Hüftdysplasie; Künstliches Hüftgelenk mit 35 Jahren
- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -
1462. Eintrag von am 17.04.2014 - Anzahl gelesen : 29
Hüftdysplasie; Künstliches Hüftgelenk mit 35 Jahren
0Ich habe seit Jahren immer mal wieder Beschwerden mit der linken Hüfte und weiss seit 10 Jahren, dass ich eine Hüftdysplasie habe. Die Beschwerden hielten sich immer in Grenzen, jetzt nach meiner zweiten Schwangerschaft ist es aber besonders schlimm geworden. Beim Arzt erhielt ich jetzt die niederschmetternde Diagnose, dass die einzige Alternative für mich ein künstliches Hüftgelenk sei (Arthrose 3.- 4. Grades). Ich solle es so lange wie möglich und soweit die Schmerzen erträglich seien, hinauszögern. Die Schmerzen halten sich derzeit in Grenzen, allerdings habe ich mir unbewusst seit einigen Jahren schon eine Art Schonhaltung angewohnt, so dass ich mehrfach gefragt werde, warum ich humple. Auch kann ich überhaupt nicht mehr rennen. Manchmal spüre ich keinen Schmerz beim gehen und dann spüre ich wieder jeden Schritt. Jetzt versuche ich es gerade mit Muskelaufbau in der Krankengymnastik, wodurch ich allerdings wieder verstärkt Probleme bekommen habe (allerdings nicht mit der Hüfte sondern wegen Überlastung der Muskeln im Oberschenkel und Schienbein beim Muskelaufbautraining.) Meinen Kindern kann ich überhaupt nicht mehr hinter her rennen und fühle mich in meiner Lebensqualität schon wesentlich eingeschränkt. Jetzt meine Frage: Ist es besser mit der OP noch abzuwarten, oder diese besser schnellst möglich vorzunehmen, bevor ich mir mehr und mehr diese Schonhaltung und den 'Humpelgang' angewöhnt habe? Meine Sorge ist, dass ein künstliches Hüftgelenk nur 15- 20 Jahre hält und max. 2 Mal ausgetauscht werden kann und meine Beschwerden evtl. danach noch schlimmer sind. Ausserdem ist mein Kleiner jetzt gerade mal ein Jahr alt. Über Antworten und Entscheidungshilfen wäre ich sehr dankbar.
2. Antwort
von am 17.04.2014
mädel, auch ich habe von Geburt an eine beidseitige Hüftdisplasie, wurde als Baby operiert und mit 18 noch einmal (Umstellungsop) Auch ich habe 2 Kinder geboren und danach ging es los, alles was du beschrieben hast....Schmerzen ohne Ende. Ich habe mich mit 35 für ein künstliches Hüftgelenk entschieden, und es KEINEN Tag bereut!!!! Das alles ist nun genau 20 Jahre her und der Schaft und die Kugel der TEP sitzen nach wie vor. Allerdings musste bei mir im vorigen Jahr die Pfanne ausgetauscht werden. Auf der anderen seite habe ich die TEP nun mittlerweile auch schon 14 Jahre und es gibt noch keine Anzeichen einer Lockerung oder anderweitig, dass es ausgetauscht werden müsste.
Aus meiner Sicht kann ich nur zur OP raten, ich habe mir wahrscheinlich viele Jahre Schmerzen erspart. Und mein Orthopäde damals vor 20 Jahren war nicht für eineTEP, zu ihm bin ich 7 Jahre lang einmal die Woche zum Spritzen gefahren, bis ich mir den OP-Termin selbst geholt habe, weil ich es anders nicht mehr ausgehalten habe. Natürlich ist es mit Kindern nicht so leicht, OP und anschliessend Reha, aber wenn du einen Mann bzw anderweitig Hilfe hast, ich persönlich kann es dir nur empfehlen. Wenn du weiter Infos möchtest, wir können uns auch gerne per Mail unterhalten. Wie geschrieben, ich kenne deine Situation zu gut, auch wenn es bei mir schon 20 Jahre her ist.
Jetzt erstmal schöne und
1. Antwort
von am 17.04.2014
Meine erste Diagnose Hüftgelenksarthrose erhielt ich vor 17 Jahren mit knapp 36. Der Orthopäde riet mir damals ebenfalls dazu, die OP so lange wie möglich hinauszuzögern. Grund damals : Die Forschung sei im Moment auf dem Vormarsch. 17 Jahre lang bin ich durch die Gegend gehumpelt, relativ schmerzfrei. Der Beinlängenunterschied betrug am Ende 4 cm, mein Gang sah fürchterlich aus. Der Operateur sprach vor zwei Wochen davon, dass er selten ein so desaströses Hüftgelenk gesehen habe. Jetzt habe ich ein neues Hüftgelenk und hoffe irgendwann wieder meinen Normalgang wieder zu .
Mein Rat: Sprich mit erfahrenen (!) Operateuren über die Möglichkeiten, die dir zur Verfügung stehen. Neben der Endoprothese wäre dies vielleicht auch eine Hüftgelenksumstellung oder ein Kappenersatz Mc. Warte nicht 17 Jahre! Ich wünsche dir alles Gute!! . B.
Hüftdysplasie; Künstliches Hüftgelenk mit 35 Jahren
- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -