- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -
2627. Eintrag von am 04.08.2014 - Anzahl gelesen : 101
Schlittenprothesen für beide Knie in einer OP
0Wegen Kniegelenksarthrosen in beiden Knien steht bei mir der Einsatz von Schlittenprothesen an. Mein Chirurg schlägt vor, die Prothesen beidseits in einer Operation einzusetzen, es sei denn, während der OP stellt sich heraus, das zuerst zu operierende schlechtere Knie benötigt doch eine TEP. Gibt es Erfahrungen mit einer solchen OP, insbesondere auch mit der Reha, die sich möglicherweise schwieriger gestaltet, wenn kein unoperiertes Bein als Standbein verfügbar ist?
4. Antwort
von am 08.08.2014
C., D.,
ihr bestätigt, was ich auch denke. OP an beiden Knien gleichzeitig, das würde hart. Aber es geht wohl nur um zwei Teilprothesen. Aus der Anfrage von A. lese ich heraus, dass ggf. nur ein Knie operiert wird, wenn eine Voll-TEP notwendig werden sollte. Mir scheint, dass da die Implantation einer Schlittenprothese aber gewaltig unterschätzt wird ! Ich habe mich zu dem Aspekt ja schon deutlich geäussert und frage mich, ob dem Chirurgen die OP-Folgen wirklich nicht bewusst sind ?
Nach diesen beiden Stellungnahmen möchte ich noch zwei weitere Punkte ansprechen, A.: 1 . D. sagt voraus, dass du dann lange gar nicht mehr laufen kannst und auf einen Rollstuhl angewiesen sein wirst. So sehe ich das auch und habe deshalb vermutet, dass dein Arzt dafür eine praktikable Lösung bereit hält. Eine Anschlussbehandlung im Rollstuhl halte ich für kontraproduktiv, denn das Knie mit dem Implantat muss angemessen bewegt werden. Ohne ausreichende Bewegung wird es Probleme mit Muskelaufbau und Thrombose- Prophylaxe geben, um nur zwei problematische Dinge zu nennen …
2. Nach der OP bekam ich zunächst von Woche zu Woche stärkere Schmerzen im nicht operierten Bein wegen der starken einseitigen Belastung. Als ich dann endlich wieder ein normales Gangbild hatte, besserte sich das zusehends. Heute geht es diesem Knie besser als vor der OP, und es besteht Hoffnung, dass sich der Eingriff am zweiten Bein rausschieben oder sogar ganz vermeiden lässt. D.s Erfahrungen kann ich voll bestätigen.
Ich kann das nur wiederholen, A.. Frag deinen Arzt, wie er sich das denkt. , B.
3. Antwort
von am 08.08.2014
A.,
Beide Knie miteinander OP das würde hart. Normalerweise macht das ein Ortho auch nicht.
Ich wollte im 2007 auch beide miteinander machen lassen. Da beide Knie starke Knorpelschäden haben. Der Ortho hat abgelehnt. Hat dann im linken eine TEP rein getan. Das andere 1 ein Jahr später. Bei der Kontrolle 1 Jahr später wollte der Arzt das andere machen. Ich sagte ihm das es dem rechten besser geht, seit ich am linken wieder voll Belasten kann. Nun sind bald 7 Jahre vergangen + ich habe rechts noch mein eigenes Knie. Ja, eines Tages ist es halt dann soweit .....
Überlege dir gut ob du wirklich beide Knie miteinander machen lassen sollst. Du kannst dann lange gar nicht mehr Laufen, und musst einige Zeit im Rollstuhl verbringen.
Gute Besserung wünscht D.
2. Antwort
von am 07.08.2014
A. 281, ich habe seit Ende Jan. 2014 ein neues Kniegelenk links. Die OP ist gut gelaufen und ich bin mit dem Ergebnis mehr als zufrieden. Allerdings kann ich mir nicht vorstellen beidseitig gleichzeitig operiert zu werden, man braucht unbedingt ein ' Standbein' nach der OP' und während der REHA. Ich würde es so nicht machen lassen !!! Alles Gute C.
1. Antwort
von am 05.08.2014
A.,
dein Chirurg wird seine Gründe haben, weshalb er dir die doppelte OP vorgeschlagen hat (es wäre interessant zu erfahren, welche das sind?), und es gibt hier auch einige wenige Patienten, die beiseitig Hüft-TEPs erhalten haben. In der Regel wird das jedoch in zwei Schritten gemacht, wenn möglich mit genügend zeitlichem Abstand, und dafür gibt es ebenfalls gute Gründe.
Ich selbst habe einen Oxford-Schlitten im linken Knie; Ende dieses Monats ist das genau 1 Jahr her. Mir geht es inzwischen richtig gut; die OP war sehr erfolgreich. Ich kann dir aber versichern, dass, obwohl alles überdurchschnittlich glatt ging, der Weg dahin kein Spaziergang war. Die Implantation einer Teilprothese ist keineswegs ein kleiner Eingriff! Auch wenn die Risiken geringer sind als bei der Voll-TEP, es kann dennoch Komplikationen geben. Die Monate wieder zu Hause sind ebenfalls noch etwas beschwerlich ... Bezeichnend ist auch, dass wir in der Reha das gleiche Programm absolvierten wie die Voll-TEP Träger. Die eigentliche OP-Wunde war übrigens nicht einmal das Beschwerlichste, sondern sonstige OP-Folgen wie Blutergüsse, Wadenkrämpfe, Schwellungen vom Oberschenkel bis in die Fussspitzen, Schmerzen und Bewegungseinschränkungen machen dich sehr dankbar, dass du das alles nur an einem (!) Bein hast. Das unoperierte Bein habe ich ganz dringend zur Entlastung gebraucht, z.B. um einigermassen schmerzarm vom Tisch aufzustehen, Treppen zu steigen, oder für den sog. 3-Punkte-Gang auf Krücken in den ersten Tagen im KH. Wie das mit beidseitiger OP gehen soll, erschliesst sich mir nicht - ausser natürlich, sie würden dir ein Sonderprogramm in der Reha anbieten ...
Natürlich hättest du das Programm in der Hälfte der Zeit durch, als wenn du es nacheinander machen lässt, das mag schon stimmen. Ich kann dir nur dringend raten, dich vorab bei deiner Klinik zu informieren, wie dein Plan in der Praxis aussehen wird. Genug Berichte über Erfahrungen mit der Implantation von Schlittenprothesen findest du hier im Forum.
Freundliche , B.
Schlittenprothesen für beide Knie in einer OP
- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -