- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -
199. Eintrag von am 07.01.2014 - Anzahl gelesen : 71
Sport mit Arthrose
0Ich bin jetzt ü50, Arthrose kenn ich seit 10 Jahren zuerst am Knie, dann seit 5 Jahren an der Hüfte. Ich hatte auch schon diverse OPs am Knie und an der Hüfte gehabt, aber für mich war es immer wichtig danach wann kann ich wieder meinen Sport ausüben. Auf die Frage hin was für Sportarten ich ausübe, hatte ich von Kopfschütteln, bis weiter so aber in Massen dabei gehabt. Meine Erfahrung ist, man soll das machen was Spass macht und aber bewusster ausüben. Es gehört auch ein gewisser Schweinehund dazu, ohne Schmerz kein Preis. Ich denke ich würde mich viel schlechte bewegen wenn ich so manchen Arzt gehört hätte. Ich bin mir sicher das ich auch nach der OP mein Karate wieder ausüben kann, wenn auch wieder bewusster. Gibt es welche die diese Erfahrung schon gemacht haben, würde mich schon Interessieren
3. Antwort
von am 08.01.2014
A.,
neben der Sportart kommt es in erster Linie darauf an, wie dieser Sport ausgeübt wird.
Ob bzw. inwieweit Karate Knie- oder Hüftschädigend wirkt, kommt aus die Ausführung an.
Wenn Du einen Trainer hast, der gut ausgebildet ist und der konkret auf Deine Situation eingehen kann, gibt es sicher weniger Probleme, als wenn dies nicht der Fall ist.
So kommt es z.B. bei Drehtritten darauf an, ob das Standbein optimal eingedreht ist, dass keine zu hohe Belastung für die Hüfte erfolgt. Ansonsten kickst du z. B. 'in die Hüfte'. Ebenfalls ist darauf zu achten, dass Du nicht 'in die Luft' kickst. Bei Tritten (wie natürlich auch bei Schlägen) sollte man entweder die Kicks (Schläge) gegen eine Pratze (oder sonstigen Gegenstand) richten, damit die Energie absorbiert werden kann. Dies kann auch dadurch erfolgen, dass der Tritt durch die Waden / Oberschenkelmuskulatur abgefangen wird, also nicht das Bein Komplett ausgestreckt wird. Ist doch klar. Ich beschleunige die Masse (das Gewicht) des Unterschenkels (bzw. Beines) auf eine Geschwindigkeit. Wenn diese Kraft dann nicht abgebremst (absorbiert) wird, dann knallt sie halt voll ins Knie (bzw. Hüfte).
Ich stand als Taekwondo-Trainer seinerzeit vor ziemlich genau 20 Jahren nach einem Unfall vor der Entscheidung, ob ich mit meinem Sport - auf Anraten der meisten Ärzte - aufhören soll, oder ob ich mein Training so umstelle, dass ich das Risiko weitmöglichst reduzieren kann.
Da ich zu dem Zeitpunkt bereits seit 18 Jahren Taekwondo betrieb und seit 13 Jahren als ausgebildeter Trainer aktiv war, habe ich mich dafür entschieden, soweit wie möglich weiter zu machen. Hierbei hat mir vor allem mein Orthopäde geholfen, der sich mein Training angesehen hat und mir zu einzelnen Bewegungen Tipps / Kommentare gegeben hat. Natürlich habe ich meinen Sport als Leistungssport dran gegeben.
Immerhin konnte ich so noch 19 Jahre gut mittrainieren. Seit 2013 hat mich jedoch die Realität eingeholt und ich bin jetzt fast nur noch als Trainer damit beschäftigt, anzuleiten und zu korrigieren. Selbst mitmachen und 'Vormachen' tritt immer mehr in den Hintergrund, da es einfach nicht mehr geht.
Ob das 'Weitermachen' sinnvoll war, oder nicht, wird man nicht eindeutig sagen können. Meine Knie sind endgültig geschrottet. Aber ich habe 19 Jahre meinen Sport genossen. Wenn ich auf einige Ärzte gehört hätte, sässe ich jetzt (vermutlich um einige Kilo reicher) irgendwo träge in der Gegend rum. Die 19 Jahre Spass am Sport kann mir keiner mehr nehmen.
Man sollte aber halt überlegen, wie man welchen Sport ausübt. Grundsätzlich ist aber sicher an der Aussage etwas dran 'Durch Leistungssport lebt man sicher nicht länger, aber intensiver.'
2. Antwort
von am 07.01.2014
Sportarten mit Körperkontakt, vor allem Kampfsportarten sind für Tepträger nicht geeignet.
1. Antwort
von am 07.01.2014
A.,
natürlich kann man nach einer OP (TEP?) wieder Sport machen. Hier bin ich das beste Beispiel, denn seit meiner OSG TEP mache ich mehr Sport (3-5 Einheiten pro Woche), als vor der OP. Wichtiger ist aber die Frage, mit welcher Intensität und mit welchem Ziel man den Sport dann betreibt. Ich kann nicht mehr rennen oder springen; alle Sportarten mit Stosswirkung auf das Gelenk sind mir nicht mehr möglich. Daher konzentriere ich mich auf Krafttraining im Studio und Nordic-Walking an der frischen Luft (im Sommer natürlich auch Schwimmen). Mein Rat an dich: Wenn du operiert werden musst, halte Dich in der Reha an die Vorgaben von Ärzten und Therapeuten. Mache nicht weniger aber übertreibe es auch nicht. Später kannst und wirst Du Dein Pensum n können. Signifikante ungen oder Veränderungen solltest Du immer mit dem Orthopäden Deines Vertrauens besprechen. Karate wird sicher eingeschränkt möglich sein; aber mit welcher Ausprägung? Vollkontakt wird sicher nicht mehr zu Deinem Pensum gehören. Leistungssport mit Blickrichtung Wettkampfreife ebenfalls nicht. Aber das sollte eigentlich keine besondere Rolle mehr spielen, oder? Alles Gute! Karlheinz
Sport mit Arthrose
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