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169. Eintrag von am 17.08.2014 - Anzahl gelesen : 102
Dreifache Beckenosteotomie aufschieben??
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ich kann gar nicht sagen, wie froh ich bin, das Forum hier gefunden zu haben. Irgendwie geht mir gerade alles und nichts durch den Kopf. Hoffentlich kann ich irgendwie halbwegs meine Gedanken ordnen und euch ein Bild machen, das mein Dilemma irgendwie beschreibt.
Ich bin 25 Jahre jung und weiss seit meiner Geburt, dass ich beidseitig eine Hüftdysplasie habe. Ich habe ziemlich schnell ein Jahr in der Spreizhose verbracht, habe dann auch in der Kindheit keine wirklichen Probleme mehr gehabt (hatte Krankengymnastik und bis auf mein Hohlkreuz ist eigentlich nie was gewesen). Aber man wusste eben, es war da.
Ich bin nicht wirklich die Sportlichste, habe nie grossartigen Sport oder Leistungssport betrieben und die Schmerzen im Alltag waren so leicht, dass ich sie wegstecken konnte. Meine Mutter hat das Gleiche wie ich, nur tausendmal schlimmer (alles kann ich gar nicht aufzählen, sie hat auf beiden Seiten die Dreifache hinter sich und inzwischen mit Ende 40 zwei künstliche Hüftgelenke). Auf ihr Drängen hin bin ich wieder zum Orthopäden vor Jahren und das Röntgenbild hat mich -nett gesagt- vom Stuhl gehauen.. Seitdem weiss ich, dass ich um eine OP nicht herum komme, aber zum Thema Zeitpunkt teilen sich ja die Meinungen komplett.
Ich bin wie gesagt 25 und möchte nicht jetzt schon an irgendwelche Gelenkoperationen oder -Gott beware- künstliche Gelenke denken. Seit drei Jahren tue ich alles, um der Sache aus dem Weg zu gehen (ich trug seit dem Tag keine Absatzschuhe mehr, nicht mal ganz minimale Absätze, gehe regelmässig Schwimmen, etc..).
Seit drei Monaten werden die Schmerzen immer schlimmer. Damals hatte der Arzt mir auch beginnende Arthrose diagnostiziert und gemeint, dass die OP wohl eher bei keiner oder nur leichter Arthrose zu empfehlen wäre. Ich war auch in zur Untersuchung, die sagten das Gleiche und schickten mich nach Hause, mit der Bitte, dringend wiederzukommen, wenn die Schmerzen mich im Alltag belasten und Einschränken. Der Tag ist jetzt gekommen (da muss ich wohl ehrlich zu mir selbst sein).
Ich arbeite als Krankenschwester, bin also 8 Stunden lang auf den Beinen und am Laufen, es gibt Tage an denen ich weder liegen noch sitzen kann, ohne vor Schmerzen zu weinen. Aber ich habe so Panik vor der OP. Damals bei meiner Mutter habe ich alles genau mitbekommen. Die Monate Reha, das ständige Liegen, die Schmerzen, die Ungewissheit, ob es danach überhaupt besser wird. Manchmal denke ich, es ist besser, abzuwarten und dann im schlimmsten Fall in ein paar Jahrzehnten direkt künstliche Gelenke zu bekommen (natürlich ist das nicht die Lösung, aber ich kann es nicht besser beschreiben).
Entschuldigt, falls der Beitrag doch ein wenig durcheinander ist und ich irgendwelche Informationen vergessen habe. Fragt einfach nach, ich freue mich auf einen Austausch und eure Meinungen oder Erfahrungen zu dem Thema. Mein Hauptproblem ist wohl mein Alter. Bis jetzt habe ich leider noch keinen gefunden, der diese OP in meinem Alter bereits gemacht hat.
LG, Sam :)
5. Antwort
von am 27.10.2015
Sam,
ich bin auch erst 29 und stehe vor dem gleichen Problem, beidseitige Hüftdysplasie mit starken Schmerzen beim Laufen (Spaziergänge sind nicht mehr drin... ). Ich habe jetzt in drei Wochen einen Termin für eine Osteotomie in , die andere Seite wird dann wohl nächstes Jahr gemacht wenn alles klappt... Ich stecke grosse Hoffnungen in diese OP denn die Lebensqualität leidet schon extrem unter den Schmerzen, da nehme ich die 4 Monate Einschränkung in Kauf, wenn ich danach wieder schmerzfrei gehen kann! Wie hast du dich entschieden, dein Eintrag ist ja nun schon über ein Jahr her? , Mareike
4. Antwort
von am 22.08.2014
SAM, ich war bei meiner Umstellungsosteotomie 24 Jahre jung, es zeigten sich schon deutliche Athrosezeichen. Damals sind 2 Kliniken zur Debatte gestanden (die Methode der 3fach Osteotomie hat mich nicht überzeugt das hätte ich mir nicht machen lassen). Ich hab mich dann für die Klinik entschieden die eine PAO Methode praktizierte. Das ist jetzt 25 Jahre her. Ich war die ersten Jahre beschwerdefrei, jetzt nicht mehr aber ich arrangiere mich mit meinen Einschränkungen denn ich will mein eigenes Gelenk noch so lange wie möglich behalten. Alles Gute cat
3. Antwort
von am 18.08.2014
Sam, ich habe zweimal eine Beckenosteotomie auf der re., einmal als Kleinkind und als Jugendliche bekommen. Es hat mir viele Jahre geholfen. Die Entscheidung damals haben meine Eltern mit den Aerzten getroffen und die war gut. Ob dir das bei deiner Entscheidung weiterhilft weiss ich nicht. Mit 39 Jahren hab ich eine Hüft Tep bekommen. Da musste ich selbst entscheiden. Ich an deiner stelle würde mir einen Orthopäden des Vertrauens suchen und mit dem den Befund besprechen. Eine Nacht darüber schlafen und dann auf dein Bauch Gefühl hören. Du bist Jung und du solltest alle Möglichkeiten nutzen. Ich wünsch dir alles Gute und hoffe du schreibst wie du dich entscheidest und bekommst noch hilfreiche Antworten. D.
2. Antwort
von am 18.08.2014
Aus eigener positiver Erfahrung (beidseitige knienahe Osteotomie) bin ich allgemein wie die Aerzte für einen Eingriff bevor oder kurz nachdem die ersten Abnutzungen mit/ohne Schmerzen auftreten. Falls die Korrektur gelingt, kann man den Gedanken an Prothese mit ihren Problemen wahrscheinlich für mindestens das halbe Leben streichen.
Erkundige dich doch, ob unterdessen in der Operationstechnik diesbezüglich Fortschritte stattgefunden haben, besonders in der Knochen-Fixation. Dann könnte schnellere und weniger mühsame Genesung möglich sein.
1. Antwort
von am 18.08.2014
Umstellung hat nur Erfolg, wenn Du keine bis wenig Arthrose hast !! Das ist fast unabhängig vom Alter. In jüngeren Jahren läuft u.U. die Heilphase besser.
Du bist noch sehr jung. Hast Du einmal über eine berufliche Alternative nachgedacht ?
B.
Dreifache Beckenosteotomie aufschieben??
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