 14.02.2012
Gabi, , vielen Dank für Euere Tipps und Hinweise in den Postings. Ich kann aufgrund Euerer und aller Aussagen nun ein wenig beruhigter davon ausgehen, dass ich zumindest das Ergometertraining mehr oder minder ohne grössere Bedenken ausüben kann und es sich nicht zu negativ auf meine fortschreitende Hüftathrose auswirkt (besser werden die Beschwerden ohnehin nicht). Euch beiden und auch allen anderen die besten Wünsche und den Erhalt einer hohen Lebensqualität. Nochmals vielen Dank.
aus Nieder Werner
6. Antwort
von am 14.02.2012
Werner, nun ja, da du ein Leben lang sportlich warst, wirst du deine Hüfte wohl nicht überstrapazieren. Deine Hüfte wird dir schon Signale geben, wenn du zuviel machst und das äussert sich dann in Schmerzen.
So ist es auch bei künstlichen Gelenken. Ich habe ja nicht nur 2 Hüftgelenke, auch 2 Kniegelenke.
Man muss den künstlichen Gelenken die Zeit geben, richtig einzuheilen und sollte diese dann nicht zu stark beanspruchen in der ersten Zeit. Doch das sagt dir dann dein Operateur. Der sieht ja, wie es vor und nach der Op. aussieht und trifft dann auch die Entscheidungen für den weiteren Verlauf der physiotherapeutischen Behandlung.
Bei einer gut ausgebildeten Muskulatur, die du ja sicherlich hast, kann man auch mit dem Kunstgelenk Ergometertraining machen. Auch hier meldet sich dann das Gelenk, wenn du zuviel machst. Diese Signale sollte man allerdings auch beachten und dann etwas ruhiger treten für eine Weile.
Solange du noch ohne Kunstgelenk den Alltag meistern kannst und du nicht zu sehr in deiner Lebensqualität eingeschränkt bist, trainiere deine Muskulatur weiterhin. So hast du gute Voraussetzungen, falls mal ein Kunstgelenk zum Einsatz kommen muss.
Alles Gute
Gabi
5. Antwort
von am 14.02.2012
Werner,
ich habe sehr positive Erfahrung gemacht mit dem Ergometertraining. Meine Coxarthrose ist zwar schon sehr fortgeschritten (Zustand nach Pfannenosteotomie), aber das ist eine Sportart, die ich zum Glück noch gut machen kann. Fahre ca. 4-5 pro Woche 1 Stunde. Hab anfangs den Fehler gemacht und bin mit zu hohem Widerstand gefahren. Hab enorme Schmerzen bekommen. Jetzt fahr ich (auf Anraten meines Orthopäden) nur noch bei geringerem Widerstand. Dein Körper sagt Dir schon was gut ist für Dich.
Viel Spass beim Radeln!
aus Ober
4. Antwort
von am 14.02.2012
D., vielen Dank für Deine Antwort. Ich denke, ich mach erst mal so weiter, auch mit dem Risiko, dass ich auf meine kaputte Hüfte zuviel Stress ausübe. Meine Oberschenkelmuskulatur dürfte noch relativ stark ausgeprägt sein und vielleicht noch ein wenig halten, da ich über 30 Jahre sehr intensiv Volleyball gespielt habe und sehr viel meine Beine trainiert habe. Die OP wird über kurz oder lang nicht auszuschliessen sein, jedoch versuche ich derzeit bewusst, diesen Gedanken zu verdrängen, auch wenn sich meine Hüfte immer wieder deutlich 'bemerkbar' macht. In diesem Sinne nochmals vielen Dank für Dein Posting.
Werner
3. Antwort
von am 13.02.2012
Werner,
auf deine Fragen gibt es m.E. keine allgmein gültigen Antworten. Radfahren - oder eben Ergometer - zählt zu den Sportarten, die bei Hüftarthrose und auch mit Hüft-Tep erlaubt sind. Aber da bei jedem Patienten ein anderer Kranheitsverlauf gegeben ist, ist u.a. auch die Belastbarkeit der Hüften ganz unterschiedlich. Ausserdem kommt es nach meinen Erfahrungen auch darauf an, wie gut die Muskulatur ausgebildet ist.
Ich konnte mit meiner jahrezehntelanger fortgeschrittener Hüftarthrose kaum laufen - dafür aber z.T. Radtouren von bis zu 80 km machen (ist allerdings schon eine Weile her).
Nach meinen beiden Tep-Ops meinten die Ärzte und Physiotherapeuten , dass ich zu viel Widerstände auf dem Rad - also z.B. Berge rauf unf runter auf jeden Fall vermeiden sollte, weil der Druck auf die teps dann zu hoch wäre.
Probiere aus, welches Training Dir gut tut .
Ich hoffe für Dich, dass Du noch lange die Beweglichkeit behältst und eine OP in weiter Ferne ist.
D.
2. Antwort
von am 13.02.2012
Gabi, vielen Dank für Deine Antwort. Auf alle Fälle hast Du recht mit der Aussage, dass weniger oft mehr ist und 30 - 45 min in mässigen Tempo ausreichen würden. Da ich aber mein ganzes Leben Sport, teilweise intensiven fast schon leistungsmässigen Sport betrieben habe, bin ich es gewohnt, mich immer wieder mal richtig auszupowern. Deshalb auch das intensive Ergometertraining. Nochmals die Nachfrage: Schadet zu intensives Ergometertraining der Hüfte? Ich denke, die Gelenkschmiere verteilt sich auch bei der intensiveren Belastung - oder irre ich mich jetzt?
Hätte noch eine kurze Frage: Wie stark kann man eine künstliche Hüfte belasten? Würde es einem intensiven Ergometertraining stand halten? Da Du augenscheinlich künstliche Hüftgelenke hast, würde mich dies interessieren. Vielen Dank eine kurze Antwort.
Werner
1. Antwort
von am 13.02.2012
Werner, dein Arzt hat Recht, man muss die Hüfte dennoch bewegen und somit die Muskulatur stärken. Allerdings denke ich, weniger ist oft mehr. Du musst nicht 1,5 Std. mit richtig Power radeln. Lieber langsames gleichmässiges Tempo und dafür auch 30 bis 45 min.
Durch das regelmässige Bewegen des Gelenkes wird dann auch die 'Gelenkschmiere' verteilt.
Was ich dir auch empfehlen kann, Wassertherapie oder Aquajogging, dabei wird das Gelenk ganz schonend bewegt und die Muskulatur trainiert.
Vor meinen künstlichen Hüftgelenken bin ich nachts umhergewandert, weil dann die Schmerzen erträglicher waren, als im Liegen, Sitzen oder Stehen.
Alles Gute
Gabi
Intensives Ergometertraining mit Hüftathrose - Eure Meinung
- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -