- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -
47. Eintrag von am 11.04.2013 - Anzahl gelesen : 183
Arthrodese statt Prothese
0In der Hoffnung einfach ein paar Erfahrungsberichte zu bekommen wende ich mich hilfesuchend hier ans Forum. Kurz zur Vorgeschichte. Ich hatte vor 30 Jahren einen 'Fehltritt' bei dem im linken das Kreuzband riss. Dank einiger -Missgeschicke- seitens der Ärzte wurde Anfangs falsch behandelt und die ersten beiden Kreuzbandplastik OPīs hielten nicht, bzw gingen schief. Im Laufe der inzwischen fast 30 Jahre folgten viele OPīs von denen einige nicht den Erfolg zeigten der erwartet war, bzw richtig Missglückten. Zwischenzeitlich begann auch das rechte Knie zu mucken und auch dort Kreuzband- und Meniskusriss und inzwischen auch schon Arthrose, aber noch so, das ich damit leben kann.
Links ist jetzt aber Schicht im Schacht und es geht so gut wie gar nichts mehr. Neuestes MRt zeigt , wie sagte der Arzt,nur noch - totaler Schrott. Kreuzband weg, Meniskus weg, Arthrose IV. Grades. Anraten vom Arzt, trotzt meiner erst 43 Jahre, Prothese.
Bei mir sträubt sich aber alles dagegen. Bis dato sind so viele OPīs einfach schon schief gelaufen. (Implantate im Kiefer wuchsen gar nicht erst ein)
Ich spiele mit dem Gedanken mein Knie Versteifen zu lassen. Wie geht es danach weiter, sind die Schmerzen wirklich weg, kann man wieder den Tag überstehen und evtl schlafen ohne Schmerzen?
Habe schon viel durchgelesen, aber möchte gerne einfach wirklich mal aus 1. Hand wissen wie es mit einem 100 % steifen Knie funktioniert.
Autofahren kein Problem, denn unser Auto ist inzwischen umgerüstet, da ich sehr oft mit Orthese in festgestellten Zustand unterwegs bin. Aber die Orthese kann ich ja wieder abnehmen und die Versteifung nicht.
7. Antwort
von am 07.06.2013
auch ich habe eine Arthrodese. Ich komme damit ganz gut zurecht und ich habe auch in manchen Punkten weniger Probleme wie vorher. Allerdings war es bei mir auch die Notwendigkeit aufgrund einer jahrelangen Bakterienproblematik und vorhandener Knochenschäden, die keine andere Lösung mehr zuliessen.
Wenn es die gegeben hätte, hätte ich nicht so früh (vom Alter her) versteifen lassen. Bereits vor 25 Jahren wurde mit mir erstmals darüber gesprochen.
Auch wenn manche Sachen besser sind als vorher, so gibt es immer wieder Dinge, die nicht gut sind. Und auch Probleme, die eben eine Versteifung zwangsläufig mit sich bringt: Probleme mit den Hüften, dem Rücken. Du läufts eben immer mit Prothesen besser (für dein Skelettsystem) als mit einem steifen Bein, auch wenn die OP keine deutliche Besserung bringt. Das 'natürlichere' Laufen ist mit Prothesen eher gewährleistet.
Nichts ist nach einer Versteifung für dein Skelett mehr so wie vorher. Du hast zwangsläufig früher Abnutzungserscheinungen in anderen Gelenken etc. durch die ständige Fehlbelastung. Und auch viele Dinge, die du jetzt evtl. glaubst schon durch Orthesen zu kennen, kommen hinzu, die du (unbewusst) oft noch mit einer gewissen Beugung schaffen kannst. Die hast du dann nicht mehr.
Ich kann dich absolut verstehen, dass du Rat suchst und auch überlegst, ob du nicht gleich eine Versteifung vornehmen lassen sollst. Wer hofft nicht, dass dies wirklich Besserung bringen könnte?
Aber du darfst nicht automatisch davon ausgehen, dass deine Probleme auf jeden Fall besser werden oder die Schmerzen weniger. Das ist Wunschdenken.
Egal ob eine Prothesen-OP oder eine Arthrodesen-OP: überall gibt es mögliche Vorteile aber auch ebenso viele mögliche Komplikationen oder Nachteile.
Ich wünsche dir alles Gute und dass du für DICH die richtige Entscheidung findest.
H.
6. Antwort
von am 14.04.2013
Da das ganze damals ein Schulunfall war, bin ich auf D-Ärzte angewiesen. Aber Gott sei Dank gibt es da auch ein paar Spezialisten. Da habe ich schon einige durch und zur Zeit bin ich bei einem recht guten Arzt in Behandlung. Bevor ich mich zu irgendetwas entscheide,werde ich aber noch eine zweite Meinung einholen und notfalls auch eine dritte. E. Gott sei Dank habe ich weder mit Bakterien oder sonstigen Infektionen zu kämpfen, so das 'nur' das defekte Knie behandelt werden muss. Alle anderen Mängel an meinem Grundbau blende ich momentan einfach erst mal aus, denn jetzt muss ich für mich zu einer Entscheidung kommen.
5. Antwort
von am 14.04.2013
ich würde nochmal mit einem anderen Arzt sprechen mir nochmal eine Meinung einholen. Dubbist noch so jung und die Versteifung lässt sich ja nichtmehr rückgängig machen. Es könnte sein, dass du das in ein paar Jahren bereust.
Ich wünsche dir, dass du für dich die beste Entscheidung triffst.
