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1011. Eintrag von am 05.06.2013 - Anzahl gelesen : 203
Knie-TEP. Fragen über Fragen
0Ich habe vor ungefähr 30 Jahren meine Aussenmeniscus herausoperiert bekommen, wegen einem Sportunfall. Seit dem quäle ich mit dem Knie herum. 5 Athroskopien habe ich hinter mir wegen der ganzen Wundermittel (Gelee artige Mittel gegen den Abnutzen des Knorpel auch Hyrolausäure oder so ähnlich) die letztendlich doch nicht halfen den Knorpel zu erhalten, denn der ist jetzt weg.
Mittlerweile habe ich wohl auch Knochenauswuchsungen oder so ähnlich am Tibiarand und der Fermur sieht auch nicht mehr so besonders aus. Der letzte Halt in meinem Knie hat sich auch verabschiedet nämlich der Innenmeniskus. Auch habe riesige Schleimhautauswüchse innen drin und überall Flüssigkeiten.
Mein damaliger Hausarzt hat mich gleich direkt zum Chirurgen geschickt und der wollte nach den MRT-Bildern schon vorgestern operiert haben. Aber erklären was für eine Prothese für mich in Frage kommt, konnte er nicht mit der Begründung, dass er das sieht wenn das Knie auf ist. Als ich im sagte, dass ich eine Amalgam und Chrom-Nickel Allergie habe sowie auch auf Aluminium interessierte ihn das nicht, auch mein Problem mit Heuschnupfen nicht. Ich habe noch nicht zur Operation zugestimmt und bin jetzt zum Quartalsanfang zu einem sehr guten Orthopäden hin maschiert mit Befund und Bildern. Ich habe mich ja auch schon im Netz schlau gemacht und was von einer lateralen Schienen Prothese gelesen.
Nun der Orthopäde hat nach Sichtung der Bilder und dem Befund und genauen Untersuchungen dann schon mal festgestellt, dass ich das Bein schon nicht mehr gerade strecken und auch nicht mehr ganz beugen kann. Ist mir selbst noch gar nicht aufgefallen.
Er sagte mir, das laterale Schlittenprothesen mittlerweile verboten wären, weil diese gerade lateral nicht halten würden. (Warum werben eigentlich noch namenhafte Kliniken damit?) In meinem Fall, weil sich das Bein schon verformt hat zur X-Stellung würde er zu einer teil gekoppelten Prothese raten. Eine 100 % Beweglichkeit könnte er mir aber auch nicht sagen, weil ja ich jetzt schon Defizite hätte. Als ich ihn nach Alternativen gefragt hatte, gab er mir zur Antwort: 4 oder 5 radioaktive Behandlungen gegen diese Schleimhaut auswucherungen und anschliessen 5 Spritzen von dieser Hydraulolsäure, die Rezeptur hätte sich jetzt verbessert, sie würden mir mein Knie nicht mehr verkleben. (Wirklich?) Allerdings kann er mir für die Wirksamkeit keine Garantie geben, die Krankenkasse bezahlt das nicht und wegen dieser radioaktiven Behandlung könnte ich eine zukünftige TEP Operation vergessen.
Zu meiner Person: Ich bin 53 Jahre alt, weiblich, ehemals Berufskraftfahrerin und nun erwerbslos.
Meinen Beruf als solches könnte ich nach einer TEP-Operation auch nicht mehr ausführen und alle anderen körperlichen Tätigkeiten so und so nicht, laut dem Orthopäden. Ob mich die Rentenversicherung in meinem Alter noch umschult wäre fraglich und ich sollte mir ganz genau überlegen ob ich nicht seiner Alternativbehandlung im Gegensatz zu einer Prothesen Operation, den Vorzug geben sollte im Hinblick darauf hin, dass ich noch was leisten kann in der Arbeitswelt.
Nun weiss ich nicht mehr weiter. Hat irgendjemand noch ein Tipp für mich. Verzeiht bitte das es so lang geworden ist.
Lieben
8. Antwort
von am 04.07.2013
A.,
ich weiss nicht, ob du dich inzwischen entschieden hast, aber ich würde dir auf jeden Fall zu einer Operation raten. Aber such dir die Klinik gut aus! Trotz Hausarztmodell oder integrierter Versorgung (wie es bei meiner Krankenkasse heisst) hast du das Recht, das Krankenhaus frei zu wählen!!
Ich sehe auch keinen Grund, warum du danach deinen Beruf nicht mehr ausüben solltest, es sei denn, du musst schwer heben. Ich habe Mitte März eine Knie-Tep bekommen und habe noch einige Probleme damit (Beugung klappt nicht gut), aber Autofahren konnte ich schon direkt nach der Reha wieder.
Also Mut, diese ganzen Spritzen-Mittelchen bringen nur dem Arzt Geld in die Tasche, bei einem wirklich kaputten Knie bringen sie nichts mehr.
Ich wünsche dir alles Gute
I.
7. Antwort
von am 27.06.2013
all, danke für eure Nachrichten. Also ich war bei einem Dermatologen und der hat da so Teste auf meinem Rücken geklebt, das waren einmal Metalle und einmal diesen Knochenzement, für Zahnarzt und Co. Nach Auswertung dieser Teste wäre ich angeblich überhaupt nicht allergisch auf diese Sachen. Ich kann`s nicht glauben, denn vor 5 Jahren bekam ich eine Vollkrone in den Kiefer, die mit einer Probemetallkrone überbrückt wurde und ich hatte in dem Augenblick fast wie eine Maul-und Klauenseuche von innen ausgesehen. Ich musste dann auf Keramik umschwenken, war sau teuer, denn die KK hat das nicht bezahlt. Dann reagiere ich auf jegliche Chrom-Nickel Armbänder sichtbar allergisch, das hab ich dem Dermatologen auch bewiesen und der meinte nur lapidar, das das eine Pseuoallergie wäre auch das mit meinen Zähnen und ich sollte mal einen Psychiater aufsuchen. Ah Tatsächlich? Das nächste Problem ist, das ich in so einem 'Hausarztmodell' drin bin und mich selbst der 'freien Arztwahl' kastriert habe (entschuldigt den Ausdruck). Mein Hausarzt hat einen (billigen) Chirurgen gefunden, der gerade mal 10 Knie-Tep`s gesetzt hat, von denen 8 Stc. nach operiert werden mussten, aber nicht von ihm sondern von einer hiesigen in der Ecke. Als ich ihn beim Vorgespräch ihn darauf ansprach, war das alles nur die Schuld dieser Patienten nur nicht seine und das Internet würde immer lügen. (- Aha -) Im Moment möchte ich gar nicht mehr mich operieren lassen, weil ich schlicht weg Angst habe, dass dieser Mensch irgendein Blödsinn bauen könnte und das ich dann gar nicht mehr laufen kann.
Lieben
6. Antwort
von am 27.06.2013
du hast sehr gute Ratschläge erhalten. Somit muss ich darüber gar nichts mehr Schreiben. Es kommt sicher gut. Nach der TEP OP braucht es einfach sehr viel KG und Geduld. Beruflich liegt da sicher noch was drin. Nach meiner Knie-TEP OP konnte ich meine Arbeit auch nicht mehr machen. Nach einem harten Kampf mit dem Arbeitgeber konnte ich nacher im Ersatzteilager Arbeiten. Viel am PC arbeiten, Ware ins System aufnehmen, ein + auslagern. Und interene Post Max 20 Kg. darf ich noch heben. Ganzer Tag Arbeiten 70% Leistung (Unfallrente 30 %)
Bei dir sollte es eine Arbeit sein, wo du nicht 8 Std. stehend Arbeiten musst. Ev. 50% sitzende Arbeiten machen.
