- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -
1470. Eintrag von am 11.06.2014 - Anzahl gelesen : 60
Positiver Bericht: 1,5 Jahre MiniHip
0,
ich hatte vor meiner OP es als sehr hilfreich empfunden verschiedene Erfahrungsberichte im Forum zu lesen. Und hatte mir dabei vorgenommen, auch meins reinzustellen, wenn etwas Zeit vergangen ist und ich mehr zu berichten habe.
Vor ein paar Wochen war ich zur Nachkontrolle bei meinem Chirurg und deswegen musste ich jetzt an all meine 'Leidensgenossen' und mein Versprechen an den Bericht denken...
Kurze Version: ich bin mehr als zufrieden mich damals für die OP entschieden zu haben. Ich habe mir mein Leben 'danach' definitiv nicht so sorgen- und schmerzfrei, sowie beweglich vorgestellt. Vermutlich konnte ich es nicht: war zu sehr an die Schmerzen und Unbeweglichkeit gewöhnt.
Die OP habe ich nicht all zu leicht vertragen; nach 4 Wochen war ich trotzdem total mobil (selbständig 86 km fast täglich zur Arbeit gefahren) und arbeitsfähig. In der 15-en Woche nach der OP war ich wieder Skifahren, 7 Monate nach der OP wieder Fallschirmspringen. Jetzt glauben die Leute nicht, dass ich eine Prothese habe (ich tue es selbst kaum!).
Über meine teilweise recht verzweifelte Entscheidungsfindung bzgl der OP und der Prothesenart sowie den Genehsungsverlauf inkl mit Tricks und Tipps zu Reha habe ich einen unregelmässigen OP-Tagebuch geschrieben und werde es zu diesem Bericht als separaten Beitrag einstellen (das ist dann die lange Version des Erfahrungsberichts).
In der Hoffnung, dass es einem oder anderem hilft und mit besten n, Jurate
3. Antwort
von am 16.06.2014
Bis anhin der beste Hüftprothesen-bezogene Bericht.
Interessant ist die Frage, ob auch mildere Stürze auf ein Gelenk eine Arthrose auslösen können. Bevor meine chondropathia patellae ausbrach, war ich vom Radl auf die gestreckten Knie gefallen. Ich kann mich auch schwach an einen seitlichen Sturz auf die Hüfte erinnern.
Meine erste Op. betraf die Nasenscheidewand. Ich fürchtete mich so davor, dass ich an die Stiftung eines Votivs dachte. Nunmehr nach etwa 6 Ops., alle im Bewegungsapparat, habe ich davor fast weniger Bammel als vor einer dentalhygienischen Sitzung.
Nach der scheinbar leichten Fixationsop. eines Bandes am Daumen war ich wie du so müde, dass ich nachher kaum die Tasse heben konnte. Bei anderen Ops. mit grösseren Schnitten war ich jedoch kaum in der Kraft beeinträchtigt gewesen.
Ich bin bis jetzt der Hüft-op. ausgewichen, weil ich es ohne schaffe und als einer, der jeden Tag auf dem Velo steht, oft in abschüssigen Gebieten, eine Luxation nach Sturz fürchten müsste. Ich sähe aber keinen Anlass, für extravagantes Abenteuer ein geringes Risiko zu wagen.
2. Antwort
von am 15.06.2014
Und hier noch der versprochene Tagebuch...
21. November 2012: Von der Diagnose über Entscheidungsfindung bis zum 2.Tag nach der OP
Vor ein paar Monaten musste ich für mich die Entscheidung bzgl. der Hüft-TEP treffen. Ich fand damals den Forum sehr hilfreich: über die Erfahrungen der anderen zu lesen, ggf was nachzufragen hat mir die Ungewissheit genommen und geholfen die Aussagen von Ärzten einzuordnen. Deshalb will ich nun mein Beitrag dazu leisten und von meinen Erfahrungen berichten.
So frisch nach der OP, kann ich noch keine langfristigen Erfahrungen teilen, aber die Entscheidungsphase hatte es sich in sich, deshalb will ich auch darüber berichten. Ich werde in regelmässigen Abschnitten weiter schreiben, sofern das jemandem hilft. Bitte also um Rückmeldungen, damit ich mich nicht umsonst abmühe.
Ich werde im Dezember 37. Meine Hüftschmerzen fingen mit 26-27 an, nach einem Sturz beim Skifahren. Orthopäden meinten: Muskel überdehnt, plus eingeborene Fehlstellung (Coxa Vara, wobei ich bis dahin nichts davon wusste…). Prognose: wird später (wenn ich 60-70 Jahre alt bin) ein neues Gelenk nötig sein. Aktuell kann das aber nicht die Ursache für Schmerzen sein, daher behandelten sie derweil Muskelverspannungen, Triggerpoints u.Ä.
5 Jahre später wurde ich beim Radeln vom Auto angefahren und auf die gleiche Hüfte gestürzt... Auf den Röntgenbildern erkannten die Ärzte nichts ausser Prellungen. Physiotherapie wurde verschrieben, hat aber überhaupt nicht geholfen.
Die Schmerzen nahmen immer weiter zu, bzw hörten nicht mehr auf. Wenn ich früher Skifahren war, waren die Schmerzen nach einer Woche weg. Jetzt blieben sie… Und so habe ich mir April 2012 einige Hüftspezialisten im Internet ausgesucht. Diagnose 'Protrusionscoxarthrose' hat gleich der erste festgestellt und empfahl konservative Therapie, um die OP möglich lang hinauszuzögern (wg Revision, die aufgrund meines Alters definitiv nötig sein wird). Auf MRT sah es nicht so aus, als ob der Knorpel beschädigt wäre, allerdings hatte sich der Gelenkkopf schon ordentlich in Richtung Becken 'vorgebohrt' (das ist eben Protrusio).
Ich habe dann 4 weitere Spezialisten aufgesucht. Schlussbilanz: 2 empfahlen konservative Therapie bis es nicht mehr weiter geht und dann TEP oder Kurzschaftprothese, 2 weitere empfahlen eine Kurzschaftprothese sofort und der 5. eine MacMinn sofort.
Die konservative Therapie habe ich 6 Monate lang probiert, sie half die Situation aufrecht zu erhalten, allerdings nur, wenn ich nichts unternommen habe, was für die Hüfte etwas anstrengender war. Zum Schluss waren schon 30 Min shoppen anstrengend... Somit war die konservative Therapie für mich erledigt.
McMin kam für mich aus 2 Gründen nicht in Frage. 1: ich habe eine Nickel-/Kobaltallergie. 2: durch die Protrusion ist mein Becken eh schon ausgedünnt und McMin benötigt eine breitere Pfanne, weil der Kopf ja nicht weg kommt, sondern 'überkront' wird. Im Falle einer Revision, die bei mir sicher zu erwarten ist (sofern ich mich vorher nicht irgendwie umbringe), ist das auch ungünstig. Seltsam ist, dass der Arzt, obwohl er andere Prothesen auch macht, mir unbedingt eine McMin verkaufen wollte (anders kann man das nicht nennen), trotz meiner Bedenken... Diese hat er immer irgendwie widerlegt, war aber für mich doch nicht ausreichend beruhigend und so habe mich für die Kurzschaft entschieden und Termin für November beim Dr. ausgemacht (war von der Arbeit her am günstigsten). Das war Ende Juni…
Im August überkam mich die Panik, dass bei der OP irgendwas schief gehen könnte, ich für immer nur 'halb-mobil' bleiben würde, oder dass sie einfach nicht die Ergebnisse bringt, die ich erwarte. Ich wollte wieder alles machen, was ich mag: Skifahren, Fallschirmspringen, Inlineskaten, Wandern. Auf der Couch kann ich ja auch mit der kaputten Hüfte sitzen. Solange ich nicht aufstehe, tut sie nicht weh. Zu allem Überfluss habe ich auf Youtube eine Hüft-OP angeschaut… Die Panik war nicht mehr im Zaum zu halten… Zum Glück war ich auf dieses Forum gestossen! Ich habe mir alle sportlichen Mitglieder zusammengesucht und angeschrieben, Antworten bekommen und so die Panik-Phase überstanden, die anscheinend einige von Euch hatten (teilweise bis hin zur Absage der vereinbarten Termine)…
Die Kurzschaftprothese wurde jetzt am Montag den 19. November eingesetzt und ich habe gerade meine ersten 100 Schritte hinter mir...
Der gestrige Tag war allerdings der schlimmste meines Lebens: ich hatte Schmerzen im ganzen Körper, es war mir total übel, ich sollte trinken, aber nach einem Schluck Tee (verträglicher als Wasser) musste ich mich übergeben… Anscheinend habe ich die Schmerzmittel nicht vertragen. Diese wurden ausgetauscht und so geht es mir heute bereits deutlich besser.
Von dem OP Tag weiss ich nicht mehr viel: ich verbrachte es in einem Delirium, es war mir schwer die Augen länger als ein paar Minuten (oder waren es Sekunden?) offen zu halten...
Und was ich bei meinem ersten 'Tagebucheintrag' noch unbedingt zu dem Spruch 'am Tag nach der OP stehen Sie auf' sagen will: leitet daraus ja nicht ab, dass es euch so gut geht, dass ihr selbst aufstehen könnt. Mit Mühe, Not und Fremdhilfe hievt man sich da raus und trotz plattgelegenem Hintern, Rücken und Co ist man froh, sich wieder hinlegen zu können... Im Stehen konnte ich mein Bein kein Zentimeter nach vorne bewegen. In der OP werden die Nerven so stark gedehnt, dass sie eine Weile 'beleidigt' sind. Ich habe Taubheitsgefühle am Knie und auf einem Stück Oberschenkel.
Und lasst Euch ja einen Blasenkatheter legen: da wird so viel Flüssigkeit in Euch hineingepumpt, dass man ziemlich oft aufs Klo müsste ohne Katheter und mit dem Aufstehen s. oben... Die ganze Flüssigkeit hat mir allerdings geholfen: im Gegenteil zu den wohl vielen anderen Patienten ist mir nach dem 'Aufstellen' überhaupt nicht schwarz vor Augen geworden.
Heute Nacht versuche ich mich mal auf die Seite zu legen. Dr. meinte, das geht mit einem Kissen zwischen den Beinen. Ich freue mich schon darauf :)
Ratsam also wäre, vor der OP schon mal zu üben die Nächte auf dem Rücken durchzuschlafen, wenn ihr sonst nicht die Rückenschläfer seid. Ich musste die letzten Nächte nicht wg. den Schmerzen in der Hüfte, sondern wg. dem Rücken nach Schmerzmitteln klingeln...
3. Post-OP Tag
Ich habe also heute Nacht (3. nach der OP, die 2 davor habe ich wie Tepi mit der Schiene geschlafen) mehrmals von Rücken auf die Seite gewechselt (die gesunde, mit Kissen zwischen den Beinen) ging wunderbar, ich konnte viel viel besser schlafen, weil mein Rücken nicht geschmerzt hat. Und dadurch, dass ich das Bein in der Nacht paar mal bewegt habe, war es heute früh gar nicht so versteift. Bin aufgestanden, eine Runde im Flur gelaufen und die Treppe (halben Stockwerk im Altbau) hoch und runter.
