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1419. Eintrag von am 11.10.2012 - Anzahl gelesen : 141
TEP beider Hüftgelenke im Zuge einer OP
0Liebe Forummitglieder, hat jemand von Euch Erfahrung mit so einer OP ? Sie wird ja nicht so häufig durchgeführt, normalerweise wird erst eine Seite gemacht und irgendwann später die andere Seite. Da bei mir beide Seiten nahezu gleich schlecht sind, hat mein Arzt vorgeschlagen, die OP an beiden Hüften in einer Narkose durchzuführen. Für Rückmeldungen bin ich sehr dankbar. , A.
8. Antwort
von am 29.10.2012
F.,
Wow, bin wirklich beeindruckt. Hätte nicht gedacht, dass das geht.
Hubert
7. Antwort
von am 29.10.2012
E.,
ich will jetzt hier keine Grundsatzdiskussion vom Zaun brechen. Tatsache ist aber, dass mein Chirurg meine Prothesen computerunterstützt so passgenau zementfrei eingesetzt hat, dass ich SOFORT nach der OP beide Beine voll belasten durfte - ob du das nun glaubst oder nicht. Der gesamte Eingriff hat 4 Stunden gedauert.
Ich war nicht seine erste Patientin, bei der er diese Technik angewendet hat. Trotzdem hat er nicht alle seine Patienten so behandelt.
Voraussetzung war u.a. eine stabile gut trainierte Muskulatur, und die war bei mir gegeben.
Ich konnte mich natürlich nach der OP NICHT bücken, um etwas vom Boden aufzuheben. Dazu hatte ich meine Greifzange. Das hat gereicht, und ich habe mich zu keinem Zeitpunkt hilflos gefühlt. Ich bin schon im KH mit sauberem Gangbild ohne Gehhilfen im Zimmer herumgelaufen - abgesegnet vom Prof. Sämtliche Kontrolluntersuchungen sind positiv verlaufen!
Dieses Vorgehen mag nicht für jeden geeignet sein. Das habe ich aber auch nie behauptet.
F.
6. Antwort
von am 29.10.2012
F.,
Nacheinander bedeutet doppelt so lange Narkose. Ist für viele vielleicht kein Problem, ich müsste mir überlegen ob ich das wollte.
Ich glaube nicht, dass man zementfreie Prothesen gleich nach der OP voll belasten sollte und kann. Ebenfalls glaube ich nicht, dass zementierte Prothesen, die nach der OP voll belastbar sind, für alle die 'richtige OP-Technik' sind, sicher nicht, wenn noch ev. Wechseloperationen geplant sind.
Ich hatte 2006 und 2007 eine Hüft OP jeweils links. Glaub mir, F., es gibt wirklich einen Unterschied ob nur ein Bein oder beide Beine miteinander. Ich hatte im rechten Bein so viel Kraft, dass ich mich problemlos auf einem Bein bücken konnte, um Sachen auf dem Boden aufzulesen...ich war lange nicht so hilflos.
Hubert
5. Antwort
von am 26.10.2012
Ich kann E. nicht in allen Punkten beipflichten, denn ich habe -wie hier schon mehrfach berichtet- diese sog. einzeitige (beide TEPs in einer) OP vor vier Jahren erfolgreich durchlebt.
1. Die TEPs wurden nacheinander vom gleichen Team eingesetzt. 2. Wenn die richtige OP-Technik angewendet wird, kann man sofort beide Beine voll belasten und ist dadurch nicht hilfloser als andere Patienten mit nur einer TEP auch. 3. Technische Hilfen wie ein Strumpfanzieher, ein langer Schuhlöffel, Krücken, Zange benötigen alle Patienten, und ich war ebenso fit darin wie meine 'Kollegen'. 4. Treppen steigst du genau so gut oder schlecht wie Patienten mit 'nur' einer TEP.
Allerdings hatte ich keine Revisions-OP. Aber das ist ja im Falle von A. auch nicht das Problem.
F.
