Meine Entscheidung für Amputation ist endgültig gefallen
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56. Eintrag von am 19.06.2014 - Anzahl gelesen : 18
Meine Entscheidung für Amputation ist endgültig gefallen
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ich war lange Zeit nicht zum schreiben da , da ich ziemlich mit mir selbst zu tun habe ......
In der ganzen Zeit ist viel geschehen was meine angeht ! Mir geht es nach wie vor leider immer schlechter statt besser und die letzten Monate habe ich mich extrem um mich und meine Entscheidung gekümmert! Eigentlich war ich im letzten Oktober bereits zum stätionären Termin um alles FÜR und Gegen einer Amputation abzuwägen , doch leider war ja mein behandelnder Arzt nicht mehr da so das es nur ums rumhängen ging und ich den Aufenthalt abgebrochen habe! Inzwischen habe ich Kontakt zu ihm aberich musste mir eine neue Anlaufstelle suchen , was nicht wirklich einfach war , da mich diverse Kliniken schlicht weg als Patientin ablehnen !! Mein Hausarzt hat sich intensiv bemüht und nun bin ich seit einiger Zeit wieder in ambulanter Behandlung in einer Klinik . Fühle mich dort auch sehr gut aufgehoben und die sind sehr bemüht! Nun ist es leider so , das mein Tag und auch die Nacht nur noch aus Schmerzen vom feinsten besteht und ich schmerzfrei überhaupt nicht mehr laufen kann ....Selbst mit UAG ist die Strecke praktisch gleich null und ich fange an mich vor Schmerzen zu krümmen ....Meine Entscheidung mir das inzwischen fast komplett versteifte Bein abnehmen zu lassen stand ja letztes Jahr wie erwähnt fast fest..... Natürlich wollte ich aber alles für gegen abwägen , jedoch gibt es inzwischen leider kein gegen mehr denn ich bin am Ende meiner Kraft und kann einfach nicht mehr kämpfen! Schmerzmedikamente helfen nicht mehr und inzwischen reagiert mein Körper so extrem darauf das ich denn nur noch völlig nebender Spur bin und nichts mehr auf die Reihe bekomme .....Das will und kann ich alles nicht mehr und vor allem n ich mich nicht mehr am Leben teilhaben :-(
Meine Entscheidung steht fest und die Klinik kümmert sich nun intensiv darum, da ich denn die Abteilung wechseln muss.... Es ist für meinen behandelnden Arzt dort nachvollziehbar und es wird sich nun wie gesagt mit der passenden Abteilung ausgetauscht ob eventuell noch ein phsychologisches Gutachten erforderlich ist oder nicht!
Ich habe zwar grosse Angst vor diesem Schritt der Amputation aber es ist mich die letzte Möglivchkeit wieder Lebensfreude zu bekommen, mit meiner Familie wieder ein Familienleben führen zu können ......
Meine anderen Gelenke leider immer mehr und ich habe mehr Angst davor das der endlose Kreislauf der OPīs noch weiter zunimmt als abnimmt , denn die letzten 5 Jahre war ich im Durchschnitt 1-3 mal in der Klinik weil irgendein Gelenk versteift werden musste oder eine TEP getauscht werden musste , oder die Osteomyilitis wieder aufflammte.....Ich will und kann das alles nicht mehr und hoffe eigentlich nur das ganz schnell das GO gegeben wird ......
Klar mache ich mir Gedanken wie es hinterher sein wird , aber ich bin fest davon überzeugt das es nur besser werden kann.....Selbst wenn Phantomschmerz kommen würde glaube ich kann es nicht schlimmer sein als jetzt.... Mein letzter kleiner Punkt für meine Entscheidung hat mir mein Orthopädietechniker gegeben und nun bin ich bereit
Das wovor mir im Moment graut ist das phsychologische Gutachten , denn mein Phsychologe kann dies nicht erstellen da wir schon viele viele Jahre zusammen arbeiten und er kein objektives Gutachten mehr abgeben kann! Also bin ich gewzungen zu jemanden zu gehen wenn es erforderlich ist den ich nicht kenne und denn muss ich ja wieder alles von vorne erzählen , jemand völlig fremden von ganz weit unten ...gerade das sind so Sachen die mich extrem belasten denn ich muss soweit zurück in mich rein gehen wo vieles vergraben ist was meine ganzen OPīs usw angeht was ich eigentlich froh war im Laufe der Zeit verdrängt zu haben.... Dies wird also ein ganz schwerer Gang wenn er denn erforderlich ist
Mein Mann steht zwar hinter mir und der Entscheidung aber klar mache ich mir auch da Gedanken ob er wirklich damit klar kommt, wie gehts meinen Kindern damit , wie reagiert das Umfeld ......Viele Fragen kreisen im Kopf .......
Aber meine Entscheidung steht schon lange und hat sich nach vielen Infoīs und Gesprächen und allem was dazu gehört bestätigt.... Ich bendeide die andere die eine Kniearthrodese haben und denen es gut geht ,keine Frage
Ich hoffe ich werde nun nicht verurteilt und habe hier vielleicht sogar ein wenig Hilfestellung wenns mir denn mies geht
so ich glaube das erstmal Roman genug
LG A.
1. Antwort
von am 19.06.2014
A.,
ohjemine, du hast ja so viel durchgemacht! Das ist ein verflucht schwerer Schritt!
Trotzdem ist es genau das, was ich verstehen kann! Wieder eine Perspektive haben und ohne Schmerzen ein halbwegs normales und auch bewegtes Leben haben zu können! Keine weiteren 50 OPīs mehr, die auch nichts wirklich besser machen.
Über das Umfeld und die Familie würde ich mir gar keine Gedanken machen. Du wirst dich sicher an gaffende Blicke gewöhnen müssen und viel Selbstbewusstsein brauchen, aber das ist machbar! Deine Familie wird dich sicher unterstützen und die Kinder sich dran gewöhnen.
Das Ergebnis und was der Einzelne nach so einer OP erreichen kann, ist sicher sehr unterschiedlich. Von Paralympics-Sportlern bis hin zu Menschen, die mit der Prothese gar nicht gehen können, ist alles drin. Ich denke aber, wenn man jünger ist und viel Energie in die Reha steckt, dann kann man mit den modernen Prothesen auch viel erreichen. Es ist ein Prozess der dauert und viel Kraft kostet, aber eben auch wieder eine Zukunftsperspektive bietet, um wieder auf 2 Beine zu kommen!
Sieh nur zu, dass du eine sehr sehr gute und für dich passende Prothese bekommst. Die sind teuer - lass dich nicht von der Kasse mit einem Billigmodell abspeisen! Schliesslich hast du eine Familie zu versorgen und brauchst deine Mobilität.
Bewundern tue ich Menschen, die ihre Prothesen nicht verstecken. Mir ist mal am Flughafen eine Frau begegnet, mit Minirock und offen sichtbarem Metallgestänge. Das sah richtig cool aus! Ein bisschen nach Science Fiction. Und wow, was für ein Selbstbewusstsein!
Solche Dinge sind auch der Grund, warum ich mich frage, ob das nicht sogar die bessere Lösung ist als ein versteiftes Bein, das dann immer irgendwie im Weg ist und weitere Beschwerden verursacht. Die Antwort auf diese Frage kenne ich nicht und hoffe, es bleibt mir noch lange erspart, sie kennenzulernen! Und sicher kommt es auch auf den einzelnen und seine liche Vorgeschichte an.
Ich wünsch dir alles alles Gute und eine rasche und Genesung!
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Meine Entscheidung für Amputation ist endgültig gefallen
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