Heute früh gab es allerdings ein Drama rund ums Duschen. Die Stationsärtztin meinte, ich darf, sie würden den Verband einfach danach sofort wechseln. Die Schwestern haben Schreck gekriegt und haben kein Pflaster 'gefunden' das man über den Verband kleben kann, damit es nicht nass wird. Nach dem ich irgendwie zur hälfte geduscht und dann schon wieder angezogen war, kreuzte Dr. auf und hat alle aufgeklärt, dass ich sehr wohl auch ohne diesen Pflaster duschen darf, sofern der Verband danach gleich gewechselt wird. Morgen wird es also so gemacht!
Dr. meinte, ich soll mich auch auf die operierte Seite legen. Da ich aber davor meine Naht genau angeschaut hatte, konnte ich es nicht über mich bringen... Ich hab gebeten mir bis zum Abend Zeit dazu zu geben :-) Und Dr. ist zu seinen Patienten in der OP gegangen, weil unter Narkose widerspricht ihm keiner :-)
……
Ich habe heute dann noch einige Rundem im Flur gedreht und die o.g. halbe Treppe 3 mal hoch und runter. Fühle mich bestens. Vor allem weil ich nach dem Duschen geschafft habe selbst die Unterhose anzuziehen!!! Hat zwar ewig gedauert, aber ich war mächtig stolz auf mich :)
Noch ein Ausflug in die Welt der Reha und deren Kosten. Da gibt es einiges zu beachten.
Ich bin privat versichert, bin aber im Angestelltenverhältnis und habe somit in die Rentenkasse eingezahlt. Die generelle Aussage, die man bekommt, wenn man sich eine private Rehaklinik aussucht, die nur mit privaten Krankenkassen einen Vertrag hat: die Kosten werden von der Krankenkasse nicht übernommen und mit der Rentenversicherung können wir nicht abrechnen. Weil für jemand, der in die Rentenkasse eingezahlt hat ist Rentenkasse zuständig.
Ich wollte aber unbedingt in diese Klinik und habe mich nicht so schnell abwimmeln lassen. Nach eigenen Recherchen in den Gesetzestexten und unzähligen Telefonaten kam es raus, dass Rentenversicherungen dann zuständig sind, wenn es um Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit geht und Krankenkassen, wenn es um Wiederherstellung der .
Da ich noch nie Arbeitsunfähig war wg. der Hüfte, hat die Krankenkasse sich zum Schluss bereit erklärt die Kosten zu übernehmen. Happy End also. Ich hoffe jetzt, dass die Klinik auch so gut ist, wie ich es mir eingebildet habe :)
7. Post-OP Tag
ich wurde aus dem 'Akut-Krankenhaus' entlassen und in der Klinik für AHB angekommen. Termine mit Orthopäden, Allgemeinartz und erste Krankengymnastik. Ich war zwar am Vortag bereits im Englischen Garten mit den Krücken spazieren, doch sich nun ins Auto zu setzen und zum Tegernsee zu fahren war echt schön. Raus aus Krankenhaus!
Jägerwinkel ist so schön, wie es auf den Fotos aussieht - eher Hotel, kein Krankenhaus :-) Restaurant im Jägerwinkel musste erstmal einen Keilsitz für mich suchen - die Stühle waren mir zu niedrig…
9. Post-OP Tag
Der Physiotherapeut hat mir die Gehstützen weggenommen und wir haben 30 Min Übungen gemacht, bei denen ich das operierte Bein vollbelastet habe, sprich auch diverse Koordinationsübungen auf einem Wackelbrett auf dem operierten Bein! Hätte es mir nie selbst zugetraut!
Vor allem, weil gestern meine Muskelfunktion gemessen wurde. Manche Messungen waren gar nicht möglich, weil der Muskel nicht ansteuerbar war. Andere hatten bis zu 70% Differenz zwischen dem operierten und nicht operiertem Bein… Richtig niederschmetterndes Ergebnis…
Ich habe 'Wachstums-Schmerzen' im Schienbein. Es fühlt sich wie ein permanentes ziehen, das ich in der Pubertät hatte. Damals erzählten die Ärzte, dass meine Knochen schneller wachsen als Muskel und deshalb gibt es einen Zug auf den Knochen. Scheint jetzt der gleiche Effekt zu sein: die OP hat die Anatomie des Gelenks verändert, die Muskellänge ist nun zu kurz und es wird den Zug solange geben, bis die Muskel sich von der Länge angepasst haben.
