Hüft-Tep mit 39



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  1502. Eintrag von am 08.02.2015 - Anzahl gelesen : 74  
  Hüft-Tep mit 39  
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ich bin weiblich und 39 Jahre und hab vor 10 Tagen meine erste Hüft-Tep bekommen.
Nach einem Sturz im letzten Jahr wurde mein Oberschenkelhalsbruch mit einer dynamischen Hüftschraube versorgt. Leider wuchs der Kopf nicht mehr an und durch die Minderdurchblutung entwickelte sich eine schmerzhafte Hüftkopfnekrose. Mir blieb keine andere Wahl als die Hüft-Tep.

Leider geht ein Loch der Drainage nicht zu und nässt noch. Ich muss darum Antibiotika nehmen um keine Infektion durch den noch offenen Kanal zu bekommen. Die Narben sind beide trocken. Hatte so etwas von euch schon mal jemand? Wie lang dauert denn das bis das zuwächst?

Übermorgen beginnt meine ambulante Reha und ich liege nun seit ein paar Tagen brav zu Hause auf der Couch, stehe nur zu meinen täglichen krankengymnastischen Übungen (10 min) und zum Toilettengang auf. Da geht einem einfach fürchterlich viel durch den Kopf. Werde ich komplett beschwerdefrei? Welche Einschränkungen habe ich?

Immer wenn ich Leute im Schneidersitz im TV sitzen sehe, oder Menschen die springen und rennen, muss ich über meine Situation nachdenken. Geht es euch auch manchmal so?

Dann der Gedanke: wie/wann wird die zweite Hüft-Tep. Ich habe eine Keramik-Keramik-Gleitung, welche angeblich 30-40 Jahre halten soll. Bisher habe ich nur von 20 Jahren gelesen.

Könnt Ihr mir ein wenig Mut zusprechen? Mir gehts richtig richtig mies :-(
 
  6. Antwort von am 21.02.2015  
  Liebe A.,
ist echt öde, immer wieder zu hören, Geduld ist das erste Mittel der Wahl. Habe selbst zwei Hüftteps und Geduld kam in meinem Wortschatz nicht vor. Aber, wir wachsen ja an unseren Aufgaben. Deine OP ist keine vier Wochen her...das wird schon. Bleibt auch die Frage, wozu es nütze sein soll, im Schneidersitz zu sitzen!! (konnte ich schon mal, hatte mal intensiv Yoga gemacht). Auch sechs Jahre Postop kann ich - nach einer nicht optimal verlaufenden OP - längst nicht alles machen. Aber ich bin meistens schmerzfrei und hoffe, dass meine Keramik-Keramik-Hüfte lange durchhält. Ich wünsche dir viel Mut und auch die Weisheit zu erkennen, dass vielleicht das eine oder andere nicht mehr gehen wird, ohne dass dies ein Verlust ist.

G.
 
  5. Antwort von am 21.02.2015  
  A.!
Stichwort Kopfkino --> kenne ich nur zu gut!!
Ich, weiblich, 26 Jahre alt, habe ende Oktober '14 ebenfalls eine Hüfttep bekommen. Bei meiner 3 Monatskontrolle wurde mir gesagt dass mechanisch alles i.O. ist und dass ich alle Bewegungen machen kann, soweit ich das auch schaffe. Ich habe oft das Gefühl dass eine bestimmte Bewegung nicht geht, aber wenn ich dann mal nicht nachdenke mache ich die Bewegung automatisch und ohne Probleme! Man muss irgendwie vergessen dass da ein Fremdkörper drin ist. Nicht nachdenken, einfach machen!
Im Schneidersitz sitzen konnte ich noch nie, ich weiss auch nicht ob das irgendwann möglich wird. Im Moment sicher noch nicht, aber ich mache jeden Tag kleine Vortschritte, darum könnte es gut sein dass das irgendwann geht. Seit einer Woche kann ich wieder richtig Treppensteigen, und seit gestern kann ich mir die Socke ohne Hilfsmittel anziehen. Ist noch nicht ganz so einfach, aber es geht! Es braucht einfach alles viel viel Geduld, ich kann das Wort nicht mehr hören! Man hörts von allen Seiten und irgendwann geht die Geduld auch einfach dem Ende zu....aber wir geben nicht auf!! :)
Alles Gute!!
aus der Schweiz
 
