Übergewicht: Diskriminierung durch Ärzte und Co.?



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  81. Eintrag von am 21.10.2013 - Anzahl gelesen : 111  
  Übergewicht: Diskriminierung durch Ärzte und Co.?  
  0Guten Abend zusammen,

diese Frage hätte ich auch in den Erfahrungsaustausch Ärzte stellen können, nun ist sie hier.

Gemäss den gängigen Richtlinien bin ich, 1,75 gross, 110 kg, also BMI 35 und übergewichtig, das vorweg.

Vor einiger Zeit las ich einen Artikel darüber, dass im Rahmen einer Studie herauskam, dass übergewichtige Menschen von Ärzten und Pflegern insofern diskriminiert würden, als dass sie von ihnen für ihr eigenes Leid verantwortlich gemacht würden und in der Konsequenz weniger Aufmerksamkeit im Rahmen von Behandlungen erfahren.

Auch ich habe das Gefühl, dass bei allen Arztgesprächen immer zuerst das Gewicht und die Gewichtsreduktion im Vordergrund steht und immer mitschwingt, dass die Arthrose ausschliesslich darauf zurückzuführen ist.

Dass ich

- fast alle Wege zu Fuss erledige,
- kein Auto habe,
- wann immer möglich mit dem Rad zur Arbeit fahre,
- ganze Urlaube auf dem Rad verbringe, auch im Gebirge,
- locker 60-80 km am Sück Fahrrad fahren kann,
- jede Treppe nehme und ohne Aufzug im 3. Stock wohne,
- alles frisch koche und zubereite,
- nicht rauche und trinke,

das will sich kein Arzt anhören.

Ich will mich jetzt auch nicht als Sportskanone darstellen, aber es ist keinesfalls so, dass ich total unbeweglich bin, im Gegenteil.

Ist es tatsächlich so, dass dem, der () hat, mehr (Aufmerksamkeit) gegeben wird? Dem sportlichen und schen Menschen eine schlimmer Arthrose eher verziehen wird?

Was für Erfahrungen habt Ihr mit dem Thema gemacht bzw. ist es überhaupt ein Thema für Euch? Und wie behauptet Ihr Euch gegenüber den Ärzten?

Bin sehr gespannt auf Eure Erfahrungen!

,

A.
 
  2. Antwort von am 24.12.2013  
  A.,

Vor meiner 1. Knieumstellung wurde ich von meinem Orthopäden auch aufgefordert abzunehmen. Er erklärte mir, dass auch sche Patienten Arthrose haben können, aber wenn man übergewichtig ist, dann soll man versuchen abzunehmen. Seine Vorgabe war jeden Monat 1 Kilo Gewichtsabnahme. Allerdings hat er mich dabei unterstützt. Ich bekam jeden Monat 1 Spritze in mein Knie von ihm, er fragte nie, wieviel ich abgenommen habe! Ich glaube er sah es mir an der Nasenspitze an, ob ich abgenommen hatte oder nicht :-)
So habe ich im Laufe von 2 Jahren 23 kg unter seiner Begleitung abgenommen. Nach den Operationen konnte ich noch einige Jahre 13 Kilos davon retten.

Irgendwie gingen sie aufgrund von Antidepressionsmedikamenten verloren.

Mein Orthopäde weiss, dass ich eine Ernährungsumstellung im Säure-Basen-Gleichgewicht gemacht habe und jeden Tag meine KG zu Hause sehr intensiv mache.
Dazu sage ich immer, die Massen sind gebannt :-))

Die körperlichen Schäden, die wir durch unser Übergewicht davon getragen haben, sei es an Stoffwechselstörungen, Arthrose usw. die bleiben uns. Aber mit einer vollwertigen Ernährungsumstellung werden viele von uns zum grossen Teil schmerzfrei, nehmen ab und können sich damit wieder bewegen.

Ich denke mir oft, wir müssen selbstbewusster bei einem Arzt auftreten! Nur wenige unserer Mitglieder haben Glück, dass sie einen erfahrenen Arzt haben, der auch hinterfragt, warum wir übergewichtig sind. Davon nehmen wir zwar nicht ab, aber wir gehen wieder zu diesem Arzt, weil wir wissen, dass er für uns Verständnis hat.

ein frohes und schmerzarmes
wünscht Euch
C.

 
  1. Antwort von am 21.10.2013  
  A.,
das Thema hat mich vor einigen Jahren beschäftigt und zwar ging es hier um eine Kollegin, die sehr übergewichtig ist. Ihr ist es sogar passiert, dass ein Arzt ihre Erkältung auf das Übergewicht geschoben hat. Diese Kollegin hat sehr oft von ihren Arztbesuchen erzählt und immer wieder wurde sie darauf hingewiesen, dass das Grundübel, ihr Übergewicht ist. Dies hatte zur Folge, dass die Kollegin Arztbesuche so weit als möglich vermieden hat. Aber ein solches Verhalten von Seiten der Ärzte passt in das Schubladendenken, was einem heute als Patient immer wieder begegnet. Übergewicht - Schublade 1 - / dann spart man sich teure Untersuchungen - das Ergebnis steht fest. Wenn dem denn so wäre dann dürften ja alle die abgenommen haben, keine lichen Probleme mehr haben. Ob das mal stimmt, da zweifle ich dran.

B.
 




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Stand : 24.12.2013 17:05:03
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