13. Post-OP Tag
Kann mittlerweile selbst die Socken anziehen! Bis dahin kreuzte ich dann schon mal nur mit einem Socken im Restaurant zum Frühstück an, weil es mir unangemessen erschien, nach der Krankenschwester nur deswegen zu rufen…
Nach dem Training bin auch in der Lage ohne Krücken zu laufen! Treppe ist nach wie vor meine Lieblingsdisziplin; Theorie des Orthopäden ist, dass es deshalb leichter geht, weil dabei die Hüfte nicht gestreckt wird. Die Streckung war das grosse Problem: auf dem Bauch liegend konnte den Fuss gerade um etwas mehr als 90° hochstellen… Zusätzlich zu den Übungen mit den Physiotherapeuten, habe ich fast eine Stunde heute gedehnt und siehe da - der Muskel hat nachgegeben! Jetzt komme ich mit der Streckung schon sehr viel weiter!
3.-4. Post-OP Wochen
Habe meine Reha bis zu verlängert, weil Jägerwinkel einfach toll ist und das mir wirklich gut tut!
Nach 3 Wochen habe aufgehört die Schmerzmittel zu nehmen. Die ersten 2 Tage war das gar nicht einfach - ich war einfach deutlich unsicherer auf den Beinen, weil ich viel mehr darin gespürt habe. Es fühlte sich wackelig an. Habe festgestellt, dass andere Patienten immer noch Trombosesocken tragen - ich hatte keine weder direkt nach der OP noch jetzt…
Ich bekomme nun immer wieder ISG (Iliossakralgelenk) Probleme. Es fühlt sich an, als ob irgendwelche Knochen in meinem Becken sich verhaken. Der Schmerz zieht bis ins Knie, teilweise Zehen. Orthopäde kann mich einrenken - danach geht es sofort besser. Das Verhaken kommt aus dem gleichen Grund, wie der Zug am Schienbein - Muskel zu kurz.
/ Sylvester
Ich habe geschafft mich in den Sportwagen hineinzusetzen und wieder daraus auszusteigen! Mein ISG wird nicht besser…
2. Januar 2013
Ich bin wieder in der Arbeit! Bin problemlos die 86 km selbst gefahren. Habe vorsichtshalber die Krücken ins Büro mitgenommen, am Abend vergessen. Habe also gar nicht gebraucht…
ISG macht allerdings immer noch Probleme…
18. Januar 2013
Bin heute zur ambulanten Reha gegangen und habe das Ziel verkündet: erste März Woche möchte ich Skifahren. Das wäre dann die 13.Woche nach der OP. In Angesicht meiner ISG Probleme und derzeitigem Bewegungsablauf haben die Physiotherapeuten etwas komisch geschaut. Aber Trainingsplan (1 Stunden 3x die Woche 'KG am Gerät') steht und es liegt jetzt an mir!
25. Januar 2013
ISG wird nicht besser, ich gehe jetzt zu American Chiro. Nicht anstelle, sondern zusätzlich zum Training.
2. Februar 2013
Physiotherapeuten haben Ehrgeiz entwickelt: ich muss auf alle wackeligen Unterlagen zum Balance Training. Das Ziel ist es: so stabil zu werden, dass ich beim Skifahren nicht falle. Klappt immer besser!
2. -9. März 2013
Angekommen in Ischgl, oben an der Idalp. Jetzt wird's ernst! Ich bin absolut begeistert und stolz auf mich! Das Skifahren klappt bestens! Ich bin zwar etwas vorsichtig und werde diese Saison keine schwarzen Pisten fahren. Jeden Abend warte ich auf die gewohnten Schmerzen - nichts!!! Ich bin überglücklich! Ich mache Fotos und Videos, verteile es ganz stolz an meine Familie und Freunde!
