- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -
1458. Eintrag von am 05.04.2014 - Anzahl gelesen : 121
TEP oder Umstellung?
0 ich bin unsicher, was ich machen soll: Nach einer Säuglingsosteomyelitis, Beinverlängerungen, Fussversteifung, etc. meldet sich nun meine linke Hüfte. Schmerzen in der Leiste, im Sitzen und Liegen. Ich habe eine Hüftdysplasie und eine grosse Zyste im Hüftkopf. Die Meinungen der Ärzte gehen auseinander: Die einen meinen, ich sollte eine Umstellungsosteotomie machen lassen, um eine TEP noch ein paar Jahre hinauszuzögern (ich bin 31). Die anderen bezweifeln, dass mir die Umstellung viel bringen würde. Sie sagen, ich sollte lieber noch so lange weitermachen wie es geht und dann die TEP einsetzen lassen. Hattet ihr ähnliche Erfahrungen? Erschwerend kommt hinzu, dass mein rechtes Knie bestimmt auch nicht mehr lange durchhält und ich habe Angst, dass, wenn ich über Wochen oder Monate nur das rechte Bein belasten darf, dann direkt auch das Knie dran kommt. Aber ist Anfang 30 nicht noch viel zu früh für eine Prothese? Über eure Meinungen und Ratschläge freue ich mich sehr.
4. Antwort
von am 17.05.2014
Maagoo,
ich möchte mich insofern anschliessen, als wir allesamt uns hier 'nur'als Betroffene mit einer eigenen Fallgeschichte äussern können - auch ich würde zu einer Zweit- oder sogar Drittmeinung in einer erfahrenen Klinik oder bei einem spezialisierten Orthopäden raten!
Ich selber bin jetzt 56 und hatte eine Umstellungsoperation mit 32- als Spätfolge eines Trümmerbruchs des linken Oberschenkelhalses war das Hüftgelenk nach jahrzentelanger Fehlstellung stark abgenutzt. Schmerzfrei war ich zwar auch danach nicht völlig, und das operierte Bein wurde 2 cm kürzer, was dann über den Schuh oder Einlagen ausgeglichen werden musste, sonst geht es in Rücken und Knie. Aber das Gelenk war justiert, was ja vor allem einen Zeitgwinn bedeutet.
Durch die Umstellung habe ich noch einmal 20 Jahre gewonnen, bis dann 2008 endlich nichts mehr ging und ich eine McMinn-Hüfte (Oberflächenersatz) bekommen habe (in ). Die hält bislang gut, konnte aber die Beinverkürzung nicht ausgleichen, sodass ich jetzt zunehmend Kniebeschwerden habe.
Die McMinn hat den Vorteil, dass der Knochen erhalten bleibt und nur der Hüftkopf 'überkront' wird, natürlich kriegt man auch eine entsprechende Gelenkpfanne. Dadurch sind spätere Wechsel-OPs quasi 'Erst-Op's, was den Knochen angeht.
Wenn also die Ärzte mehrhetlich der Ansicht sein sollten, dass eine Umstellung nichts mehr bringt, vielleicht mal über eine McMinn sprechen...?
Herzlichen
E.
3. Antwort
von am 15.05.2014
Liebe , lieber , vielen Dank für die Antworten. Es ist vor allem gut zu wissen, dass du, , schon mit 35 deine erste TEP bekommen hast und damit gut zurecht kommst. Irgendwie erleichternd. Ich hab im Juni nochmal einen Termin bei einem weiteren Arzt (dem 5. oder so). Ich hatte bisher das Gefühl, dass die Ärzte, sie sich länger als 10 Minuten mit meinen Röntgen- und MRT-Bildern beschäftigt haben, eher skeptisch waren, was eine Umstellung angeht. Dementsprechend tendiere ich im Moment auch eher zur TEP. Die Umstellung würde mich ca. ein halbes Jahr lahmlegen, wenn's Komplikationen gibt, auch länger. Und das für womöglich nur 3 Jahre. Klar, vielleicht auch 10, aber das weiss natürlich niemand. Für 3 Jahre mache ich mir den Ärger aber nicht. Ob ich mich dann mit 70 oder mit 73 frage, was ich machen soll, weil das dritte Gelenk ansteht, ist in meinen Augen auch egal. Mal abwarten, was der nächste Arzt sagt.
2. Antwort
von am 14.05.2014
A.,
ich lebe seit 20 Jahren mit einer TEP, damls war ich 35 und nichts ging mehr. Ich habe es keinen Tag bereut, das machen zu lassen. Doch einen Tag, an dem die Hüfte ausgekugelt ist, aber das war nicht meine Schuld und auch relativ schnell behoben. Ich bin von Geburt an beiseitig hüftkrank und weiss was Schmerzen sind, habe 2 Umstellunsgoperationen hinter mir, im Alter von 1 Jahr und 18 Jahren. Vor der TEP 1993 war ich 7 Jahre lang einmal pro Woche beim Orthopäden, der mich gespritzt hat, bis ich es so satt hatte und von mir aus mich in einer Klinik vorgestellt hatte und ein halbes Jahr später war die OP. Meine zweite Tep, links ist im Jahre 2000 gemacht worden. Voriges Jahr habe ich eine Pfannenwechsel-OP der rechten Seite gehabt, und es ist alles wieder in Ordnung. Du lebst jetzt und ich rate dir nur zu, zu einer TEP. Aber wenn möglich, eine zweite ärztliche Meinung einholen. Also meine Meinung, zögere nicht so lange, denn wie du schreibst, die anderen Gelenke werden durch die Schonhaltung nicht besser. Ich wünsche dir alles GUte!!! Schreib mal zurück, wenn du magst, wie es dir geht, bzw wie du dich entschieden hast.
1. Antwort
von am 07.04.2014
A. Deine multiplen Probleme am Bewegungsapparat sind offenbar besonders schwerwiegend. Einen seriösen Rat wird man dir hier auf die Entfernung nicht geben können. Du solltest dich in einer grösseren orthopädischen Abteilung (?) vorstellen und ein Behandlungskonzept vorschlagen lassen. Ein Problem hat bei dir das nächste nachgezogen. Rücken, Hüfte, Knie und Fuss bilden eine funktionelle Einheit, wenn eine Etage behandelt wird, melden sich die anderen. Auch wenn du im 'falschen' Alter bist für grosse Ops musst du dich wohl langfristig für eine korrigierende Strategie entscheiden. Alles Gute,
TEP oder Umstellung?
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