  4. Antwort von am 09.02.2015  
  A.,
nach 10 Tagen kann man noch nicht viel erwarten. Das ist nach so einer OP völlig im normalen Bereich. In der Reha wird sicherlich die Beweglichkeit und dein Allgemeinbefinden besser. Bei den meisten Hüft-TEP-Patienten mit der ersten Hüft-OP geht der Genesungsprozess gut voran.
Ich habe im Nov. 2014 mit 44 Jahren meine erste Hüft-TEP erhalten. Allerdings hatte ich schon viele Voroperationen an der Hüfte, so dass der Aufbau der Muskulatur etwas länger dauert.
Habe Geduld und miss dich nicht mit anderen, da wird man nur unzufrieden. Erfreue dich an deinen Fortschritten. In einigen Wochen wirst du die ganze Sache positiver sehen. Ich habe 2003 nach meiner Beckenumstellung 10 Wochen Sitzverbot und 15 kg Teilbelastung gehabt. Da habe ich auch nur auf der Couch gelegen. Mit viel Training konnte ich einen lebenswerten Zustand für einige Jahre erreichen. Ich hoffe, dass ich es mit meiner Hüft-TEP auch wieder schaffe. Mein Sohn ist 8 Jahre alt und ich möchte mit ihm auch wieder mehr unternehmen. Geniesse erst mal die Reha. Sinnvoll ist es auch sich im Anschluss eine IRENA-Massnahme verordnen zu lassen. Diese muss von der Reha-Einrichtung verordnet werden.
Alles Gute E.
 
  3. Antwort von am 08.02.2015  
 

ich denke, dass du in der Reha aut den Heimt zum radeln kommst, man wird dir zeigen wie du au- und absteigen musst und dir alle anderen Eistellungen erklären.
Meist ist es möglich sich in derReha aif Diät setzen zu lassen und eine Ernährungsberatung gibts auch.
Bis die Tep ein Teil von dir ist, dauert so etwa ein Jahr,
 
  2. Antwort von am 08.02.2015  
  Liebe B.,

deine Worte tun mir soooo gut, vor allem endlich jemand gefunden zu haben, der im gleichen Alter ähnliche Gedanken hatte.
Ich würde mich gerne 'austauschen', natürlich auch gern helfen, wobei ich in meiner momentanen Situation noch nicht viel entgegenbringen kann, was hilft. Aber vielleicht sehe ich später mal meine Beiträge und erinnere mich an meine Ängste und kann dann anderen Menschen helfen...

Ich freue mich auch schon richtig auf die Reha. Bin zwar noch etwas skeptisch was die da mit mir so machen wollen, weil ich ja nur eine 6-wöchige Teilbelastung von 20kg habe, aber ich lass mich da einfach mal drauf ein, die machen das ja nicht erst seit gestern...
Ne Rückenmassage wäre prima :-)

Ich bin wirklich sehr konsequent in der Einhaltung der Regeln. Ich verlasse meine Rückenlageposition auf der Couch wirklich nur zum Toilettengang, Essen oder ins Bett gehen. Meine krankengymnastischen Übungen, die mir in der Klinik gezeigt wurden, mache ich natürlich auch. Wobei die meisten im liegen gemacht werden können.

Ich sehe diese Hüft-Tep irgendwie als 'Fremdkörper' an, ich muss mich mit ihr anfreunden.
Einen Spagat konnte ich noch nie und werde ich auch nie können wollen. Aber aufgrund des Sturzes konnte ich meinem 7-jährigen Sohn weder das Fahrradfahren beibringen, noch mit ihm Schlitten fahren gehen. Ich bin jetzt einfach mal zuverlichtlich, dass ich das nach ein paar Monaten wieder kann.
Ich muss auch unbedingt meine 20kg Übergewicht loswerden. Haber schon Anfang Januar angefangen und vor der OP noch 3 kg geschafft, aber jetzt so ohne Bewegung fällt es sehr schwer was abzunehmen. Vielleicht kann ich hier in der Reha mal mit den Fachleuten sprechen und mir Tips holen. Ein Homet-Fahrrad mit Sattel hab ich mir vor der OP schon zugelegt gehabt, mal sehen wann ich da drauf darf. Hat mir immer gut getan, bis die Nekrose zu schmerzhaft wurde.

Wenn nur dieses verdammte Kopfkino nicht wäre.....
 
  1. Antwort von am 08.02.2015  
  A.,
das Lieblingswort in der Situation ist Geduld.
Ich wünsch dir ganz viel davon. Freunde dich erst mal mit deiner Hüft TEP an und dann ergibt sich alles von allein. Ich hab mit 39 Jahren auch eine bekommen,habe aber eine andere Vorgeschichte. Mir geht es jetzt so gut wie vorher noch nie. Freu dich auf die Reha, die gab mir auch nochmal mehr Sicherheit. Die Gedanken was können andere, was kann ich versuch noch ein wenig bei Seite zu schieben. Mit der Zeit wird alles normal und wenn du vorher keinen Spagat konntest, wirst du es jetzt wohl nicht mehr lernen.
Ich hab mir vorgenommen einen neuen Rekord für die Lebensdauer meiner Hüft TEP aufzustellen, vielleicht schlägst du mich ja. Alles Gute B.
 




Hüft-Tep mit 39



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Stand : 21.02.2015 17:59:37
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