Erfolgsaussichten einer beidseitigen Kniegelenkprothese bei jahrelangem, schwerem Verlauf



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  986. Eintrag von am 26.01.2013 - Anzahl gelesen : 93  
  Erfolgsaussichten einer beidseitigen Kniegelenkprothese bei jahrelangem, schwerem Verlauf  
  0. Meine Mutter (75) leidet unter einer sehr schweren
Form von beidseitiger Kniegelenkarthrose mit ausgeprägter X-
Beinstellung. Da sie sich bisher vor einer Operation gescheut hat und sich
aufgrund der starken Schmerzen in den letzten Jahren kaum mehr
bewegt hat, hat die Arthrose einen sehr schweren Verlauf genommen mit
dem Resultat, dass sie kaum noch laufen kann und keine Treppen mehr
steigen kann. Aufgrund der permanenten Fehlhaltung hat sich zudem ihr
Rücken komplett verformt, so dass sie jetzt einen Buckel hat.
Als einzigen Ausweg, um sie vor dauerhafter Invalidität zu bewahren,
sehe ich nur das Einsetzen künstlicher Kniegelenke.

Hierzu habe ich aber einige Fragen:

1. Wie lange dauert es gewöhnlich, bis ein Patient im Alter meiner Mutter
nach so einer Operation wieder richtig laufen kann?

2. Wie viel Zeit sollte man zwischen den beiden Operationen (es müssen
beide Knie gemacht werden) lassen?

3. Wie gross sind überhaupt die Erfolgsaussichten, dass sie jemals wieder
mobil wird, wenn man bedenkt, dass aufgrund jahrelangem
Bewegungsmangel und Schonhaltung sich höchst wahrscheinlich die
Muskeln zurückgebildet haben.

Ich wäre auf die Beantwortung meiner Fragen sehr dankbar.

,
A.
 
  3. Antwort von am 30.01.2013  
  A.!
Wenn ich deine Schilderungen lese, so sehe ich eigentlich nur die Option:künstliche Gelenke. Wie lange wollt Ihr denn warten? Durch die jahrelange Schonhaltung leiden Rücken und die anderen Gelenke mächtig , das ist ein Teufelskreislauf. In welcher Form verträgt Deine Mutter die Schmerzmittel nicht? Bekommt sie Magendarmprobleme? Es gibt ja viele verschiedene Inhaltsstoffe. Um so etwas einzustellen, da ist man gut in einer Schmerzambulanz beraten.
Ich selber habe ein künstliches Kniegelenk und habe viele Betroffene kennengelernt, die weitaus älter als Deine Mutter waren und problemlos mit dem Kunstgelenk klarkamen.Es dauert im Alter etwas länger bis so ein Muskel auftrainiert ist, aber wenn Deine Mutter später keine Schmerzen mehr hat, wird sie das sicher auch anspornen.
Normalerweise kommt man einen Tag nach der OP schon aus dem Bett, das betrifft auch die älteren Patienten. Das Laufen mit den Stützen hat man nach ein paar Tagen ganz gut drauf.
Zwischen den beiden OPs würde ich im Falle Deiner Mutter ein Jahr warten, denn so lange kann es dauern bis alles wieder top ist.
Wie lange der Muskelaufbau dauert...? Das ist -wie schon gesagt-altersabhängig und wird aber unter der Anleitung einer erfahrenen Physiotherapeutin bestimmt vorangehen.
Der Krankenhausaufenthalt dauert im allgemeinen 7-10 Tage, danach kommt man zur Reha, entweder ambulant in der eigenen Stadt ( finde ich persönlich nicht so gut) oder in einer Rehaeinrichtung.
Sicher hören wir noch von Euch, wie sich Deine Mutter nun entschieden hat...
Lieben D.
 
  2. Antwort von am 30.01.2013  
  Liebe B.,
herzlichen Dank für deine Antwort.
Es ist leider so, dass meine Mutti bereits seit Jahren zur
Krankengymnastik geht und sich leider der Zustand immer mehr
verschlechtert hat. Sie macht regelmässig Übungen auf dem
Fahrradergometer, die aber auch nichts bringen. Das Hauptproblem ist
allerdings, dass sie sich sonst eben kaum bewegt. Wegen der starken
Schmerzen und auch dadurch, dass sie überhaupt keine Schmerzmittel
verträgt, ist jeder Schritt für sie eine Tortur. Hinzu kommt, dass seit
einigen Wochen ein sehr dumpfes Knochengeräusch bei fast jeden Schritt
zu hören ist. Der Physiotherapeut meint, dass dies ein typisches
Arthrosegeräusch sei.

Ich befürchte, dass auch mit Ernährungsumstellung ihr nicht viel geholfen
werden kann, denn sie ist schon seit vielen Jahren Vegetarierin, isst viele
Balaststoffe, Gemüse, Fisch und Milchprodukte. Mit Übergewicht hatte sie
auch keine Probleme. Deshalb weiss ich mir überhaupt keinen Rat, wie das
Ganze gekommen ist.

Manchmal denke ich, dass da eventuell noch eine andere Erkrankung
dahinter steckt.

Hättest du vielleicht noch eine Idee, was für Übungen sie noch machen
kann, um die Muskeln wieder zu stärken. Gäbe es noch Hoffnung, dass sie
einigermassen wieder laufen kann, auch ohne OP?

Herzliche ,
A.
 
  1. Antwort von am 28.01.2013  
  Liebe A.,

eine Knieprothese bei X-Beinen ist bei deiner 75 jährigen Mutter bestimmt nicht einfach, da ja beide Knie betroffen sind.

Ich würde meiner Mutter zuerst eine Krankengymnastik verschreiben lassen, die sie jeden Tag zu Hause wiederholen muss. Bestimmt bessern sich dadurch die Knie deiner Mutter und sie hat weniger Beschwerden. Die Arthrose muss nicht unbedingt einen schweren Verlauf genommen haben, ich denke, dass es mehr daran liegt, dass sich deine Mutti fast nicht mehr bewegt hat.
Vielleicht bringst du sie dazu, dass sie mit dir zum Schwimmen geht, muss nicht anstrengend sein, schon das herumlaufen im Wasser erleichtert ihr das gehen.

Dazu gehört auch eine Ernährungsumstellung. Viele unserer Mitglieder (auch über 70 Jahre) berichten, dass sie, seitdem sie weniger Fleisch, Wurst, Milchprodukte und Eier (tierisches Eiweiss) essen, weniger Gelenkschmerzen haben.

Ich habe meine Knie-TEPs im Abstand von 1 Jahr bekommen. Aber mein Training danach war sehr intensiv.
Heimtrainer, Rückenschwimmen, med. Aufbautraining mit Therapeuten.

Auf alle Fälle sollte deine Mutti sich zuerst ihre Muskulatur wieder aufbauen, da sie diese unbedingt bei einer Knie-TEP Operation benötigt um schneller wieder laufen zu können. Auch eine osteopathische Behandlung wirkt hier sehr gut.

Ich drücke deiner Mutti die Daumen, dass sie aufgrund ihrer KG und Bewegung auf diese Operation verzichten kann.

Noch ein Tipp von mir :
auf den Tisch setzen und mit den Beinen pendeln, damit wird die Gelenkschmiere im Knie verteilt und man kann wieder besser laufen.
Die verkrampften Muskeln freuen sich bestimmt auch über eine Wärmflasche.


Eure B.



 




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Stand : 30.01.2013 17:06:06
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