4. Antwort
von am 13.04.2013
ich gehöre zu der Fraktion..... versteiftes Knie , versteiftes Sprunggelenk mit Anschlussversteifungen und mehrmaligem TEP Knie auf der anderen Seite
Ich kann Dir nur sagen ,es ist schon ein gravierender Unterschied ob Du mit Orthesen im festgestellten Zustand zurecht kommst oder tatsächlich das Knie steif ist! Ich habe mir damals mein Knie versteifen lassen da es keine andere Möglichkeit mehr gab und mir wurde auch schmerzfreiheit garantiert.....Dem ist aber nicht so , ich bin nach wie vor auch nach den Jahren nicht schmerzfrei in dem Knie...Bänder , Sehen und alles andere muckt manchmal immer noch ganz arg rum...Allerdings muss man dazu erwähnen das ich vorher jahrelang mit Bakterien und einhergehenden Infektionen zu tun hatte....Muss keine Rolle spielen kann aber
Aber die Vrersteifung sollte wirklich der allerletzte Ausweg sein und solange noch Hoffnung besteht mit einer Totalprothse eine Besserung zu ! Ich würde mir an einer Klinik ne Meinung holen oder auch von zwei die sich wirklich mit Prothetik auskennen und kein Wad und Wiesen KH wo sie nicht wirklich viel damit zu tun haben
LG und lass von Dir hören
3. Antwort
von am 13.04.2013
B. danke für deine Meinung. Ich glaube nicht, das es mir an Geduld fehlt. Ich weiss das mein Knie kaputt ist und eine 100 % Heilung schöner Traum ist. Ich würde auch von einer TEP keine Wunder erwarten wollen, habe aber schon mehr negatives als positives gehört. Meine Nachbarin hat sich vor zwei Jahren das rechte Knie machen lassen und hat immer noch massive Probleme. Auch die eventuellen Einschränkungen mit einer TEP würden mich nicht stören, denn damit könnte ich garantiert noch mehr als jetzt.
Aber bis dato wurde mir vor einer OP im wahrsten Sinne des Wortes, das Blaue vom Himmel versprochen. Davon habe ich nur 50 % gehofft und es ist trotzdem schief gegangen. Selbst ganz einfache Spülungen endeten damit, das ich 5 Wochen eine Wassermelone zum Knie hatte, 1/4 Jahr nicht laufen konnte, und haben im Endeffekt keine Änderung erbracht. Das war auch mit der Grund das ich nach 25 Jahren Arztrennerei einfach nicht mehr konnte und wollte und 3 Jahre einfach LMAA-Stimmung den Ärzten gegenüber hatte. Ich hatte das Pech relativ jung (14) den Unfall zu haben und seitdem damit von Arzt zu Arzt rennen um sehr oft eine Montags-OP / Entscheidung zu bekommen. Ich lasse mir mit meiner Entscheidung sehr viel Zeit, jetzt renne ich 30 Jahre mit dem kaputten Knie rum, da kommt es auf die 2,3,4 Monate auch nicht drauf an. Bis dahin suche und lese ich, höre mir Erfahrungen an und versuche die für mich richtige Entscheidung zu treffen.
C. Danke für deine Infos. Mir hilft deine Meinung sehr, denn du beschreibst das was ich von einer Versteifung erwarte. Schmerzlinderung.
2. Antwort
von am 12.04.2013
! Wir haben uns ja schon geschrieben, aber ich melde mich auch mal hier. Einige haben ja eine regelrechte, jahrelange oder jahrzehntelange Odysee hinter sich, um am Ende doch bei der Arthrodese zu landen. Und durch die vielen OPs geht Knochenmaterial verloren, sodass die Arthrodese hinterher immer schwieriger zu machen ist. Du bist ja durch die Schiene ein gestrecktes Bein schon gewöhnt, für dich wäre es keine grosse Umstellung mehr. Und wenn du das Knie jetzt versteifen lässt, kannst du davon ausgehen, dass du kaum oder gar keine Folge OPs mehr haben musst. Und da du eh noch relativ jung bist, wäre das Risiko von Wechsel OPs sowieso recht hoch, das kannst du dir alles sparen. Und das Handicap mit einem steifen Bein ist auch nicht so gravierend, vor allem, wenn man noch jung ist, kann man damit gut umgehen. Also ich wünsch dir viel Erfolg mit der Entscheidung! Halt uns auf dem laufenden!
1. Antwort
von am 12.04.2013
Sigmarein,
also zu einer Versteifung kann ich dir keine Auskunft geben, die habe ich glücklicherweise nicht.
Dafür aber in beiden Knien TEPs.
Auch wenn du bereits viele Knie-Operationen hinter dir hast, würde ich dir aus meiner Erfahrung dazu raten, lass dir zuerst eine Totalprothese einsetzen. Gehe dazu in ein TEP-Zentrum, zu einem Kniespezialisten und lass dich noch einmal gut beraten. Man sollte alles versuchen, bevor man eine Knie-Versteifung bekommt. Knie-TEPs halten heute wenn man sie gut pflegt ca. 15 Jahre, auch nach schwierigen Voroperationen.
Und bitte lass deinem Knie Zeit. Die meisten von uns haben leider nicht viel Geduld und meinen man kann mit einem künstlichen Gelenk sich wieder so gut bewegen wie früher. Das schaffen leider nur einzelne von uns. Man vergisst sehr schnell, dass man vor der OP nicht mehr laufen konnte.
Übrigens eine Kiefer-OP kann man nicht mit einer Knie-OP vergleichen. Kiefer-OPs sind Neuland für die Ärzte!
Ich kann dir nur sagen, was ich machen würde, entscheiden musst du selbst, was für dein Knie das richtige ist.
Aber egal wie du dich entscheidest, du wirst viel Geduld brauchen, bis du wieder schmerzfrei laufen kannst.
Viel Erfolg wünscht Dir B.
Arthrodese statt Prothese
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