11. März 2013
Absoluter Stress in der Arbeit - mein Chef wird gekündigt; die Hüfte hält. Stress wirkt auf sie also auch nicht!
Mai - Juni 2013
Nach 3 Wochen Urlaub in Indonesien, wo wir auf Vulkane gestiegen und geschnorchelt sind, bin ich zurück in das im Wasser versunkene Deutschland. Raus nach Thalmässing zum Sprungplatz! Vor dem ersten Sprung bin selbst etwas aufgeregt und die Vereinskollegen auch. Die lassen sich nichts anmerken, einer sagt nur: der Wind ist heute zum landen perfekt. Und das stimmt - mein Sprung ist super, die Landung perfekt gemeistert. Ich freue mich total und die anderen Springer auch. Jetzt kann ich sagen - OP gelungen, ich kann wieder alles machen. Und das ohne Schmerzen!
August 2013
Neue Hüfte - neuer Job. Beschlossene Sache - ich übernehme ab Oktober den Job meines gekündigten Chefs. Jetzt wird es erstmal viel Arbeit sein um alles auf die Reihe zu kriegen, die Personal-Rochade hinzubekommen. Ich muss aber unbedingt weiter trainieren, damit die Hüfte schön in Bewegung bleibt!
Mai 2014
In März hatte ich 2 Wochen Urlaub: eine Woche Skifahren (wieder in Ischgl) und eine Woche Fallschirmspringen in Marokko. Das war perfekt! Die Hüfte ist überhaupt kein Thema. Wenn die Menschen erfahren, dass ich eine Hüftprothese haben, glauben sie es mir nicht.
Meine OP ist nun 1,5 Jahre zurück. Im Nachhinein betrachtet, war die Entscheidung zu OP absolut richtig, genauso wie die gewählte Prothese und die OP-Methode. Aber am aller wichtigsten war meine Entscheidung zu Dr. zu gehen. Seine Beratung ist im Vergleich zu manch einem anderen schonungslos, die Arbeit dafür aber tadellos! Auch dass er mir nach der OP stets mehr zutraute als ich mir selbst, war definitiv hilfreich.
Auch in der Reha und in meinem alltäglichen Training habe ich wohl das meiste richtig gemacht. Mein Bewegungsradius bei der operierten Hüfte unterscheidet sich nicht mehr von der gesunden. Die Muskel sind längst genauso lang und stark wie bei der gesunden und ich ich habe keinerlei Schmerzen. Die 12 Wochen, die ich von der OP bis zum Skifahren gebraucht habe, um fit zu werden, waren eine super 'Investition'. Und egal, wie hart die ersten Tage nach der OP waren, bin ich froh, es gemacht zu haben. Es ist alles längst vergessen, aber auch mit der aktuellen Erfahrung würde ich mich, zurück versetzt in 2012, wieder für die OP entscheiden. Auch die sicher bevorstehende Revision macht mir keine Angst - jetzt weiss ich, was mich erwartet und das ich in einer absolut akzeptablen Zeit wieder in die Normalität zurück komme. Die einzig 'schlechte' Nachricht: Dr. rechnet damit, dass er schon in Rente sein wird, wenn meine Revision in 25 Jahren ansteht :-) Da er bis jetzt sein Wort immer gehalten hat, gehe ich davon aus, dass das auch stimmen wird und ich mir leider einen anderen Chirurgen suchen muss...
1. Antwort
von am 15.06.2014
Jurate,
toll, dass es dir so gut geht! Ich habe meine Hüft-TEP OP am 24.6. und ziemlich Respekt davor. Vorallem habe ich Angst vor der Narkose. Ich bekomme auch eine Mini-Hip
Anna
Positiver Bericht: 1,5 Jahre MiniHip
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