>Sportunfall ich weiss nicht wie es bei euch in Deutschland ist, wegen einem Rückfall. Ob das ganze bei dir über die Unfallversicherung läuft. Bei mir war es so mit ca 26 Jahren ein Feuerwehrunfall. Du hast geschrieben wegen den Spritzen, die Krankenkasse bezahlt das nicht. Es kann sein das es die Unfallversicherung bezahlt. Bei uns (Schweiz) ist es so. Nach fast 30 Jahren hatte die Versicherung keine Unterlagen gefunden von mir. Zum Glück hatte ich die Röntgenbilder noch. Auch ein Brief wo ich solange aufbewart habe, hat mir weiter geholfen. (So das die Unfallversicherung den Rückfall nicht ablehnen konnte.) Man fährt auch besser wenn es über Unfall geht als bei der Krankenkasse. (Selbstbehalt)
Auf jeden Fall wünsche ich dir alles gute.
Es Grüsst G.
5. Antwort
von am 27.06.2013
ich würde Dir auch von den Injektionen abraten. Erstmal sind sie sehr teuer und zweitens kann keiner sagen ob es hilft und letzlich auch wie lange es anhält. Dazu gibt es noch nicht genügend Studien.
Ich selber habe bereits mit 38 Jahren meine Knie TEP bekommen. Ich habe Alles neu bekommen.
Glaube mir, das warten, zehrt nur an den Nerven und macht Dich auf Dauer depresiv.
Das mit den Allerien sollte kein Problem sein, wenn Du dich vorher testen läst und dann eine entsprechende Prothese die es heute gibt, bekommst.
Arbeiten kannst Du defentiv mit einer Prothese. Selbst kenne ich Kraftfahrer die eine Prothese haben !!! Und wenn nicht in Deinem alten Beruf, dann schult dich die Rentenversicherung um. Die wollen ja keine Rente zahlen, also setzen die Alles daran dass Du noch einen Beruf ausüben kannst.
Wenn Du noch Fragen hast, so melde Dich gerne bei mir.
4. Antwort
von am 11.06.2013
A..
ich möchte dich darauf hinweisen, dass es für dich sehr wichtig ist, vor deiner Operation einen Metall-Unverträglichkeitstest zu machen. Wenn das dein Allergologe nicht kann, dann evtl. in einer Universitätsklinik für Orthopädie.
Auskunft bekommst du auch in unserem Arbeitskreis für Prothesen-Allergie bzw. von Santafee, die ihn leitet. Mir wurde übrigens gesagt, dass auch Titan nur eine Mischung ist.
Es gibt für uns fast nichts schlimmeres, als wenn wir das Material einer Prothese nicht vertragen und dadurch Entzündungen im Gelenk bekommen. Darum lieber sich davor genau erkundigen, welcher Orthopäde kennt sich damit aus und beachtet das auch.
Bei mir wurde aufgrund meines starken Heuschnupfens sofort auf eine Prothese mit Nickel verzichtet.
Aus meiner Erfahrung kann ich dir nur raten, warte mit dem Einsatz der TEP nicht zu lange. Dein Knieschaden wird dadurch nur grösser und es wird schwieriger die TEP einzusetzen. Natürlich geht es mit einer starken Muskulatur nach der OP schneller aufwärts, aber bis dahin hast du ja noch etwas Zeit. Jedenfalls ist es nicht ideal, wenn du jetzt z.B. die Fusspresse in einem Fitnesscenter drückst, das verstärkt nur deine Schmerzen. Fahrrad fahren in niedrigen Gängen oder Schwimmen, das baut bestimmt deine Muskulatur gut auf.
Auch solltest du jetzt ganz auf Schweinefleisch und Eier verzichten. Andere tierische Lebensmittel solltest du reduzieren, damit du die immer wieder kehrenden Schmerzen in deinem Gelenk reduzieren kannst. Ein fetter Fisch wie z.B. Lachs, Hering oder Makrele sind wegen der Omega-3-Fettsäuren ideal. Dazu noch viel Gemüse, Salate, Kräuter, Keime und Kohlenhydrate-Vollkorn - wenn du es verträgst - und damit hast du dich gut für die OP vorbereitet.