4. Antwort
von am 25.10.2012
Hab so was ähnliches gemacht, nicht in einem Zug, aber mit 7 Tage Abstand. Geplant waren beide miteinander, aber man musste links erst eine missglückte McMinn entfernen. Der Operateur war sich nicht sicher, wie schwierig das werden würde und wollte auf Nummer sicher gehen. Wenn beide miteinander gemacht werden, arbeiten zwei Teams -- eines links, eines rechts. Einige Eindrücke von mir: Vorteile: Du hast es danach hinter Dir und musst nicht zweimal durch die Reha. Nachteile: Eigentlich alles, das mit einer neuen TEP mühsam ist, wird noch mühsamer, es ist eine harte Zeit. Du bist nach der OP relativ hilflos und auf Pflege angewiesen. Wenn Du alleine lebst und nicht eine Zeitlang in eine Kur oder stationäre Reha gehen kannst, würde ich es nicht machen. Du brauchst Pflege, Hilfe. Das Gehen mit Stöcken ist etwas schwieriger, anstrengender, das Anziehen mühsam. Das selber Aufstehen von einem Stuhl geht nur mit Stöcken und braucht enorm Kraft in den Armen und Konzentration. Aus zu tiefer Sitzposition kommst Du selber nicht mehr hoch. Spezielle Technik (wird gezeigt), Bauchmuskeln und Willen nötig um beide Beine aufs Bett und vom Bett runter zu heben. Flache Dusche (keine Badewanne) ist besser, wenig Treppen oder Lift empfehlenswert. Da Du Dich nach der OP gar nicht bücken kannst, brauchst Du Gadgets wie Anziehhilfe für Strümpfe, langer Schulöffel, verlängerte Hand (Zange). Du hast längere Zeite keine Hände frei um irgend etwas zu tragen, Du kannst nicht auf einem Bein irgendwohin hinken. Das wären mal einige Erinnerungen von mir. Ob ich es nochmals so machen würde? Ich weiss nicht, vielleicht schon. Ich hatte übrigens keine Vollnarkose (vertrag ich schlecht) sondern zweimal Periduralanästhesie (Rückenmarks-Narkose). Bei der ersten OP hatte ich zusätzlich ein Schlafmittel, bei der zweiten war ich wach. Ich kann Periduralanästhesie mit Schlafmittel empfehlen, von Vollnarkosen habe ich längere Zeit Gedächtnis und Konzentrationsprobleme.
Wenn Du Fragen hast, stell sie. Alles Gute Hubert
3. Antwort
von am 12.10.2012
A., warum nicht ? Wenn Du keine schweren Vorerkrankungen (Hüftfehlstellung, Krebs, usw.) solltest Du Dir sowohl von Deinem Arzt als auch von Deinem späteren Operateur sehr genau die Vorgehensweise und das postoperative Procedere erklären lassen. Allerdings würde ich diese Doppeloperation nur muskulär sehr gut aufgebaut machen.
Zweit- oder Drittmeinung in verschieden Op-Kliniken auf jeden Fall anhören.
Wenn ich mich recht erinnere hatte Dein Problem schon ein anderes Forum-Mitglied vor nicht sehr vielen Monaten; suche doch mal unter allem, was zu Hüfte und Operation angeboten wird.
Eine gute, kluge Entscheidung wünscht Dir D.
2. Antwort
von am 12.10.2012
bei mir waren auch beide Hüften stark betroffen, zwischen den OP Terminen lag 1/2 Jahr und das ging recht gut. Mein Arzt hat so einen Vorschlag beide auf einmal zu machen überhaupt nicht gemacht. Wie soll man da denn auf die Beine kommen wenn man kein belastbares Bein hat ? Ich würde mir auf jeden Fall noch eine Meinung einholen.
Alles Gute für die OP
1. Antwort
von am 11.10.2012
A., ich habe selbst 2 TEP in den Hüften und in den Kniegelenken ebenfalls 2 TEP und alle Operationen hatten immer so ca. 1 Jahr dazwischen.
Ich selbst kann es mir nicht vorstellen, beide Seiten zugleich gemacht zu bekommen. Man braucht ja zunächst ein Standbein, um die operierte Seite zu entlasten oder nur eine Teilbelastung einzuhalten.
Auch bei mir waren beide Hüft- und Kniegelenke gleich schlecht, aber auch meine Operateure hatten mir nie angeboten, mit einer Narkose gleich 2 Gelenke zu implantieren.
An deiner Stelle würde ich es mir sehr gut überlegen und ggfs. noch eine weitere Arztmeinung einzuholen.
Alles Gute und die richtige Entscheidung
wünscht Gabi
TEP beider Hüftgelenke im Zuge einer OP
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