Drehosteotomie im Kindesalter -Mode-OP in den Siebzigern?



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  170. Eintrag von am 16.11.2014 - Anzahl gelesen : 41  
  Drehosteotomie im Kindesalter -Mode-OP in den Siebzigern?  
  0 ich suche Leidensgenoss(inn)en, denen dasselbe passiert ist wie mir.

Im Jahre 1972 wurde ich an der linken Hüfte wegen einer angeblichen Dysplasie operiert, bei der rechten wollte man noch abwarten, weil sie ein Grenzfall war.
Bis dato hatte ich keinerlei Beschwerden, sofort nach der Op war das Bein kürzer, nach aussen gedreht, Innen- und Aussenrotation waren eingeschränkt. Diese Beschwerden haben sich niemals mehr verbessert, nur immer weiter verschlimmert.
Nun, 42 Jahre später, stehe ich vor einer TEP, weil ich Arthrose 4. Grades habe.
Ich bin total sauer, weil ich inzwischen fest davon überzeugt bin, dass mir die damalige OP erst diese Probleme eingebracht hat und ich ohne noch munter herumspringen würde.
Von einer befreundeten Sportlehrerin, die einige Jahre älter ist als ich, hörte ich nun, dass viele Mädels in ihrem Unterricht damals mit Oberschenkelnarben herumgelaufen sind, und dass das wohl eine Mode-OP war.

Das rechte Gelenk ist übrigens 'leicht angeknabbert' laut Physio, was aber meinem Alter (56) entspricht, und macht weiterhin null Probleme.

Wer hat ähnliches erlebt? Operiert wurde ich damals in im Kinderkrankenhaus inum.

Ich fühle mich sehr exotisch mit diesem Geschehen und suche dringend Leute, denen es ähnlich ging.


 
  4. Antwort von am 17.11.2014  
  Liebe B.,

in einem Punkt hast du sicher Recht: Sauer sein bringt uns nicht weiter. Ja, es ist nicht mehr zu ändern ... Auch in meinem Fall lebt der Verursacher längst nicht mehr ...
Aber, , ich kann dich voll und ganz verstehen!

Ich habe Ähnliches erlebt, obwohl es bei mir 'nur' um einen meiner oberen kleinen Schneidezähne ging, den mir im Grundschulalter eine Zahnärztin ruiniert hat, indem sie ihn völlig grundlos plombierte. Sie hat mir damit lebenslange Probleme eingebrockt, u.a. einen Kieferabzess, eine Wurzelspitzenresektion und das Opfern des gesunden Nebenzahns für eine
Überkronung.

Die Frage, auf wen wir sauer sind, beantwortet sich doch von selbst!
Jedenfalls nicht auf unsere Eltern. Natürlich wollten alle die Eltern zu jedem Zeitpunkt nur das Beste für uns, und natürlich konnten sie gar nicht beurteilen, ob das, was die Ärzte vorschlugen, medizinisch angemessen war.

Wenn man an sich einen medizinischen Eingriff vornehmen lässt, geht dies nicht ohne umfassendes Vertrauen in den Operateur, und wenn das eigene Kind, für das man als Eltern entscheiden muss, betroffen ist, dann ist die Situation noch erheblich heikler!
Ich habe mich im August 2013 im Vertrauen auf die Aussagen eines Spezialisten einer OP unterzogen, die kontrovers diskutiert wird, und der Chirurg hat mein Vertrauen nicht enttäuscht, im Gegenteil. Auch hier gilt: das Medizinische konnte ich nicht beurteilen.

Ich bin meiner Mutter noch heute dankbar, dass sie damals der behandelnden Zahnärztin umgehend ihr Vertrauen entzogen hat, als diese ankündigte, dass sie noch alle drei oberen Schneidezähne zu malträtieren gedachte, weil die angeblich Karies hätten. Meine Mutter hat erklärt, dass könne sie nicht glauben und mit mir die Praxis verlassen.
Seitdem sind viele Jahrzehnte vergangen - und die drei 'geretteten' Zähne immer noch intakt wie zu Kinderzeiten ...

, ich kann dich ja so gut verstehen!

Ganz ,
E.

 
  3. Antwort von am 17.11.2014  
  A.,
du hast vollkommen Recht, über Gefühle hat keiner zu urteilen, das wollte ich auch nicht.
Alles Gute B.
 
  2. Antwort von am 16.11.2014  
  B.,
ich denke, dass deine Geschichte tatsächlich eine andere ist als meine, und dass du sie nicht vergleichen kannst. Du hattest offenbar vom Babyalter an Beschwerden.( Ich fand es damals ganz entsetzlich, wie ein ganzer Saal von Babies eingegipst in ihren Bettchen lagen, ohne persönliche Zuwendung, über Monate hinweg)
Ich hatte vor der OP KEINERLEI Beschwerden, wurde nur untersucht, weil meine Schwester operiert worden war, wohl zu Recht. Ich wurde -mit 14 Jahren- nicht gefragt, was ich davon halte.
Meine jüngste Schwester war damals noch zu klein für eine OP und ist heute froh, ohne davongekommen zu sein.
Ich lasse mir das Recht, sauer zu sein, nicht absprechen. Die Gefühle sind da, ob sie 'legitim' sind oder nicht. Und es geht mir jetzt nicht drum, mich darin zu suhlen, sondern darum, Leute zu finden, denen Ähnliches widerfahren ist, um das Geschehene einordnen zu können. Ich will es einfach nur begreifen können.

,


 
  1. Antwort von am 16.11.2014  
  A.,
Ich wünsch dir viel Erfolg bei der Suche nach der richtigen Klinik.
Deine Vorgeschichte ist etwas anders als meine. Bei mir wurde die Dysplasie im Babyalter festgestellt, nach Spreizhose und vergeblichen Eingibsen erfolgten dann die Op´s. Meine re. Seite war immer schlimmer, dort wurde dann im Kleinkindalter und als Jugendliche je eine Beckenosteotomie nach Chiari durchgeführt. Meine Eltern haben zu jedem Zeitpunkt nur das Beste für mich gewollt. Ob das es medizinisch war, konnten sie gar nicht beurteilen. Ich hatte 39 Jahre immer schmerzen, dann bekam ich meine Hüft Tep und bin total erstaunt, wie es ohne schmerzen ist. Das du sauer bist kann ich nur begrenzt verstehen. Auf wen bist du sauer ? Und bringt es dich weiter ?
Es ist nicht mehr zu ändern, nach dem was ich heute weiss, wird diese Op nicht mehr durchgeführt.
Alles Gute für die Zukunft und herzliche B.
 




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Stand : 17.11.2014 13:19:32
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