Ich wünsche dir, dass du einen erfahrenen Operateur findest
E.
3. Antwort
von am 09.06.2013
ihr beiden, danke für eure Antworten. Entschieden habe ich mich schon dafür, nur wann? :-) Ich will erst mal wieder die Muskeln aufbauen an dem Bein. Denn durch die ganzen Schmerzen Tag und Nacht habe ich a) eine sogenannte Schonhaltung eingenommen und mich nur ganz wenig bewegt. Ferner hat mir der Allerloge erst einen Termin im Juli gegeben, somit habe ich den morgigen OP Termin schon am Freitag mal abgesagt. Ich mache mir halt nur den Kopf wegen der massigen Schleimhautbildung in meinem Knie und hoffe das die nicht mal zum grossen Problem mit der TEP werden.
Lieben
2. Antwort
von am 05.06.2013
ich schliesse mich voll der Meinung von B. an.
Du wirst mit Sicherheit nicht um eine Prothese herumkommen und lass auf jeden Fall die Finger von Injektionen und radioaktiven Behandlungen.
Frag doch noch weitere Orthopäden. Es ist immer besser, mindestens 3 Meinungen einzuholen und die Sache mit den Allergien muss ebenfalls schon vor der Op. besprochen werden, damit die dann die für dich richtigen Materialien aussuchen können.
Auch ich habe vor meinen 2 Knie-TEP's zahlreiche Voroperationen, Umstellungsoperation, Arthroskopien und eine Knorpeltransplantation gehabt, wovon einiges leider von vornherein sinnlos erschien.
Ich selbst habe 2 teilgekoppelte Knieprothesen und komme damit sehr gut zurecht.
Mit 53 ist man auf keinen Fall zu jung für eine Prothese und ich denke nicht, dass du nicht wieder für den Arbeitsmarkt fit wirst. Es gibt doch noch viele andere Möglichkeiten, auch mit TEP's zu arbeiten.
Meine Knie-TEP's bekam ich mit 44 und 45 und habe auch schon mit 30 und 31 Hüft-TEP's erhalten.
Wichtig ist, du trainierst, so gut es geht noch die Muskulatur der Beine. Am besten geht es im Wasser, wie z. b. bei Wassergymnastik oder Aquajogging. Denn, was du vorher antrainierst, hilft dir nach der Op. sehr gut voran.
Auf jeden Fall Finger weg, von Injektionen, zumal du sie ohnehin selbst zahlen musst und die Garantie auf Hilfe auch nicht gegeben ist.
Alles Gute
Gabi
1. Antwort
von am 05.06.2013
A.! Ob Du Dich zu einer KnieTEP enscheidest und wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist, kannst Du selbst am besten beurteilen. Ich hatte auch über Jahre zahlreiche Voroperationen und am Schluss konnte ich kaum noch laufen, hatte immer Ruheschmerzen nachts und konnte die Beugung zum Radfahren nicht mehr hinbekommen. Da hat mein Knie mir die Entscheidung abgenommen. Ich habe jetzt seit 14 Monaten eine bicondyläre Oberflächenprothese und bin sehr zufrieden damit. Beugungs-und Streckdefizit sind wieder hergestellt. Man sagt bis sich alles wieder gut einfügt , kann es schon mal ein Jahr dauern. So war es auch, man braucht etwas Geduld und muss viel regelmässig üben. Bei Deiner Vorgeschichte denke ich, dass Du früher oder später nicht um eine Prothese herumkommst. Deshalb würde ich auf keinen Fall vorher Injektionen ins Knie geben lassen, was ja bei der radioaktiven Behandlung und der Hyalurosäure der Fall wäre. Wenn doch mal versehentlich Keime ins Gelenk kommen, hast Du ein echtes Problem , wenn Du eine Prothese benötigst. Was die Allergie betrifft, das musst Du unbedingt vorher ansprechen, es gibt ja auch andere Materielien, z. B. Titan, die für Dich in Frage kommen könnten. Viel Glück und B.
Knie-TEP. Fragen über Fragen
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